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Geschrieben von PPÖsi am 13.11.2013 um 17:22:
Massive Lahmheit bei PP
Hallo liebe Leute. Ich bin neu im Forum und wollte alle Paso Peruano Besitzer und auch andere Gangpferdeleute um Rat und eure Erfahrung bitten.
Ich bin PP Besitzerin und mein Wallach ist nun 8 Jahre alt. Ich habe viele Wanderritte/Wochentouren mit ihm gemacht und er ist stets ein zuverlässiges, problemfreies und anständiges Pferd gewesen. Vor gut einem dreiviertel Jahr sind die Probleme losgegangen. Anfangs waren es nur Lahmheiten die kamen und wieder vergingen. Ich ließ das von meinem VET abklären, dieser konnte aber nichts feststellen. Ich verringerte die Dauer der Ausritte und es begann ein Lottospiel des Reitens (Geht er heute gut oder nicht?). Dies wechselte sich immer wieder ab. Mal ging er sehr gut ohne Probleme, mal war es eine Katastrophe. Zu Beginn der Ausritte hatte ich jetzt im letzten halben Jahr immer mit gut 10 Minuten eingehen zu rechnen, bis er lahmfrei war. War er warm, ging es gut, außer beim bergabgehen. Das ist die nächste Katastrophe. Dann fingen die Zwischenlahmheiten beim Ausritt an. Zuletzt war ich in der Tierklinik und ließ das Ganze bei einem VET abklären, der schon mit Andrea Jänisch zusammengearbeitet hat und viele Pasos gesehen hat. Seine Diagnose: Das Pferd geht massiv lahm, auf allen vier Beinen. Bei diesem Pferd besteht eine extreme Durchtrittigkeit auf allen vier Beinen und er geht wie auf glühenden Kohlen (Kopflastiges, vorderlastiges Schlendern,schnelles abfußen um nicht zu viel Zug auf die Sehnen zu bekommen). Das Pferd kann im Zirkel nicht ohne Lahmheit gehen, die Beugeprobe/Sehnenprobe ging so aus, dass es das Pferd fast schmiss, nachdem der Vet ihn laufen ließ. Der Reitplatz (weicher Boden) ist ab nun verboten, da er das Pferd noch mehr durchtreten lässt. Das schlimmste was man jetzt machen kann ist, das Pferd stehen zu lassen, da sich der Fesselkopf sonst immer mehr zu senken beginnt. Seiner Meinung nach ist das Pferd von der Anatomie so gebaut, dass diese Probleme kommen haben müssen.
Mein Wallach hat nun auf seine Empfehlung anderen Beschlag, vorne Egg-Bar Eisen und hinten einen Steg, dies vermindert das Durchtreten ungemein. Ich werde das bis zum nächsten Beschlag in 6-8 Wochen beobachten, ob eine merkliche Verbesserung eintritt. Geschieht dies nicht, wäre es laut VET ratsam, dem Pferd den weiteren Leidensweg zu ersparen. Ich sehe das genauso und möchte ihn nicht zu Tode pflegen. Könnte ich ihn abstellen und ihm einen Gnadenbrotplatz ermöglichen, ohne dass sein Zustand dadurch schlechter wird, würde ich diese tun. Mit dieser Diagnose aber definitiv nicht.
Ich wollte mal bei euch fragen, ob ihr Pasos mit gleichen Problemen kennt oder ob es euch mit euren Pferden vielleicht auch schon mal so gegangen ist? Was würdet ihr tun?Traurig ist, dass er so top in Ordnung ist. Man kennt ihm so nichts an, es sei denn er beginnt sich zu bewegen. 
Die Haltung und das Reitpensum haben bei ihm immer gepasst. Alle 6-8 Wochen neuer Beschlag. Organisch und in der Kondition top in Form. Nicht zu jung gearbeitet und langsam aufgebaut.
Ich habe noch einen zweiten Paso/Saddlebred Mix, welcher auch länger gefesselt ist. Er bewegt sich aber komplett anders (kein Termino, kompaktere Bewegungen). Ich habe bereits überlegt, ihn zu verkaufen um nicht das Risiko einzugehen, das Problem ein weiteres Mal zu haben. Ich habe leider auch das Gefühl, dass ein Paso nicht so belastbar ist wie zB ein Criollo. :-(
Ich hoffe auf viele Erfahrungsberichte von euch.
