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Geschrieben von Encanto am 13.09.2020 um 18:07:

  Nervenschnitt ja oder nein?

Hallo Ihr Lieben,

hatte den TA für mein Pony und er hat sich eines der Bänder am Hufgelenk entzündet. Da er außerdem noch Verknöcherungen hat kann es sein, dass dies sich immer wieder entzündet. Sollte dies geschehen könnte man einen Nervenschnitt machen. Bin mir aber nicht sicher ob ich so etwas machen lassen soll. Hat Jemand damit Erfahrungen? Ich denke, dass ein Pferd doch sicher dann ständig stolpert oder sich anderweitig verletzt, da er ja nichts mehr spürt! Auf der einen Seite ist er ja mit 14 Jahren noch ein bisschen jung um in Rente zu gehen. Außerdem langweilt er sich jetzt schon während seines Krankenscheins extrem. Er kommt ständig gelaufen und ist ganz enttäuscht wenn ich ihn nicht mitnehme. Aber auf der anderen Seite möchte ich ihm ja auch nicht noch mehr Schaden zufügen oder evtl. uns beiden wenn er durch´s Stolpern evtl. stürzt.

LG Martina



Geschrieben von Filou am 13.09.2020 um 20:14:

 

Erfahrung damit habe ich nicht, aber auch bei meinem Ponyopa wurde mir mal von einem Tierarzt ein Nervenschnitt angeraten wegen Verknöcherungen und häufigerem undefiniertem Lahmen.
Heute ist mein Ponyopa 29 und läuft, trotz Arthrose, super und lahmfrei auch ohne Nervenschnitt. Bei mir hat ein anderer Tierarzt und ein Wechsel vom Hufschmied zueinem Huforthopäden es geschafft, dass mein Pony wieder gut läuft. Von daher würde ich mir vor so einem drastischen Schrittauf jeden Fall noch eine weitere Meinung dazu holen. Dein Ponyist ja auch noch recht jung.
LG



Geschrieben von Baron am 14.09.2020 um 11:29:

 

Ich würde niemals einen Nervenschnitt machen bei einem Pferd das ich danach noch plane zu reiten.
Grob gesagt nimmst du das Gefühl aus dem Bereich und die "Zerstörung" geht unbemerkt weiter.

Machen würde ich es bei Zuchtstuten die einen Unfall hatten und ein Fohlen bei Fuß führen.

Und auch wenn das Pferd noch jung ist, es hat halt einen irreparablen Gelenkschaden.
Lass ihn lieber mal ein ganzes Jahr völlig in Ruhe (ausheilen) und optimiere in der Zeit die Hufbearbeitung. Daran liegt es leider häufig



Geschrieben von Morgaine am 14.09.2020 um 12:49:

 

Vor geschätzt hundert Jahren gab es mal einen Artikel in der fs dazu mit dem Fazit: ein Pferd mit Nervenschnitt gehört auf die Weide und nicht mehr geritten.
Dem stimme ich zu.

Um dem Pferd einen zukünftiges schmerzfreies Leben zu ermöglichen: ja
Mit dem Ziel weiter zu reiten: nein

M.



Geschrieben von Skyggnir am 14.09.2020 um 13:38:

 

Um die Verknöcherung abzubauen und die Entzündung rauszukriegen, such Dir jemanden, der Blutegel setzt. Das ist die deutlich bessere Alternative. Zur Hufbearbeitung wurde ja schon genug gesagt.



Geschrieben von Encanto am 15.09.2020 um 12:36:

 

Ja, ich bin von dieser Alternative auch nicht überzeugt! Im Moment bekommt er Spritzen. Der Vorschlag vom TA bezog sich allerdings nur darauf, falls diese Entzündungsprozesse immer wiederkehren, dann könnte man evtl. auch einen halbseitigen Nervenschnitt machen lassen. Wenn der Verknöcherungsprozess um ist, könnten die Pferde meist wieder ganz normal laufen, nur etwas kürzer in ihren Bewegungen. Man kann so lange Schmerzmittel verabreichen was aber wiederum nicht gut für Magen, Nieren, Leber usw. ist oder man könnte wohl den Nervenschnitt machen. Die Nerven würden oft nach einer Weile wieder zusammenwachsen.
Ich kenne dies nur von früher wenn die Pferde im Springsport gelaufen sind und da war das ganze ja sehr in Verruf!

Wir haben die letzten 4 Jahre schon so einiges probiert, aber leider hat alles nie so wirklich gewirkt!

Ja, eine Blutegeltherapie habe ich auch schon in Betracht gezogen.



Geschrieben von Lieschen am 15.09.2020 um 16:25:

 

Wir haben selbst keinerlei Erfahrung damit. Frühere flüchtige Bekannte von uns hatten ein Pferd mit Nervenschnitt, das damit Freizeit-Western (ohne größere Ambitionen) im Gelände und auf dem Reitplatz geritten wurde. Es gab keine Probleme mit Stolpern, worüber sie sehr glücklich waren, weil es eben auch anders ausgehen kann. An den Grund für den Nervenschnitt kann ich mich leider nicht mehr erinnern, ist halt schon 20 Jahre her.



Geschrieben von Baron am 16.09.2020 um 09:32:

 

Wenn das Tier seit 4 Jahren "nicht laufen kann", sollte man es definitv in Rente schicken



Geschrieben von rivera am 16.09.2020 um 11:26:

 

Zitat:
Original von Baron
Wenn das Tier seit 4 Jahren "nicht laufen kann", sollte man es definitv in Rente schicken


Baron, du markierst da drei Worte als Zitat, die ich aber so bei Encanto nicht finden kann. Soweit ich mich erinnere, gibt es da schon länger ein on/off Problem, keinen Dauerzustand und kein nicht-laufen-können.



Geschrieben von Encanto am 16.09.2020 um 16:52:

 

Danke rivera, ja genauso ist es. Jack ist in den letzten 4 Jahren immer mal wieder eingeknickt beim Reiten ohne zu lahmen. Gelahmt hatte er mal vor 2 Jahren und halt eben jetzt und dann stand er natürlich nur auf der Koppel. Leider konnte darmals die Ursache für dieses Einknicken nicht wirklich gefunden werden, da es schwer zu lokalisieren war. Wir vermuteten eigentlich, dass es von oben kommt und waren jetzt überrascht, dass die Ursache wohl die Verknöcherung in den Hufen ist. Ich konnte das Einknicken allerdings auch keinem TA vorführen, da es ja nicht immer vorkam.

Mein alter Arabermix hatte auch diese Verknöcherungen so etwa in dem Alter. Bei ihm war das ganze nach einem halben Jahr abgeschlossen und danach konnte er wieder ganz normal geritten werden. Er war noch bis zu seinem 24. Lebensjahr fit und danach ging er dann in Rente.
Ich hoffe ja, dass wir das bei Jack auch so hinbekommen ohne Nervenschnitt! Aber ihn jetzt schon in Rente zu schicken kann ich mir so gar nicht vorstellen, da er immer wenn er nicht geritten wird nur Blödsinn im Kopf hat. Wenn er Schmerzen hat kann ich ja leider gar nichts mit ihm machen, selbst Spaziergänge sind bei unserem Gelände nicht drin!

Lieschen, ja so habe ich es jetzt auch schon öfter gehört. Lt. TA kann man auch den Nervenschnitt nur auf einer Seite des Hufes machen. Aber wie gesagt, ich bin da etwas hin- und hergerissen.


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