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Geschrieben von Sanni am 12.04.2011 um 19:15:
Westernreitweise Altkalifornisch?
Hallo, Zusammen!
Ich möchte gerne mit Chief zusammen in die altkalifornische Reitweise einsteigen. Das bietet sich ja an, weil ich sowieso ein Pferd mit viel Aufrichtung habe und uns das moderne Westernreiten da nicht so entgegen kommt.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Welche Ausprägung (Freizeit / Penquitt oder richtig Buckaroo / Bridle Horse)?
LG
Sanni
Geschrieben von campodelsol am 13.04.2011 um 07:54:
Claus Penquitt
Hallo Sanni,
schon lange bevor ich zu meinen Peruanern gekommen bin, habe ich mit meinen Pferden (Welsh Ponys, Pintos und Arabohaflinger) nach Claus Penquitt gearbeitet und war immer rundauf zufrieden. Seine Reitweise ist für alle Reiter und für alle Pferdetypen geeignet.
"Gelernt" habe ich zunächst bei Roger Kupfer das "moderne" Westernreiten. Leider war es aber nicht mein Ding, die Pferde derartig tief einzustellen und wenn ich mich im Gelände mal im Sattel umdrehte, legte mein Pferd gleich einen Spin hin...
Ich habe dann mal über meinen Tellerrand hinausgesehen und die Freizeitreiterakademie entdeckt. Nach einem wunderbaren Kurs bei Claus Penquitt (dem noch einige folgten) bin ich dann dort geblieben. Ich habe wache, fleißige, gut gymnastizierte Freizeitreitpferde - genau das, was ich wollte!
Geschrieben von Sanni am 14.04.2011 um 17:34:
RE: Claus Penquitt
@Mikado: Danke für den Link, aber der ist auch wieder viel zu weit weg für mich. Der ist dieses Jahr auch eher in Sachen Horsemanship unterwegs.
@campodelsol: Ich kann das, was Du über das moderne Westernreiten schreibst, nur allzu gut nachvollziehen.
Von Penquitt habe ich auch die gesammelten Werke zuhause. Den finde ich auch absolut genial und das ist genau meine Richtung. Dann habe ich mir jetzt noch "Mit Pferden tanzen" von Hempfling gegönnt. Es geht auch in die Richtung, aber mehr kann ich noch nicht sagen, weil ich erst drei Seiten geschafft habe.
Auch super interessant finde ich Peter Kreinberg. Der ist auch in dieser speziellen Richtung für Freizeitreiter unterwegs. Ich habe ihn auf der Equitana gesehen und war begeistert.
Blöd ist nur, dass sich sowas nur auf Medien wie Bücher und dann einzelne Kurse beschränkt. Es gibt leider bei mir in der Nähe neimanden, der diese Reitweise unterrichten kann.
Hast Du das denn auch aus Büchern mit gelegentlichen Kursen gelernt?
Geschrieben von campodelsol am 15.04.2011 um 07:50:
Bücher und DVD`s
Hallo Sanni,
ich habe zuerst einen Kurs bei Penquitt gemacht, dann habe ich mir das Buch und die DVD-Serie gekauft und damit gearbeitet.
Fast zwei Jahre später habe ich noch einen Penquitt-Kurs gemacht und nach dem Vorreiten am Anfang durfte ich gleich in die Fortgeschrittenen - Gruppe mitreiten...also hat es echt was gebracht.
Dann haben wir nochmal einen speziellen Bodenarbeitskurs belegt, der war auch toll. Penquitt erklärt nicht nur, wie es geht, sondern auch, warum man es so macht und nicht anders. Natürlich gibt es auch Dinge, die ich nicht brauche, z.B. das Reiten mit Gerte finde ich einfach nur lästig, aber man muss ja nicht alles 1:1 umsetzen. Ich picke mir immer DAS raus, was mir richtig erscheint für meine Pferde und was funktioniert. Meine Peruaner lassen sich zwar auf Stange reiten, aber im Bosal laufen sie besser und wesentlich entspannter, also reiten wir fast nur mit Bosal.
