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Geschrieben von Mrs.Mogli am 06.11.2013 um 21:51:

  Aktuell: Atypische Weidemyopathie

Liebe Forumler,

in Vossenack, liegt ungefähr zwischen Düren und Aachen, gab es in den letzten beiden Tagen 7 tote Jungpferde zu beklagen.
Vorab muss es noch einzelne Fälle gegeben haben.


Aufgepasst !
Keine Naturweide ohne Heuzufütterung !
Selenhaltiges Mineralfutter zugeben.
Keine Naturbereichs-unerfahrenen Jungpferde nach Grüns ausgehungert in feuchte Wald-und Wiesen lassen !

Die Ahornsämlinge brauchen Frost, den gab es in den letzten Tagen so nicht. ABER die Bäume haben aufgrund des Regens und der heftigen Herbststürme all ihr Laub abgeschmissen.
Das schmeckt möglicherweise aufgrund des Honigtaus süß !

http://www.tsk-sachsen.de/index.php/pferdegesundheit/84-bergahorn-als-ursache-fuer-die-atypische-weidemyopathie-kritische-zeit-steht-wieder-bevor

lg elke



Geschrieben von Atli am 07.11.2013 um 09:35:

 

Hier noch ein Link und Info der Uni Lüttich:

http://brf.be/nachrichten/regional/674856/

Viele Grüße aus der Eifel
Astrid



Geschrieben von Wisy am 07.11.2013 um 12:22:

 

Sehr tragisch das Ganze...schon 82 gemeldete Fälle in Europa :

Zitat:
HERBST 2013 - Bis zum 05 November 2013 sind der Veterinärmedizinischen Fakultät in Lüttich und RESPE 82 Fälle mit der Diagnose einer atypischen Myopathie berichtet worden. Diese Fälle wurden in Belgien (46 Fälle), in Deutschland (6 Fälle), in Großbritannien (4 Fälle), in die Niederlande (14 Fälle) und in Frankreich (12 Fälle) erfasst. Die Wetterlage der kommenden Tage und Wochen kann höchstwahrscheinlich Fälle von atypischer Weidemyopathie hervorrufen. Wir wissen jetzt, dass das Toxin/Gift, welches diese Krankheit verursacht, in den Samen von bestimmten Ahornbäumen (wie z. B. Acer pseudoplatanus) (siehe auch: (http://www.myopathieatypique.fr/en/etiologie/)) vorkommt. Daher ist es sehr wichtig, zu vermeiden, dass Pferde diese Samen fressen. Die niedrigeren Temperaturen bewirken, dass die Samen von den Bäumen fallen und somit das Risiko einer Vergiftung ansteigt. Soweit wie möglich sollte der Zugang zu Weiden mit Ahornbäumen vermieden werden. In dem folgenden Link, finden sie Informationen über die atypische Weidemyopathie (in Französich). http://reflexions.ulg.ac.be/cms/c_349179/lexplication-scientifique-aux-mortalites-fulgurantes-chez-les-chevaux-au-pre-en-automne-a-ete-decouverte-le-coupable-est-un-erable


Quelle : http://www.myopathieatypique.fr/en/alerte-du-5-novembre-2013/



Geschrieben von FraukeF am 07.11.2013 um 13:27:

 

Ich finds auch richtig schlimm. Mein Pferd wäre daran (wie ich heute weiß, damals konnte keiner mit den Symptomen etwas anfangen........ unglücklich ) fast gestorben. Das war Anfang November 2004, auch in einem sogenannten Mastjahr mit plötzlichem Kälteeinbruch.

Mit den Spätfolgen haben wir heute noch und mit zunehmendem Alter verstärkt zu kämpfen. Damals wurde Verschlag vermutet, leider auch nicht korrekt behandelt und im Folgenden PSSM, was sich ebenfalls als negativ herausgestellt hat.



Geschrieben von Wisy am 07.11.2013 um 13:46:

 

Oje, welche Folgen zeigen sich denn bei deinem Pferd? Damals war die Forschung noch total in den Anfängen oder?



Geschrieben von FraukeF am 07.11.2013 um 15:29:

 

Durch die Vergiftung sind Schäden im Muskelstoffwechsel zurück geblieben. Wir haben also immer wieder mit Muskulaturproblemen/ starken Verspannungen ähnlich wie bei PSSM-Pferden zu kämpfen. Ausserdem ist anscheinend die Aufnahme bestimmter Mineralien wie z.B. Selen gestört.



Geschrieben von Mrs.Mogli am 07.11.2013 um 22:44:

 

http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/lokalzeit-aus-aachen/lokalzeit-aus-aachen?documentId=18011920

Zweiter Bericht der Lokalzeit.

