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Geschrieben von Hesting am 09.02.2014 um 23:00:

 

Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich kurz nach Gneistis Tod in einem Hufrehe-Forum erfahren habe, dass das Equi einen ganz ganz schlechten Ruf hat. Ich habe mir lange Zeit Vorwürfe gemacht und war ständig damit beschäftigt zu analysieren, warum alles so gekommen ist. Ehrlich gesagt, mache ich das heute noch. Am Schlimmsten für mich ist, dass ich mir heute ziemlich sicher bin, dass sein Tod hätte verhindert werden können. Aber da gebe ich nicht nur den Tierärzten die Schuld... ich war schließlich auch noch da und hätte besser auf ihn aufpassen müssen :'-(



Geschrieben von Wisy am 10.02.2014 um 08:13:

 

Ach, Hesting, mach dir keine Vorwürfe, woher hättest du das wissen sollen? Manche Dinge passieren einfach und das Schicksal nimmt keine Rücksicht. Du machst es leichter für dich, wenn du irgendwann seinen Tod annehmen kannst...behalt ihn über die Wiese galoppierend in Erinnerung.



Geschrieben von Glaumur am 10.02.2014 um 13:59:

 

Bei uns am Stall ist ein Pony nach der Gabe von Equi gestorben, aufgrund dessen, dass die Maulschleimhaut Blasen entwickelte und das Pferd das Fressen einstellte. Ich hatte gleich gesagt, Equi gehört nicht in ein Pony, aber die Tierärzte haben doch mehr zu sagen als ein THP.
Ich kann nur vor der Gabe von Equi bei Kleinpferden und Ponys warnen, sehe es aber leider auch immer wieder, das Tierärzte vehement bestreiten, dass das Zeug schädlicher sein kann als Metacam.



Geschrieben von Ragna am 10.02.2014 um 16:13:

 

Soeben während einer anderen Recherche bezüglich Phenylbutazon gefunden:

Horsetalk vom 5. Dezember 2012

Sorry, es ist leider in Englisch.



Geschrieben von Rouge am 10.02.2014 um 16:42:

 

die Probleme um Equi und Robustpferde, insbesondere Shettys sind mir schon seit 9 Jahren bekannt. Da sollte das eigentlich inzwischen jeder TA wissen. Ich habe damals meinen TA informiert, dass ich davon gelesen hätte, er hat genickt (und sich wahrscheinlich noch selber schlau gemacht). Seitdem bietet weder er noch eine seiner zahlreichen Asistentinnen es mir für meine Ponys an. Meine alte Walker-Stute hat es beutelweise von ihm bekommen, und es auch sehr gut vertragen. Bei ihr ging es aber nur noch darum sie schmerzfrei über die Zeit zu kriegen. Sie hat es etwa 6 Monate in hoher Dosierung ohne Nebenwirkungen gefressen. Allerdings wirkte es dann nicht mehr und sie musste gehen...



Geschrieben von Gaefa am 10.02.2014 um 21:15:

 

Kenn mich damit nicht aus, daher vielen Dank für die Aufklärung. Werde darauf achten falls ich mal ( ich hoffe nicht) Schmerzmittel füttern muss.



Geschrieben von Vinja am 10.02.2014 um 22:52:

 

Wir kommen gerade aus der TKlinik. Einer von Beiden hat sich nicht erholt und innerhalb von drei Tagen sehr viel abgenommen, zudem einen schläfrigen Eindruck gemacht und starke reheartige Lahmheit auf beiden Vorderbeinen bekommen. Deshalb haben wirs sie heute in die Klinik gebracht. Ich hoffe es geht ihnen bald wieder besser!



Geschrieben von Tebasile am 12.02.2014 um 14:00:

 

Ich bekomme regelmäßig Fälle rein wo Ponys im Reheschub damit behandelt werden.
mit eines der ersten Dinge die ich tue (neben Entgiftung) ist sie auf eine Alternative Metacam, Equioxx, natürliche Schmerz- und Entzündungshemmer zu tuen und muss auch meist schon auch auf Magen- Darm- Nebenwirkungen eingehen.

