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Geschrieben von watzl am 28.11.2022 um 14:15:

  Erfahrung mit baumlosen Wanderreitsätteln

Noch ist meine Stute tragend. Aber irgendwann wird es soweit sein und ein geeigneter Baumlos-, oder Lederbaumsattel soll einziehen! Aber welcher? Das Angebot ist gefühlt unendlich!
Für mich wäre ein baumloser Sattel wichtig, weil meine Erfahrung gezeigt hat, daß Pferde damit deutlich besser klar kommen, gerade wenn sie sich ständig verändern. Da ich dann wieder hauptsächlich im Gelände unterwegs sein werde, sind mir Pauschen und Befestigungsringe wichtig!
Fürs Pony wäre eine kurze Auflagefläche und nicht zu groß/wuchtig wichtig!
Aktuell liebäugel ich mit den Hidalgo Dakar.
Mit welchen Sätteln seit ihr unterwegs? Was könnt ihr empfehlen und wovon würdet ihr abraten?

Danke schon mal im Voraus!



Geschrieben von judy am 28.11.2022 um 23:07:

 

Hidalgo Sättel sind nicht baumlos. Sie haben einen Lederbaum, allerdings im Gegensatz zu anderen Lederbaumsätteln kein Kopfeisen. Ich hatte einen Hidalgo Valencia Shorty. Allerdings hat der meinem Pferd nach einiger Zeit nicht mehr richtig gepasst und ich habe ihn dann verkauft. Denn auch ohne Kopfeisen gibt es eine Kammerweite, angeblich hätte mein Pferd die Shire Kammer benötigt, der Sattel war definitv an der Schulter zu eng geworden. Mich persönlich hat es aber zusätzlich am Hidalgo System gestört, dass die Klettkissen immer relativ schnell durch waren und ich fand das nicht wirklich nachhaltig, da so oft neue Kissen zu kaufen. Ich bin in dem Sattel gerne geritten und fand ihn sehr bequem, aber das ist halt nicht alles.
Mein Pferd ist seitdem mit Baumsätteln wesentlich zufriedener, bzw. hatte ich mir einem Baumsattel als Zweitsattel gekauft und bin so erst darauf aufmerksam geworden, dass der Hidalgo nicht ideal für mein Pferd ist. Ich denke einfach ausprobieren und auf das Pferd hören. Der Sattel muss individuell zum Pferd passen und natürlich auch zum Reiter. Ein allgemeines dieses System/Sattelmarke ist gut und eine andere schlecht gibt es da für mich nicht.



Geschrieben von Norn am 29.11.2022 um 12:10:

 

Ich habe zu meinen angepassten Baumsätteln noch den Startrekk Espaniola. Mit dem bin ich seit Jahren super zufrieden und er passt nahezu auf jedes Pferd und inzwischen gibt es ihn sogar mit verstellbarem Kopfeisen. Ich habe das breiteste drin. Je breiter das Kopfeisen, desto mehr Schwung bekommt der Sattel.

Er hat zwar keine Pauschen, aber durch die Galerie sitzt man bombenfest und selbst bei stürzendem Pferd fällt man nicht raus. Ein Sofa für den Hintern ist er obendrein.

Du kannst ihn wenns soweit ist, gern mal auflegen und Probereiten.



Geschrieben von watzl am 29.11.2022 um 12:57:

 

@Norn das wäre echt super! An den Startrekk hab ich auch schon gedacht!



Geschrieben von Falter am 29.11.2022 um 20:17:

traurig

Meine Erfahrungen sind nicht so gut.

In der ersten Zeit laufen die Pferde super damit, aber alles was nach gibt, gibt nach. Sprich, wenn das Pferd oder der Reiter etwas schief ist, setzt sich der Sattel schief.

Ist vorne oder hinten etwas zu viel Druck wird das schnell zum Problem. Der Startreck lag nach einem Jahr auf dem Widerrist auf.



