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Geschrieben von Vinja am 13.08.2019 um 16:03:
Zufüttern in „Dürrezeiten“
Hallo ihr Lieben,
ihr habt das Thema ja schon kurz im Uhri angeschnitten. Mich würde interessieren ob und wenn ja was ihr zufüttert. Wir haben zusätzlich noch mit Sandboden zu kämpfen und mein Hengst wird seit 2Monaten hauptsächlich mit Heu gefüttert und knabbert ein bisschen auf der Wüsten-Wiese herum.
Geschrieben von Schnucki10 am 13.08.2019 um 16:23:
Pferdeheu, meist spät in oder nach Blüte geschnitten hat im Regelfall auch zu wenig Eiweiß/Protein.
Einachste Quelle, die aber Energie mit sich bringt, die man vielleicht anschliessend als Reiter oben drauf nicht ausbaden möchte:
Hafer
Ansonsten DerMino von Sapodoris (Weil Darm-Shetty es so aufgeschlossen braucht) und/oder eine Handvoll Luzernecobs.
Manchmal auch kurze Zeit auf frisch nachgewachsenes Gras.
Birgt aber ein Reherisiko.
Geschrieben von Vinja am 13.08.2019 um 16:26:
Hast du Lehm- oder Sandboden?
Geschrieben von Schnucki10 am 13.08.2019 um 17:15:
Schweren Lehmboden.
Geschrieben von Svartur17 am 13.08.2019 um 17:49:
Ich habe Sandböden mit zudem recht schlechten Bodenrichtwerten; die Weiden sind teils auch erhöhter Winderosion ausgesetzt. Der Bewuchs ist sehr karg und durch die anhaltende Dürre sind große Lücken in der Grasnarbe entstanden, in denen nicht mal mehr Unkräuter wachsen (selbst JKK ist stark zurückgegangen). Die Nachsaat Ende März ist leider nicht aufgegangen. Mein Heu werbe ich zum größten Teil selbst, seit letztem Jahr mußte ich allerdings große Mengen zukaufen, weil der einzige Schnitt viel zu gering war.
Ich füttere ebenfalls Eiweiß dazu, da ich wie Schnucki einen Wallach mit chronischer Darmentzündung habe: Dieser bekommt eine große Ration Luzernehäcksel (täglich ca. 500 g, im Winter auch bis zu 750 g) - ich hab damit nur äußerst große Bauchschmerzen mit meinem Schilddrüsenpony, der ja nicht noch zusätzlich Energie bekommen darf. Das aktuelle Heu (2. und 3. Schnitt aus 2018, wird gemischt) und die Magerweide (es sieht bei uns nicht viel anders, als auf den bereits geposteten Fotos im Uhri aus) sind aber eine echt bescheidene Kombi, denn er reagiert mit Blähbauch und Kotwasser.
Weil hier in der Gegend aber so krasser Heumangel herrscht(e), bin ich froh, überhaupt genügend Mengen für die Herde zusammenbekommen zu haben und kann da nicht noch wählerisch sein. Ich muß also nun mit der Situation leben und mit allen möglichen Supplements arbeiten, wie ich es in "normalen" Jahre nie gemacht habe und auch nicht machen würde!
Ein anderer Wallach meiner Herde hat so schlimm Kotwasser, wie noch nie. Er hat zusätzlich Symtome von Sommerekzem; ist aber kein richtiger Ekzemer - ich sehe die Ursachen für seine Haut- und Fellprobleme tatsächlich in einem Proteinmangel. Ich hab deshalb jetzt bei allen etwas Luzerne eingeschlichen (morgens und abends je ca. 120-140 g) und beim Schilddrüsenpony ist das Kotwasser deutlich besser geworden, bei meinem Kniepony ganz weg, lediglich der Einsteller sieht noch sch*** aus. Das wird bei ihm eher eine langfristige Sache werden *seufz*.
Das SD-Pony ist aber wirklich eine große Herausforderung für mich, weil es da so viel zu beachten gibt. Z.B. darf es niemals nicht Sojaprodukte bekommen, weil Soja den Grundumsatz heruntersetzt und das bei einem hypothyreoten Organismus natürlich total kontraproduktiv ist. Dazu muß ich höllisch aufpassen, daß er nicht noch irgendwie verstecktes Jod aufnimmt, wenn ich Protein supplementiere, da das für die SD Gift ist.
