DasGangPferdeForum (http://www.dasgangpferdeforum.de/index.php)
- Rund ums Gangpferd (http://www.dasgangpferdeforum.de/board.php?boardid=2)
-- Reiten & Ausbildung (http://www.dasgangpferdeforum.de/board.php?boardid=8)
--- Angstfrei Reiten (http://www.dasgangpferdeforum.de/thread.php?threadid=7378)


Geschrieben von fjoerdis am 29.01.2014 um 11:30:

 

Also absteigen bei unsicheren Situationen ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung, aber um dem Pferd nicht zu vermitteln, dass es jetzt gleich gefährlich werden könnte, da der Reiter abgestiegen ist, würde ich raten, auch zwischendurch mal abzusteigen, auch wenn nichts gefährliches droht. Somit wird das Absteigen unterwegs fürs Pferd keine Verknüpfung mit einer Gefahrensituation.
Das andere Thema mit dem Luftanhalten signalisiert dem Pferd natürlich auch gleich, dass sich was gefährliches anbahnt. Ein guter Tipp dagegen ist singen. Ich habe leider auch einen Kandidaten, der zum durchgehen neigt und den Reiter dann einfach ausblendet. Er ist ein supertolles und feines Pferd, aber in gewissen Situationen, wenn er dann rennt, bin ich nur noch Passagier und erreiche ihn nicht mehr. Wenn ich dann verspanne, wird es nur noch schlimmer. Also muss ich lernen, auf dem durchgehenden Pferd zu entspannen. Wie das gehen soll, hab ich aber leider bis jetzt auch noch nicht rausgefunden. Aber wenn ich vorher merke, dass ich Kopfkino kriege und um mich dann nicht anzuspannen, ist singen eine gute Übung. Ich war mit dem Pferd alleine unterwegs und irgendwo war was gefährliches. Ich hatte es nicht bemerkt aber das Pony schon. Er machte einen kleinen Satz aber ich konnte ihn noch handeln. Durch die Situation hab ich mich angespannt und das natürlich gleich aufs Pony übertragen. Hab dann angefangen zu singen und damit meine Atmung wieder reguliert und ich und das Pony konnten entspannt den Heimweg antreten. Falls uns jemand im Wald gehört hat, der hat uns dann sicher für bekloppt gehalten, denn weil mir so schnell kein tolles Lied einfiel hab ich Auf der Mauer auf der Lauer ... gesungen. großes Grinsen Scheißegal ... wenns hilft. Augenzwinkern
Und Reiter, die einen belächeln, kenn ich auch. Die haben dann meist eine Geländelebensversicherung unter sich und kein Verständnis. Wer mit mir reitet, der muss in Kauf nehmen, dass ich auch mal nur Schritt reite, wenn ich das Gefühl habe, die Situation könnte sonst eskalieren. Wer dazu nicht bereit ist, der muss dann auf meine Reitgesellschaft verzichten. Da bin ich mittlerweile ganz rigoros.



Geschrieben von Velvakandi am 29.01.2014 um 13:19:

 

Gegen Luftanhalten hilft übrigens singen *lol* Wer singt muß atmen, außerdem beschäftigt man sein Hirn dann mit Wort- und Melodiefindung und hat weniger Zeit über die potenziellen Gefahren nachzudenken.



Geschrieben von fjoerdis am 29.01.2014 um 14:54:

 

Zitat:
Original von Velvakandi
Gegen Luftanhalten hilft übrigens singen *lol*


Das hatte ich doch auch grad geschrieben. Augenzwinkern großes Grinsen



Geschrieben von Lexi am 29.01.2014 um 15:26:

 

Jepp: Das mit dem Singen ist gut für den Reiter! Mache ich auch.
Fjoerdis, wir können zusammen reiten, ich halte es so wie Du!

