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Geschrieben von Mrs.Mogli am 28.11.2013 um 18:39:
*zustimm*
Was ist "schildern " ?
Unter "kicken" verstehe ich die reine Abwehrhandlung. Machen meine auch schon mal, wenn sie z.B. in der ungewohnten Halle nicht so wollen, weil da kein sinnvolles von a nach b reiten ist "Soll der Quatsch hier ?" kickt Mánadis, wenn ich von hinten dann mal "Bescheid" sagte. Von Treten oder auskeilen ist das meilenweit entfernt.
Ein Ausdruck reinen Unverständnisses.
Sie führte Minuten später in ebenso ungewohnter Reitstunde eine Abteilung, als hätte sie 30 Jahre Schuli auf dem Buckel.
lg elke
Geschrieben von Atli am 28.11.2013 um 19:01:
@ Inger - fasst du denn direkt an das Hinterbein oder geht die Hand vom Hals, über den Rücken/Kruppe nach unten ans Hinterbein?
Muss ja nicht unbedingt Tellington Touch sein, so ähnlich reicht es auch
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
Geschrieben von stechmuecke am 28.11.2013 um 19:27:
aufheben geht also, er fängt erst damit an, wenn er schon auf drei beinen steht? Ich würde mal versuchen, das bein anzuwinkeln, so wie in der Beugeprobe. Das dann für ca. 10 sek halten und dann nach hinten raus. Das hilft vielen Pferden.
Geschrieben von Zambezi am 28.11.2013 um 19:28:
| Zitat: |
Original von Mrs.Mogli
*zustimm*
Was ist "schildern " ?
|
Wenn die Pferde in Entspannungshaltung hinten ein Bein entlasten, dann stellen sie oft das entlastete, angewinkelte Bein so hin, dass der Huf nur noch auf der Spitze steht, das nennt man schildern.
Geschrieben von inger am 28.11.2013 um 20:11:
@ Atli
Fange beim Mähnenkamm/Widerrist an mit zwei, drei Kraulern, und streiche dann über Rücken, Kruppe und Bein hinunter. Bis Sprunggelenk geht's meist gut, dann kickt er.
@stechmücke
Nee, schon beim Anfassen ab etwa Sprunggelenkshöhe.
@Billy the kid
Auf der Weide kann er lange auf drei Beinen stehen und seinem Widersacher drohen. Das sollte es eigentlich nicht sein.
@Akino
Glaub' nicht, dass er was am Rücken hat. Also da ist er völlig unempfindlich, wenn man drauf herumdrückt und zeigt auch beim Reiten nichts Auffälliges.
Geschrieben von snappy am 28.11.2013 um 21:48:
Das haben meine beiden Jungpferde gemacht, einer aus Deutschland, der andere kam aus Island. Beim "Deutschen", der sich sehr an meinen Chef hängt, habe ich ihn jedesmal, wenn ich mein altes Reitpferd (Chef) rausgeholt habe zum Putzen/Reiten, neben ihm angebunden - ohne etwas zu machen. Er wurde zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht gearbeitet, ich habe ihn erst mit 6 geritten. Das einzige, was er in diesem Zusammenhang selbst aktiv tun musste, ist, meinem Handdruck zu weichen, wenn er zur Seite gehen sollte.
Mein isländischer Gaukur fand es einfach lästig und verscheuchte meine Hand wie eine Fliege - sonst ließ er sich am ganzen Körper anfassen. Ich habe ihn auf Stimmlob konditioniert, ähnlich wie beim Klickern, nur statt einem Klick sage ich "feines Pony", aber vom Prinzip her ist es ähnlich. Außerdem lernte er, bei einem scharfen "Nein" mit allem aufzuhören, was er gerade macht.
Je nachdem wie gelehrig dein Pferd ist, geht das sehr schnell - Gauk war gerade mal 4 Tage hier, als ich ihn dann beim Schmied vorgestellt habe. Innerhalb dieser vier Tage habe ich es geschafft, dass er das Ausschlagen zu 90% nicht mehr macht und die Hufe auch über einen längeren Zeitraum gibt. Und ich verbringe nicht den ganzen Tag beim Pony-Tüddeln
Geschrieben von Velvakandi am 28.11.2013 um 22:04:
| Zitat: |
Original von Smartie
Bei beiden ist von Geburt an auf Füße geben geachtet worden und es gab nie Probleme! Trotzdem ist es seit dem Sommer so, dass Ebony auch ab und zu versuchte den Hinterhuf wegzuziehen und den Schmied wollte er neulich einmal sogar treten. ...
Beide Pferde kennen mich seit ihrer Geburt, werden täglich gehändelt, gehen überall mit mir hin und bleiben liegen wenn ich komme ....