Hempfling kann sehr gut funktionieren, wenn man das, was er schreibt, kritisch beleuchtet und eben das herausfiltert, was einem selbst logisch und brauchbar erscheint. Das Buch ist schön geschrieben, aber eben ehr Hempflings eigene Art, mit seinen Pferden unzugehen und weniger allgemeingültig. Er bildet Pferde aus, die noch nie vorher mit Menschen viel am Hut hatten. Die reagieren anders als unsere schon bodenarbeitsgewohnten Pferde. Freundin von mir hat zwei Kurse bei ihm gemacht, war total enttäuscht. Sie meinte nur, reden könne er gut, fachlich kommt nicht viel rüber, zumindest nichts neues. Als das Pferd meiner Freundin nicht wie gewünscht reagierte, meinte er, es sei Zivilisationsgeschädigt...
So, fast vergessen...Peter Kreinberg ibt jedes Jahr mehrere Kurse bei Doris Sperber auf dem Sternberghof. Kann ich nur empfehlen, er geht super auf jeden ein, nimmt sich viel Zeit, das Ambiente ist toll und was will man mehr?
Geschrieben von Sanni am 15.04.2011 um 10:58:
RE: Bücher und DVD`s
Danke, Campodelsol!
Das ist alles super interessant.
Ich werde mich gelegentlich nochmal zu dem Thema melden, wenn und wie ich da weitergekommen bin!
LG
Sanni
Geschrieben von campodelsol am 15.04.2011 um 11:10:
Habe versucht, dir ein PN zu schicken, aber dein Posteingang ist voll...
Geschrieben von Sanni am 15.04.2011 um 11:19:
Habe aufgeräumt
Geschrieben von walkaloosa am 20.01.2012 um 15:05:
Bin gerade über das Thema gestolpert...da ich ja demnächst so richtig mit Jack los legen möchte überlege ich mir wie ich das am Besten angehen soll. Bin jetzt schon mehrfach in Artikeln über die altkalifornische Reitweise gestoßen und finde das klingt sehr vernünftig und könnte genau mein Ding sein...
Jack soll ja kein Wanderreitpferd werden, der einfach nur durchs Gelände latscht, ein bisschen mehr Anspruch habe ich schon. Ich hab keinerlei Turnierambitionen, ich möchte einfach, dass Jack ein gut gymnastiziertes, gesundes und leicht zu reitendes Freizeitpferd wird. Ich möchte weder, dass ihm im Maul herumgezogen wird, noch dass er mit der Nase den Dreck vor sich herpflügt...
Also falls es inzwischen noch mehr Buchtipps oder Termine gibt, gerne her damit...
Leider wüßte ich in meiner Umgebung auch niemand bei dem ich mal einen Kurs machen könnte, aber interessant wäre das mit Sicherheit!
Geschrieben von Sanni am 20.01.2012 um 15:18:
Ich mache dieses Jahr zwei Kurse. Einen bei Peter Kreinberg und einen bei J.C. Dysli.
Die sind beide ja durchaus oft unterwegs und gerade auch im Süddeutschen Raum sehr vertreten. Beide sind ziemliche Referenzen in Deutschland.
Und über Penquitt wurde hier ja auch schon viel geschrieben. Das kann ich wirklich empfehlen.
Und dann hat sich hier im Forum mit BWR ja quasi eine Spezialistin angemeldet. Wie ich das sehe, ist das nicht sooooo weit weg von Dir.
Geschrieben von walkaloosa am 20.01.2012 um 15:24:
Danke,
na dann weiß ich ja was ich nach dem Staatsexamen zu tun habe, lesen lesen lesen, informieren und mich fortbilden :-)
Geschrieben von ulik am 20.01.2012 um 15:31:
Penquitt interessiert mich auch sehr...aber Kurse gibt er selber doch nicht mehr oder?
Geschrieben von FraukeF am 20.01.2012 um 15:46:
Ihr könnt ja auch mal
hier schauen
Geschrieben von walkaloosa am 20.01.2012 um 16:23:
@Sanni: Wann und wo machst du denn den Dysli Kurs? Habe auf seiner HP noch garkeine aktuellen Termine gefunden?
Geschrieben von lusitanolady am 20.01.2012 um 17:53:
Zitat: |
Original von walkaloosa
Bin gerade über das Thema gestolpert...da ich ja demnächst so richtig mit Jack los legen möchte überlege ich mir wie ich das am Besten angehen soll. Bin jetzt schon mehrfach in Artikeln über die altkalifornische Reitweise gestoßen und finde das klingt sehr vernünftig und könnte genau mein Ding sein...
