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Geschrieben von Escapada am 24.10.2010 um 21:53:

  Wurmkur

Bei uns steht nun die eigentlich vierteljährliche Wurmkur an und ich habe mal wieder keinen Plan, was ich geben soll.

Lt. Entwurmungsplan:
evtl. Januar - nochmaliges Entwurmen Magendasseln + Rundwürmer
März/April/Mai - Rundwürmer
Juni/Juli - Rundwürmer + Bandwürmer
evtl. August/September - Rundwürmer
Oktober/November - Rundwürmer + Bandwürmer + Magendasseln


Wann gebt Ihr welches Medikament?



Geschrieben von Raio am 25.10.2010 um 07:04:

 

Hallo,

ich kenne folgende Wirkstoffe/Präparate:


da es gegen Dasseln bzw. Bandwürmer nur bestimmte Präparate gibt, ist an den Juni/Juli bzw. Oktober/November-Terminen schon klar, welche Medikamente man nehmen kann:

Juni/Juli = Equimax® oder Equest Pramax® oder eine WK mit Ivermectin + Droncit® oder eine WK mit Benzimidazol/Pyrantel + Droncit®
Oktober/November = Equimax® oder Equest Pramax® oder eine WK mit Ivermectin bzw. Moxidectin + Droncit®

An den anderen Terminen kann man eine WK mit Benzimidazol/Pyrantel verwenden, sollte allerdings klären, welche Resistenzen schon bekannt sind (das schwankt meines Wissens auch regional). Einige Präparate nutzen fast nichts mehr. Alternativ kann man auch da eine WK mit Ivermectin oder Moxidectin verwenden, dann hat man aber keinen Wirkstoffwechsel mehr.

Steht alles noch mal ausführlich hier

Hilft Dir das weiter ?

Gruß Beate



Geschrieben von Joya am 25.10.2010 um 14:06:

 

Wow! Super verständlich und übersichtlich aufgelistet - ich habs mir gleich kopiert und ausgedruckt. Bislang hab ich mich blind auf meinen TA verlassen, jetzt kenn ich das System dahinter Augenzwinkern Also mir hats damit sehr geholfen fröhlich



Geschrieben von Escapada am 25.10.2010 um 14:15:

 

Oh, da hatte ich mich wohl nicht so verständlich ausgedrückt. Ich kenne diesen (und einen ähnlichen aber doch leicht unterschiedlichen) Entwurmungsplan und bin mir auch über die in Frage kommenden Medikamente im Klaren.

Ich würde nur gerne wissen, ob Ihr genauso entwurmt oder wieso nicht und was Ihr anstatt wann mit welchen Medikamenten macht.

Hintergrund ist, daß man mir nun einige Male gesagt hat, daß es z.B. für Magendasseln im Oktober/November noch zu früh wäre, weil man das so dann unbedingt im Januar wiederholen müßte.

Dasselfliegen treten ja jahreszeitlich bedingt auf, wie ist das mit Rund- und Bandwürmern?



Geschrieben von Sanni am 25.10.2010 um 15:49:

 

Bei uns im Stall wird nur zweimal im Jahr entwurmt, zu Nikolaus und wieder zu Beginn der Weidesaison. ( Bis jetzt sind alle Pferde im Stall ganz gesund, also keine Abmagerungen, Koliken usw. )

Trotzdem bin ich der Ansicht, dass das zu selten ist. Würdet Ihr denn ein einzelnes Pferd entwurmen, wenn alle anderen das anders handhaben?

Über die Wirkstoffe kann ich noch nichts sagen, denn ich bin erst seit Juli dort.
Ich hätte da jetzt aber einfach den TA gefragt.

Ich habe immer gedacht, dass sich die Resistenzen dadurch ergeben, dass zuviel entwurmt wird. Ähnlich wie bei Viren, die Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln.

Jetzt habe ich aber gelesen, dass die Würmer deshalb resistent werden, weil zu selten und mit zu wenig Wirkstoffen entwurmt wird - angeblich. verwirrt

Der Link ist wirklich interessant, ich bin aber nicht sicher, ob ich das wirklich alles so genau wissen wollte... geschockt



Geschrieben von Gateada am 25.10.2010 um 17:34:

 

Bei uns im Stall wird jetzt Anfang Dezember gegen Magendasseln entwurmt, und dann nochmal Ende Januar. Dann nochmal im Mai und im August (ich glaube, analog dieses Plans). Weniger finde ich auch zu wenig. Es macht zwar vermutlich wenig Sinn, ein einzelnes Pferd zu entwurmen, ich würde es vermutlich trotzdem tun, um die Belastung nicht ganz so hoch zu halten. Meine große Stute hatte beim Vorbesitzer mal eine (ihre einzige in 20 Jahren) Kolik wegen zu hoher Verwurmung (ist dann bei der Wurmkur alles abgestorben und hat den Organismus durcheinandergebracht geschockt ), die hatten allerdings eigentlich auch ihre regelmäßigen Wurmkuren.



