DasGangPferdeForum (http://www.dasgangpferdeforum.de/index.php)
- Rund ums Gangpferd (http://www.dasgangpferdeforum.de/board.php?boardid=2)
-- Allgemeines zum Thema Gangpferd (http://www.dasgangpferdeforum.de/board.php?boardid=1)
--- Herde (http://www.dasgangpferdeforum.de/thread.php?threadid=17790)


Geschrieben von Gedefaro am 23.07.2024 um 09:11:

  Herde

Hallo ihr lieben!

Ich ziehe ja bald nach England. Nun hat sich eine Möglichkeit ergeben, dass ich Mia direkt am Haus haben könnte, was natürlich unheimlich toll wäre. Leider sind ihre besten freunde aus dem aktuellen Stall nicht verkäuflich. Das tut mir sehr leid, ich mag sie ungern von ihnen trennen..

Aus den 17 Pferden in der Herde hat sie 2 beste Freunde ausgewählt. Nun weiss ich überhaupt nicht, wie ich vorgehen kann, dass sie sich mit einen Zweitpferd gut verstehen würde. Ist man hier am besten bedient, wenn man ein Pferd der selben Rasse hat? Oder habt ihr sonstige Tipps? Ich bin hier zweitrangig, ich möchte wirklich einfach, dass Mia gute Freunde hat, die sie auch wirklich mag…



Geschrieben von rivera am 23.07.2024 um 13:50:

 

es gibt schon verhaltensweisen, die bei einer rasse eher vorkommen als bei anderen und dann beeinflussen können, ob die pferde passen.
z.b. mögen die meisten mm gern dicht miteinander stehen - wogegen viele warmblutrassen mehr individualdistanz brauchen. ähnliche bedürfnisse führen meist zu einer friedlicheren herde.
allerdings gibt es natürlich weiterhin individuelle unterschiede - und vielleicht einen mm, der auch viel distanz haben möchte.
wenn wir menschen die pferde zusammenstellen, kann es halt passen oder nicht. je grösser die gruppe, desto eher können sich die pferde jemanden suchen, der gut passt. aber auch das funktioniert nicht immer. bei uns kam mal ein pensionspferd an, das sich schnell eng mit einem anderen pferd befreundet hat. laut besitzerin, die das pferd schon jahrelang hatte, war das noch nie passiert, sie dachte, ihr pferd sei ein einzelgänger.
die kombi war dann partbred-araber mit isländer - siamesische zwillinge Augenzwinkern , hätte niemand so erwartet.
wir wissen also: wir wissen es nicht.

könnten die besten freunde als pensionspferde mit zu dir ziehen?

ansonsten kannst du überlegen, was für persönlichkeiten diese besten freunde sind und nach einem ähnlichen pferd ausschau halten - ggf. dann mit probewohnen. großes Grinsen

ich kenne jedenfalls auch jemanden, der ein zweites pferd für eine 2er-wg am haus gekauft hat - und die beiden pferde jetzt mit trennzaun nebeneinander hält, weil es anders nicht geht. unglücklich

alles gute für deine pläne!



Geschrieben von Gedefaro am 23.07.2024 um 15:52:

 

Liebe Dagmar

Vielen Dank für deine Nachricht!

Leider können die Pferde nicht mitziehen, das eine gehört der Stallbesitzerin, ist ihre Nachwuchsstute, der andere ist für Reha da, und hat relativ viele Baustellen und braucht sehr enge Betreuung.

Ist schon echt schwer. In dem Fall schaue ich wohl mal mit der Pensionsbetreiberin, allenfalls kann sie mir helfen, sie kennt die anderen Pferde am besten und kann dann wohl am besten sagen, ob ein potentielles Pferd passen würde oder nicht.

Ist halt auch interessant, der eine der Pferde ist ein Warmblut, welches immer Turniere gelaufen ist, die andere Stute ein junges Wildpony (1 Jahr jünger als Mia). Vielleicht wäre es etwas, ein eher junges Pferd dann dazu zu stellen. Aber auf jeden Fall mit Probewohnen, trennen will ich sie nämlich auf keinen Fall müssen..