Jack soll ja kein Wanderreitpferd werden, der einfach nur durchs Gelände latscht, ein bisschen mehr Anspruch habe ich schon. Ich hab keinerlei Turnierambitionen, ich möchte einfach, dass Jack ein gut gymnastiziertes, gesundes und leicht zu reitendes Freizeitpferd wird. Ich möchte weder, dass ihm im Maul herumgezogen wird, noch dass er mit der Nase den Dreck vor sich herpflügt...
Also falls es inzwischen noch mehr Buchtipps oder Termine gibt, gerne her damit...
Leider wüßte ich in meiner Umgebung auch niemand bei dem ich mal einen Kurs machen könnte, aber interessant wäre das mit Sicherheit! |
Ich kann dir mal 2 Penquitt-Bücher leihen - hatte auch vor langer Zeit bei ihm 3 Kurse besucht - die waren richtig gut. Näheres dann mal am Stammtisch.
Geschrieben von walkaloosa am 20.01.2012 um 23:45:
Danke Lusitanolady, das wäre echt spitze!
Geschrieben von Sanni am 21.01.2012 um 15:11:
@ulik: Klaus Penquitt macht selbst keine Kurse mehr, aber seine Tochter.
@FraukeF: Genau die meinte ich! BWR
@Walkaloosa:
http://www.lbranch.de/termine
Am 22.9. den Hackamore-Kurs!
Geschrieben von FraukeF am 21.01.2012 um 15:27:
Zitat: |
Original von Sanni
@FraukeF: Genau die meinte ich! BWR |
Hatte ich überlesen
Geschrieben von BWR am 22.01.2012 um 09:23:
Hallo!
Jetzt werde ich mich hier als leidenschaftliche "Altkalifornierin" doch auch noch einklinken.
Ein Gangpferd herkömmlich Western zu reiten halte ich für schwierig, wegen der vorhandenen Bergauf-Tendenz, die Westernpferderassen ja normalerweise gar nicht mitbringen. Dafür habe ich die Erfahrung gemacht, dass man wieder mehr arbeiten muss, die nach oben zu holen, will man ein wenig mehr in Aufrichtung reiten. Die Quarter vom alten Schlag tun sich da noch leichter wie die modernen.
Ein Gangpferd ist ja da meist zum Glück mit korrektem Rücken ohne Überbauung und einem guten Halsansatz gesegnet. Ich erinnere mich an einen Kurs mit Jean-Claude Dysli mit einer Reiterin, die einen Paso Peruano hatte und mit diesem bei einem herkömmlichen Westerntrainer gewesen war, der das Pferd natürlich entsprechend tief einstellte. Jean-Claude wurde richtiggehend wütend und meinte zu der Besitzerin, sie solle sich ja nichts einreden lassen und doch um Gottes Willen ihrem super gebauten Paso die tolle Aufrichtung nicht wegreiten.
Auf seiner Homepage findet ihr übrigens keine Kurstermine von Jean-Claude übrigens mehr, das hat er eingestellt wegen der unzähligen Anfragen zu den Kursen. Am besten mal googeln. Er ist dieses Jahr wieder bis zum Rand voll mit Terminen. Ich kann nur jedem empfehlen, mal einen Kurs bei ihm mitzureiten, vor allem, solange er es noch macht!! Irgendwann wird er auch in Rente gehen...leider!
@ walkaloosa: Die Gymnastik bzw. das Nicht- oder Kaumvorhandensein dieser in der herkömmlichen Westernreiterei ist das, was mich persönlich am meisten stört. Aber irgendwo müssen die vielen Quarter mit kaputten Beinen ja herkommen...
Jedenfalls finde ich es super, dass unter uns Gangpferdereitern doch einige sind, die auch Westernreiten (wollen).
Viele Grüße
Regina
Geschrieben von Sanni am 22.01.2012 um 15:22:
Ich freue mich auch schon sehr auf den Kurs mit Herrn Dysli. Allerdings ist das für mich so weit weg, dass ich ohne eigenes Pferd mitmache.
Ich mache den Hackamore-Grundkurs und hoffe, auch noch den Bridle-Horse Kurs danach mitmachen zu können.
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