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Geschrieben von Jalda am 27.04.2014 um 09:50:

  Komplizierte massive Lahmheit

Meine Islandstute Nott geht nun bald seit 3 Monaten massiv lahm, li. Vorderbein, Lahmheit schon im Schritt deutlich erkennbar.
Nott ist 20 Jahre alt , immer schon eher kräftig, habe sie mit 12 Jahren gekauft, davor war sie in der Zucht. Wurde freizeitmäßig geritten, überwiegend Gelände, lebt im Offenstall/Sommer Weide in der Gruppe.
Lahmheit wurde erst nur im Trab gesehen, wurde dann am 3. Tag schon in Tierklinik vorgestellt (anderes Pferd musste hin, Platz war frei) es wurde geröntgt, nichts festgestellt, Bein war wohl aber etwas warm, sie bekam Schmerzmittel, es wurde aber nicht besser.
Osteopathin schaute sie sich an, meine evtl. Gleichbein und empfahl einen guten Tierarzt.
Der neue Tierarzt machte Beugeprobe, Vortraben, Longieren und dann Leitungsanästhesie.
Die erste war gleich positiv, also Pferd war lahm frei (Hufbereich), Tierarzt machte auch Zangenprobe, er tippte auf Hufrehe. Pulsation vorhanden, Zangenprobe nicht eindeutig.
Auf meinen Wunsch hin fertigte er nochmal Röntgenbilder an.
Hier sah man eine leichte Veränderung des Hufbeins (minimal) (Senkung). Hierauf wollte der Tierarzt die vorher gemachten Röntgenbilder zum Vergleich haben.
In der Zwischenzeit hat sich unser Schmied dann auch noch mal die Hufe angeschaut. Er hat nichts von einer akuten oder alten Hufrehe sehen können. Hufgeschwür schloss er auch aus. Er stellte auch wieder Pulsation fest und diesmal war die Zangenprobe auch auffällig.
Der Tierarzt hatte nun beide Röntgenbilder verglichen und festgestellt auch auf den ersten Bildern die Hufbeinveränderung schon zu sehen war.
Er schloss Hufrehe aus. Nott hatte inzwischen nun einen orthopädischen Beschlag bekommen. Nach Beschlag war es kurzzeitig besser. Der Tierarzt sagte V.a. Huflederhautreizung?
Der Ta meinte ggf. eine Hüftgelenkentzündung .
Dann war das Bein auf einmal komplett dick, der Tierarzt meinte ein Einschuss, weil sie an dem Bein auch eine Wunde hatte, Antibiotika. Das Bein wurde wieder dünner.
Massive Lahmheit blieb aber.
Beim nächsten Tierarzttermin haben wir dann noch mal Leitungsanästhesie gemacht und Nott auf weichem Sandboden und harten Boden longiert.
Nun sagte der Tierarzt es wäre klar zu sehen, dass sie im weichen Boden schlechter läuft. Tierarzt sagt dies spricht für eine Sehnen/bänder. Hufrolle/Strahlbein/Untere Beugesehne…
Er sprach nun auch schon davon, dass man da wohl nicht viel machen könnte und vom Einschläfern….
Er möchte jetzt nochmal röntgen –weil er meint, vll. Gäbe es inzwischen schon eine Veränderung zu sehen – und ggf. eine Hufgelenksbehandlung machen (Hyaloron)

Bin total ratlos und weiß wirklich nicht mehr weiter.

Würde mich über Eure Meinungen und evtl. ähnliche Erfahrungen freuen.

Für mich stellen sich noch so viele Fragen?
Z.b. kann man wirklich keinen U – Schall in diesem Bereich machen?
Ist jetzt MRT die einzige Möglichkeit?
Soll ich nochmal einen anderen Tierarzt hinzuziehen?
Klinik?
Oder ist sie tatsächlich schon austherapiert?

Lg
Meike



Geschrieben von Helmingur am 27.04.2014 um 15:22:

 

Ohje, das klingt ja nach eienr frustranen Zeit für dich.
Wie geht es deinem Pony dabei?