Es dauert sowieso noch eine Weile, wir schauen jetzt erstmal ob das Anwesen passen würde, und dann müsste noch ein Paddock Trail gebaut werden, idealerweise bevor Mia dann zu uns zieht. Stallungen hat es schon, einfach Boxen und Weide, aber einen Trail fände ich super, der jetztige gefällt ihr so gut.



Geschrieben von Velvakandi am 23.07.2024 um 20:29:

 

Ganz ehrlich, ich würd Mia einfach da lassen, wo sie jetzt ist, wenn der Stall auch sonst paßt.
Haltung nur zu zweit ist einfach nicht ideal. Entweder sie mögen sich nicht wirklich und bilden eine Zweckgemeinschaft oder so mögen sich richtig gut und du kannst nie mit einem ausreiten ohne dass der zweite die ganze Zeit brüllt oder sogar durch die Zäune geht.
2 Pferde sind keine Herde unglücklich
Und das wär eine Entscheidung ganz unabhängig von der ganzen Arbeit und Organisation, die mit dran hängt und dass man nie mal spontan irgendwie weg kann, weil die Pferde versorgt werden müssen. Einen Hund nimmt man einfach mit. Eine Katze kann ein paar Tage allein klar kommen. Aber Pferde nicht.



Geschrieben von svalur am 25.07.2024 um 08:14:

 

Ich bin da ganz Velvakandis Meinung.
Mein erster Gedanke beim Lesen war: Warum??
Du hast doch den absoluten Traumstall gefunden, in dem sich Mia auch wohlfühlt...
Klar ist es schön, die Pferde ganz bei sich zu haben, aber für mich würden die Nachteile absolut überwiegen. Aber vielleicht kannst du sie ja (mit passender Gesellschaft) z.B. im Urlaub für ein paar Wochen zu dir holen?



Geschrieben von Zambezi am 25.07.2024 um 09:20:

 

Seh ich auch so. Klar ist es schön, Pferde hinterm Haus stehen zu haben. Aber ich würde mich immer fragen: Ist das für die Pferde wirklich das Beste?
Wenn Mia jetzt in einem Traumstall steht, eine Herde hat und Freundschaften geschlossen hat, würde ich sie dort lassen. Was anderes wäre es, wenn die Zustände in dem Stall untragbar wären und du dringend auf eine andere Unterbringung angewiesen wärst.

Mit einem Stall alleine ist es ja nicht getan, man braucht Lagerflächen für Heu, Stroh, Sättel, Zaunmaterial usw. Ganz abgesehen von den ganzen Nachteilen, die mit einer Pferdehaltung am Haus verbunden sind: viel Arbeit, keine Ausreitpartner, keine Infrastruktur, kein Urlaub, immer irgendwas zu reparieren ...
Von den Leuten mit Pferden hinterm Haus, die ich kenne, würden es viele nicht mehr machen, weil sie vor lauter Arbeit und Stallbau/Stallumbau/Zaunbau/Koppelpflege kaum noch zum Reiten kommen, weil ihnen der Austausch mit anderen Stallgenossen fehlt, weil weder Reitplatz noch Halle vorhanden sind etc.
Die Einzigen, die wirklich glücklich damit sind, sind Rentner, haben viel Zeit und Gnadenbrotpferde, die eh nicht mehr geritten werden.



Geschrieben von Gedefaro am 25.07.2024 um 09:28:

 

Ja, da habt ihr wohl recht!