Ich hab übrigens eine interessante Beobachtung gemacht: Meine Herde (7 Pferde, Stuten und Wallache von 9-31 Jahren) hat im Frühjahr sehr zeitig und gut mit dem Fellwechsel angefangen, sehr zu meiner großen Freude. Plötzlich (kurz nach der Sommersonnenwende) kam das Ganze aber ins Stocken und sechs der sieben (Ausnahme: das luzerneversorgte Darmpony) Pferde haben an den Beinen und am Schweifansatz noch ein paar längere Fellreste behalten. Das gibts doch nicht, oder? Ich kann mir das nur mit Proteinmangel erklären... Auf einmal war nicht mehr genug Eiweiß vorhanden, so daß der Fellwechsel endete.
Hat das zufällig noch jemand bei seinen Pferden beobachtet?
Geschrieben von Lind am 13.08.2019 um 18:30:
Jetzt wo dus sagst...
Der Fellwechsel ging dieses Jahr bei unseren Ponys ziemlich gut. Sogar bei der alten Stute, obwohl wir die sonst immer scheren mussten.
Die beiden Ekzemer hatten letzten Sommer gar nix. Diesen Sommer sehen sie auch sehr gut aus. Mysla hat fast nix, obwohl sie sonst von Mai bis September Decke trägt. Aber, das könnte auch an der Trockenheit liegen. Ich beobachte mal weiter.
Geschrieben von Schnucki10 am 13.08.2019 um 19:11:
Svartur, das mit dem Fellwechsel war hier genau SO!Bei der Schwatten, die kein Protein zugefüttert bekam.
Die anderen hatten die Beinreste auch, aber schneller weg.
Es wird an etlichen Nährstoffen zudem im Gras und Heu gemangelt haben..
Geschrieben von Velvakandi am 13.08.2019 um 21:09:
Mal ganz doof gedacht...kann man dem Pony auch einen klassischen Eiweiß-Shake aus dem Hochleistungssportlerbereich geben? Die gibts ja auch zur Genüge auf Pflanzenbasis, für die Veganer unter den Gewichthebern.
Das würde vielleicht das Problem umgehen, dass man riesige Mengen Hafer oder Luzerne füttern müßte, um auf genügend Eiweiß im Futter zu kommen, gerade in den "Dürrezeiten".
Geschrieben von Vinja am 13.08.2019 um 22:03:
Welche Luzernehäcksel nehmt ihr?
Mit den Eiweiß Shakes ist vielleicht garnicht so verkehrt. Da müsste man mal schauen, wie die genaue Zusammensetzung ist.
Geschrieben von Velvakandi am 13.08.2019 um 22:10:
Luzerne hab ich früher auch gehäckselt gefüttert, hab dann aber irgendwo mal gelesen, dass gerade ältere Pferde die Häcksel nicht mehr gut genug kauen und dass die spitzen "Halme" im Häcksel dann die Magenschleimhaut verletzen und viele kleine Schnitte hinterlassen.
Auf Cobs war ich aber schon vorher umgestiegen, hauptsächlich aus Kostengründen. Die Luzernecobs hol ich direkt beim Trockenwerk, aktuell für 16€ pro Zentner (massiv teurer geworden durch die Dürre letztes Jahr, aber immer noch unschlagbar günstig gegenüber den Markenanbietern).
Auf die Eiweißshakes kam ich, weil eine Freundin gerade ihrem alten Wallach "Dickmacher" von Masterhorse zugefüttert hat und ich mir - natürlich neugierig wie immer auf alles, was das Pony fülliger macht - die Zusammensetzung angeschaut hatte. Da ist 60% Molkepulver drin, um die 30% Soja und der Rest ist Banane. Drum hab ich so gedacht, das Molkepulver kann ich auch ohne den Namen Masterhorse vorn drauf füttern und da bin ich dann gedanklich beim Eiweißshake (Whey Protein) gelandet...
Geschrieben von Schnucki10 am 13.08.2019 um 23:00:
Geht, hatte auch schon was auf Erbsenbasis von MyProtein.
Das DerMino enthält viele Aminosäuren und soll (warum auch immer im Detail -Laie) beim Shetty trotz Dünndarmproblemen gehen.