Ach ja: Ich singe gerne das Pony-Lied aus den Immenhof-Filmen: "So ein Pony, das kann alles, ja das weiß viel mehr als wir. Könnte es noch Eier legen, wäre es ein Wundertier!" smile



Geschrieben von Velvakandi am 29.01.2014 um 15:55:

 

Irgrndwie hab ich deinen Beitrag übersehen, Fjoerdis. Ich hab die zweite Seite gar nicht bemerkt... fröhlich



Geschrieben von Rezo am 29.01.2014 um 15:56:

 

Zitat:
Original von fjoerdis
Also absteigen bei unsicheren Situationen ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung, aber um dem Pferd nicht zu vermitteln, dass es jetzt gleich gefährlich werden könnte, da der Reiter abgestiegen ist, würde ich raten, auch zwischendurch mal abzusteigen, auch wenn nichts gefährliches droht. Somit wird das Absteigen unterwegs fürs Pferd keine Verknüpfung mit einer Gefahrensituation.
.


Kommt draufan. Wenn die Situation fürs Pferd nicht gefährlich ist, weiss es ja nicht, wieso man abgestiegen ist.

Ich steige über Autobahnbücken immer ab, da ich einfach aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit mit einem Pferd Angst habe, auch MIT Verlasspferd. Aber das Pferd weiss wie geschrieben dann ja nicht, wieso man absteigt, weil dieses die Brücke einfach so hinnimmt Augenzwinkern

Aber zwischendurch absteigen ist für alle Reiter (bzw. Pferde) sinnvoll, nicht nur für die ängstlichen. Und hat man eben ein Pferd, das zwischendurch einfach so mal absteigen kennt, erübrigt sich auch das Verhalten in deinem Post.



Geschrieben von Zambezi am 29.01.2014 um 18:21:

 

Im Prinzip ist alles gut, was das Hirn von seiner Fixierung auf irgendein vermeintliches Problem ablenkt. Auch dazu ist das Singen gut, abgesehen vom Effekt auf die Atmung. Eine Technik wie MET/EFT zu erlernen, die das Gehirn gezielt "ablenkt", könnte evtl. ebenfalls hilfreich sein.
Und auch ein angeregtes Gespräch kann dabei helfen, den Aufmerksamkeitsfokus zu verschieben und die Atmung in Gang zu halten. Ich bin vor einigen Jahren öfters mit einer sehr ängstlichen Stallkollegin ausgeritten und habe dann manchmal versucht, sobald irgendeine potenzielle Gefahr am Horizont auftauchte, sie in ein intensives Gespräch zu verwickeln, um ihre Atmung in Gang zu halten und sie davon abzuhalten, sich aufs Pferd und irgendwelche Schreckensszenarien zu konzentrieren. Wenn ihre Aufmerksamkeit tatsächlich bei mir und diesem Gespräch blieb, hat sie die "Gefahr" oft gar nicht bemerkt, in die sie sich ansonsten schon lange vorher reingesteigert hätte. Leider funktioniert diese Methode nur dann wirklich gut, wenn derjenige nicht mitbekommt, dass er von etwas abgelenkt werden soll Zunge raus



Geschrieben von tryggvi am 29.01.2014 um 18:50:

 

ich singe immer "wir lagen vor Madagascar" - hast du mal nach nem Kurs im Centered Riding geschaut? Sowas hilft meiner Meinung nach imens



Geschrieben von Flair0706 am 29.01.2014 um 21:34:

 

Zunge raus Ihr habt mir grad den Tag erheitert! Jetzt müsste ich mich nur überwinden vor Joya zu singen LOL Ich singe normalerweise nicht (mehr) vor anderen. großes Grinsen Wenn ich dran denke, plapper ich dann einfach vor mich hin, meistens irgendwas belangloses oder was ich jetzt gerne vom Pferd hätte. Allerdings hatte ich da auch meinen mutigen Tag damals.

Aber danke für die vielen Tipps.

Ich würde auch nichts mehr machen, was ich nicht wirklich will. Jetzt habe ich auch einen verständnisvollen Stall. Das war leider nicht immer so bzw. haben auch reitende Freunde das oft nicht verstehen können.

