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Geschrieben von Topsy am 05.08.2014 um 16:40:

 

Oh Gott, das ist ja ENTSETZLICH!

Der absolute Alptraum. Bin ja froh zu hören, dass der Jäger letztendlich so einsichtig war. Und hoffe, dass die Besi Schadensersatz bekommt... die Arme...



Geschrieben von picada am 05.08.2014 um 17:00:

 

Die Stallbesi hat nun die Polizei aufgeboten und damit Skippys Besi eine Entscheidung abgenommen.



Geschrieben von Rezo am 05.08.2014 um 17:15:

 

die reaktion vom jäger freut mich. ich hoffe, dass für alle beteiligten die ganze sache den umständen entsprechend gut herauskommt...



Geschrieben von Zambezi am 05.08.2014 um 19:09:

 

Zitat:
Original von picada
Die Stallbesi hat nun die Polizei aufgeboten und damit Skippys Besi eine Entscheidung abgenommen.


Das war eine ganz gute Entscheidung, denke ich. Auch wenn es dem Jäger leid tut, er hat das Pferd ja nicht absichtlich erschossen, aber das Ganze sollte von offizieller Seite dokumentiert und verfolgt werden. Das heißt ja nicht, dass es deswegen zu einem Rechtsstreit kommen muss. Wenn der Jäger sich einsichtig zeigt, ist es ja auch möglich, sich im Bezug auf Schadenersatzforderungen gütlich zu einigen, aber auch das sollte dann schriftlich festgehalten und dokumentiert werden, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
In so einer Situation ist es echt nicht einfach, einen klaren Gedanken zu fassen ... gut, wenn Skippys Besi Unterstützung bekommt, sie ist sicher völlig fertig.



Geschrieben von Felischa am 05.08.2014 um 19:47:

 

Polizei sollte immer sein, denn wenn nach dem ersten Schock die Erkenntnis kommt können sich viele Verursacher plötzlich nicht mehr an Zusagen erinnern.

Besonders bei der Schadensregulierung.
Aber eine "Beerdigung" wird er nicht bezahlen müssen, nur das übliche, was in eurer Region für die Abholung bezaht wird.

Ich habe meine auch am Waldrand und oft genug hat es ziemlich dicht hinter mir geknallt, da wird einem schon mulmig... unglücklich



Geschrieben von Skippy am 05.08.2014 um 20:41:

 

Ich mochte mich recht herzlich für die Unterstützung und vor allem die trösten den Worte bedanken! Ich weis nicht was ich sagen oder denken soll, es ist so unfassbar und unerträglich. Es hilft ungemein zu wissen wieviele Menschen mir in der schlimmsten Zeit meines Lebens beistehen. Herzlichen dank und Gottes segen



Geschrieben von Gosa am 05.08.2014 um 21:37:

 

Eine furchtbare Nachricht!
Ich hab ja schon von einem Jäger gehört, der ein Hängebauchschwein mit einer
Wildsau verwechselte und abknallte,...aber ein Pony!!!
Außerdem gab es mal einen Mann, der von einem Balkon zum nächsten Balkon
mit einem Luftgewehr eine Fliege erschiessen wollte. Die Fliege saß nur
blöderweise auf einem Hund. Der Hund wurde damals tödlich getroffen.

Das gibt es doch nicht. Hatte der seine Brille vergessen oder war das Fernglas
falsch eingestellt oder er hatte es gar nicht verwechselt geschockt

Es gibt nichts, was es nicht gibt.



Geschrieben von Zambezi am 05.08.2014 um 21:41:

 

Skippy, ich wünsche Dir viel Kraft, um diesen Albtraum durchzustehen und Deinen großen Verlust zu verarbeiten. Ein Pferd auf diese Weise zu verlieren, ist so grausam ... Du hast mein ganzes Mitgefühl.



Geschrieben von Marianna am 05.08.2014 um 21:53:

 

Ist wirklich schrecklich was da passiert ist. Ich denke jeder Tierfreund kann da mitfühlen. Wünsche euch viel Kraft in dieser schweren Zeit.



