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Geschrieben von mypony am 09.02.2009 um 21:18:

  Zirkuslektionen

Ich hoffe jetzt mal, dass ein paar von euch auch Zirkuslektionen mit ihrem Pferd machen, denn ich bräuchte Tipps fürs Knien, bzw. wie man dann daraus das Ablegen entwickelt.

Mein Pony kann das Kompliment auf beiden Seiten und ich würde jetzt gerne das Knien üben. In diversen Büchern und im Internet habe ich einige unterschiedliche Möglichkeiten gefunden, z. B.:
-mit Fußlonge
-durch gleichzeitiges Antippen der beiden Vorderbeine

Ich habe jetzt mal beides probiert. Mit Fußlonge passiert irgendwie gar nichts, abgesehen davon findet mein Pony die FL nicht so prickelnd und mir widerstrebt es irgendwie, dem Pony das Bein wegzuziehen. Jetzt versuche ich es mit dem Antippen der Beine.

Wer von euch hat das auch mit seinem Pferd geübt und wie habt ihr es ihm beigebracht?



Geschrieben von Velvakandi am 09.02.2009 um 21:28:

 

Ich mach selbst keine Zirkuslektionen, aber es erscheint mir logischer, erst das Ablegen zu üben und aus dem Aufstehen dann das Knien zu üben, quasi auf der Hälfte des Aufstehens stoppen. Oder nicht?



Geschrieben von mypony am 09.02.2009 um 21:45:

 

Eigentlich sollte es andersherum funktionieren.

Natürlich kann man das Ablegen auch über der Wälzen-lassen üben. Also einfach den Moment abpassen, wenn sich das Pferd hinlegen möchte (z.B. nach dem Reiten), immer wieder das Kommando zu Hinlegen geben und wenn das Pferd liegt gleich belohnen und vom Wälzen abhalten.
Das hat bei uns auch schon einmal geklappt, aber seitdem mag sich Hedinn nicht mehr in der Halle hinlegen. Er steht nur da und guckt mich an.
Da bleibe ich aber auf jeden Fall auch dran, muss ja nicht sofort funktionieren.

Wenn es so klappt, kann man das Knien auch weglassen. Aus dem Aufstehen (vom Liegen) kann man besser das Sitzen üben.



Geschrieben von Oska am 09.02.2009 um 21:58:

 

Ich probiere auch gerade ein paar Zirkuslektionen mit meinem Pferd. Ich habe jetzt mal mit der Verbeugung begonnen. Wir üben nach dem Buch von Nathalie Penquitt, Zauber der Verständigung". Die Übungen werden ganz gut erklärt.



Geschrieben von Tippelchen am 09.02.2009 um 21:59:

 

Huhuu winken

also das Knien aus dem Liegen zu entwickeln geht glaube ich gar nicht *grübel* Der natürliche Bewegungsablauf passt da nicht.

mypony
ich bin eindeutig für die Fußlongen-Variante. Wichtig ist, dass du einen Helfer hast, damit das halten, Touchieren, Loben und punktgenaue Leckerli-geben sinnvoll aufgeteilt werden kann! Bei dem Isi meiner Mutter hat das wunderbar geklappt und funktioniert wie das Kompliment mittlerweile auf einen Fingerzeig Augenzwinkern
Wenn das mit der Fußloge so gar nicht geht, würde ich selber Hand anlegen - also schon dem Pferd das Bein aktiv wegziehen und neu sortieren, kombiniert mit einer Unmenge Leckerlies großes Grinsen

Das mit dem Touchieren klappt wahrscheinlich dann, wenn auch das Kompliment auf ein Touchieren des Beins (also ohne Hilfsmittel wie Fußlonge, Festhalten oder Leckerli zw Beine halten) und in Aufrechter Position (des "Dompteurs") klappt.
Vorher wird das Pferd den gedanklichen Bogen zu "Touchieren heißt das Bein einklappen" kaum schlagen können Augenzwinkern


Grundsätzlich würde ich nicht erwarten, dass es sofort klappt. Wie bei der Erarbeitung des Kompliments würde ich schon ein leichtes Verlagern des Gewichts (auf das bereits knieende Bein) mit Leckerli beenden.
Wenn du jeden Tag das Touchieren und eben auch das Verlagern des Gewichts forcierst, dann kommt wahrscheinlich bald dir richtige Reaktion!