Sollte der Hengst Heiderabe überleben, weiß die behandelnde TÄ, auf welche mögliche Folgeschäden zu achten sind ( -> Blutbild).
Dann erfahren wir vielleicht mehr.

lg elke



Geschrieben von Atli am 12.11.2013 um 22:34:

 

Hier ein Bericht der Tierseuchenkasse Sachsen:

http://www.tsk-sachsen.de/index.php/pferdegesundheit/61-weidemyopathie

Viele Grüße aus der Eifel
Astrid



Geschrieben von Sandras Nóri am 12.11.2013 um 22:41:

 

In Lingen sind auch gerade zwei Isländer daran gestorben. unglücklich



Geschrieben von Funny_Girl am 13.11.2013 um 01:35:

 

Aus diesen Gründen (und auch wg Grassickness) ist für meine beiden Samtnasen die schöne Zeit des 24-h-Weidegangs beendet, sobald der erste Nachtfrost zu erwarten ist.
Ab da kommen sie nachts wieder in den Paddock.
Heu biete ich das ganze Jahr an, an ganz heissen Sommertagen sind sie ganz dankbar, wenn sie - dadurch, dass sie sich in den Stall zurückziehen - viele Stunden mit knurrendem Magen verbringen müssen.



Geschrieben von Blesa am 13.11.2013 um 06:48:

 

In Hannover in der Klinik gab es wohl auch Fälle unglücklich



Geschrieben von feeh am 14.11.2013 um 08:40:

 

40. Fälle alleine im Großraum Eifel. Unser ta war gestern extra am Stall um uns nochmal genau zu sagen was sie vermuten und wie die ersten Symptome aussehen. Ein Pferd konnte erfolgreich behandelt werden.von 8.
Alter war ganz unterschiedlich aber alle 24 h Weide bzw Weide am Wald.

Feeh



Geschrieben von Atli am 14.11.2013 um 19:59:

 

Wo genau? Alles Isländer? Gern per PN

Viele Grüße aus der Eifel
Astrid



Geschrieben von ~isi~ am 14.11.2013 um 20:40:

 

Bei uns im Kreis Soest auch, hat mein ehemaliger Hufschmied bei Facebook gepostet. Wobei bei uns ja eigentlich falsch ist, bin ja mittlerweile Fränkin großes Grinsen

Aber echt eine fiese Krankheit, ich hab vor ein paar Wochen noch im Islandpferdeforum das Thema zu gelesen unglücklich


Notiz am Rande: Mein erster Beitrag smile



Geschrieben von Anni am 14.11.2013 um 21:13:

 

Schrecklich..hoffentlich findet man bald die Ursache im Detail.
Hier ein Beitrag vom WDR zum Thema Gestüt Hürtgenwald

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-aus-aachen/videomyopathietoedlichepferdekrankheit100.html#banner



Geschrieben von Mior1 am 15.11.2013 um 06:38:

 

so was passiert immer in den Mastjahren, wenn das Wetter schnell umschwenkt, Dinge wie Ahorn etc spielen da nicht immer eine Rolle, sind wahrscheinlich nur Verstärker

nur eines ist bisher sicher, es sind noch nie Pferde erkrankt, die bei diesen Wetterlagen NICHT 24h auf der Weide waren, Pferde, die, notfalls gezwungen weil eingeknastet, ausreichend Raufutter aufnehmen erkranken nicht an AM

wobei hier immer noch die Gefahr von Rehe und Verschlag in dieser Zeit erhöht ist (dann aber meist in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Übergewicht oder Anfälligkeit)



Geschrieben von Wisy am 15.11.2013 um 09:55:

 

Zitat:
Original von Mior1
...Dinge wie Ahorn etc spielen da nicht immer eine Rolle...

nur eines ist bisher sicher, es sind noch nie Pferde erkrankt, die bei diesen Wetterlagen NICHT 24h auf der Weide waren, Pferde, die, notfalls gezwungen weil eingeknastet, ausreichend Raufutter aufnehmen erkranken nicht an AM


hmmm...das entspricht nicht dem, was gerade geforscht und herausgefunden wird, woher hast du dieses Wissen? Gibt es darüber wissenschaftliche Aussagen oder Erhebungen, dass es "sicher" ist, dass Nicht-Weidepferde daran nicht erkranken? Kopfkratzen



Geschrieben von Atli am 15.11.2013 um 10:01:

 

Aber die ganzen Presseberichte etc. sprachen immer nur von reinen Weidepferden.

Wobei nie weitere Infos dazu kamen wie:
- mit oder ohne Mifugabe
- wenig (neues grünes) oder noch viel Gras (Altgras) auf der Weide
- Heu zur Verfügung oder nicht

Viele Grüße aus der Eifel
Astrid

edit: Auf dem Video ist die Weide zwar nicht ganz abgefressen, aber es ist kurzes grünes Gras vorhanden:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendu...100.html#banner



Geschrieben von Wisy am 15.11.2013 um 10:07:

 

eben, Atli, deshalb frage ich ja nach Absicherung für diese These Schulter zucken



Geschrieben von skalm am 15.11.2013 um 10:15:

 

hm, ist jetzt keine Absicherung, aber meine Infos sind auch dahingehend, dass es sich um reine Weidepferde handelt, die NICHT mit Heu zugefüttert wurden.
Ich weiß jetzt die Quelle nicht mehr, aber es wurde davon gesprochen, dass man durch zusätzliche, ausreichende Heuversorgung neben der Weide die Pferde vor At. Weidem. schützen kann.
Edith sagt: wie das mit Pferden auf reiner Weide mit viel/hohem Bewuchs aussieht, würde mich auch mal interessieren.
Insgesamt glaube ich, dass sich die geister wg. der genauen Urache sowieso noch scheiden und es DEN Auslöser noch nicht sicher gibt, bzw. besser: noch nicht klar identifiziert wurde.


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