@Hesting
Mache dir bitte keine Vorwürfe!

Ich habe Ossi vor knapp 6 Jahren auch fast durch Phenylbutazon verloren und er hat es nur überlebt, weil er auch mit fast 30 Jahren noch so ein zäher Kerl war und ich ihn wegen seiner Hängerphobie in dem Alter nicht in die Klinik bringen wollte.
was glaubst du wie mir da von den Kollegen und Miteinstellern zugesetzt wurde?
Ich war noch nicht lange fertig mit dem Studium aber immerhin TÄ und seit einem Jahr nicht mehr in der Praxis tätig.
Der TA der das Zeugs gegeben hat und auch auf mein betreiben nicht absetzen wollte hat mich stehengelassen, er behandele nicht mehr das Pferd müsse in die Klinik.
Er hatte seit 3 Tagen nicht mehr gefressen (und das Ossi!) und fing gerade an (April) unangeweidet Gras zu fressen, das wäre in der Klinik nicht möglich gewesen.

Und trotzdem wurde ich als selber TÄ extremst angefeindet wie ich so verantwortungslos und tierquälerisch sein könne.....

Was hättest du denn da ausrichten sollen?

Ich hatte Glück und Ossi durfte noch 2 1/2 jahre sein Leben gebnießen bevor er sich beim Spielen das Knie so schrottete dass es im Herbst trotz aller Register die wir zogen einfach nicht mehr ging, aber wenn wir beide nicht so Sturköpfe wären und ich nicht mit meinen Naturprodukten Möglichkeiten hatte deren wirkung ich erst im nachhinein wirklich nachvollziehen und schätzen kann, wäre auch er das Opfer dieses im Humanbereich wegen der Magen-Darm-Nebenwirkungen verbotenen Medikaments geworden.

LG
Katrin



Geschrieben von Hesting am 14.02.2014 um 00:28:

 

Ich danke euch, für die tröstenden Worte... Ich komme mir gerade so doof vor. Da hat man sein Pony schon vor fast 10 Jahren verloren und hat es immer noch nicht geschafft, dass Ganze zu verarbeiten. Ich weiß, dass ich irgendwann mal loslassen muss, aber es holt mich einfach immer wieder ein. Er fehlt mir so.



Geschrieben von Wisy am 14.02.2014 um 09:15:

 

Das hat nichts mit Doofsein zu tun...es war ein schreckliches, einschneidendes Erlebnis für dich, was du offensichtlich nie richtig verarbietet hast, unter anderem, weil du meinst, irgendwie Schuld daran zu sein. Du hast wirklich keine Schuld. Lass ihn ganz gehen und denke friedlich an ihn, stell dir die Wiese mit Sonne und deinem glücklich dahin galoppierenden Pferd vor, dann tut es irgendwann nicht mehr so weh.



Geschrieben von Mysli am 16.02.2014 um 11:21:

 

Meine alte Stute bekam bei einem der ersten Schübe ihrer PA Equi. Ich hatte das erst nicht geschnallt (war mit der restlichen Behandlung zu sehr beschäftigt) und erst nach dem Abklingen des Schubes darüber gestolpert.
Sie hat es sehr gut vertragen.
Den nächsten Schub (und aus dem kamen wir nicht mehr wirklich raus unglücklich ) haben wir dann mit Metacam behandelt. Resultat war, dass sie fürchterlichen Durchfall bekam und die Schmerzen nicht besser wurden.
Also haben wir (TÄ und ich) entschieden, dass wir doch wieder Equi geben, da Tinna das erstaunlicherweise sehr viel besser vertragen hatte und es unsere einzige Chance war, ihr die Schmerzen zu nehmen. Mir war das Risiko sehr bewusst, aber ich habe es in Kauf genommen.
Sie war 25 Jahre alt, wochenlang schwer krank gewesen, abgemagert, hatte starke Schmerzen und eine Besserung war nicht in Sicht. Sie hat dann 8 Wochen lang Equi bekommen und zusätzlich ein sehr teures Magenzeug, da Equi den Magen angreift. Solange sie das Schmerzmittel bekam, ging es ihr dann auch recht gut.
Reheanzeichen gab es keine.