Viel Erfolg und halt uns auf dem laufenden!!!



Geschrieben von mypony am 09.02.2009 um 22:13:

 

Ok, unsere Richtung stimmt also schon mal smile
Mit Longe habe ich natürlich einen Helfer dabei, aber wie schon gesagt mag das Pony die nicht so gerne. Wir haben sie beim Kompliment auch nur am Anfang benutzt und kamen beim weiteren Üben ohne FL besser zurecht.

Ich bleibe dran und berichte weiter.



Geschrieben von snöflinga am 10.02.2009 um 08:59:

 

Zitat:
Original von Tippelchen
Huhuu winken

also das Knien aus dem Liegen zu entwickeln geht glaube ich gar nicht *grübel* Der natürliche Bewegungsablauf passt da nicht.


Das kommt ganz aufs Pferd an großes Grinsen

Wir haben eine Stute im Stall, die steht auf wie eine Kuh - hinten zuerst sehr lustig
Nachdem die Besitzerin das beunruhigend fand und einen Osteopathen konsultierte, der jedoch bestätigt hat, dass das Pony gesund ist, hat sie ihm so das Knien beigebracht..... Ja
Ging ganz schnell...

Meiner steht leider auch "normal" auf, so das wir es anders lernen...



Geschrieben von rivera am 10.02.2009 um 09:33:

 

ich denke auch, dass ihr es schnell schaffen werdet. am logischsten erscheint mir die version im kompliment das gewicht verlagern zu lassen, gleichzeitig das gestreckte bein antippen. damit das pony nicht aufspringt, vielleicht eine zweite person mit händevoll leckerlie am gebeugten bein füttern lassen.
da er fl nicht mag, würde ich sie weglassen und eher mit der hand das bein führen.
viel spass!



Geschrieben von Gateada am 13.03.2009 um 12:09:

  Freies Kompliment

Liebes mypony,

wie hast du denn den Übergang von der Fußlonge zum freien Kompliment geübt?
Meine Trainerin hat vorgeschlagen, statt mit der Fußlonge nun das Bein vorsichtig mit der Hand am Huf zu führen, am Ende dann nur an der Hufspitze bis es ganz klappt. Allerdings scheint das eine Koordinationsfrage zu sein: Mein Pferdi versteht nicht, dass es sein Bein auch ganz allein halten kann, und braucht die Hand - wie komme ich später da weg?

Oder wäre alternativ der Weg besser, mit Fußlonge immer nur ein Stück runter zu gehen, dann hochzutouchieren damit das Pferd das Bein aktiv anhebt und wieder rückwärts zu führen? Habe ich mal gelesen...



Geschrieben von mypony am 13.03.2009 um 21:32:

 

Also... im Kurs hatten wir das Kompliment zunächst mit Fußlonge gelernt. Da ich aber zum Üben danach nicht gleich eine FL hatte, habe ich auch angefangen, mit der Hand zu stützen. Es hat auch gleich gut geklappt. Als ich dann die FL hatte und sie fürs Kompliment benutzte, war das Pony etwas verwirrt. Ich glaube, ihm gefällt das Hochnehmen des Beins damit nicht Schulter zucken So habe dann ohne FL weiter geübt und es ging auch. Wir haben dann die FL wieder dran gemacht, um das Kompliment auch vom Pferd abzurufen, aber das fand er auch wieder blöd. FL ab und er nahm das Bein selber hoch. Ich fahr jetzt im Moment mal zweigleisig und übe das Hinlegen über das Wälzen nach dem Reiten und das Knien aus dem Kompliment getrennt.