Geschrieben von Beauty am 13.11.2013 um 19:20:
Hallo PPÖsi,
ich hatte auch einen PP den ich leider heuer im Sommer einschläfern musste.
Als ich gerade deinen Beitrag gelesen habe,ging mir ein schauer über den Rücken und es kann bei mir wieder alles hoch.
Mein PP hat die gleichen Symptome allerdings haben sie bei uns erst mit 10 Jahren angefangen,aber das sagt nichts.
Als mein Tierarzt DSLD feststellte,lief er noch ziemlich gut,Reiten war aber nicht mehr drin.
Ich habe ihn dann einfach mit den anderen drei schöne Jahre auf der Koppel geschenkt,bis es dann nicht mehr ging,weil der Fesselkopf hatte sich immer mehr gesenkt.
Ich habe ihn Quattro Dolor und MSM gefüttert, das hat gut gewirkt.
Die letzten Monate hat er dann aber zusätzlich noch Schmerzmittel bekommen.
Zambezi hat dir ja den Link schon gegeben.
Von welchen Züchter hast du deinen PP?Kannst mir auch eine PN senden.
Geschrieben von Beauty am 13.11.2013 um 19:33:
RE: Massive Lahmheit bei PP
Zitat: |
[i]
Ich habe noch einen zweiten Paso/Saddlebred Mix, welcher auch länger gefesselt ist. Er bewegt sich aber komplett anders (kein Termino, kompaktere Bewegungen). Ich habe bereits überlegt, ihn zu verkaufen um nicht das Risiko einzugehen, das Problem ein weiteres Mal zu haben. Ich habe leider auch das Gefühl, dass ein Paso nicht so belastbar ist wie zB ein Criollo. :-( |
Nicht jedes Pferd, das lang gefesselt ist hat probleme.Ich kenne PP die sehr sehr lang gefesselt sind,aber keinerlei Probleme haben.
Dein Paso / Saddlebred Mix,kann total gesund sein.
Dein Mix hört sich total interresant,kannst ja mal Bilder einstellen.
Geschrieben von Encanto am 13.11.2013 um 19:38:
Hallo PPÖsi,
das tut mir sehr leid für Dein Pferd und für Dich. Hier im Forum bist Du genau richtig. Es gibt hier einige mit diesen Problemen. Lies Dir am Besten den Thread den Zambezi Dir vorgeschlagen hat durch. Ich weiß ist sehr viel aber Du wirst viele Übereinstimmungen finden. Auch wenn sich viele TÄe mit Pasos etwas besser auskennen, die wenigsten kennen sich leider mit DSLD aus.
Unser Delgado hatte ähnliche Probleme. Es wurde so schlimm, daß er fast nur noch lag. Beim Aufstehen lahmte er mindestens auf 2 Beinen. Er lief sich nach einer Weile etwas ein. Hier im Forum, im DSLD-Thread bekam ich Hilfe. Mir wurde zu Jiaogulan und AAKG geraten. Damit wurden in den USA schon sehr gute Erfolge erzielt. Wir probierten es aus und wollten lediglich, daß unser Pferd wieder schmerzfrei auf der Koppel laufen konnte. Es wurde aber weit aus besser, es ging ihm von Tag zu Tag besser und nach 2 Monaten war er so fit, daß er bockend und hüpfend über die Koppel lief. Nach einem halben Jahr war er so voller Tatendrang, daß er nur noch Blödsinn im Kopf hatte. Er war so gut drauf, daß wir ihn wieder vorsichtig anfingen zu reiten. Steile Berge gingen wir zu Fuß (machen wir heute immer noch so) und ansonsten war ruhiges Tempo angesagt. Wir begannen mit 15 Minuten und steigerten dann ganz allmählich. Das ist nun 2 Jahre her und unserem Pferd geht es immer noch gut. Mittlerweile sind auch 1 bis 2 Stunden im ruhigen Tempo kein Problem. Allerdings möchten wir es auch nicht weiter steigern.