Geschrieben von Velvakandi am 05.08.2014 um 23:53:

 

Es gab einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren in Brandenburg. Auch hier hielt ein Jäger in der Dunkelheit einen Isländer für ein Wildschwein und erschoß das Pferd unglücklich Google findet da vielleicht sogar noch alte Berichte, der Jäger ist seinen Jagdschein auch los und ich glaube die Sache ging vor Gericht, weil er sich nicht so einsichtig zeigte.

Bei uns sind auch Hochsitze an allen Weiden und ich habe die Jäger schon häufig gestroffen, wenn sie kurz vor der Dämmerung Stellung beziehen. Aber ich hab mir da noch nie Sorgen gemacht, dass etwas passieren könnte. Mein SB jagt selbst und hat einen guten Draht zu allen, die in der Region jagen dürfen. Die wissen auch, dass sie da wo Pferde auf den Weiden stehen nicht schießen dürfen. Ich hoffe, dass ich soetwas niemals erleben muß.

Ich wünsch euch alles Gute für die nächste Zeit!



Geschrieben von Beauty am 06.08.2014 um 16:49:

 

Skippy ich wünsche dir und deiner Familie viel kraft in dieser schweren Zeit.



Geschrieben von picada am 09.08.2014 um 08:08:

 

Nun ist der tragische Vorfall auch in der Presse.
http://m.suedkurier.de/region/hochrhein/eggingen/Jagd-Irrtum-Schweizer-Jaeger-erschiesst-Pferd-statt-Wildschwein;art372593,7158947



Geschrieben von Mrs.Mogli am 09.08.2014 um 20:49:

 

Das ist wirklich bitter.

Und als Nachgeschmack bleibt, dass in Deutschland scheinbar auf Safari gegangen wird.
Stelle sich mal einer vor, durch´s Gelände wären Jugendliche hinter einem Busch vorgetreten.
Das Jagen mit Nachtsichtgläsern ist doch in D verboten, oder ?
200m im Dunkeln, da hat er doch auf Verdacht irgendeiner Bewegung geschossen.

lg elke



Geschrieben von Morgaine am 10.08.2014 um 22:11:

 

@ Skippy: mein Beileid
@ Velva:
Das Brandenburger Pony vor 2 oder 3 Jahren war das Pony einer Bekannten von mir, erschossen auf den Weiden von Faxabol. Und ja, es gab einen Rechtstreit aber letztendlich musste der Jäger die geforderte (recht hohe) Summe "Schadensersatz" zahlen - was das Pony natürlich auch nicht zurückbringt.

M.



Geschrieben von Freyfaxi am 11.08.2014 um 09:39:

 

es gab in diesem Fall tatsächlich recht heftige Diskussionen mit der Haftpflichtversicherung des Jägers, die aber nach Drohungen, die Presse einzuschalten, gezahlt hat (ca. 4 Monate nach dem Vorfall). Es gab KEINEN Rechtsstreit um diesen Schadensersatz.

Dieser Jäger zeigte sich auch direkt nach dem Vorfall reumütig, verständnisvoll und bereit zur Regulierung - kurze Zeit später änderte sich die erzählte Geschichte, und das insgesamt dreimal. Wir vermuten nach wie vor, dass hier Alkohol im Spiel war - ist aber reine Spekulation. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass der Jäger sich massiv in der Entfernung verschätzt hat, weil ansonsten so ein Pferd ja doch nicht wirklich nach Wildschwein aussieht, so rein größenmäßig schonmal gar nicht.

Verzögert hat sich das Ganze in erster Linie wegen der Hinhaltetaktik der Versicherung und weniger wegen irgendwelcher Streitigkeiten mit dem Verursacher selbst. Der bestellte Gutachter schloss sich den Wertvorstellungen am Ende an.



Geschrieben von picada am 02.03.2015 um 14:12:

 

Hier ein Bericht zu diesem Fall - geschrieben von der Besitzerin. Ich finde es unglaublich und traurig und beschämend.