Zu deiner Frage, Gateada:
Ich habe das Bein mit der Zeit immer weniger gestützt, so wie das deine Trainerin auch vorschlägt. Allerdings bin ich von der Hand am Bein zum Fuß am Bein gewechselt. Also ich habe das Bein vom Pony auf meinen Fuß abgelegt und bin damit dann zum Boden runter. Der nächste Schritt war dann, dass ich nur noch mit dem Gertengriff gestützt habe. Als ich dann merkte, dass das Pony sein Bein auch allein halten kann (die Gerte stützt ja nicht wirklich viel, ist eher ein "Placebo"), habe ich ihn immer wieder zum Kompliment aufgefordert ohne zu stützen. Das hat er dann ziemlich schnell verstanden.
Das "Schaukeln", das du auch erwähnst geht natürlich auch. Das haben wir beim Pferd meiner Bekannten so gemacht, da es nicht verstanden hat, dass es ich mit dem Körper rückwärts bewegen muss.
Welche Methode die bessere ist, würde ich im Einzelfall je nach Pferd entscheiden. Schließlich führen viele Wege zum Ziel. Viel Spaß beim Üben!



Geschrieben von Gateada am 14.03.2009 um 19:43:

 

Hallo mypony!

Da die Kleine weiß, dass sie sich nach hinten sortieren soll, ist glaube ich die Stütz-Variante für sie die bessere. Wie lange hat bei dir dieser Übergang von "festhalten/1. Mal hinunterführen ohne FL" zu nur noch Gerte zu frei gedauert?

Heute hab ich es wieder probiert, ging das erste Mal gut, dann rechts von allein hochgekommen trotz Futter und danach probierte sie das erste Mal, trotz gestütztem Huf einfach nach vorn zu laufen. Da ich das unterbinden wollte, FL dran und gleich runter (geht ja damit wie von selbst), beim ersten Aufstehversuch nochmal nach hinten geführt (wenn ich das Bein halte, zieht sie es weg, mit FL versucht sie das gar nicht erst) und auf MEIN Kommando aufstehen lassen. Ganz gut, wenn man die FL anfangs immer dabei hat. Übrigens bei mir ne normale Longe.

Allerdings bin ich wohl noch zu unkoordiniert, wenn meine RL sich ganz gerade in "Spiegelstellung", also Beine genauso abstrecken/knicken wie es das Pferd machen soll, bewegt, geht sie sofort runter. Ich merke spätestens beim Füttern, dass ich wieder in der Hocke bin *seufz* Daher ist mit Fuß abstützen wohl eher nicht unser Ding, eher Gerte.



Geschrieben von mypony am 15.03.2009 um 09:22:

 

Wie lange es gedauert hat, bis er nur auf antippen mit der Gerte ins Kompliment geht, kann ich jetzt gar nicht genau sagen. Ich glaube, wir haben ca. 1 Jahr geübt und nicht immer regelmäßig. Als ich angefangen habe, einmal die Woche zu üben, ging es dann schneller vorwärts. Andere Pferde bei uns haben das viel schneller kapiert, und mancher brauchte noch länger dazu. Kommt immer aufs Pferd an und wie oft du übst.
Wir haben jetzt das Problem, dass mein Pony noch nicht so lange unten bleibt, bis ich ihm das Kommando zum Aufstehen gegeben habe. Da üben wir gerade dran.



Geschrieben von Gateada am 15.03.2009 um 15:18:

 

Na dann habe ich ja Hoffnung - bei uns haben wir letzten August begonnen, aber seehr unregelmäßig, da ich anfangs einen Helfer brauchte. Seit ich es allein machen kann, geht es schneller voran, und das aufstehen auf Kommando haben wir von anfang an so gehandhabt, das ist mit FL ja einfacher, jetzt steigere ich langsam über Futter - bis 10 zählen - Futter usw.