Delgado läuft auf kleinen Runden barhuf und ansonsten mit Hufschuhen. Wichtig ist auf jeden Fall auch eine gute Hufbearbeitung. Mit Schmieden hatten wir gerade bei den Pasos früher eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich hoffe es geht Deinem Pferd bald besser!
LG
Martina
Geschrieben von PPÖsi am 13.11.2013 um 19:45:
Also ich habe mich mit dem thema dsld schon auseinandergesetzt. Der Vet in der klinik meinte darauf, dass es möglich ist, er dies aber nicht beweisen könne. Das pferd wurde in Österreich gezogen. Seine mutter ist noch ein direktimport aus peru ( beide eltern sind über 20 und werden noch regelmäßig geritten).
Danke euch für die schnellen Antworten. Ich habe ja gott sei dank noch den zweiten pasomix, der stabil ist.
Geschrieben von Beauty am 13.11.2013 um 21:46:
Oh Smartie,mal wieder mein lieblings Video.
Fetter Paso auf Fetter Weide.
Geschrieben von Beauty am 13.11.2013 um 21:56:
Zitat: |
[i] Seine mutter ist noch ein direktimport aus peru ( beide eltern sind über 20 und werden noch regelmäßig geritten). |
Das heisst leider gar nichts.Bei den Elterntiere meines Wallaches war es genauso.
Die Eltern stehen mit über 20 Jahren noch gesund auf der Koppel und werden noch geritten und mein Wallach ist Tod.
Hat der Züchter eine Seite,von dem du dein PP hast?
Geschrieben von Felischa am 13.11.2013 um 22:27:
Ach mensch das tut mir aufrichtig Leid aber ich würde da auch auf DSLD tippen.
Arbeite dich mal durch den empfohlenen Thread durch.
Pasos die gesund sind sich sehr belastbar, aber mit genetischer Krankheit natürlich nicht.
Geschrieben von PPÖsi am 14.11.2013 um 06:32:
Uiuiui schlimmes video. So weit ist er aber noch nicht. Er steht noch nicht so derartig tief, liegt aber auch oft und lahmt extrem nach dem aufstehen. Auch kann er sich vom stand weg nicht wegdrehen. Da humpelt er dahin. So weit wie im video würde ich es auch nicht kommen lassen.aber es ist gut dass es video/Anschauungsmaterial davon gibt.
Zu seiner zucht: er ist aus einer kleinen privatzucht die bereits vor jahren aufgegeben wurde weil man von der Belastbarkeit des paso nicht überzeugt war. Ich habe das damals nicht geglaubt.
Geschrieben von Merlin am 14.11.2013 um 09:39:
Tut mir auch sehr sehr leid für Dich und Dein Pferd :-(((
Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle den von den anderen auch schon empfohlenen Thread lesen und auch die dort beschriebenen amerikanischen DSLD-Seiten.
Es gibt viele von uns, die von AAKG und Jiaogulan absolut überzeugt sind. Damit kannst Du Dein Pferd vielleicht nicht heilen, aber den Verlauf unter Umständen sehr verlangsamen ... oder doch aufhalten? Wer weiss: Encanto´s Pferd ist seit 2 Jahren nicht nur stabil, sondern sogar wieder reitbar ... das ist ein grandioser Erfolg!!!
Geschrieben von Beauty am 14.11.2013 um 11:14:
Hier mal die Adresse meines Tierarztes er heißt Dr. Nils Adolphsen und seine Gemeinschaftspraxis ist die Tierärztliche Klinik für Pferde Wolfesing .Soweit ich weiss
behandeln sie auch in Österreich.Sie kennen sich sehr gut mit DSLD aus.
Geschrieben von Encanto am 14.11.2013 um 20:11:
Die Eltern von Delgado sind auch über 20 und fit. Ist wirklich leider keine Garantie.