Unsere traurige Geschichte


Am Montag, den 4.8.2014 wurde ich durch die Stallbesitzerin gegen 23.30 Uhr persönlich geweckt. Unter Tränen erzählte sie mir, dass meine über alles geliebte Island-Stute Skippy von einem Jäger erschossen wurde. Darauf hin fuhren wir sofort zum Stall, wo wir auf der stalleigenen, eingezäunten Koppel das tote Pferd vorfanden. Ein anderer Jäger, der zum Tatzeitpunkt ebenfalls auf der jagt war, hörte das Gewimmer und sah wie das Tier von der Weide Richtung Stall rannte. Leider konnte unserer Skippy nicht mehr geholfen werden - sie erlag ihrer schwerer Verletzung, einem Schuss ins Schulterblatt, elendlich. Ein weiterer Schock für uns war, dass der Jäger uns ernsthaft den Vorschlag unterbreitete, unser Pferd, das er gerade erlegt hatte, zum Verzehr zu übernehmen. Jeder Tierliebhaber kann sich wahrscheinlich annähernd vorstellen, welch grosses Leid uns mit diesem "Jagdunfall" angetan wurde. Der Schmerz, obwohl zwischenzeitlich viele Monate vergangen sind, liegt noch immer ganz schwer auf unseren Herzen und ist noch heute fast nicht zu ertragen. Beim Schreiben dieses Berichts laufen die Tränen - diese Nacht war für uns alle der blanke Horror.
Noch in der Nacht wurde vereinbart, dass wir uns am nächsten morgen erneut am Stall treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Jäger appellierte den Vorfall nicht der Polizei und der Presse zu melden. Er wollte von uns eine ungefähre Schätzung der Schadenssumme wissen. So vereinbarten wir eine angemessene Summe für den Abtransport und Schadensersatz. Wir wünschten uns für unser geliebtes Pferdchen eine Feuerbestattung, für dieses Vorhaben musste das Geld bereit gestellt werden. Der Jäger sicherte uns die Überweisung und wollte den Betrag raschmöglichst überweisen. Da die Zahlung jedoch erst am darauf folgenden Tag einging und das tote Tier abtransmortiert werden musste, war Handeln angesagt, daher gaben wir Skippy, schweren Herzens, in eine Abdeckungsanlage, was uns bis heute stark zu schaffen macht.
Die Stallbesitzerin fühlte sich verpflichtet die Polizeit zu informieren, welche den Vorfall aufnahm. Weitere Zahlungen seitens des Jägers gingen bis heute nicht ein. Er übergab die Regulierung des Vorfalls an seine Versicherung. Ich selbst musste umgehend zum Hausarzt, welcher mir, wegen eines emotionalen Schockzustands, ein starkes Beruhigungsmittel verschrieb. Bis zum heutigen Tag fällt es mir und meiner zehnjährigen Tochter sehr schwer über diesen Verlust hinweg zu kommen. Für uns ist und bleibt dieser Vorfall absolut unbegreiflich. Der Jäger schoss um die Mitternachtszeit aus über 200 Metern Entfernung vom Jagdstand aus auf das ca 140 cm große Pferd, welches friedlich auf einer Pferdeweide mit anderen Pferden graste. Wie kann man ein Pferd mit einem Wildschwein verwechseln?Der Jäger kannte ja auch die Gegebenheit bei Tag und wusste von den eingezäunten Weiden. Wie kann so etwas passieren? Muss man sich nicht zuerst Vergewissern auf was man schießt - es hätte ja auch ein gebückter Mensch sein können! Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn der Vorfall eine Woche später, wir planten auf dem Hofgrundstück das Zelt aufzuschlagen und zu übernachten, passiert wäre. Mit welchen Ängsten müssen wir künftig leben? Wo sind die Gesetze? Uns lässt man nun einfach im Regen stehen! Nicht zu vergessen, dass es auch das Pferd meiner zehnjährigen Tochter war, ein Kind. Wie soll ich diesen unglaublich traurigen Vorfall, welchen ich bis heute nicht verstehe, meinem Kind erklären? Dazu kommt, dass meine Tochter traumatisiert ist und deswegen auch therapeutische Hife benötigt.
Dazu kommt noch die unbegreifliche Tatsache, dass die Versicherung seitens des Jägers nicht annähernd den Wert des Pferdes begleichen möchte (trotz eines unabhängiges Wertgutachten des Pferdes und verschiedenen anderen Unterlaen). Ich habe Stunden und viel Kraft investiert und meine Nerven lagen oft blank, um all die Gutachten und Dokumente zusammen zu tragen. Nun stehen wir zu all unserem Leid vor der Tatsache unser Recht gerichtlich einforden zu müssen. Wo bleibt hier die Gerechtigkeit? Wo steht die Menschlichkeit? Wir sind schlicht weg nicht gewillt, dies als Fakt hinzunehmen! Wir sind so traurig und entäuscht aber auch wütend. Der anfänglich einsichtige Jäger sieht sich nun selbst als Opfer - er hätte durch diesen einmaligen Fehler von ihm, schon ganz viel ertragen müssen. Und wir...wir etwa nicht? Er meint sogar, dass wir uns an ihm bereichern wollen, was wir als zusätzlichen Hohn empfinden. Skippy war acht Monate in unserem Besitz und wir sollen jetzt nicht einmal den damaligen Kaufpreis erstattet bekommen? Wie soll meine Tochter und ich diesen Verlust und die Ungerechtigkeit jemals verarbeiten können? Traurig! Die einzige Hoffnung ist, dass wenigstens das Gericht unsere Vorderung anerkennt und für uns einsteht. Auch wenn dies nur ein kleiner Trost ist - wir hätten doch viel lieber unsere zauberhafte Skippy zurück, die schlicht eine Seele von Pferd war. Der emotionale Schaden ist unersetzbar, jedoch möchten wir weder den Jäger, der sich zurzeit alles andere als kooperativ zeigt, noch die Versicherung, für die unser Leid lediglich eine Schadensnummer ist, so davon kommen lassen.
Daher wenden wir uns mit unserer Geschichte einmal mehr an die Öffentlichkeit. Eigentlich wollten wir lediglich einen fairen Ausgleich für unser tolles Pferdchen, was uns bis anhin vergönnt blieb. Daher sehen wir uns fast gezwungen, diesen Schritt zu unternehmen. Wir werden uns auch an die Presse wenden, die damals schon über diesen "Unfall" berichtete.