Geschrieben von rivera am 25.10.2010 um 21:15:

 

resistenzen gibt es gegen bestimmt wirkstoffen. ein problem ist vor allem die unterdosierung, da wenige leute das gewicht ihrer pferde kennen. lieber grosszügig überdosieren, bis achtfach soll unbedenklich sein (würde ich aber nicht testen!)
für die häufigkeit kommt es auch auf die hygiene an. wir sind in absprache mit den tierärzten auf zweimal jährlich runter, anfang dezember auch gegen dassel und bandwurm. bei uns wird aber auch alles abgesammelt, inkl wiesen.



Geschrieben von Raio am 26.10.2010 um 06:31:

 

Also wir entwurmen auch 4 mal jährlich ungefähr passend zu dem Plan, den ich verlinkt habe. Trotzdem sammeln wir täglich Koppel bzw. Auslauf ab, um bei der Besatzdichte den Infektionsdruck zu minimieren. Das Gewicht meiner Pferde kenne ich ziemlich genau, da ich sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiegen lasse.

Bei besonderen Umständen wir Stallwechsel o.ä. werden durchaus einzelne Pferde zusätzlich einzeln entwurmt.

Was ich noch nie verstanden habe, ist die immer wieder propagierte Vorgabe, Pferde nach der Entwurmung 3 Tage in der Box zu lassen. Die nach der Entwurmung ausgeschiedenen Wurmeier sollten ja eigentlich nicht infektiöser sein als die bereits Vorhandenen auf der Koppel und die Koppel macht ja in den 3 Tagen keine katalytische Selbstreinigung wie ein Backofen großes Grinsen
Entweder ich sorge im Vorfeld für eine gewisse Hygiene auf der Koppel oder das Entwurmen ist eh halb für die Katz.

Gruß Beate



Geschrieben von viertakt_sus am 26.10.2010 um 15:23:

 

hallo raio,

soweit ich mitbekommen habe, sollten die pferde im stall bleiben, damit die wirkstoffe der wurmkur nicht ungehindert ins grundwasser gelangen können....
(kenne jedoch niemanden, der sich daran hält) - leuchtet aber durchaus ein, dass das grundwasser bei großen ställen mit hoher besatzdichte evtl. belastet werden könnte...

in meinem früheren offenstall haben das die örtlichen behörden angeblich sogar gefordert, da ging direkt ein bach/furt "durch" den offenstallbereich....



Geschrieben von Raio am 26.10.2010 um 23:01:

 

Hallo Viertakt_Sus,

bisher dachte ich, nicht alle WK-Wirkstoffe seien schädlich für Gewässer bzw. das Grundwasser. Einige haben auf dem Beipackzettel (ja, ich bin ein Freak, der diese Dinger liest Augenzwinkern ) explizit einen Hinweis zur Schädlichkeit in Gewässern, andere nicht.

***leicht off-topic***
Nachdem ich gelesen habe, wieviel Medikamentenrückstände (Antibiotika, Hormone, Schmerzmittel,...) im Trinkwasser enthalten sind und dass es dafür keine Grenzwerte gibt, plane ich ernsthaft den Einbau eines Filters in unsere Hauswasserversorgung.

Gruß Beate



Geschrieben von watzl am 14.01.2011 um 18:02:

 

Wie sieht das entwurmen eigendlich bei tragenden Stuten aus? Hauptsächlich ende der Trächtigkeit? Der eine sagt nicht entwurmen, der andere entwurmen und am besten öfters hintereinander! verwirrt Was ist jetzt richtig???



Geschrieben von Smartie am 14.01.2011 um 18:42:

 

Darüber hab ich gerade auch mit meiner TÄ gesprochen, watzl!

Sie sagte mir: "Wenn die Stute normal im Frühjahr vorm Weidegang entwurmt würde, bräuchte man nicht mehr extra ein paar Tage vor dem gedachten Geburtstermin entwurmen (Fohlen soll Anfang Mai kommen ...)!

"BT" wurde vor der Bedeckung entwurmt, 6 Wochen später in der Quarantäne nochmal und von mir im Herbst.

Gelesen habe ich, dass kurz vor der Geburt entwurmt werden sollte und dann eben relativ kurzristig nach 14 Tagen Stute und Fohlen gemeinsam ...

LG Smartie smile



Geschrieben von watzl am 15.01.2011 um 11:40:

 

OK! Stute wurde jetzt entwurmt. Fohlen kommt Anfang Mai.



Geschrieben von campodelsol am 18.01.2011 um 13:11:

 

Während der Trächtigkeit entwurme ich ganz normal, nur eben mit Wirkstoffen, die auch für tragende Stuten zugelassen sind.
Mein Tierarzt hat mir schon vor Jahren den Rat gegeben, die Stute (NICHT das Fohlen!) am Tag der Geburt mit Banminth zu entwurmen, da besonders zu Beginn des Säugens viele Wurmlarven über die Muttermilch übertragen werden. Hat uns bisher super geholfen, hatte noch nie verwurmte Fohlen oder Fohlen mit Durchfall (der immer der Rosse zugeschrieben wird, tatlächlich lt. TA aber meistens durch Verwurmung ausgelöst wird).
Nach dem Entwurmen bleiben meine Pferde auch wegen dem mit dem Kot ausgeschiedenen Wirkstoff im Stall /Paddock. Erst nach drei Tagen lasse ich sie wieder auf die Weide. Erstens möchte ich nicht noch mehr Chemie auf meiner Weide haben, zweitens habe ich beobachtet, wie Vögel die Kotballen nach Essbarem durchsucht haben und ich habe keine Ahnung, was passiert, wenn die Vögel etwaige tote Würmer an ihren Nachwuchs verfüttern. (Katzen und Eulen können ja auch sterben, wenn sie vergiftete Mäuse fressen)
Außerdem bin ich neugierig und gebe Wurmmittel meistens am Freitag, damit ich Samstag und Sonntag alle zwei Stunden abmisten kann und sehen kann, ob und wenn ja welche Würmer die Pferde haben.



Geschrieben von chipmuck am 18.01.2011 um 14:30:

 

mon campodelsol,

genauso hab ich das auch immer gemacht-
die stute 1 tag nach der geburt entwurmt und dann das fohlen erst zum 1. mal mit 8 wochen!!!
auch unsere vielen fohlen sind ohne durchfall groß geworden.

auch das im paddock belassen der pferde während der wurmkurphase find ich sehr wichtig,
da kann ich nur zustimmen!

grüße, chipmuck



Geschrieben von sourice am 27.02.2011 um 12:03:

 

Hallo smile

ich habe da auch noch mal ne Frage. Vieleicht wurde es auch schon geschrieben und ich habe es überlesen verwirrt Für diesen Fall, sorry Augen rollen

Wir haben früher immer so entwurmt, das die Pferde nach einer gewissen Zeit, wegen der neu geschlüpfetn Larven noch ne Portion hinterher bekommen haben. ( ein Teil der neuen Larven würde ja im Normalfall von den älteren Würmen gefressen werden, was ja nun nach der Wurmkur nicht mehr ist und dann eben alle neugeschlüpften überleben.)
Aber wie war das jetzt mit dem zeitlichen Abstand zur ersten Kur verwirrt

Lg
Kristina



Geschrieben von sourice am 01.03.2011 um 13:23:

 

verwirrt hat keiner ne Idee?



Geschrieben von campodelsol am 01.03.2011 um 14:15:

 

Hallo sourice,

die Wurmkur ist sowohl gegen adulte (ausgewachsene) Würmer als auch gegen Larvenstadien der Würmer wirksam. Also sollten mit der Aufnahme von genügend Wirkstoff alle Würmer beseitigt sein. Das steht auch auf dem Beipackzettel der Wurnkur drauf.
Die Wurmeier liegen im Pferdekot auf der Wiese oder kleben am After des Pferdes (Pfriemenschwänze).
Aus den Eiern in den Pferdeäpfeln schlüpfen Larven, die an feuchten Gräsern hochkrabbeln. Die Pferde nehmen die neuen Wurmlarven beim Grasen wieder auf.
Deshalb sollte man seine Weide tunlichst regelmäßig abäpfeln...

Ich habe noch nie gehört, dass man beim Pferd eine Wurmkur nach einigen Tagen wiederholen müßte.

Meine Tierärztin ist keine Freundin von übermäßigem Entwurmen. Sie meint, es wäre besser, erst den Kot zu untersuchen (kostet 6 Euro) und dann gezielt zu entwurmen auf das, was auch wirklich vorhanden ist. Das habe ich vergangenes Jahr probiert und habe wirklich Geldbeutel und Pferd geschont!
Letztes Jahr habe ich im Januar mit Ivermectin entwurmt wegen möglicher Dassellarven.
Im Mai habe ich nach dem Anweiden eine Kotuntersuchung machen lassen und nur unseren Jährling entwurmt. Alle anderen Pferde waren sauber, ich habe erst im Herbst alle wieder routinemäßig entwurmt, als die Pferde von der Sommerweide nach Hause kamen.

Allerdings habe ich den Luxus, nur fünf Pferde auf vier Hektar Koppel stehen zu haben. Ein Teil wird jedes Jahr gemäht. Wir haben keine hohe Bestandsdichte und kaum Bestandswechsel. Es wäre toll, wenn wir auch weiterhin mit zwei Wurmkuren pro Jahr auskommen würden (Ausgenommen tragende/säugende Stuten und Fohlen, die sind einfach anfälliger für die Verwurmung)!


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