Geschrieben von Vinur am 20.03.2009 um 15:23:

 

Ich habe Kompliment und Knien ohne FL beigebracht. Ging auch. Anfangs noch am Bein/Röhrbein anfassen, dann am Huf, dann nur noch Hufspitze, z.T. auch mit Fuss statt Hand. Dabei zusätzlich immer mit der Gerte touchieren. Irgendwann nur noch die Gerte als Stütze. Sobald das Pferd das Bein gerade machen will, mit der Gerte touchieren. Notfalls dicht hintereinander "klopfen".

Das Knien habe ich aus dem Kompliment entwickelt. Am günstigsten ist es auf der Seite, wo das Pferd noch nicht so sicher ist und ein wenig Balance-Schwierigkeiten hat. Man muss das zweite Bein (das ja dann das "bessere" ist) genau in dem Moment touchieren, wo das Pferd das erste Bein eingeknickt, anfängt abzusetzen, aber noch nicht unten ist. Ist das Kompliment erstmal vollendet, ist es meist zu spät. Bei meinen Pferden hat es gut funktioniert.

Wo ich allerdings Probleme habe, ist beim Ablegen. Mein Wallach legt sich nicht hin, solange ich direkt in der Nähe stehe und ihn anschaue. Dann denkt er, er soll noch irgenwas machen und guckt mich erwartungsvoll an. Aus dem Wälzen heraus funktioniert also nicht. Ich habe eine Zeitlang mal versucht, es aus dem Knien zu entwickeln und dabei die Hinterbeine anzutippen. Nachdem er kapiert hatte, dass das nicht aufstehen heißt, blieb er zwar unten. Ergebnis des Antippens war dann aber, das er entweder eine Vorhandwendung auf den "Knien" machte *autsch*. Oder Bergziege. "Umgefallen" ist er dabei leider nicht... Und mir ist nichts weiteres eingefallen, ihm zu erklären, was ich will...

Hat jemand Tipps?



Geschrieben von Endlostölt am 07.08.2010 um 23:18:

 

Ich habe mal gelesen, dass man sich mit zwei Leuten neben die Schultern des Pferdes stellen soll und die dann langsam zwischen sich hin und her wiegt. Irgendwann soll sich das Pferd dann bis zum Boden wiegen lassen. Bin selbst davon aber leider n0ch weit entfernt ;·)



Geschrieben von MarkusKeno am 09.08.2010 um 06:37:

  Fußlonge

Ich halte das Üben des Kompliments mit Fußlonge für sehr viel besser, vor allem, wenn man anfangs vielleicht noch einen Helfer dabei hat, der das Pferd runterfüttert parallel.
Vorteile:
- Ich kann gerade neben dem Pferd stehenbleiben
- Ich kann die Gerte als Touchierhilfe gezielt von Anfang an mit einbringen (wichtig für späteren Einsatz vom Sattel aus)
- Bei richtigem Einsatz der Fußlonge kann das Pferd mich mit eventuellen Abwehrbewegungen nicht verletzen (Rücken !!!), weil es ja durch die FL sein Gewicht wieder selbst trägt - ich hab ja dann kaum was in der Hand
- Das Pferd hat nicht so sehr die Tendenz, bei anderen, sich bückenden Menschen (TA, Schmied !!) ins Kompliment oder Knien zu gehen
- Ich habe die andere Hand, um mit Zügel- (Strick-) hilfen oben einzuwirken, um das Pferd in eine Rückwärtsbewegung zu bringen

Richtig eingesetzt ist die Fußlongen-Variante sicher die leichter verständliche Hilfe für das Pferd und zudem wahrscheinlich in den meisten Fällen auch die schnellere Methode, das Kompliment zu erarbeiten.

Auch das Knien, den spanischen Schritt und das Tanzen habe ich mit meinem Pferd so aufgebaut - ohne Stress.

LG Maraike


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