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Geschrieben von BKone am 09.04.2009 um 22:07:
Hufeisen in der Herdenhaltung
Hallo
Ich hätte da mal eine Frage.
Wie ist das bei euch hat oder hat jemand erfahrung mit Hufeisen in der Herdenhaltung?
Bei uns sind 8 Pferde in einem Offenstall und eines die gerne meinen Paco tritt hat nun weil sie hinten abgelaufene Hufe hat Eisen bekommen, der Rest is Barhufer, nun habe ich Angst um meinen das er Verletzungen davon tragen könnte.
Wie ist da eure erfahrung?
Und weiß jemand wie da die Rechtslage ist?
Grüße
BKone
Geschrieben von Joya am 10.04.2009 um 01:12:
Da würd ich mir mal generell Gedanken darüber machen, warum sie deinen Paco "gerne" tritt! Meine Meinung (die auf meiner Erfahrung basiert) ist, dass Pferde nicht "gerne" schlägern. Es gibt Sympathien und Antipathien zwischen Pferden genauso wie zwischen Menschen und genauso wie bei den Menschen ist es wichtig, dass, wenn zwei sich nicht grün sind, genügend Ausweichmöglichkeiten (bzw. Rückzugsmöglichkeiten für das rangniedrigere Tier) vorhanden sind. Verletzungsgefahr besteht auch bei unbeschlagenen Pferden, von dem psychischen Stress für das "gemobbte" Tier mal abgesehen. Könnte es sein dass die Pferde bei Euch zu wenig Platz haben, evtl. zu wenig Abwechslung, zu viele "Sackgassen" (das rangniedrigere Pferd wird irgendwo festgesetzt und kommt nicht mehr weg), ... ?
Um deine Frage zu beantworten: meine Pferde lebten bislang immer in irgendeiner Form in einer Herde, mal kleiner, mal größer, immer gemischt (alters- und geschlechtsgemischt) und ich hatte noch nie Probleme, beschlagen oder nicht. ABER es gab eben auch immer genug Ausweichmöglichkeiten - genug andere Pferde, mit denen man sich anfreunden kann, oder genug Platz, um auszuweichen.
Ich drücke dir die Daumen!
Geschrieben von Fjödur am 10.04.2009 um 09:42:
ich kann mich nur joya anschließen,
oftmals hören sich eisen schmerzhaft für die jenigen an die sie abbekommen aber im grunde tut es ohne eisen genauso weh.
wie schon gesagt es ist wichtig für die pferde die sich nicht leiden können sich gegenseitig aus dem weg zu gehen,
dann ist auch die chance das eines ernsthaft verletzt wird
eher super niedrig.
ich weiß nicht wie sie deinen paco mobbt, aber ich glaube nicht dass er ernsthaft mal was abkriegen könnte.
die richtigen übelen kämpfe sind eher unter hengsten zu sehen.
Geschrieben von BKone am 10.04.2009 um 11:25:
re
ok
vielen Dank für eure Meinungen. Die Stute hat halt meiner Meinung nach Hormonprobleme und je nach dem wie se drauf ist, ist sie halt mal freundlicher und mal geht sie gegen andere pferde auch.
Naja hoffendlich kommt bad die Weidezeit, dann haben die wieder ganz viel Platz.
Grüße
BKone
Geschrieben von rivera am 10.04.2009 um 18:38:
schliesse mich den anderen insoweit an, als genügend platz und pferde, die sich mögen die beste vorbeugung sind.
dennoch ist natürlich die verletzungsgefahr mit eisen grösser. aus dem grund werden bei uns bei neuzugängen immer die hintereisen abgenommen für eine zeit. wenn es ein dauerproblem ist, ist es natürlich schwierig.
die haftpflicht zahlt dann für so entstandene schäden, wenn jemand gesehen hat dass genau dieses pferd die fragliche verletzung verursacht hat.
Geschrieben von Baron am 14.04.2009 um 14:26:
Sowohl mit einem unbeschlagenen Huf als auch mit einem Beschlagenen kann im schlimmsten Fall ein Bein durchgetreten werden, muss aber nicht.
Die Hormonprobleme der Stute sollte sich mal ein kundiger Tierarzt anschauen, Zysten sind ziemlich schmerzhaft und sollten behandelt werden und nicht nur das "Symptom" des Tretens.
Geschrieben von Jona am 14.04.2009 um 14:58:
Hallo,
ich kann den anderen in allem nur zustimmen.