Hast du einen Link zu diesem "Centered Riding"? Dann lese ich mir mal durch, ob das was für mich ist. smile



Geschrieben von Waldpferd am 29.01.2014 um 21:38:

 

Google mal Sally Swift oder Centered Riding. Ich kenne durchaus Reiter, denen das geholfen hat - allerdings steht hier nicht die Angstbewältigung, sondern das Körpergefühl im Vordergrund.



Geschrieben von tryggvi am 29.01.2014 um 21:43:

 

Das stimmt. Aber es hilft atmen umd entspannen, finde ich zumindest



Geschrieben von tryggvi am 29.01.2014 um 21:46:

 

Um ins andere ausreitgelände zu kommen müssen wir ne Autobahn via Brücke überqueren. Entweder singe ich oder meine mitreiter stellen mir unanständige fragen Augenzwinkern



Geschrieben von fjoerdis am 30.01.2014 um 11:15:

 

Zitat:
Original von Velvakandi
Irgrndwie hab ich deinen Beitrag übersehen, Fjoerdis. Ich hab die zweite Seite gar nicht bemerkt... fröhlich


Passiert mir auch schon mal, da schreib ich ne super Antwort und dann war ne Seite weiter doch schon einer vor mir. großes Grinsen Augenzwinkern



Geschrieben von fjoerdis am 30.01.2014 um 11:25:

 

Zitat:
Original von Rezo
Zitat:
Original von fjoerdis
Also absteigen bei unsicheren Situationen ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung, aber um dem Pferd nicht zu vermitteln, dass es jetzt gleich gefährlich werden könnte, da der Reiter abgestiegen ist, würde ich raten, auch zwischendurch mal abzusteigen, auch wenn nichts gefährliches droht. Somit wird das Absteigen unterwegs fürs Pferd keine Verknüpfung mit einer Gefahrensituation.
.


Kommt draufan. Wenn die Situation fürs Pferd nicht gefährlich ist, weiss es ja nicht, wieso man abgestiegen ist.

Ich steige über Autobahnbücken immer ab, da ich einfach aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit mit einem Pferd Angst habe, auch MIT Verlasspferd. Aber das Pferd weiss wie geschrieben dann ja nicht, wieso man absteigt, weil dieses die Brücke einfach so hinnimmt Augenzwinkern

Aber zwischendurch absteigen ist für alle Reiter (bzw. Pferde) sinnvoll, nicht nur für die ängstlichen. Und hat man eben ein Pferd, das zwischendurch einfach so mal absteigen kennt, erübrigt sich auch das Verhalten in deinem Post.


Ja, das stimmt. Ich meinte es im Prinzip so: Ich reite mit jmd. aus, dessen Pferd unsicher ist. Der Reiter hört, dass ein Trecker kommt und steigt ab um das Pferd vom Boden besser handeln zu können und eine Eskalation zu vermeiden. Macht man das immer bevor was gefährliches kommt, dann weiß das Pferd irgendwann, wenn mein Reiter im Gelände absteigt, dann kommt was gefährliches. Auch wenn das Pferd das vielleicht gar nicht als gefährlich einstuft, aber allein durch das Denken des Reiters, ich steig lieber mal ab bevor das Pferd erschrickt, kann er dem Pferd schon die Gefahr signalisieren. Deswegen auch absteigen an Punkten, wo der Reiter keine Gefahr vermutet. Hoffe, das war so verständlich, wie ich es meinte?!
Bei Autobahnbrücken steige ich auch immer ab. Mit meinem ersten Pferd bin ich mal völlig unvoreingenommen über so eine Brücke geritten und die heranbrausenden Autos schienen auch kein Problem zu sein, doch als das erste Auto dann quasi unter dem Bauch meines Pferdes verschwand, hat der sich so dermaßen erschrocken und einen Riesensatz auf die Straße gemacht, wo zum Glück in dem Moment kein Auto kam. Seitdem führe ich grundsätzlich über jede Brücke wo Autos drunter her fahren. Augen rollen



Geschrieben von Rezo am 30.01.2014 um 13:28:

 

Zitat:
Original von fjoerdis
Zitat:
Original von Rezo
Zitat:
Original von fjoerdis
Also absteigen bei unsicheren Situationen ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung, aber um dem Pferd nicht zu vermitteln, dass es jetzt gleich gefährlich werden könnte, da der Reiter abgestiegen ist, würde ich raten, auch zwischendurch mal abzusteigen, auch wenn nichts gefährliches droht. Somit wird das Absteigen unterwegs fürs Pferd keine Verknüpfung mit einer Gefahrensituation.
.