Die Stute meiner Mutter ist seit längerer Zeit immer wieder lahm, Ursache auch nicht so ganz klar, und es ist nicht immer dasselbe Bein.
Keine schöne Situation!
Sie hatte irgendwann im Zuge dessen eine Hufgelenksentzündung, da war sie massiv lahm - wurde mit ASS behandelt (Injektion ins Gelenk hat gar nichts geholfen) und es wurde wieder gut.

Wann wurde das letzte Röntgenbild gemacht?
Da bisher ja keine richtige Diagnose gestellt wurde (oder seh ich das falsch?), würde ich persönlich eine Bildgebung wollen, bei der man auch die Weichteile beurteilen kann - also MRT.
Ich bin skeptisch, ob sich im Röntgenbild innerhalb einer doch recht kurzen Zeitspanne was getan hat, das euch jetzt weiterhilft.
(Ist aber nur meine Meinung und ich bin kein Tierarzt - auch von der Höhe der Kosten habe ich keine Vorstellung! )

Ich drücke euch die Daumen und hoffe, dass ihr bald eine Diagnose bekommt, die eine eindeutige Richtung weist.



Geschrieben von Waldpferd am 27.04.2014 um 18:49:

 

Hallo Meike,
bitte korrigiere mich, wenn ich es falsch verstanden habe:
- Sie hat auf jedem Bild eine leichte Absenkung
- TA und Hufschmied finden beide Pulsation, Zange positiv. Warum schließen sie Hufrehe aus?
- Beschlag hat nur kurzfristig Besserung gebracht. Wie sieht denn der Beschlag aus? Hast du Bilder von Hufen und Beschlag?
- Wie kommt es zum Hüftgelenksentzündungsverdacht? Hatte der gleiche TA nicht vorher bei der Anästesie den Hufreheverdacht geäußert?

Weicher Boden kann in Richtung Sehne zeigen. Bei einem Pferd mit viel Sohlenwölbung kommt aber auch mehr Druck auf die Sohle - kann also auch für eine Hufproblematik sprechen.
Für alles, was im Ansatz für Hufrehe spricht, verweise ich gern ins Hufreheforum - falls das hier erlaubt ist? Die haben Erfahrung, auch in Beurteilung von Huffotos und Co.

Ultraschall im Hufbereich ist kaum möglich. Das Horn ist einfach zu dick. Als bildgebendes Verfahren kommt da unten noch ein MRT in Frage. Szintigrafie wäre auch noch ne Möglichkeit, das müsste man mit der Klinik abklären.
Oder habt ihr einen guten Thermografen in der Nähe?

Auf Verdacht wieder röntgen und Hufgelenk behandeln, ohne genau zu wissen was es ist, halte ich nicht für zielführend.

Viele Grüße



Geschrieben von stechmuecke am 27.04.2014 um 18:58:

  RE: Komplizierte massive Lahmheit

Ist denn immer noch eine Pulsation zu spüren?
Wenn das Pferd auf weichem Boden schlechter läuft als auf hartem, dann kann das, wie Waldpferd schon sagte, auch von der Sohle her kommen. (Das Hufbein drückt aber nicht auf die Sohle?)

Wie sieht die Hufstellung aus? Hast du Bilder?
Was heißt für dich "massiv lahm"? Gibts Videos?



Geschrieben von Lind am 27.04.2014 um 20:24:

 

Für Rehe spricht das schlechtere Laufen auf weichem Boden eher nicht. Sohlenprobleme könnten es evtl. schon sein.
Das Röntenbild ist für mich nicht unbedingt ausschlaggebend. Bei zwei unserer Rehepferde sieht das neue Röntgenbild im Vergleich zu vor zwei Jahren im Bezug auf die Rotation deutlich besser aus.

Ich würd ein MRT machen lassen, damit man sieht, was da im Huf so los ist. Alles andere wird dich auf lange Sicht wahrscheinlich nicht weiter bringen.

Ich drück die Daumen, dass ihr bald eine gute Diagose bekommt.



Geschrieben von Sletta am 27.04.2014 um 21:54:

 

Aus aktuellem Anlass, da ich gerade eine Ausbildung zum Pferdeakupunkteur mache→hast du es schonmal damit versucht? Das wirkt Wunder!



Geschrieben von Oskasteinn am 28.04.2014 um 07:09:

 

Jalda bei meinem Wallach wurde im Nov. die Sehnen U-Schall gemacht. Tiefe Beugesehne hatte 2-3 kl.Löcher.



Geschrieben von Voegelchen am 28.04.2014 um 07:23:

 

Hab nicht alle gelesen, nur ein paar Hinweise.

Mit dsm Ultraschall schaut man die Weichgebewebe an, v.a.die Sehnen lassen sich beurteilen. Ultraschall ist dann aber sehr abhängig von den Fähigkeiten und der Erfahrung des Untersuchers. Und unterhalb vom Fesselkopf bzw im Huf sind die Schallbedingungen eher schlecht bis unmöglich.

Ein Röntgen, vorausgesetzt gut gemacht, ist objektiver und von mehreren Beurteilen bewertbar. Allerdings siehg man hier nur knöcherne Strukturen und eben keine Sehnen und Bänder.

Das MRT ist am Besten geeignet um die Weichgewebe unterhalb des Fesselkopfes beurteilen zu können, es ist aber auch aufwändig und teuer.

Neben der medizijischen Machbarkeit ist es meiner Meinung nach nicht verwerflich auch mit einzubeziehen ob man das Geld für Diagnostik jnd dann folgende Behandlung ausgeben kann/möchte.

Weiß von jemandem, der nach langem teuren rumdoktorn ein MRT hat machen lassen und dann endlich eine Diagnose hatte. Durch Hufbearbeitung, Haltungsumstellung und dem Wissen um die strukturelle Schwäche konnte sie therapieren. Das Pferd war allerding noch jung!



Geschrieben von judy am 28.04.2014 um 20:40:

 

Du hast ja davon gesprochen, dass es vielleicht ein Sehnen-/Bänderproblem sein könnte. Da würde ich schon nochmal genauer prüfen um was es da geht, z.B. Fesselringbandsyndrom kann mit ner kleinen OP behoben werden, den Begriff "austherapiert" find ich schon krass, wenn noch nicht mal klar ist, was die Ursache ist.



Geschrieben von Jalda am 02.05.2014 um 08:57:

 

Hallo,

danke für die vielen Antworten.Ich komme leider erst jetzt zum Antworten. Gibt auch wieder aktuelles.
Der Beschlag ist ein Beschlag zur "Abpolsterung" mit eine Sohle drin.
Bilder habe ich leider nicht, kann ich aber machen.

Also unter massiver Lahmheit meine ich das sie im Schritt schon deutlich lahmt.Manchmal wenn sie lange steht, auch nicht loslaufen will.Stolpern ist auch zeitweise dabei. Ich habe auch das Gefühl sie läuft sich dann ein, stolpern, dann wieder schlechter.

Sie stand jetzt allerdings auch bis Dienstag noch ganz normal in der Herde,
am Dienstag habe ich dann die Hufgelenkstherapie machen lassen, also der Tierarzt hat Hyaloron gespritzt. Eine Hufgelenksbehandlung erreicht auch die Sehnen und Bänder.

Nun soll sie wenn Verband ab ist, 4 Wochen "stehen" erst Box dann erweiterter Paddock.
Sie darf auch nicht mit den anderen auf die Weide gehen. (Bei uns beginnt die Weidesaison ab 09.05)

Unsere Stallbesitzerin meinte jetzt das Bein müsste eingegipst werden???
Mein Tierarzt sagt dies sei auch bei Sehnen und Bändern eine veraltete Methode, auch die strenge Boxenruhe.
Insgeamt muss ich jetzt aber sagen, im Moment bekommt ihr Box ganz gut, sie kann in Ruhe fressen. Wir haben festgestellt sie hat etwas abgenommen.

Zu den Röntgenbilder - ja auf allen war die Hufbeinsenkung zu sehen.(Minimal) Rehe wurde ausgeschlossen. Pulsation nicht mehr vorhanden. Wie gesagt sie läuft eindeutig auf weichem Boden schlechter.Der Schmied schloss auch nach Unersuchung der Hufe eine Rehe.

Der erste Verdacht war Rehe.

Bei uns ist ist keine Klinik in der Nähe mit MRT. Gießen oder Kassel wären die nächsten denke ich.

Um ehrlich zu sein, scheue ich schon die Kosten, den Transport usw. schon...

Lg
Meike


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