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Geschrieben von inken am 25.06.2008 um 10:45:
paso peruano im trab?
hallo, seit 2 monaten besitze ich nun meinen pasoperuano panito. er kam aus schlechter haltung und war sehr heruntergekommen. jetzt bin ich dabei ihn wieder aufzubauen,- und habe nun folgendes problem: zum muskelaufbau und zur kräftigung habe ich in letzter zeit viel longiert, neben viel bodenarbeit zum gegenseitigen kennenlernen, etc. . an der longe läuft das pferd viel schritt und bietet auch trab an, tölten nicht. aber wir arbeiten schön vorwärts abwärts, auch über stangen durch gassen etc, was ihm sichtlich gut tut, ihn entspannt und zufrieden macht. auf der koppel zeigt er neben trab, tölt auch galopp. nun bin ich natürlich auch angefangen zu reiten und auch hier kann das pferd neben schritt auch tölt (scheint mir noch sehr verspannt) und auch trab, dieses in letzter zeit vermehrt auch mit vorwärtsabwärts tendenz, was ja eigentlich nicht schlecht ist. ich nehme, da ich vorher kein gangpferd hatte, unterricht bei einer eher klassich, gymnastizierend arbeitenden netten Reitlehrerin aus der "Isizene". sie meinte ich solle keine angst haben, das das pferd den tölt verlernt durch den trab. das käme bei gutem muskelaufbau und gymnastzierung schon wieder. jetzt habe ich aber gelesen, das pasos überhaupt nicht getrabt werden sollen (Freizeit im sattel-rasseportrait), das wäre nicht gut für die gelenke etc.... mein paso scheint der trab aber ganz gut zu gefallen, er schnaubt schön ab, ist entspannt und steckt und dehnt sich etc... beim tölt ist er eher noch aufgeregt, verspannt und wird schnell müde und unkonzentriert... mache ich denn etwas falsch, wenn ich einen paso im trab arbeite??? eigentlich suche ich nur einen bequemen freizeitpartner für langes rückenschonendes ausreiten, möchte mein pferd aber natürlich auch gymnasizieren etc.... zB seitengänge etc... vielleicht könnte mir hier ein erfahrener pasoreiter helfen? vielen dank im vorraus, viele grüße aus dem norden, inken
Geschrieben von MANU am 25.06.2008 um 11:01:
Hallo Inken,
Willkommen hier im Forum.
Erzähle doch in der Vorstellbox noch etwas mehr über dich und und deinen Panito. Besonders wichtig ist dabei auch, wie alt dein Pferd ist und was für eine Ausblidung dein Pferd bis jetzt erlebt hat. Damit kann man dann deine Frage hier auch besser beantwortet werden.
Geschrieben von PeruanoFan am 25.06.2008 um 11:17:
RE: paso peruano im trab?
Hallo!
ich bin zwar nicht die erfahrene Reiterin von Paso Peruanos, da meine beiden erst 2 jahre alt sind, aber ich geb mal trotzdem mein Statement ab, ja ?
also das rasseporträit beschreibt einen edlen Tölter, der in seinem Ursprungsland ( Peru) nur getöltet wird. Trab und Galopp sind nicht gewünscht.
Trotzdem kannst du einen Paso ruhig traben wenn er es anbietet und auch weiter rausarbeiten! Wenn er erstmal sicher trabt und genügend Muskeln aufgebaut hat, kannst du anfangen ihn wieder an den Tölt zu gewöhnen! und wenn du ihn sowieso nur als Freizeitpartner und nicht als Turnierpferd haben möchtest, dann ist der trab sehr gut!
Einer meiner Hengste zeigt sehr viel Trab! An der longe trabt er meistens! Wenn er sich vor anderen Pferden aufspielt ebenfalls, da Trab ja viel imposanter aussieht! aber an der hand, wenn ich den Kopf etwas hebe töltet er sofort los!
ich hatte am Anfang auch bedenken, aber das ist sehr gut für die Gymnastizierung, wenn er traben kann!
Mein anderer Hengst trabt nie und deshalb mache ich verstärkt zirkuslektionen zur Gymnastizierung!
Hoffe ich habe deiner Angst etwas linderung verschafft
ich hatte die gleichen Bedenken, weil ich meine ja zur Körung schicken will und ich dachte, dass der trab den Tölt verfälscht! aber seitdem ich mit meinem im trab arbeite, kann er an der hand klarer tölten, weil er gelernt hat die Gänge zu sortieren!
Eenfalls Gruß aus dem Norden... auch aus SH??
Geschrieben von inken am 25.06.2008 um 11:51:
vielen dank für die schnellen antworten!! über den ausbildungsstand kann ich leider nicht viel erzählen, wie gesagt, er kam aus schlechter haltung: stand wohl zuletzt zwischen einer ganzen herde isis, wurde nicht geriten, da der besitzer nicht mit ihm klar kam und ist dann ziemlich herunter gekommen. dort hat ihn eine frau entdeckt, mitgenommen und ersteinmal wieder über winter aufgefüttert, und dann kam er zu mir. vorher ist er auch schon durch 4-5 hände gegangen... trotzdem ist er ein toller kerl gebleiben. hat zwar ziemlich angst vor weißen gerten etc, ist beim aufsatteln auch recht kopflos gewesen, aber nachdem ich sein vertrauen gewonnen hatte ist er jetzt gut händelbar und die arbeit mit ihm macht viel spaß... es gibt also noch viel zu tun... ach ja, er ist jetzt 15 jahre alt.
wenn das mit dem trab also kein problem ist, da bin ich jetzt doch ziemlich erleichtert, wollte nämlich am nächsten wochenende einen reitkurs mitmachen mit viel gymnastizierung etc. also, vielen dank nocheinmal für eure hilfe, mfg inken (SH, nordseeküste)
Geschrieben von Sabine am 25.06.2008 um 14:29:
Der Trab beim Paso Peruano ist eine Ansichtssache. Grundsätzlich wurde in den 500 Jahren Zucht in Peru nur auf Paso Llano selektiert. Mitunter auch so entschieden, dass schon Fohlen, die viel Trab anbieten, gleich zum Schlachter geschickt wurden. Man überlegt heute eher, wieviel Arbeit es für den Chalan macht, einen Trab anbietenden Paso Peruano in den Paso Llano in allen Lebenslagen zu bringen und entscheiden dann über sein Schicksal. Ich habe vor ein paar Jahren mit dem peruan. Richter und Zuchtberater José Risso-Montes gesprochen, der mir sagte: ihm wäre es lieb, wenn PP's auf der Weide (sprich: ohne menschl. Einwirkung) etwas Trab anbieten, aber natürlich auch Paso Llano. Die sind dann lockerer im Gang und können mehr Tempovielfalt dabei entwickeln. Für die Zucht braucht man aber auch die eher passigen Pferde, damit die Qualität des Ganges auf Generationen erhalten bleibt. Unter diesen Gesichtspunkten und mit dem Wissen, dass Paso Llano nicht dem Tölt der Isländer gleich zu setzen ist, sollte man auch den Gang beurteilen. Ich reite meine Pferde zuerst im Schritt, nach ca. 10 Minuten dann nur noch Paso Llano, allerdings nicht so schnell wie die Isländer. Können meine Pasos zwar auch, aber nicht über lange Strecken und gerade dafür werden sie ja gezüchtet. Also bleibe ich im moderaten Tempo und und brauch mich dabei auch nicht so auf das Pferd zu konzentrieren, dass ähnlich eines Marathonläufers seine persönliche Geschwindigkeit findet. Galopp reite ich nur mit Paloma, und auch nur, wenn's sein muss. Er ist schnell und flach, aber gut regulierbar. Ein anderer peruan. Richter, Olaf Hein, hat mir bei einer EM mal gesagt: Warum wollt ihr einen Paso Peruano galoppieren? Das sieht doch lächerlich aus und ihr habt so viele Pferderassen, die schön galoppieren... Natürlich galoppieren die Peruaner auch mal. Wie sollten sie sonst damals hinter einer ausgebüxten Herde hinterher kommen? Aber eben nur kurz oder mal so zum Spaß wie z.B. auf der letzten Show des Concursos in Lima, wo im Schlußbild alle Reiter mehr oder weniger schön aber dafür spritzig und spektakulär aus dem Bild galoppierten.
Nochmal zum Trab: wenn ein PP beim Einreiten nur Trab anbietet, muss der eben genommen werden, um das Pferd nicht noch mehr zu irritieren, später wird das Pferd dann eben eingetöltet. Normal für einen Paso Peruano (zuchtgemäß) ist das aber nicht! Aber vielleicht töltet er dann später um so ausdrucksvoller bei einem IGV-Turnier in Klassen zusammen mit anderen Tölt-Rassen.
Geschrieben von Geli am 25.06.2008 um 16:25:
Hallo Inken,
ich komme zwar von den Mangalarga Marchadores, aber hier gibt es ja auch die Verfechter die bei einem MM unbedingt den Trab haben wollen, und die anderen (so wie mich), die meinen, ein MM müsse keineswegs traben, schon gar nicht "eingetrabt" werden.
Aber wenn ein MM, und ich glaube, das gilt eben auch für andere Gangpferde, den Trab von sich aus anbietet, dann kann man ihn auch reiten, immer vorausgesetzt, man ist als Reiter in der Lage, dem Pferd die Hilfen zu geben zu verstehen, wann es traben und wann es Gang gehen soll!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß es irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Gelenke, Sehen, Bänder oder was auch immer hat, wenn ein Pferd locker in einem Gang geht, den es von sich aus anbietet. Problematisch wird wohl eher, die Gänge zu trennen und, bei Pferden, denen man den Trab beigebracht hat die Tatsache, dass sie dann schneller die Gänge wechseln. Daher würde ich eben bei einem MM der eine schöne Marcha geht und hin und wieder mal ein, zwei Schritte trabt, dies nicht zum Anlass nehmen, nun unbedingt auch den Trab zu fördern. Aber so wie Du es beschreibst, hätte ich keine Bedenken, Dein Pferd erst mal wirklich im Trab zu gymnastizieren, ihm die Freude an der Arbeit und am Reiten wieder zu vermitteln und dann zum "Tölt" überzugehen.
Geli
Geschrieben von Velvakandi am 25.06.2008 um 16:50:
Ich kann mir vorstellen dass dieses "Trab schadet den Gelenken" in Zusammenhang mit der eher langen Fesselung beim PP und der damit öfter einhergehenden Neigung zu DSLD stehen kann.
Wenn ein Pferd eh schon dazu veranlagt ist früher oder später Probleme mit den (Fessel-)gelenken zu bekommen, dann ist Trab, als Gang mit deutlicher Schwebephase und damit deutlichem "Aufprall" mit jedem Schritt, sicherlich weniger schonend als Tölt, bei dem immer zwei oder drei Beine am Boden bleiben bei Peruano.
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob es da Zusammenhänge gibt, aber das ist der einzige medizinische Grund der mit da einfallen würde.
Vom Ansatz des Trainings her ist es so, dass Trab andere Muskelgruppen anspricht als Tölt. Die Gänge beeinflussen sich schon mehr oder weniger deutlich je nach Veranlagung des Pferdes, das kann positiv (bei einem eher spannigen, passlastigen Tölter) oder negativ (bei einem zum Trabtölt tendierenden Pferd) ausgehen. Solange du bei der Sache ein gutes Gefühl hast, bestens. Ich habe vor einigenJahren auf einem Kurs mal einen Peruaner getroffen, der trabte wunderschön und galoppierte ganz gesetzt und dreischlägig, richtig toll für einen Peruano. Die Besitzerin war verzweifelt, weil er nicht töltete.
Nach zwei Tagen Kurs war das Geschichte, den beiden fehlte einfach der Schwung. Pferd und Reiter waren immer sehr lässig und entspannt, je nach Veranlagung geht dann eben bei einigen Pferden der Tölt flöten. Drum ist es ein bißchen schwierig hier pauschal zu sagen "Trab ist gut/schlecht", das ist sehr individuell verschieden.
Geschrieben von ann89 am 10.08.2008 um 09:54:
Ich hab mich eine Weile lang um einen Peruaner gekümmert, der eigentlich auch nur getrabt ist.
Und ich hab ihn vor kurzem wieder auf einem Tunier gesehen. Da es er auch getrabt. Oder vielleicht Trabtölt gegangen. Aber die Besitzer meinen er geht schönen Tölt, weil der Trab so bequem ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Bei dem Tunier war noch ein Peruaner da. Der ist auch nur getrabt.
Ich würde jetzt mal sagen, dass es in deinem Fall sicherlich viel schädlicher wäre auf den spannigen Tölt zu bestehen. Damit kann man sicher eine Menge kaputt machen.
Geschrieben von Tippelchen am 10.08.2008 um 14:43:
Richard Oré hat auch gesagt, dass man einen Peruano, der Trab anbietet, auch ruhig traben darf. Die Pferde haben durch die stark selektive Zucht nur ganz selten Probleme später den Tölt zu finden.
Außerdem gibst dur dir die Antwort doch selber, wenn du beschreibst, dass dein Pferd richtig gerne trabt! Gib ihm Zeit Muskulatur aufzubauen und wieder psychische Sicherheit zu finden und dann kannst du dich langsam an den Tölt wagen.
Wenn du willst, kannst du den Trab später auch ganz weglassen - was ich persönlich nicht tun würde, weil ich immer gerne das reite, was das Pferd freiwillig anbietet (meiner bietet zum Beispiel keinen Trab auf dem Platz an, deshalb muss er auch nicht traben - auch wenn ich es gerne hätte

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