Vorerst bleibt sie jetzt sowieso noch da, egal, was wir machen. Der Gedanke war ua deshalb, weil die im Stall etwas Mühe haben mit dem Handling von Mia. Ich verstehe irgendwie nicht genau, was das Problem ist. Hauptsächlich ist es wohl, weil sie einfach nicht fit ist momentan, da ist sie etwas launisch (was auch verständlich ist). Ich muss sehen, wie es sich entwickelt. Mia ist halt einfach sehr sensibel und eigen. Wenn man nur ein bisschen falsch an sie rangeht (zu viel energie zB), dann ist es grad gelaufen, da kann man vergessen, dass sie kooperiert. Finde das auch schwer, weil sie bei mir halt wahnsinnig fein ist, es reicht ein blick oder gewichtsverlagerung meinerseits um sie zu bewegen/verschieben. Wüsste nicht genau, was ich mit ihr noch üben könnte, damit das nicht so ein problem ist. Aber wenn jemand hingeht und sie quasi wegstossen will, damit sie weicht, dann kommt nur gegendruck von ihr. Und das machen halt viele menschen, auch wenn man sie anders anweist. Das einzige, was ich machen könnte, ist sie halt abzuhärten, aber das will man ja eigentlich genau nicht, wenn man ein Pferd will, das fein auf hilfen reagiert..

Und so sehr der Stall an sich toll ist, und ich so glücklich bin, dass Mia gute Freunde hat, so hat es doch auch negative seiten. Sie hat schon recht mühe damit, dass die Herde relativ gross ist, und ist mit allen anderen Pferden immer sehr auf Abstand. Das geht ja zum Glück, es ist echt locker genug platz da. Aber die Stallbesitzerin hat kürzlich angemerkt, dass sie das gefühl habe, dass mia glücklicher wäre in einer kleineren Herde. Krieg so den eindruck, dass sie sie abschieben will.

Ich muss sagen, Mia ist halt nicht wie andere Pferde, dass sie einfach total unkompliziert und unauffällig ist, sie hat einen riesigen Charakter und ist eine grosse Persönlichkeit. Manchen Menschen (und Pferden) ist das zu viel.

Irgendwie gibt es gefühlt einfach nie die absolut perfekte lösung. Aber die erste Prio ist erstmal, dass Mia gesund ist. Mein Bauchgefühl sagt mir, wenn sie sich wieder gut fühlt, dann wird sie auch in der Herde viel umgänglicher werden, und sich nicht so abschotten mit ihren Freunden. Aber erstmal müssen wir rausfinden, was die Ursache für den Leberschaden ist.

Falls ich irgendwann entscheiden würde, dass ich sie zu mir nehme, dann würde ich auf jeden fall mehr als nur ein Pferd dazustellen. Aber eine so grosse Herde wie jetzt (17 Pferde) wäre halt auch nicht realistisch. Das Land ist etwas mehr als 5 Hektare gross, da könnte man schon etwas ordentliches hinbauen. Das gute wäre, dass da mehrere Häuser dabei sind, und der Gedanke wäre, dass die ganze Familie da wohnt, einfach jeder im eigenen Haus. Da wäre dann toll, dass man sich die Arbeit und Verantwortung aufteilen könnte.

Es ist einfach etwas verzwickt grade, ich möchte sie da wirklich nicht rausnehmen, aber ich krieg so das gefühl vom stall, dass sie nicht so happy sind mit der situation, was für mich halt schwierig ist. Bezahlen tu ich ja wirklich genug, und ich hatte sie nicht anders dargestellt als sie ist, durch die lange krankheit jetzt ist einfach alles mega erschwert.

So, entschuldigt den Roman. Ihr merkt, die ganze Situation beschäftigt und belastet mich sehr. Ich bin froh, dass ich bald fix da bin, dann wird es auch nochmals einfacher, dann kann ich mehr selbst übernehmen.



Geschrieben von Zambezi am 29.07.2024 um 12:18:

 

Okay, 5 Hektar sind schon eine ordentliche Fläche und mehrere Häuser ... für jedes Familienmitglied ein eigenes Haus, das klingt toll (willst du mich adoptieren?).