Kommt draufan. Wenn die Situation fürs Pferd nicht gefährlich ist, weiss es ja nicht, wieso man abgestiegen ist.

Ich steige über Autobahnbücken immer ab, da ich einfach aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit mit einem Pferd Angst habe, auch MIT Verlasspferd. Aber das Pferd weiss wie geschrieben dann ja nicht, wieso man absteigt, weil dieses die Brücke einfach so hinnimmt Augenzwinkern

Aber zwischendurch absteigen ist für alle Reiter (bzw. Pferde) sinnvoll, nicht nur für die ängstlichen. Und hat man eben ein Pferd, das zwischendurch einfach so mal absteigen kennt, erübrigt sich auch das Verhalten in deinem Post.


Ja, das stimmt. Ich meinte es im Prinzip so: Ich reite mit jmd. aus, dessen Pferd unsicher ist. Der Reiter hört, dass ein Trecker kommt und steigt ab um das Pferd vom Boden besser handeln zu können und eine Eskalation zu vermeiden. Macht man das immer bevor was gefährliches kommt, dann weiß das Pferd irgendwann, wenn mein Reiter im Gelände absteigt, dann kommt was gefährliches. Auch wenn das Pferd das vielleicht gar nicht als gefährlich einstuft, aber allein durch das Denken des Reiters, ich steig lieber mal ab bevor das Pferd erschrickt, kann er dem Pferd schon die Gefahr signalisieren. Deswegen auch absteigen an Punkten, wo der Reiter keine Gefahr vermutet. Hoffe, das war so verständlich, wie ich es meinte?!
Bei Autobahnbrücken steige ich auch immer ab. Mit meinem ersten Pferd bin ich mal völlig unvoreingenommen über so eine Brücke geritten und die heranbrausenden Autos schienen auch kein Problem zu sein, doch als das erste Auto dann quasi unter dem Bauch meines Pferdes verschwand, hat der sich so dermaßen erschrocken und einen Riesensatz auf die Straße gemacht, wo zum Glück in dem Moment kein Auto kam. Seitdem führe ich grundsätzlich über jede Brücke wo Autos drunter her fahren. Augen rollen


Ja doch ich hab schon verstanden, was du meintest. Ganz unrecht hast du ja nicht, aber ich bin dennoch der Meinung, dass Reiter generell zwischendurch absteigen sollten, daher erübrigt sich auch dieses "ich muss aufpassen, wann und wo ich absteige" smile

Wegen Autobahnbrücke: Witzig, ich hatte einen Reitunfall, weil das Pferd nicht ab dem Auto erschrocken ist, das unter dem Bauch verschwand (das Tier hatte die Brücke wohlgemerkt schon gefühlte 5000x ohne Probleme überquert), sondern weil da plötzlich von der anderen Seite eins kam und quasi aus dem Bauch schlüpfte. Das Pferd machte dann auch einen Satz zur Strasse hin und rannte los, mich schleifend auf der Seite, und wir hatten leider nicht das Glück, dass die Strasse unbefahren war...

Seither reite ich nie wieder über Brücken, wo untendurch was anderes durchkommt als Wasser.



Geschrieben von fjoerdis am 31.01.2014 um 10:31:

 

Zitat:
Original von Rezo
aber ich bin dennoch der Meinung, dass Reiter generell zwischendurch absteigen sollten, daher erübrigt sich auch dieses "ich muss aufpassen, wann und wo ich absteige" smile



Das unterschreibe ich auch zu 100 % großes Grinsen

@ Flair: Vielleicht kannst Du ja Katja zum mitsingen animieren?! Augenzwinkern Ich könnte mir vorstellen, wenn ihr zusammen singt, wird es bestimmt auch lustig und Du entspannst prima. smile


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH