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Geschrieben von catweasle am 03.05.2010 um 15:30:
Fragen zur Hirschlausfliege - Wer hat damit Erfahrungen sammeln dürfen/müssen
Bei einem Gesprächsthema Urlaub mit Pferd in der Lüneburger Heide wurde am Rande auch mal die Hirschlausfliege erwähnt. Habe versucht, mich mal im Internet sachkundig zu machen und wurde fündig. Die reinsten "Horrorgeschichte" sind über diese Schmarotzer geschrieben worden, z. T. sehr sarkatisch und ernst, manchmal auch sehr lustig. Ich dachte immer, die Bremsen seien die Hölle, aber diese Hirschlausfliegen scheinen ja wirklich der absolute Alptraum für Tier und Mensch zu sein.
Jetzt zu meinen eigentlichen Fragen:
Wo sind diese Viecher in Deutschland eigentlich zuhause und in welchem Zeitraum ist ihre Flugzeit, wo man sich besonders in acht nehmen muß? Treten sie in Massen auf oder vereinzelt, in Kombination mit anderen Stechviechern, wie Kribbelmücken, Bremsen usw.? Kann man sich irgendwie gegen sie schützen? Fliegen sie auch Menschen, Hund und Katze an?
Fragen über Fragen. Mein Männe und ich wollten evtl. im Juli Reiterurlaub mit Hund in der Lüneburger Heide machen. Sollte das aber ausgerechnet die Hauptflugzeit dieser Monster sein, weichen wir gerne auf eine insektenarme Jahreszeit aus.
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten
Geschrieben von MarkusKeno am 03.05.2010 um 15:37:
Also wir...
wohnen in der Südheide (Soltauer Gegend) und haben mit dem "Monster" wenig zu tun. Selten sind die mal zu sehen, aber wirkliche Probleme hatten wir noch nicht. Hierher könntet ihr wohl problemlos kommen
LG Maraike
Geschrieben von Gateada am 03.05.2010 um 15:42:
Solange ihr nicht nach Finnland fahrt...da hatten wir die Viecher, echt abartig. Die haben sich an allem festgebissen und ließen sich nicht stoppen, selbst wenn das halbe Insekt schon kaputt war, krabbelten die noch weiter *schüttel*.
Geschrieben von fiffi am 03.05.2010 um 15:46:
RE: Fragen zur Hirschlausfliege - Wer hat damit Erfahrungen sammeln dürfen/müssen
Hi Catweasle,
wir leben am Rande der Lüneburger Heide (bei Celle). Bei unseren Bekannten, ca. 35 km von hier (noch etwas mehr in Richtung Soltau) treten die Viecher tatsächlich recht aggressiv auf. Beißen sich unter der Schweifrübe, Schlauch und Gesäuge fest, was die Pferde zum Treten unter den Bauch, heftigem Aufstampfen oder schon mal losrennen veranlasst. Sie treten eher vereinzelt auf - die Zeit kann ich nichtmal genau eingrenzen - ich denke das geht schon jetzt los und dauert bis zum Herbst.
Wir haben die Viecher hier auch - aber hier beißen sie nicht, sie sitzen nur auf dem Pferd.
Das Gemeine ist, dass man sie mit bloßen Fingern nicht zerquetscht bekommt, wenn es einem denn gelingt, sie zu greifen.
Nun, sie sind zwar lästig und nicht wirklich schön für die Pferde - man muss die Stellen einfach häufiger kontrollieren und die Tiere absammeln. Einen Aufenthalt in der Heide würde ich mir davon aber nicht verderben lassen - da sind die Bremsen hier eher agressiv und massenhaft vorhanden.
Geschrieben von Raio am 03.05.2010 um 17:24:
Hallo,
wir hatten vor einigen Jahren mal Hirschlausfliegen bei uns (Rhein-Main-Gebiet). Sie sind ausschließlich an Füchse gegangen (wegen der hirschartigen Farbe ?) und haben die Pferde komplett verrückt gemacht. Beim ersten Mal hat das Pferd fast 2 Stunden getobt, ausgeschlagen, gestampft usw. Der zugezogene TA konnte sich das Verhalten nicht erklären. Irgendwann war das Pferd dann mal so zugänglich, dass der Besitzer ihn abtasten konnte und da saß so ein Mistvieh bereits nach Abwerfen der Flügel in den weichen Hautfalten zwischen Schlauchende und Bein. Kaum war es entfernt, hat sich das Pferd umgehend beruhigt. Beim zweiten und dritten Fall kannten wir den Trick ja schon und haben gleich nach dem Vieh gesucht. Es war aber riskant, das Pferd abzutasten, wenn die Fliege noch auf ihm rumkrabbelt, weil die Pferde wirklich total ausrasten und ihn alle Richtungen schlagen.
Fazit: Hoffentlich bleiben sie in Zukunft weg.
Gruß Beate
Geschrieben von FraukeF am 03.05.2010 um 18:48:
Oh Mann, den "Fred" verfolge ich mal lieber nicht weiter, sind ja gerade in ein riesiges Waldgebiet umgezogen........................
Geschrieben von rivera am 03.05.2010 um 21:14:
wir haben hier nur mal vereinzelt auf einem aten pferd eine solche fliege gehabt. war übrigens braun, soweit zur fuchstheorie.
sie können die pferde schon zur raserei treiben, sind superresistent, recht eklig. am liebsten unter der schweifrübe zu finden. in der heide soll es in einigen ecken echt schlimm sein, aber welche - keine ahnung.
Geschrieben von viertakt_sus am 04.05.2010 um 21:07:
RE: Fragen zur Hirschlausfliege - Wer hat damit Erfahrungen sammeln dürfen/müssen
... bei diesen viechern stellen sich mir auch die nackenhaare auf
habe vorher noch nie ein tier mit einer solchen "consistenz" gesehen - zäh wie hosenleder!
meine stute hatte so einen parasiten letztes jahr
sie kam mir schon buckelnd und völlig aufgelöst entgegen... ließ sich kaum anfassen, ging durch den elektrozaun wie von sinnen... als ich sie endlich im stall hatte, warf sie sich gegen die boxenwände...
dabei schaute sie sich immer wieder zu ihrer kruppe um (ansonsten hätte ich gedacht sie wäre hätte ein problem im kopf oder kolik/schmerzen)
gottseidank habe ich das vieh mit den fingernägeln rausstreifen können, erwischt und geköpft
damals wusste ich nicht, was das für ein komisches insekt war - zeigte es dem tierarzt und der sagte, dass es wohl schon vorgekommen sei, dass tiere, die solche parasiten hatten als wahnsinnig bezeichnet wurden und sogar getötet wurden -
Geschrieben von catweasle am 25.05.2010 um 22:05:
Hallo an alle,
erstmal vielen lieben Dank für die schnellen Antworten.
Es haben ja doch schon einige von Euch mit diesen Viecher unfreiwilllig Bekanntschaft schließen dürfen. Und Eure Aussagen bestätigen auch die Angaben von Anderen, die von diesen Viechern heimgesucht worden sind. Allen voran, daß die Pferde von jetzt auf gleich wie von Sinnen sind. Und ist man der Fliege endlich habhaft geworden, steht man wohl vor einem neuen Problem: nämlich sie um die Ecke zu bringen (darf man das so schreiben?) Unheimlich zäh und flink sollen die Biester sein.
Kann man als Nichtkenner dieses Insekt eigentlich sofort erkennen oder steht man erst einmal ratlos vor dem tobendem Pferd?
Und noch 'ne Frage: wie sieht's Bremsentechnisch in der Heide aus? Hauptflugzeit ist ja Juli/August. Bei uns fängt die Saison leider schon im Juni an und ich habe doch tatsächlich die erste dicke Pferdebremse vor 2 Tagen erschlagen. Es fäng immer früher an mit diesen Stechviechern

schrecklich
Geschrieben von fiffi am 27.05.2010 um 09:32:
Bremsen und Hirschlausfliegen in der Heide
Hallo Lisa !
Wo wollt ihr denn - wann - hin?
Also Bremsen gibts hier - demnächst - zu Hauf und man kommt auch nur mit Ausreitdecken, Fliegenmasken und zusätzlich Sprays dagegen an, bzw. kann nur so geschützt einigermaßen ruhig und entspannt ausreiten. Feldwege ohne Wald - wo der Wind frei blasen kann, sind meist bremsenfreier, aber Wald selbst ist schlimm bis zum Ende der Getreideerntezeit.