Geschrieben von Tess am 29.11.2022 um 21:07:

 

War bei mir ähnlich.
Baumlos ist inzwischen nur noch eine Zwischenlösung bzw. etwas für zwischendurch mal. Ansonsten hab ich mind. zwei Sättel pro Pferd - eine Sommer- und eine Winteredition cool ). Etwas, das das ganze Jahr über passt ist schwierig - ausser vielleicht man nimmt was mit wechselbarem Kopfeisen (was aber auch nicht immer geht, da damit ja der Schwung des Sattels ein wenig verändert wird ....).
Über das Butterfly-System habe ich mal nachgedacht, es aber noch nicht ausprobiert - ich habe zu viel Bedenken, dass es auf Dauer konstruktionsbedingt doch zu Druckspitzen kommt (vor allem im vorderen Bereich mit der Steigbügelaufhängung), wenn der Sattel sich gesetzt hat. Dafür, dass alle Pferde anfangs super damit laufen (was ich bestätigen kann - kurzzeitig ausprobiert habe ich schon welche) sind doch ganz schön viele auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen ...



Geschrieben von Velvakandi am 29.11.2022 um 22:04:

 

Kann ich nicht bestätigen, ich bin seit seiner "Erfindung" im Startrekk Espaniola unterwegs über Stock und Stein. Ausritte, Platzarbeit, Gangpferdeturniere, Distanzen, mal ein Wanderritt - alles kein Problem. Der Sattel ist nicht durchgesessen (und ich bin kein zartes Wesen), auch die Klettkissen sind nicht erneuerungsbedürftig. Ich hab allerdings in die besseren Klettkissen investiert (große Auflagefläche, mehr Polsterung) und stehe nicht in den Bügeln. Mit den Standartkissen hatten wir Druckstellen an den Kissenkanten.
Ich hab zum Vergleich auch einen Deuber Branderup mit Lederbaum und einen Branderup mit Ultraflexbaum (also quasi drei gleiche Sättel, nur mit unterschiedlichen Bäumen bzw. baumlos). Wenn mein Pferd nicht leider rausgewachsen wäre, wär der Lederbaumsattel mein Favorit, einfach weil er mir ein wenig mehr Stabilität und schmaleren Sitzkomfort bietet, ohne dabei die "Sprachbarriere" Sattelbaum zwischen Pferd und mir darzustellen. Mit dem Baumsattel muß ich mich echt immer erstmal drauf einstellen, weil ich alle Sitzhilfen deutlicher geben muß. Der ist mehr was fürs Gelände als für feine Dressurarbeit. Und der ganz klare Nachteil beim Baumsattel - das Gewicht. Baumlos und Lederbaum tragen sich einfach viel lässiger und fürs Pferd ist das bestimmt gerade auf langen Strecken auch ein Faktor.



Geschrieben von Atli am 29.11.2022 um 22:23:

 

Ich reite seit nunmehr ziemlich genau 9 Jahren ALLE Pferde mit dem Butterfly-Sattel und liebe ihn immer noch!
Noch nie habe ich so eine direkte Kommunikation gehabt und so intensiv die Rückenmuskulatur der Pferde erfühlen können.

Allerdings muss man schon auf das passende Modell schauen! Der Felsenhof halbtief hat bisher alle Rücken abgedeckt Augenzwinkern

Das soviele - sind es wirklich so viele verwirrt - auf dem Gebrauchtmarkt sind, hat meines Erachtens folgende Gründe:

Der Butterfly überträgt sehr direkt und präzise alle Bewegungen vom Reiter aufs Pferd und umgekehrt!
Damit muss man umgehen können, dann liebt man den Sattel - sowie ich Freude

Zusätzlich hat das Pferd viel mehr Beweglichkeit aus der Schulter und dadurch mehr Schwung in allen Gängen, womit auch nicht alle Reiter klarkommen ...

Es ist in keinem Fall ein Sattel für Anfänger und unsichere Reiter sowie nur begrenzt für den normalen Freizeitreiter, wie es sich immer wieder herausgestellt hat.


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