Ich würde es auf mich zukommen lassen und sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wenn ich Mia wäre, würde ich auch nur auf feine Signale reagieren und mich nicht irgendwo hinschieben lassen. Viele Menschen denken halt, Pferde sind groß und schwer und gehen entsprechend grobschlächtig mit ihnen um. Aber wenn man schon länger mit Pferden zu tun hat, weiß man eigentlich, dass das nicht so ist. Und dass man sich auch auf unterschiedliche Charaktere einstellen muss. Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute, du wirst schon die richtige Entscheidung für euch treffen.



Geschrieben von Gedefaro am 29.07.2024 um 15:12:

 

Haha großes Grinsen

Also in den Urlaub kannst du auf jeden Fall kommen, einige der Cottages würden wir weiterhin als B&B vermieten. Die Lage ist halt traumhaft auch, im Exmoor Nationalpark - ich weiss nicht, ob ihr schonmal da wart, aber es ist absolut traumhaft da. Besonders zum reiten.

Ja, ich lass mir mal Zeit jetzt, ist sowieso nichts fix mit dem Haus (gehe es am Freitag mal anschauen - bin sehr gespannt!). Und dann mal schön in Ruhe. Jetzt freu ich mich erstmal darauf Mia zu sehen fröhlich



Geschrieben von Yuki am 31.07.2024 um 19:41:

 

Also, ich kann dir jetzt nur meine direkte Erfahrung erzählen.
Meine Novi war in der 2er WG mit meinem Wallach wahnsinnig glücklich. In jedem Stall. Dann haben wir sie gemeinsam in eine 5er Herde integriert, da war noch alles paletti. Allerdings ist mein Wallach 2 Monate danach verstorben. Das hat sie überhaupt nicht hut verkraftet. Sie hat sich abgesondert und wollte immer eher alleine sein. Egal ob junges Pferd oder altes, nur noch ihr ehemaliger Schatten, die durfte ran. Aber auch nur aus Launen heraus. Da wir eh mit der abklingenden Rehe gekämpft haben und das Gelände somit ungut war. Boden zu hart, zu steil und zu matschig... sind wir umgezogen. Wieder in eine zwei WG. Jetzt stehen eine MM Stute und eine Quarter Stute mit ca 7 Jahren Altersunterschied zusammen und sind total glücklich. Ja die eine schreit wenn die andere geht aber ist sie mal außer Sicht- und Hörweite ist Ruhe. Immer. Es sind auf dem Gelände noch viele andere Pferde in Sichtweite und reichweite, hörweite sowieso. Novi antwortet auch den Schafen und den Hähne, selbst wenn ihre Freundin da ist.
Beide Pferde haben ihre Vorgeschichte mit Rehe und beide können kuschelig sein oder ihre Ruhe wollen. Sie kommunizieren das völlig ohne Treten oder Beißen nur mit Ohren und etwas Maul aussperren.
Es passt perfekt.
Meine Fragen, bzw. Die Fragen die du dir stellen solltest wären:
Wie weit ist es von meinem Wohnort zum Stall? Kann ich dem Pferd mit dem Umzug noch gerecht werden?
Wenn sie jetzt so pieselig ist wegen Unfittheit und am Stall dafür kein Verständnis herrscht, wie ist das wenn sie älter wird?
Wie alt ist sie jetzt, ist das ein Alter wo ein Umzug ok für euch ist? Also für sie und dich.
Eigenregie ist viel Arbeit, will ich das dauerhaft leisten?


Ich finde eine Herde von 5 Pferden eigentlich sehr gut. Aber meine Novi scheint es eher mit einem Partnerpferd, als mit einer Gruppe zu haben. Sie ist nicht Ranghoch und durfte dann auch nicht viel entscheiden... außer sich abzusondern. Ich fand das echt traurig, denn sie wirkte auch unglücklich damit. Wenn ich die möglichkeit hätte mehr passende Pferde zusammen zu stellen, sofort. Aber für uns passt es jetzt so auch. Auch wenn es keine Herde ist. Hör auf dein Pferd. Die weiß was sie will. smile


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH