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Geschrieben von nadine am 15.07.2008 um 15:27:

  hilfe - SOS - ein pferd im haus!

hallo!

bin neu hier und mich aus einer not angemeldet, gerade bin ich unverhofft zu zwei pferden gekommen SOS

ganz rasch - ich lebe in der usa, und eigentlich züchten wir, dh mein mann und ich, hunde. gestern bekamen wir einen unserer "welpen" zurück, samt zwei anderer hunde und eben zwei pferden, mit tränenreicher geschichte, sie würden ansonsten beim schlachter landen, etc.

info bekamen wir "quarter horse", in meiner jugend war ich allerdings begeisterter reiter von islandpferden, bilde mir ein bei beiden tölt erkennen zu können. angeblich sind die beiden regelmässig und problemlos geritten worden.

im moment sind die beiden in der scheune untergebracht und ein stück vom grundstück (12 hektar) notfallmässig eingezäunt, ich glaube aber auf keinen fall genug wissen zu haben um pferde in eigen-regie halten zu können!

brauche aber trotzdem dringend erstinformationen bis eine geeignetere lösung für die beiden gefunden worden ist, in bezug auf fütterung, weidegang, pflege, bewegung, etc!

bitte euch sehr um hilfe!

lg nadine



Geschrieben von rivera am 15.07.2008 um 16:08:

 

erstmal herzlich willkommen hier im forum.

das sind allerdings umfangreiche fragen, die auch noch aus der ferne schlecht zu beantworten sind.
es wäre erstmal wichtig, zu wissen, wie die pferde vorher versorgt wurden. sind sie weide gewohnt? falls ja, hast du erstmal eine artgerechte fütterung und haltung mit eurer fläche. falls nein, müsste das gras langsam angewöhnt werden, ansonsten heu füttern sowie mineral. je nach futterzustand und arbeit eventuell noch kraftfutter.
du hast doch erfahrung mit pferden, magst du bitte konkreter fragen, wo du unsicher bist, wir können hier schlecht ein buch schreiben.



Geschrieben von Velvakandi am 15.07.2008 um 17:17:

 

Wichtig ist auch, WAS steht auf den 12 ha? Das klingt nach sehr viel Fläche (ICH wär vermutlich tagelang mit Einzäunen beschäftigt gewesen *g)
Die USA ist ja nun nicht ganz klein, lebst du in Florida etc. und hast auf der Fläche eigentlich 90% blanken Boden mit wenig Bewuchs oder lebst du eher nördlich in fruchtbareren Gefilden? Wenn die Pferde mengenmäßig ausreichend Futter dort stehen hast, schau auch mal was das ist. Alfalfa/Luzerne zum Beispiel ist in großen Mengen für die meisten Pferde schlecht verträglich durch den hohen Nährstoffgehalt, lieber Gräser aller Arten, Formen und Farben als Legimunosen (Klee gehört auch dazu). Halte Ausschau nach Giftpflanzen, da kann ich dir von D aus überhaupt keinen Hinweis geben was da stehen könnte.

Wenn deine Weide soweit Pferde-geeignet ist und sie Angeweidet sind (siehe riveras Hinweis), hast du erstmal über den Sommer wenig Sorgen. 12ha Wiese sollten 2 Pferde kaum platt gefressen kriegen. 12 ha von denen 11,5 ha Wald sind dann schon eher...

Wenn deine Weide nicht ausreicht, brauchst du Heu. Jetzt noch welches vom letzten Jahr zu bekommen ist bei uns schwierig, das von diesem Jahr ist aber meist noch nicht fertig (muß nach der Ernte 10Wo liegen). Auch das hängt wiederum davon ab von welcher Klimazone wir bei dir sprechen. Wenn kein Heu aufzutreiben ist, dann funktionieren alternativ auch Heucobs, die muß man aber einweichen. Auch beim Heu vor allem wenn es sich um kleinere, leichtfuttrigere Pferde handelt, darauf achten dass möglichst wenig Alfalfa drin steckt. In den USA wird das viel und gern in Reinkultur angebaut und auch verfüttert, das Zeug ist aber wie gesagt eigentlich viel zu gehaltvoll für das durchschnittliche Freizeitpferd.

Ich würde die Pferde auch auf jeden Fall erstmal entwurmen (und sie dazu 2 Tage im Stall lassen, damit sie die Wurmeier nicht auf der Wiese verteilen und wieder aufnehmen, dazu eventuell Schnittgras füttern wenn ihr kein Heu habt). Impfungen mußt du selbst wissen in wieweit es gesetzliche Vorgaben gibt und was bei euch angezeigt ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen.

Pflege...die Hufe sollten regelmäßig gemacht werden, wenn sie beschlagen sind dann alle 6-10 Wochen je nachdem wie schnell die Hufe wachsen (Futter- und Pferdeabhängig). Barfuß etwa in einem ähnlichen Intervall.

Bewegung ist nicht vordergründig wichtig solange sie täglich mehrere Stunden auf die Weide können. Bewegung ist sozusagen dein Privatvergnügen. Dass die Pferde vermutlich keine 6 Stunden-Ritte mitmachen wenn sie vorher monatelang gestandenhaben versteht sich von selbst.

Wenn du alles mal organisiert und geordnet hast fände ich es toll wenn du Videos vom "Tölt" hättest, bisher freue ich mich erstmal auf Bilder fröhlich Vielleicht bekommen wir ja raus was dir da zugelaufen ist?
Wenn du magst kann ich mal schauen ob ich Isileute in deiner Nähe kenne, die dir eventuell Hinweise geben können zu den regionalen Gegebenheiten (wo kauf ich Heu, welcher Tierarzt ist gut etc.). Dazu müßte ich wissen wo du bist Augenzwinkern



Geschrieben von nadine am 15.07.2008 um 19:37:

 

hallo zusammen!

danke euch allen erst einmal. wir haben gestern behälfsmässig mit einem elektrischen schafzaun abgezäunt, was meiner meinung nach nicht ideal ist da ich schiss habe das die pferde sich mit den hufen im netz verheddern könnten - besserung ist allerdings in sicht, mein mann bringt heute "normalen" elektrozaun nach hause, für den übergang.

ich weiss nicht in wie weit die beiden weide gewöhnt waren, habe das gefühl das sie nie zum fressen aufhören wollten (die bäuche sahen aus wie kurz vor dem platzen), ich nehme sie deshalb immer wieder in die scheune und lasse sie nur stundenweise heraus. brauchen sie gegebenenfalls einen auslauf ohen gras bzw nur mit sand (so habe ich es noch von vor laaaaanger zeit in erinnerung) oder dient das eher der bequemlichkeit des reiters? wir haben ein stück land das nicht regelmässig gemäht ist, kann ich sie auch auf dieses stück lassen, ich glaube einmal etwas wegen zu gehaltvollem gras gehört zu haben - eben vor dem ersten mähen - das krankheiten hervorrufen kann?

die beiden sind ganz lieb und umgänglich, lassen sich ohne weiteres einfangen und sind hunde gewöhnt, sie toben zwischen den pferden herum und die beiden heben nicht einmal den kopf.... könnte mich ja fast an die idee gewöhnen solche netten rasenmäher zu haben :-)

wie gross sollte so eine pferdeweide sein? die gesamten 12 hektar einzäunen stelle ich mir doch interessanter vor, immer wieder ein stück einzäunen und dann beliebig damit "weiter rutschen"? wir leben übrigends in ohio an der grenze zu canada, also nix von wegen karger boden :-)

beschlagen sind die beiden nicht, die hufe sehen meiner meinung nach recht in ordnung aus - werde versuchen bilder zu machen.

was muss ich beim stall beachten? es wäre möglich die beiden quasi abzutrennen, also gegebenenfalls ihnen jeden einzeln eine box herzurichten, oder beiden zusammen eine grössere. die scheune ist aus wellblech, heizt sich im sommer also relativ schnell auf, das grosse tor ist deshalb immer offen und bleibt so vergleichsmässig kühl. andere möglichkeit wäre natürlich keine boxen abzugrenzen, und die scheune quasi nur als unterstand zu nützen, dafür traktor, gartengeräte etc in die box zu verbannen :-) brauchen pferde allerdings während dem sommer überhaupt einen stall? bäume sind auf dem grundstück ebenfalls vorhanden, schatten etc wäre also vorhanden.

was wäre so die grundausstattung die ein glückliches pferd braucht? (ich befürchte dieses abenteuer wird teuer, angekommen sind sie nur mit halfter.....)

lg - und vielen dank - nadine



Geschrieben von Geli am 15.07.2008 um 20:12:

 

Hallo Nadine, das hört sich doch schon sehr gut an. Ja, mit Schafzaun mußt Du aufpassen, vor allem, wenn sie den Zaun nicht kennen und auch in der gesamten Umgebung ja noch fremd sind. Sie scheinen aber recht ruhige Pferde zu sein, die sich nicht so schnell erschrecken. Prima.
Es ist sicher gut, sie immer nur stundenweise fressen zu lassen. Ich halte Weiden, wo das Gras schon geblüht hat für besser, auch wenn es erst mal nach viel aussieht. Aber dies Gras ist meist weniger gefährlich, als das frische, nachwachsende, junge Gras, was die Pferde eigentlich lieber mögen.
Solange Du die Tiere nicht besser kennst, solltest Du das mit dem stundenweise Weidegang so lassen.
Bewegung ist trotzdem gut und wenn Du ein Stück Land abteilen kannst, wo kein Gras steht und ihnen einen Paddock machen kannst, wäre das sicher gut. Etwas Heu zuzufüttern ist auch gut. Hier mußt Du schon darauf achten, daß das Heu nicht ganz frisch ist. Wir warten meist 6-7 Wochen, ehe wir neues Heu verfüttern.

12 Hektar sind wirklich viel. Wie Velvakandi schon sagte kommt es aber darauf an, was dort wächst. Eigentlich würden auch 2 Hektar durchaus reichen.
Wenn die beiden sich gut vertragen, dann könntest Du es bei einem großen, gemeinsamen Stall, vielleicht auch Offenstall, lassen. Beide Pferde müssen die Möglichkeit haben, sich hinlegen zu können. Eigentlich ist es nicht nötig, sie, zum Beispiel abends, in eine Box zu stellen.
Bäume auf der Weide sind schön, aber wenn es bei Euch sehr warm wird und ihr vielleicht so was wie Bremsen habt, dann brauchen die Pferde schon die Möglichkeit in einen Stall oder Schuppen gehen zu können.
Wasser ist natürlich auch enorm wichtig und ein Salzleckstein.
Ja, und dann erst mal herausfinden, welcher Rasse die Beiden denn angehören.
Ich bin gespannt auf weitere Nachrichten von Dir und halte Euch ganz fest die Daumen! Good Luck!

Geli



Geschrieben von Tippelchen am 15.07.2008 um 21:20:

 

Hallo Nadine,

ersteinmal wollte ich dir sagen, wie toll ich es finde, dass du die beiden Pferde aufgenommen hast Top

Die Idee mit dem "immer weiterrutschen" auf den 12ha finde ich gut, das ganze Stück wäre schlichtweg zu groß und unpraktisch.

Du hattest in deinem ersten Beitrag geschrieben, dass es wahrscheinlich Quarter Horses sind. Diese Rasse ist meist sehr leichtfuttrig, d.h. sie werden sehr schnell zu dick! Achte da unbedingt drauf, sonst werden die Pferde krank (Hufrehe) und dann wird der Tierarzt sehr teuer!!!
Je länger/älter das Gras, desto besser. Das frische, grüne hat zu viel Energie.
Wenn auf der Wiese Bäume wachsen, dann brauchen sie nachts eigentlich keine Box, aber um die Figur zu halten hilft es ihnen bestimmt, wenn du sie immer nur stundenweise rauslässt.


Viel mehr brauchen die Pferde nicht Augenzwinkern Regelmäßige Hufpflege, Mineralfutter/Salzleckstein und Impfungen/Wurmkuren und das war's.
Du könntest auch einmal einen Pferdezahnarzt drauf schauen lassen, weil du ja nicht weißt, wann sie den Doc das letze Mal gesehen haben.


Wenn du dich traust und Zeit hast, dann reit doch auch mal! Warum nicht? Das macht doch viel Spaß und wenn die beiden sowieso ausgebildet sind, dann nix wie los!
Wenn du sicher genug reitest, könntest du auch immer ein Pferd als Handpferd mitnehmen, damit schlägst du 2 Fliegen mit einer Klappe!
Richtig brauchen werden es die beiden aber nicht Augenzwinkern

Versuch mal Kontakt zu anderen Pferdeleuten in der Gegen herzustellen, die helfen dir bestimmt!!



Geschrieben von Velvakandi am 15.07.2008 um 21:31:

 

Also, Isileute in der Gegen sind wohl:

Lanny Carroll
Northstar Farm
PO Box 63
Brookville, OH 45309-0063
ohioicelandics@yahoo.com
http://www.northstar-farm.com/


Und:

Cytraas Farm
John R. Haaga
Chagrin Falls, OH 44022
(216) 464-7260 (phone)

In Michigan eine deutsche Trainerin für Isis:

Alexandra.pregitzer@gmx.de

Nochmal Michigan, Südöstliche Ecke, kurz oberhalb der Grenze zu Ohio:

Anne Johnson
www.colorfulicelandics.com
phone 734-652-8810



Geschrieben von nadine am 16.07.2008 um 14:27:

 

rasches update

heute morgen war der tierarzt da. die beiden sind soweit in ordnung, muskulatur könnte besser sein, aber ansonsten augenscheinlich frei von parasiten und gesund.

tölt - laut tierarzt - bei einem ganz klar erkennbar, scheint absolut die bevorzugte gangart zu sein da er sie fast die ganze zeit zeigt, bei der stute konnte ich es bisher nicht erkennen, tierarzt meinte aber tölt wäre erkennbar wenn sie zwischen den gangarten wechselt - bin zu doof dazu.... vermutung lautet auf kentucky-mountain-was-weiss-ich und eventuel half breed zwischen eben diesen kentucky und quarter horse. sagt mir nichts, und ich war zu doof mir den genauen namen zu merken um ihn googeln zu können traurig

infos - nach wie vor, zu welchen thema auch immer - bin ich nach wie vor extrem froh!!! ist doch eben etwas anderes pferde hinter dem haus stehen zu haben als zweimal die woche für eine stunde drauf sitzen.... gibt es literatur zum thema herdenverhalten bzw wie genau ich mit pferden eigentlich umzugehen habe? nehme an ist doch ein unterschied zu hunden....

lg nadine



Geschrieben von Geli am 16.07.2008 um 14:36:

 

Hey Nadine, das ist ja toll. Da hast Du dann zwei sehr schöne Pferde bekommen.
Schau doch mal diesen LINK

Literatur über Herdenverhalten findest Du ganz sicher auch in USA.

Jetzt sind wir natürlich alle noch auf Fotos gespannt.

Liebe Grüße, Geli



Geschrieben von Velvakandi am 16.07.2008 um 19:43:

 

Mir hat gestern auch jemand erzählt in dem Zusammenhang, dass mal vor Jahren ein Isihengst in die Nähe der großen Seen verkauft wurde um dort Quarterstuten zu decken. Vielleicht hast du ja auch solche Mixe erwischt?


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