Dennoch finde ich schon, dass es Pferde gibt, die ein höheres Aggressionspotential haben als andere.
Sicher liegt das irgendwo begründet, aber manchmal ist es einfach zu spät etwas daran zu tun, weil die Tiere z.B. als Fohlen nicht sozialisiert wurden oder über Jahre ohne ausreichende Kontakte zu anderen Pferden gehalten wurden.
In Gruppen, auch bei ausreichend Platz und großer Auswahl an Kumpels, gibt es immer wieder Tiere, die besonders ruhig und besonnen sind und solche, die schnell mal treten oder gerne die Gelegenheit nutzen zu beißen.
Versicherungstechnisch ist es so, dass dein Pferd vor Augenzeugen von einem bestimmten Pferd getreten werden muß, damit die Versicherung einspringt. Die Vermutung, dass dieses oder jenes Pferd es gewesen sein könnte, weil das Pferd schon mal früher aufgefallen ist reicht nicht ... und ist auch unfair.
LG
Geschrieben von Gateada am 14.04.2009 um 15:13:
Bei uns in den Herden, speziell in der großen Isländerherde wo fast alle hinten beschlagen sind und wenig Ausweichmöglichkeit vorhanden, gibt es auch oft Rangeleien, bis hin zum durchgetretenen Bein (Pferd lebt noch, trotzdem furchtbar teuer). Warum hier nicht wenigstens auf Kunststoff bestanden wird, ist mir schleierhaft, als meine Stute in diese Herde sollte, habe ich mir das 3 Nachmittage unter Aufsicht angesehen und sie dann rausgenommen, lebt jetzt glücklich in ihrer kleinen Herde von 6 Ponys.
Als hier trotzdem ein Versicherungsfall mit Zeugen eintrat, gab es richtig Ärger seitens der SB, weil ich darauf bestand die Versicherung einzuschalten - "man tut so etwas doch nicht, wer Pferde hat soll sich auch den Tierarzt leisten können". (Blödsinn, dann bräuchten wir auch keine Versicherungen).
Habe mich durchgesetzt und ein weiteres interessantes Bild übe meine Mitmenschen gewonnen, die sich zwar eine Horde Pferde leisten, aber nicht mal mit einem Versicherungsmenschen telefonieren wollen (Geld hat man

), Fazit: Versicherung zahlte, versucht aber lt. meinem TA grundsätzlich oft, sich über Weidegefahr rauszuziehen, d.h. ein Schaden wird nicht immer übernommen, ich würde mich hier nicht drauf verlassen.
Bei dem Mädel mit ihrem Isi mit gebrochenem Bein fand sich übrigens keiner, der's gesehen hat oder übernehmen wollte.
Geschrieben von fjoerdis am 14.04.2009 um 15:48:
Das kommt mir sehr bekannt vor... den Fall hatte ich leider auch schon. Meine Stute wurde übelst getreten, offene Gelenkverletzung. Hat auch keiner gesehen, war eine teure Angelegenheit und mein Pferd hat seitdem einen psychischen Knacks und konnte nicht wieder in die große Herde integriert werden. Ist heute immer noch sehr flott mit der Hinterhand und am Putzbalken stell ich sie sicherheitshalber alleine. Auf der Wiese steht sie derzeit mit 2 anderen Stuten was gut klappt. Aber Eisen hinten hat sie auch keine mehr drauf.
Geschrieben von Gateada am 14.04.2009 um 16:23:
Meine Jungstute hat allein nach den 3 Nachmittagen "Herdentest" unter Aufsicht solche Angst vor Isländern gehabt, dass sie wochenlang bei jedem Isigetrappel erstmal die Flucht nach vorn antrat. Die haben sie wirklich einmal quer über die Koppel gejagt, so schnell konnte man gar nicht dazwischen, die SB meinte "och, ich wollt sie heut nacht draußen lassen", schwupps, da lag sie schon, und ich hab mein Pferd nur wortlos rausgenommen mit dem Hinweis, dass ich sie gern länger hätte...zum Glück haben wir mehrere Herden und da klappte es gut.
Komsicherweise ging es auf der riesigen Weide auch in der großen Herde sehr gut. Ist also einfach zu eng. Daher bin ich froh, wie sie jetzt untergebracht ist, da herrscht meist Harmonie und alle liegen wie die Ölsardinen im Unterstand

.