Lt. Futterberaterin
Geschrieben von Wisy am 14.08.2019 um 16:57:
Vielen Dank für den Tipp mit dem Agrobs Myoalpin, das werde ich auf jeden Fall probieren! Unser Roterich ist ja ein Dünnerich nach der schweiren Kolik vor 2 Jahren, und Luzerne verträgt er überhaupt nicht, davon kriegt er u.a. Kotwasser.
Heucobs frisst er an sich schon gerne, da wird er diese bestimmt nehmen.
Geschrieben von Svartur17 am 15.08.2019 um 06:45:
@ Schnucki: Na, dann ist das ja wohl kein Zufall, sondern genauso, wie ich mir das erklärt habe!
@ Velvakandi: Du hast es ja gut, daß Du so günstig an Luzernecobs kommst *neid*. Dann würde ich auch nicht umsteigen ;-).
Und Du hast recht, es gibt diese Studie bezügl. Luzernehäckseln, sie stammt von der Uni Leipzig, Dr. Vervuert. Ich hab vor einiger Zeit darüber gelesen und war ziemlich erstaunt, denn mein Darmkranker bekommt seit Jahren nun schon Luzernehäcksel und das obwohl er bei Diagnosestellung in der Klinik (2013) eine sekundäre Gastritis aufgrund des stark entzündeten Darms hatte. Ich kann die Studie deshalb aus eigener Erfahrung so nicht bestätigen, denn meinem Pony geht es so gut, daß selbst meine TÄs hochzufrieden sind!
Ich füttere übrigens die "Luzerne+" (mit Grünhafer) von Agrobs und konnte mir bei denen auch so gar nicht vorstellen, daß diese Häcksel in irgendeiner Art Läsionen der Magenschleimhaut verursachen könnten. ABER: Ich mußte vor ein paar Wochen auf die Luzerne ("Luzerne-Mix") von St. Hippolyth ausweichen, da die Agrobs-Ernte von letztem Jahr abverkauft war, und war beim Öffnen des Sacks total entsetzt darüber, wie verklebt und grobstengelig hart diese Fasern waren. Bei diesem Produkt kann ich mir da eher Schädigungen der Schleimhaut vorstellen, wenn das nicht richtig gekaut wird. Alten, zahnkranken Pferden würde ich es deshalb keinesfalls verfüttern und mein Darmkranker bekommt es auch nur noch solange, bis ich die Agrobsluzerne wieder kaufen kann (war für die KW31 avisiert...).
Luzernecobs kommen für mein Darmpony nur nicht in Frage, weil er sie a) nicht mag (Cobs sind was für "Alte"
) und b) er im Winter im OS keine große Schüssel Cobs haben kann. Wenn das friert...
Zu den Humanproteinshakes: Hm, ich weiß nicht. Aus meinem Bio-LK -ja, ok, ist ne Weile her *gg*- weiß ich noch, daß das Verhältnis der Proteine untereinander das wichtigste ist, um die essentiellen Aminosäuren aufnehmen zu können. Wir hatten das damals am Beispiel "Gummibärchen" aufgeschlüsselt, die zwar von allen möglichen AS viel enthielten, von dem entscheidenden aber nur einen Bruchteil, so daß auch die ganzen anderen AS überhaupt nicht aufgenommen werden können. Das würde ich jetzt für Pferde genauso ansetzen und nicht davon ausgehen, daß diese Verhältnisse bei Pferd und Mensch gleich sind...
@ Wisy: Ja, da sind wirklich klasse, vor allem, wenn man Protein in der Form von Cobs zuführen möchte! Allerdings recht fest gepreßt, weshalb sie mit kaltem Wasser schon gut ne halbe Stunde weichen müssen (mit warmen gehts aber deutlich schneller).
Geschrieben von Schnucki10 am 19.09.2019 um 08:17:
@Svartur, es gibt von Sap. jetzt auch ein neu gemixtes MiFu/Krippenfutter mit mehr Aminosäuren, Vit.B und Zink - teste ich bis zum Kontrolltermin durch die Futterberaterin jetzt einfach mal aus - statt weiter wild zu mischen.
(Fürs Darmshetty sollte das passen.)
Geschrieben von Svartur17 am 20.09.2019 um 07:07:
@ Schnucki: Danke für den Tip! Ich werde mir das bei Gelegenheit mal ansehen. Mit dem DerMino bin ich aber hochzufrieden, denn die Ponys sehen deutlich besser aus und das Kotwasser ist bei allen drei Wallachen verschwunden!
Geschrieben von Schnucki10 am 20.09.2019 um 09:19:
"Es gibt etwas Neues! Alpuvita - das Rundumsorglos-Paket!
Alpuvita ist quasi ein Zwischending zwischen einem Mineralfutter und einem Krippenfutter. Also ein Mineralfutter, das in etwas höherer Dosierung gegeben wird oder ein Krippenfutter, von dem man nur ganz wenig braucht.
Interessant ist Alpuvita vor allem für die Pferde, die einen höheren Bedarf an B-Vitaminen, Zink und auch Magnesium haben und zusätzlich auch noch extra zugesetzte Aminosäuren in ordentlicher Dosierung benötigen. Dafür waren bisher verschiedene Pulver notwendig, die dann in ein Krippenfutter (eingeweichte Heucobs o.ä.) eingerührt werden mussten.
Mit Alpuvita habe ich nun ein "Alles-in-einem"-Produkt im Sortiment.
Damit komme ich der inzwischen sehr häufigen Anfrage nach einem solchen Produkt nach, das dann ohne Anmischen mit verschiedenen Zusätzen ganz einfach zu verfüttern ist!
https://www.sapodoris.de/…/mineralfutter-al…/alpuvita-detail"
Quelle:
https://de-de.facebook.com/Sapodoris/
Geschrieben von snappy am 20.09.2019 um 12:40:
Zitat: |
Original von Schnucki10
"Es gibt etwas Neues! Alpuvita - das Rundumsorglos-Paket!
Alpuvita ist quasi ein Zwischending zwischen einem Mineralfutter und einem Krippenfutter. Also ein Mineralfutter, das in etwas höherer Dosierung gegeben wird oder ein Krippenfutter, von dem man nur ganz wenig braucht.
Interessant ist Alpuvita vor allem für die Pferde, die einen höheren Bedarf an B-Vitaminen, Zink und auch Magnesium haben und zusätzlich auch noch extra zugesetzte Aminosäuren in ordentlicher Dosierung benötigen. Dafür waren bisher verschiedene Pulver notwendig, die dann in ein Krippenfutter (eingeweichte Heucobs o.ä.) eingerührt werden mussten.
Mit Alpuvita habe ich nun ein "Alles-in-einem"-Produkt im Sortiment.
Damit komme ich der inzwischen sehr häufigen Anfrage nach einem solchen Produkt nach, das dann ohne Anmischen mit verschiedenen Zusätzen ganz einfach zu verfüttern ist!
https://www.sapodoris.de/…/mineralfutter-al…/alpuvita-detail"
Quelle:
https://de-de.facebook.com/Sapodoris/ |
HAuptbestandteil ist Weidelgras (Timothy-Heu), dann noch Grünmehl und Apfeltrester. Alles Kohlehydrat- und keine Eiweißträger. Dafür kommt Kartoffelprotein dazu, das bei der Kartoffelstärkeproduktion anfällt. Und 90 Euro für 20 Kilo bei 300 g Tagesdosis...ich finde das überteuert.
Meine Ponies bekommen, wenn die Wiese nicht mehr viel hergibt und der Hauptfutterbestandteil Heu ist, an Tagen, wo sie geritten werden, 70 g Sojaextraktionsschrot. Das klappt nun schon das zweite Jahr in Folge sehr gut, auch bei Kandidaten mit Sommerekzem bzw. Hufrehe. Bei meinem Ekzemer ist das Ekzem die letzten zwei Jahre sehr dezent gewesen, kann an der Trockenheit liegen oder am Eiweißsupplement oder oder oder.
Ansonsten gibt es Mineralfutter (Mühldorfer Multivital) täglich.
Das Pony meiner Freundin hatte Kotwasser. mit Fenchelsamen süß, ca. 20 g/Tag war das weg, wobei die Fütterung dazu keinen Rohfasermangel aufweist und die Haltung stressfrei ist (also nichts, was man bei Kotwasser sonst noch optimieren könnte)
Geschrieben von Vinja am 05.10.2019 um 12:39:
Mein Jungpferd bekommt jetzt 4x die Woche Luzerne+ (mit Grünhafer) und Schwarzhafer. Habt ihr für den Winter noch Tipps wegen des Sandbodens? Am besten etwas, was man ohne Quellzeit einfach dazufüttern kann
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