Ich denke, dass es Situationen gibt, wo man das Risiko eingehen muss, wenn das Mittel besser wirkt. Als letzte Chance sozusagen.

(Heute ist sie operiert, hat nur noch ein Auge und ist schmerzfrei und quietschfidel.)



Geschrieben von stechmuecke am 01.05.2014 um 10:40:

 

So, dann möchte ich euch mal nicht die Bilder vorenthalten, die zeigen, wie meine Fino-Stute auf Schmerzmittel reagiert. Leider war ich ja letzte Woche gezwungen, Schmerzmittel zu geben. Ich habe ewig mit dem TA drüber geredet, habe ihm auch gesagt, dass sie Schmerzmittel nicht verträgt. Die Mittel, die er aufgezählt hat, waren Equi, Metacam und Equioxx. Mehr scheint er gar nicht zu kennen. Equi wäre aber das Mittel seiner Wahl. Die anderen wären ja auch sehr teuer (ach ne, wie gut, dass ICH bezahlen muss ...). So wie es für mich angehört hat, haben sie aber auch kein Equioxx in der Praxis, das sie herausgeben könnten. Von Nebenwirkungen hat er nicht gesprochen und auf meine Befürchtungen ist er auch nicht eingegangen. Er hat mir eine Frist gesetzt, dass es innerhalb ein paar Tagen besser gehen muss, wenn nicht, müsste ich Schmerzmittel geben. Nachdem sie dann eine ganze Woche ohne war, habe ich mich überwunden und ihr ein Päckchen Equi gegeben. Das wäre die niedrigste Dosis. Ich habe es ihr um 12 gegeben. Gegen Abend war ich nochmal im Stall und war enttäuscht über die wenig schmerzhemmende Wirkung, so dass ich mir doch echt überlegt hatte, ob ich es dann nicht radikal durchziehe und ihr nochmal was nachgebe. Habe mich aber doch dagegen entschieden. Und das war gut, weil am nächsten morgen sah das dann so aus wie auf den Bildern (drei Beine dick, nur hinten links nicht). Eine andere TÄ war dann da, um es sich anzugucken. Ich habe ihr aber gesagt, wie es läuft, mit eigenen Gedanken kam sie nicht, hat mir nur beigepflichtet (ich glaube, ich hätte ihr alles sagen können, sie hätte immer JA gesagt XD ). Equi wurde abgesetzt, andere Versuche unter diesen Umständen wollte ich nicht riskieren. Vier Tage später waren dann die Beine wieder (fast) normal.
So oder zumindest so ähnlich hat sie auch vor 3,5 Jahren auf Hippopalazon (Gel) reagiert und vor 2 Jahren auf Metacam.
Die anderen Pferde im Stall stecken die Schmerzmittel ohne Probleme weg (auch die direkte Verwandtschaft von meiner).
Übrigens hat mein THP aber auch noch nichts davon gehört, dass Equi wie hier im Thread beschrieben, so krasse Nebenwirkungen hat.


Edith sagt, dass auch Monate später Rechtschreib- und Grammatikfehler doof sind Augen rollen



Geschrieben von Zambezi am 01.05.2014 um 13:01:

 

Das ist ja schon heftig, wenn die Beine so dick werden. Warum soll sie denn Schmerzmittel bekommen? Was hat sie denn? Ist irgendwie an mir vorbeigegangen ... wieder einen Reheschub?
Leider kann ich nix Konstruktives dazu beitragen, mit Schmerzmitteln kenne ich mich nicht aus. Aber ich hoffe, dass Du eine Lösung findest und dass es bald besser wird.



Geschrieben von Svipa am 07.05.2014 um 00:29:

 

Phenylbutazon kommt mir nicht mehr ins Pferd!
Vor ein paar Jahren habe ich dadurch mein Herzenspferd Svipa verloren.
Schlagverletzung durch anderes Pony mit Lahmheit.
Tierarzt meinte nur "Da doktern wir nicht lange mit Metacam 'rum.
Lahmheit verschwand binnen weniger Tage,Pony aber depressiv,wenig bewegungsfreudig.
Vier Tage danach Darmentzündung/Darmverschluss.
Mein Pony musste trotz ständiger Tierarztpräsenz einen ganzen Tag lang richtig leiden,bevor ein Ende gesetzt wurde.
Die Bilder gehen mir bis heute nicht aus dem Kopf.