Geschrieben von FraukeF am 14.04.2009 um 17:03:
Meiner war auch nie wieder so zerrupft wie zu der Zeit, als er in einer Isi-Herde im Großpaddock stand, aber er musste ja die Eisen runter haben wegen der Größe, das sei ja gefährlich
Kann mich nur soweit anschließen, als das ausreichend Platz das A und O ist und Pferde mit bekannt lockerer Hh und chronische Stänkerer müssen ohne Eisen in die Herde oder einzeln stehen.
Geschrieben von rivera am 14.04.2009 um 20:56:
ich kann bei uns nicht feststellen, dass isis besonders zu problemen mit herdenintegrationen führen. gerade wieder in eine gruppe mit zwei isis und einem araber einen fjord-isi-mix integriert, das höchste der gefühle waren zurückgeklappte ohren.
genug platz und genug futter inkl futterplätze setze ich mal voraus.
ab und an mal ein aggressives pferd gibt es natürlich in allen rassen.
Geschrieben von Baron am 15.04.2009 um 08:11:
@Gateada: bei deiner Schilderung war die Fläche zu klein bzw die Herde zu groß......
Hast du mal mit einem Kunststoffhammer gearbeitet? Der ist genauso "effektiv" wie ein Hammer aus Eisen. Von daher ist es absolut egal mit was der Huf beschlagen ist bzw ob er unbeschlagen ist. Horn ist nämlich auch "hart".
Geschrieben von FraukeF am 15.04.2009 um 08:29:
Zitat: |
Original von little
@Gateada: bei deiner Schilderung war die Fläche zu klein bzw die Herde zu groß...... |
Das gibt Gateada ja selbst auch als Grund an.
Zitat: |
Original von littleHast du mal mit einem Kunststoffhammer gearbeitet? Der ist genauso "effektiv" wie ein Hammer aus Eisen. Von daher ist es absolut egal mit was der Huf beschlagen ist bzw ob er unbeschlagen ist. Horn ist nämlich auch "hart". |
Dem muss ich widersprechen. Horn ist hart, ja, aber nicht so wie Eisen. Sowohl das Hufhorn, als auch Kustos, ebenso der Kustohammer, absorbieren einen Teil der Kraft beim Aufprall, darin liegt der Sinn der Verwendung und daher wurde der Huf von der Natur so gestaltet.
Geschrieben von Gateada am 15.04.2009 um 10:12:
Zumal viele Leute bei Eisen auch die Widia-Stifte verwenden, da sind richtige kleine Löcher in den Isis...und so hat meine Kleine auch die einzig beschlagene Isi-Hinterhand in ihrer kleinen Herde abbekommen und sich einen richtigen Riss zugezogen, inkl. Einschuss etc., dass passiert barhuf nicht.
Anscheinend haben Isis nicht so ein großes Problem mit der Enge, aber meine Paso-Stute hat gern ihre Ruhe und kann das nicht ab. Meine Große hat in ihrer Herde auch deutlich mehr Platz, da ist auch viel mehr Ruhe drin, aber ich hab auch noch nie Pferde so rangeln sehen wie Isis, egal wo man sie sieht, die gehen ja gar nicht mehr auseinander...
Geschrieben von FraukeF am 15.04.2009 um 12:33:
Zitat: |
Original von Gateada
Zumal viele Leute bei Eisen auch die Widia-Stifte verwenden, da sind richtige kleine Löcher in den Isis...und so hat meine Kleine auch die einzig beschlagene Isi-Hinterhand in ihrer kleinen Herde abbekommen und sich einen richtigen Riss zugezogen, inkl. Einschuss etc., dass passiert barhuf nicht. |
Eben.
Zitat: |
Original von GateadaAnscheinend haben Isis nicht so ein großes Problem mit der Enge, aber meine Paso-Stute hat gern ihre Ruhe und kann das nicht ab. Meine Große hat in ihrer Herde auch deutlich mehr Platz, da ist auch viel mehr Ruhe drin, aber ich hab auch noch nie Pferde so rangeln sehen wie Isis, egal wo man sie sieht, die gehen ja gar nicht mehr auseinander... |
Genau, die Isis haben von Natur aus einen viel geringeren Individualabstand als andere, besonders Großpferderassen. Das führt dann schon allein dadurch zu Streß, weil die anderen, so auch meinem Paso-Mix geschehen, nie ihre Ruhe haben.