Geschrieben von Wisy am 02.03.2015 um 14:43:

 

Ach je, sowas sollte wirklich niemandem wiederfahren unglücklich . Tut mir sehr leid für Iris und ihre Tochter. Ich hoffe, sie hat das in Hände eines Anwalts gegeben?



Geschrieben von Zambezi am 02.03.2015 um 15:15:

 

Unfassbar *kopfschüttel*

Das Letzte, was man gebrauchen kann, wenn einem so was widerfährt, ist, sich auch noch vor Gericht um sein gutes Recht streiten zu müssen. Wenn ein erst wenige Monate alter Kaufvertrag vorliegt, sollte es doch eigentlich völlig klar sein, dass diese Summe zu erstatten ist. Den emotionalen Schaden kann sowieso niemand jemals wieder gut machen.
Leider kommt es wohl immer öfter vor, dass Versicherungen sich erst einmal quer stellen und es darauf ankommen lassen, ob jemand sein Recht einklagt. Ich wünsche den beiden viel Kraft, um den Rechtsstreit durchzustehen, sollte es dazu kommen. An die Öffentlichkeit zu gehen, kann sicher auch nicht schaden, eventuell kann man die Versicherung damit unter Druck setzen.



Geschrieben von FraukeF am 02.03.2015 um 15:18:

 

Furchtbare Geschichte........ Tröst

Ich würde auf jeden Fall einen Anwalt einschalten.



Geschrieben von Smartie am 02.03.2015 um 15:35:

 

Wenn der Jäger ein wenige Monate im Besitz befindliches Auto "erschossen" hätte, würde die Versicherung wahrscheinlich (fast) den Betrag zum Ankaufszeitpunkt problemlos bezahlen ... Augen rollen


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