Die Hirschlausfliege ist "rehbraun" und hat einen flachen, gepanzerten Körper und vorn "Beißwerkzeug". Sie hat in etwa die Größe einer normalen Stubenfliege. Sie springt eher weg, als dass sie fliegt. Landen tut sie auf dem Pferd auch eher unerkannt - man bemerkt sie erst, wenn das Pferd reagiert.
Grüße,
Steffi
Geschrieben von catweasle am 31.05.2010 um 11:30:
Hi Steffi,
wo wir genau hinwollen, da haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Wir waren mal vor Jahren (da hatten wir noch keine Pferde) auf einem Gangpferdetreff in Severloh. Die Foxtrotterfraktion war damals zahlreich vertreten, aber natürlich auch andere Gangpferde. TWHs, Isis, usw. und ein Morganhorse, der mir vorallen, obwohl kein Gang, in Erinnerung blieb, weil er reiterlich unglaublich gut ausgebildet worden war.
Es war ein sehr netter Treff und die Anlage super und auch das Reitgelände kann ich mir da ganz toll vorstellen, wenn eben um beim Thema zu bleiben, die Umgebung nicht mit Stehviechern "verseucht" ist.
Wir sind nicht mehr auf eine bestimmte Jahreszeit gebunden, sodaß wir auch auf eine insektenarme Urlaubszeit ausweichen können, sprich Frühjahr oder Herbst
Gruß Lisa
Geschrieben von Naturfreund am 08.04.2016 um 07:48:
Hallo an Alle!
Bei mir in der Gegend (Anfang vom Hunsrück (Rheinland-Palz) treten die Hirschlausfliegen im Herbst auf. Sie lassen sich auf dem Pferd nieder, schmeissen die Flügel ab und krabbeln was das Zeug hält ins Pferdefell. Ich konnte noch nicht feststellen, dass die Pferde besonders darauf reagiert haben. Aber da der Sommer mit Fliegen, Kriebelmücken und Bremsen jeder Größe hinter ihnen liegt, sind sie wahrscheinlich abgehärtet. Um diese Jahreszeit reite ich nur mit Mütze und Brille (sollte ich eigentlich immer tragen), den sie lassen sich auch auf dem Menschen nieder. Gebissen haben sie mich noch nie, wahrscheinlich der falsche Wirt.
[COLOR=red] Ich habe da aber eine gruselige Hirschlausfliegenstory. Zartbeseitete sollten nicht weiterlesen. Auch nicht vor dem Schlafengehen lesen[/COLOR]
Ich war auf dem Reitplatz und hatte da die Pferde angebunden.
Da flog mir eine Mücke ins Auge, das tun die Kriebelmücken oft.
Ich zum Reitplatzspiegel geeilt, um die Mücke rauszuwischen.
Es war keine Kriebelmücke, es war eine fette Hirschlaufliege!!! (Wieder Gänsehaut krieg) sie saß am inneren Augenwinkel. Ich schnell versucht sie mit dem Fingernagel zu packen und rauszuzihen. Aber nein (Grusel) sie kroch unaufhaltsam und stetig weiter und verschwand Stück für Stück(ich konnte zusehen) in meinem Auge (also, sie kroch dahinter). Panik!!!!!! Horrorfilm Pur!!!!!!
Ich hielt meine Panik im Zaum, indem ich mir immer wieder sagte, dass die Tränenflüssigkeit des Auges salzhaltig ist, und alles abtötet. Von den Kriebelmücken die mir oft in die Augen flogen wusste ich, das sie immer tot waren, wenn sie wieder ausgespült wurden.
Nach einer Viertelstunde Schockstarre sah ich wieder in den Spiegel, da es nun am Augenaußenwinkel zwickte. Und da sah ich den vorderen Teil der Hirschlausfliege. Aber es bewegte sich nichts mehr (ein wenig Erleichterung). Nur kam nicht mehr herausgerutscht (Panik, sie wird doch nicht im Auge feststecken, Krankenhaus, OP!!!!!!!!!!!!)
So fuhr ich dann mit leichter Panik nach Hause.
Zu Hause angekommen nahm ich eine Zwiebel und schnibbelte sie klitzeklein, und beugte mich dabei darüber. Meine Augen fingen schnell an massiv zu tränen und die Hirschlausfliege rutschte komplett heraus, spülte einmal durchs Auge zum Augeninnenwinkel und von da hinaus. PUH!!!!!!!!!!!!!
Also keine Panik, wenn euch mal sowas passiert, am Ende wird alles gut!
Geschrieben von rivera am 08.04.2016 um 10:45:
absolut obergruselig - chapeau, dass du die nerven behalten hast!!
Geschrieben von Peppylena am 08.04.2016 um 12:34:
Foxtrotter Gangpferde in die Heide oder ans Meer WIEDERHOLUNG
Lisa kannst Du das nicht nochmal orgnisieren LG Tanja
Geschrieben von Naturfreund am 08.04.2016 um 14:15:
Ja, eigentlich wollte ich kreischend zusammenbrechen, aber ich war ja alleine. Also musste ich zwangscool bleiben. Ich habe auch nichts mehr mit den Pferden gemacht, nur auf die Weide gebracht und hektisch heimgefahren. Dabei ständig im Rückspiegel meine Auge beobachtet. und mich bemüht keinen Unfall zu bauen. Das war letzten Herbst. Lange Zeit hatte ich Angst, die Fliege könnte Eier gelegt haben, und die schlüpfen irgendwann. Ich habe mir schon überlegt, ob ich diesen Herbst mit rundum geschlossener Schutzbrille ausreiten soll !?!
Geschrieben von envoy am 08.04.2016 um 15:20:
Pferdelausfliege
Wenn ich da so lese, wieviele blutaugende Biester sich im Norden rumtreiben, bin ich mit dem entsprechenden Vorkommen hier im Südwesten ganz zufrieden. Hier möchte ich aber eine Korrektur anbringen. Die Hirschlausfliege befällt eigentlich nur Wildtiere, Rotwild, Wildschweine, Dachse etc. Das eklige Vieh das unsere Pferde piesackt, ist die Pferdelausfliege. Könnt ihr im Wiki nachlesen. Davon gibt es bei uns im Sommer jede Menge. Erstaunlicherweise scheinen die Wirte davon wenig beeindruckt. Ich sah mal eine Stute in meiner Zeit im Elsass, die sich wegen einer PLF fast strangulierte. Wahrscheinlich gewöhnen sich die Pferde einfach daran. Ich möchte euch hier einen Gratistipp geben. Die Biester sind ja kaum zu fangen, sie huschen so flink übers Fell. Wenn wir die Pferde nach dem Reiten abspritzen, krabbeln die PLF unter dem Schweif und anderswo hervor. Auf dem nassen Fell können sie aber kaum fliehen und man kann sie bequem absammeln. Das "genüssliche" Zerquetschen mit den Fingernägeln lässt sich aber leider nicht vermeiden. Ich bin gespannt, wie sich unser neuer Deutschlandimport, der Isländer Freyr damit auseinandersetzen wird.
Geschrieben von snappy am 10.04.2016 um 22:28:
Während der Hirschlausflugzeit reite ich nur mit Ausreitdecken aus, die mit einer Mischung aus Permethrin (Insektenvernichtungsspray für Flächen) und Stinköl (wegen der Bremsen) eingesprüht sind. Nach dem Reiten werden die Ponies komplett mit Wasser gewaschen. Beim Abziehen mit dem Schweißmesser sieht man die Hirschis im Fell als kleine Hubbel.
Bei den Ausreitdecken ist wichtig, dass sie sehr engmaschig sind, an den Seiten lang genug sind und das Halsteil bis zu den Ohren geht. (Ich hab die von Horseware ohne Vamoose)
Leider wurde ich selbst schon öfters befallen - trotz Reithelm krabbeln die Hirschis ab und zu auf meiner Kopfhaut *e-k-e-l-h-a-f-t*
Haarspray am Haaransatz im Nacken scheint die Biester etwas fernzuhalten.
Geschrieben von Naturfreund am 11.04.2016 um 06:56:
Guten Morgen.
Das entwickelt sich ja hier zur Horrorseite
Geschrieben von Andrea am 12.04.2016 um 09:48:
Pfui!
Und ich rege mich über Bremsen auf! Aber die Zecken werden immer schlimmer! Diese Viecher brauchen wir nicht auch noch!
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