Geschrieben von Yuki am 23.12.2014 um 06:06:

 

Durch aktuelles thema hierhergefallen, schreibe ich mal meine persönliche erfahrung rein. Mag im anderen thema nicht weiter abdriften. fröhlich

Sehr interessant... mein ta gibt eigentlich auch immer phenylbutazon. Warnt aber davor das es die leber angreift und empfiehlt es auch nicht für seine patienten wenn er weiß das sie leber probleme haben. Pony einer freundin hat es jetzt jahrelang bekommen, da er es wirklich von der leber abhängig zu machen scheint. Ob er es bei pony unter haflingergröße auch geben würde weiß ich nicht.

Metacam gibt er aber als entzündungshemmer nicht schmerzmittel. Und bei meinem buben der ein großer ist kann ich soweiso kein phenyl geben... er lässt lieber tage lang sein geliebtes müsli stehen bevor er das ohne zwang frisst. Daher gebe ich seit das phenyl auch bei uns nicht als pulver sondern grober wir in der salzmühle verkauft wird nur noch metacam. Die kristalle lösen sich nicht im wasser und daher ist mir der aufwand zu groß gewesen... da habe ich dann lieber auf die euro gepfiffen und dafür ein glückliches pferd. Und wirken tuts bei uns definitiv. 30min bis 1h hats meist gedauert bis bube wieder "klarer" wirkte bei seiner letzten fiebrigen erkältung.

Edit: ja der hauptgrund für phenyl ist der preis und sogar die ponydame die schon länger probleme mit dem blutbild und leber hat bekams.... allerdings wegen besi, ta hat schon lange davon abgeraten.



Geschrieben von rivera am 23.12.2014 um 12:43:

 

laut einer studie einer auf lahmheiten spezialisierten tierklinik ist die wirksamkeit von metacam gegen schmerzen relativ schlecht. diese information habe ich direkt von einem der ta, ob die studie veröffentlicht wurde, weiss ich nicht.
inzwischen gibt es equioxx, das sowohl verträglicher als auch wirksamer sein soll. ist auch recht teuer.



Geschrieben von Intiwasi am 03.01.2015 um 04:08:

 

Wir haben ja eher relativ viele Pferde und da kommt es auch heufiger mal zu kleinen Verletzungen, Schrammen, offenen Wunden, tritten etc.... am heufigsten im Gebrauch haben wir Dexametasona und es kommt fast als Alheilmittel zum Einsatz bei Bisswunden, Schwellungen unerklärliche Lahmheit, etc. Bei starken Schmerzen greifen wir zusätzlich zu Flunexin und bei starkem Husten oder Wunden mit Infektion kommt meist PenStep zum Einsatz.

Im letzten Jahr hatte einer der Wallache Monate ang angelaufene Beine und nichts der vorher genannten hat gewirkt. Wir vermuteten Atritis. Nach 6 Monaten haben wir uns eigentlich für die Euthanesie entschieden aber da viel mir Vetalog ein und es sollte der letzte Versuch sein. 3ml haben große Wunder bewirkt. Nach 2 Tagen war er wieder top fitt. Was es im entdefekt war, haben wir nie heraus gefunden aber dem Pferd geht es ohne Rückfall gut. Bei tragenden Stuten ist allerdings alles genannte eher ungeeignet.



Geschrieben von Helmingur am 03.01.2015 um 08:46:

 

Nur als Anmerkung am Rande:

Dexamethason ist kein Schmerzmittel, sondern ein Glucocorticoid (wie Cortison, nur potenter) und ist vor allem bei Ponies mit Vorsicht einzusetzen.

Vetalog ist Triamcinolonacetonid - und ebenfalls kein Schmerzmittel (sondern auch ein Glucocorticoid).


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