Ja, Delgado ist seit längerer Zeit stabil und darüber sind wir überglücklich, denn damit hatten wir eigentlich nicht gerechnet. Wie lange dies so bleibt weiß niemand aber wir hoffen es bleibt noch eine lange Zeit so. Auch daß wir ihn wieder reiten können hätten wir nie gedacht so wie er darmal dran war. Obwohl man eigentlich eher von Spazierengehen reden kann, da wir gemütlich durch´s Gelände schlendern und auch immer mal wieder absteigen und ein bißchen zu Fuß gehen.
Geschrieben von PPÖsi am 15.11.2013 um 11:20:
Seit dem Spezialbeschlag (Montag, 11.11. --- vorne EggBar Eisen und hinten Steg) hat sich sein Gangbild zum Besseren verändert. Er liegt nicht mehr so viel und geht gerader/stabiler. Der Beschlag verhindert das tiefe Durchtreten ungemein. Morgen werde ich das Ganz mal unterm Sattel testen, inwieweit sich alles verändert hat.
Barhuf ist es bei unserem Gelände absolut unmöglich (Schotterstraße/Forststraßen/harter Belag) und ich bin auch kein Fan dieser "schuhlosen Verwendung", vor allem bei meinen Reittouren. Aber das soll jeder so handhaben wie er/sie meint. :-)
Der Thread vom DSLD ist sehr gut und umfangreich und ich möchte mich bedanken, dass sich so schnell so viele Leute gemeldet haben.
Geschrieben von rivera am 15.11.2013 um 18:05:
an deiner stelle würde ich ihn auf keinen fall reiten, auch wenn er jetzt ein wenig besser ist....
Geschrieben von Encanto am 15.11.2013 um 18:25:
Da muß ich rivera recht geben, das würde ich auch nicht machen. Wenn Du zu früh wieder anfängst kann sich alles noch verschlimmern.
Delgado stand ein 3/4 Jahr nur auf der Koppel bis er so gut drauf war und man ihm die Langeweile ansah.
Auch wenn es kein DSLD sein sollte sind viele Beinprobleme langwierige Geschichten und sollten auf jeden Fall ganz ausheilen.
Im Falle von DSLD würde ich erst versuchen die Krankheit zum Stillstand zu bringen, denn sonst denke ich wird sie recht schnell voran schreiten.
Geschrieben von Beauty am 15.11.2013 um 19:54:
Da muß ich meinen Vorschreiberinnen recht geben.Ich würde ihn auch noch stehen lassen und noch nicht reiten.
Geschrieben von Funny_Girl am 16.11.2013 um 00:36:
Zitat: |
Original von PPÖsi
Seit dem Spezialbeschlag (Montag, 11.11. --- vorne EggBar Eisen und hinten Steg) hat sich sein Gangbild zum Besseren verändert. Er liegt nicht mehr so viel und geht gerader/stabiler. Der Beschlag verhindert das tiefe Durchtreten ungemein. Morgen werde ich das Ganz mal unterm Sattel testen, inwieweit sich alles verändert hat.
Barhuf ist es bei unserem Gelände absolut unmöglich (Schotterstraße/Forststraßen/harter Belag) und ich bin auch kein Fan dieser "schuhlosen Verwendung", vor allem bei meinen Reittouren. Aber das soll jeder so handhaben wie er/sie meint. :-)
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Sorry, dass ich es jetzt so hart formuliere, aber ich finde es unverantwortlich, ein Pferd in diesem Zustand zu reiten oder überhaupt zu arbeiten - und sei es nur kurz zum Ausprobieren.
Vor allem, da du noch nicht mit Sicherheit weißt, was dein Hotti überhaupt für eine Erkrankung hat. Anhand der Symptome (und der Rasse) spricht natürlich so ziemlich alles für DSLD, deshalb würde ich erst einmal einen Vet kommen lassen, der sich damit auskennt. Anhand der medizinischen Diagnose dann erst einmal mit der richtigen Therapie anfangen und beobachten und dokumentieren (anhand Fotos/Videos zum Vergleich), wie sich alles weiter entwickelt.
Erst danach würde ich mal schauen, ob dieses Pferd überhaupt wieder reitbar ist. Und selbst wenn (was ich dir natürlich sehr wünsche) das Pferd dann wieder reitbar sein sollte, wirst du dich vermutlich von deinen erwähnten Reittouren verabschieden müssen.
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