... und trotzdem reagier(t)en sie an den Hinterbeinen empfindlicher. |
Aber das find ich überhaupt nicht vergleichbar...wie du selbst schon sagst hast du zwei Halbstarke am Wickel, die von Geburt an gehändelt waren. Inger hat einen halbwild aufgewachsenen Jungwallach, der nicht viel kannte bevor er zu ihr kam
Geschrieben von Smartie am 28.11.2013 um 22:37:
Ich habe das geschrieben, weil beide plötzlich "KITZELIG" wurden!
OBWOHL sie alles kannten!
Die Gemeinsamkeit ist doch wohl das Aufwachsen mit anderen männlichen Tieren oder? Und meine Hengste spielen sehr viel "In-Die-Beine-Beißen"-Spiele und seitdem wurde es "schwieriger" mit den Hinterbeinen.
Aber wenn hier nur Leute schreiben dürfen,
deren Wallache exakt so aufgewachsen sind,
wie ingers "Problem-Pferd" ....
... kann wohl keiner etwas dazu beitragen
Geschrieben von Velvakandi am 28.11.2013 um 22:58:
Äh, nö, darum gings nicht?
Ich finds einfach nicht vergleichbar, das ist alles. Mit einem von Geburt an an alles gewöhnten Pferd arbeitest du doch bestimmt auch anders als mit einem, der halbwild aufgewachsen ist, darum gings mir?
Wenn mir ein Junghengst/Jungwallach der es besser wissen sollte frech wird - auch wenns unter dem Deckmantel der Kitzeligkeit geschieht, aber Kicken ist einfach dreist und wird nicht geduldet - dann wird der eingenordet.
Wenn ein Junghengst/-wallach das angefaßt werden an den Hinterbeinen nicht kennt - vor allem wenn er erst seit kurzer Zeit engen Kontakt zu Menschen hatte - dann wird das anders "geahndet". Letztendlich muß Ingers Wallach genauso kapieren, dass Kicken wenn einer daneben steht nicht in Ordnung ist, aber er darf vorher noch lernen dass es unbedrohlich ist wenn er hinten angefaßt wird. Das wissen deine zwei (@Smartie) schon, die kennen es nicht anders. Aber Ingers Wallach hat das offensichtlich noch nicht so verinnerlicht.
Geschrieben von Blesa am 29.11.2013 um 09:42:
Hat der Wallach denn überhaupt schonmal "Ärger" für sein Verhalten bekommen, also gemerkt, dass das jetzt ne blöde Aktion von ihm war?
Für mich hört sich das nämlich so an, als ob er kickt und du mit deinem Stab ihn einfach so lange "nervst", bis ihm das Spiel zu blöd wird und er es sich dann halt gefallen lässt. Beim nächsten Mal weiß er aber dann aber immernoch nicht, das er da Sch*** baut, sondern das Spiel ist wieder das Gleiche.
Ich hab ja auch gerade zwei sehr scheue Wallache zum Beritt, die beide auch sehr wild aufgewachsen sind und sich ja zu beginn noch nicht einmal gescheit halftern ließen.
Der eine hat dann zu beginn auch gleich mal nach mir gekickt, als ich ihn das erste mal an den Bauch gefasst habe.
Daraufhin habe ich ihn aber gleich ordentlich angemotzt und rückwärts geschickt, so dass er danach doch etwas kleinlaut war.
Danach wurde gleich wieder an den Bauch gefasst, er hob den Huf (langsam), von mir kam ein lautes einergisches "Nein!!!", Pferdle zuckte zusammen, stellte das Füßchen hin und schon gabs Lob und ein Leckerchen.
Danach hat er es nicht nochmal probiert.
Ich denke halt schon, dass es auch wichtig ist, dem Pferd zu sagen, dass das Verhalten ganz ganz unerwünscht ist und das da der Mensch = Leittier ärgerlich wird, schließlich lässt sich in der Herde ein ranghöheres Tier auch nicht von einem rangniedrigen Tier mal eben so treten.
Geschrieben von Baron am 29.11.2013 um 11:42:
am besten fängt man mit dem hinteren Hufe geben so an, das man das Bein nich nach hinten aufhebt sondern nach vorne (wie auf den Hufbock).
Dann loben und nochmal machen. Irgendwann dann halt nach vorne anheben und nach hinten kurz durchführen und sofort wieder loben udn runterlasen.
Loben (Klick?) übrigens nicht fürs abstellen sondern fürs hochhalten
Geschrieben von Atli am 29.11.2013 um 12:20:
| Zitat: |
Original von Smartie
Ich habe das geschrieben, weil beide plötzlich "KITZELIG" wurden!
OBWOHL sie alles kannten!
Die Gemeinsamkeit ist doch wohl das Aufwachsen mit anderen männlichen Tieren oder? Und meine Hengste spielen sehr viel "In-Die-Beine-Beißen"-Spiele und seitdem wurde es "schwieriger" mit den Hinterbeinen.( |
Smarties Überlegung kann ich gut nachvollziehen
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es ein Erklärung für ein Kicken, das weder mit Vertrauen, Dominanz oder Ängstlichkeit des Pferdes zu tun hat, sondern rein aus dem Spielverhalten bei Hengsten entstanden sein könnte.
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
Geschrieben von inger am 29.11.2013 um 13:15:
@Baron
Danke, ich hab' schon mit mehreren Pferden Hufe geben geübt.
Allerdings komme ich bei dem Wallach auch nicht dazu, das Bein nach vorn/oben zu heben, denn wie gesagt - er kickt. Und das nicht erst beim Nach-hinten-rausziehen, sondern bereits beim Berühren ab ca. Sprunggelenk (siehe oben).
@Blesa
Ja, bekommt jedesmal Ärger (lautes Anmotzen), aber auch Lob (Stimme, Kraulen) wenn's mal funktioniert.
Geschrieben von Smartie am 29.11.2013 um 13:24:
Das du bereits mit einigen Pferden zu tun hattest, inger, werden sich die meisten gedacht haben!
Ich würde tatsächlich noch eine Zeit (geduldig) weitermachen wie bisher.
Viel Erfolg!
Geschrieben von Akino am 29.11.2013 um 17:01:
Ich finds schön, dass es so viele gut durchdachte Antworten und verschiedene Ansätze gibt und fänds gut, wenn du irgendwann berichtest, womit du letztlich Erfolg hattest.
Geschrieben von Mrs.Mogli am 29.11.2013 um 17:48:
| Zitat: |
Original von inger
Glaub' nicht, dass er was am Rücken hat. Also da ist er völlig unempfindlich, wenn man drauf herumdrückt und zeigt auch beim Reiten nichts Auffälliges. |
Ein Pferd, dass geritten wird, kann nicht wild sein. Ist er denn beschlagen ?
@Berittpferde sind aus ihrer Umgebung gerissen und völlig verunsichert - das macht Vieles leichter.
Bei mir war es die besser erzogene Gérsemi, halfterführig, wie ne Eins. Sie hatte aber auch gelernt, wie Auseinandersetzungen mit Menschen, die Kraft einsetzen, gehen.
Das kennen meine nicht.
Óthreyja war nicht halfterführig, so wurde sie eben ohne alles, wie sie da stand, vom Schmied versorgt.
Meine Snjötti wurde 13 jährig (!!!) beim esrten Ausschneiden (nach Kauf) geknebelt und festgezurrt, beschimpft und ... es klappte trotzdem nicht.
Sie habe ich mitten zu den anderen gestellt und sedieren lassen, damit sie mal die Angst verliert. Der Hufschmied sachte und vorsichtig.
Ab dann kein Thema mehr (wenn wir dabei waren)
TA durfte anfangs auch nicht ans Pferd, die Ohren? Um Gottes Willen.
Pure, nackte Angst.
Wenn man allein die isländischen Weideabtriebe sieht, wie die Pferde umsortiert werden, wundert nichts.
lg elke
Geschrieben von inger am 29.11.2013 um 18:18:
| Zitat: |
Original von Mrs.Mogli
Ein Pferd, dass geritten wird, kann nicht wild sein. Ist er denn beschlagen ?
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Äh.. schon. Also zumindest ein bisschen. Island eben. Und nein, er ist nicht beschlagen.
Geschrieben von Mrs.Mogli am 29.11.2013 um 18:29:
Er wird sicher seine Erfahrungen gemacht haben.
Gehe es halt langsam an. Wird schon.
Und wenn es nur so ist, dass er Deine Dominanz ohne möglicherweise vorherig gewohnte Krafteinsätze nicht verbacken bekommt.
Dann solltest Du erst recht "weiblich" bleiben.
Bei meinen frage ich immer noch etwas anderes ab, wenn ich ein Ziel nicht erreicht habe, um sie folgen und mit gutem Gefühl gehen zu lassen.
In dem Fall mit dem erneuten Geben der Vorderhufe beenden.
lg elke
Geschrieben von inger am 29.11.2013 um 18:40:
Üben, üben, üben. In ein bis zwei Wochen kommt er wieder in den Stall, dann geht's weiter.
Geschrieben von Blesa am 29.11.2013 um 19:19:
@inger: Dann denke ich auch, dass es "nur" ein Übungsproblem ist. Unsere kleine Zicke Elfa hat ja als Jungpferd auch einmal öfter beim Hufe geben nach mir gekickt. Gab natürlich immer Motze und viel Lob wenns geklappt hat.
Nach ein paar mal Üben ging es dann doch recht schnell besser.
Jetzt hatte sie diesen Sommer durchs Baby relativ viel Pause und was fällt ihr nach der Pause ein, beim ersten Mal Hufe geben? Genau, Madam kickt (hatte ich gar nicht mit gerechnet und so hat sie mich natürlich auch getroffen *autsch*), d.h. da muss man einfach dran bleiben, sonst vergessen sie es wohl wieder
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