Geschrieben von Velvakandi am 15.04.2009 um 14:28:
Die sprechen auch einfach eine vollkommen unterschiedliche Sprache. Die Isis sind zwar rassistisch bei der Eingliederung, aber wenn die Hürde erstmal überwunden ist bleibt trotzdem nach wie vor das Problem, dass Isis sich von Natur aus und rein instinktiv oft sehr dicht beeinander aufhalten, deswegen kann man die auch überhaupt so halten wie auf vielen Isihöfen. Keiner käme auf die Idee 20 Warmblüter in einen Zwergenpaddock zu sperren, weil die sich gegenseitig zerfetzen würden, aber mit den Isis kann man das ja machen.
Ein höherblütiges Pferd kommt mit der Nähe dann aber eben nicht klar und braucht Platz zum Weichen. Mina ist in der Isiherde auch immer etwas abseits, aber nie außer Sichtweite, das gefällt ihr so am besten, und sie braucht auch ihre Ruhe ohne allein zu sein. Die Isis haben das kapiert und lassen sie eben in Frieden, sie ist eh die rangniedrigste. Auf engem Raum würde das aber nicht funktionieren.
Andererseits kenne ich keine Rasse die so sozial ist wie die Isländer, bei gleichrassigen Pferden gibts so gut wie nie Probleme mit Herdenintegration etc. und die Pferde sind innerhalb der Gruppe wirklich extrem gut befreundet und halten zusammen. In Island sind die Bauern in unserem Tal Feiertags zur "Kirche" geritten (der Gottesdienst war immer draußen, weils bei uns keine Kirche mehr gab die man hätte betreten können ohne Leib und Leben zu riskieren). Dort gab es eine Koppel von etwa 0,5ha, also wirklich nicht groß, der Zaun war nur eine einfache Litze mit 8 oder 10 Pfosten, also mehr ein durchhängendes Bändele. Insgesamt kamen etwa 30-40 Pferde dort auf die Weide, die kannten sich nicht, weil sie aus allen Ecken des Tals zusammen kamen. Es gab nie auch nur einen Quieker, nie auch nur ansatzweise Prügeleien. Die einzige ernsthafte Prügelei die ich je erlebt habe unter Isis war, als unser Hengst in IS ausgebrochen und zur Herde gelaufen war und sich dort mit einem sehr ranghohen älteren Wallach um die Schwanzlänge prügelte, die hätten sich vermutlich auch gekillt (und Herr Hengst wurde im Anschluß gelegt). Aber sonst wird bei uns zwar extrem viel gespielt, vor allem im Winter, aber richtig Streit gibts höchstens mal wenn ein neuer dazu kommt der eben nicht gelernt hat wie eine echte Herde funktioniert.
Geschrieben von fjoerdis am 15.04.2009 um 15:24:
Schön, wenn es so klappt, aber ich hab da schon anderes erlebt. Wallachherden sind eher problemlos, da gibts sicher auch mal Rangeleien, auch Verletzungen, aber meist eher harmloserer Art. Übel gehts oft bei den Stuten zu, die sollte man besser nie so eng halten wie die Wallache.
Und auch wenn Hufe auch ohne Eisen verletzen können, mit Eisen ist meistens um einiges schlimmer...
Geschrieben von rivera am 15.04.2009 um 19:43:
bei uns gab es - wenn überhaupt - immer nur probleme mit wallachgruppen. als sb kann man sich nicht immer aussuchen, wie hengstig die wallache sind, die kommen. bzw die besitzer wissen es manchmal nicht mal, oder der kerl entdeckt hier nach einer zeit sein selbstbewusstsein.
da kann dann manchmal auch keine wiese gross genug sein und kein holzzaun stabil genug, wenn die hormone regieren.
Geschrieben von mypony am 15.04.2009 um 22:36:
Bei uns haben (fast) alle Pferde einen normalen Eisenbeschlag und in keiner Herde gibt es Probleme. Wir haben eine große Wallachherde nur mit Isis (außer einem Norweger), eine kleine Isi-Stutenherde (mit einer Haflingerstute) und eine kleine gemischte Wallachherde (3 Haflinger, 1 Tinker, 1 Westernpferd - Rasse?, 1 Araber). Gerade in der Isi-Wallachherde ist es so, wie auch von Tine beschrieben. Neulinge integrieren sich meist schnell und problemlos. Allerdings gibt es bei uns eher selten einen Wechsel innerhalb der Herden. Es kommen kaum neue Pferde dazu und es gehen auch nur ganz selten welche raus.
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