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Geschrieben von delferet am 25.02.2016 um 20:03:

 

Hallo,

ich habe hier mal ein bisschen quer gelesen.

Und zum letzten Beitrag von @Lena einen Gedanken:
Du sagst, du möchtest zwei Kommandos für "bleib neben mir stehen" und "bleib dort stehen". Ist das für das Pferd wirklich ein so großer Unterschied? Ich denke, die zwei unterschiedlichen Kommandos könnten auch für Verwirrung sorgen.
Das Pferd soll beim Kommando "bleib" einfach dort stehen bleiben, wo es gerade steht. Ob das neben, vor, hinter dir ist oder du dich sogar noch bewegst.
Daher würde ich in dem Fall das "bleib" einfach langsam ausdehnen. Zuerst stehst du daneben, dann auf der anderen Seite, dann davor und irgendwann bewegst du dich langsam Stückchenweise von ihm weg...
Dabei würde ich die Positionen relativ früh wechseln.



Geschrieben von Lena am 26.02.2016 um 07:19:

 

@delferet: Gleiche Gedanken hatte ich anfangs auch. Aber für genau dieses Pony und mich (das ändert sich schon bei anderem Pony und ich) ist es wichtig, ganz klar zu formulieren, was ich erwarte, da mein Pony zu Ungeduld neigt und unbeherrscht reagiert, wenn er etwas nicht versteht.
Ich bin zum Entschluss gekommen (und in der Realität hat es sich nun bestätigt), dass es für mein Ponymann leichter ist, drei Kommandos zu lernen:

"steh" = nur kurzes Stehenbleiben, es geht sofort weiter (kommt seiner Ungeduld sehr entgegen)

"bleib" = bleib ruhig neben mir stehen, gedulde dich, es geht demnächst weiter (fordert bereits einiges von ihm)

"bleib dort" = bleib du hier und ich gehe weg, entspann dich, ich erwarte nichts von dir und es geht nicht weiter (sehr schwere Übung für ihn, die ich aktuell noch nicht übe)



Geschrieben von delferet am 26.02.2016 um 07:44:

 

Ah, okay, du entscheidest auch zwischen "es geht in Kürze weiter" und (übertrieben) "ich hol dich irgendwann wieder ab".
Also du sprichst Ponys Erwartungshaltung damit auch an. Dann ergibt das Sinn! Ja



Geschrieben von Lena am 03.03.2016 um 13:38:

 

Ich übe mit meinem Ponymann u. a. den Spanischen Schritt. Er hat begriffen, dass ein bestimmtes Kommando + antippen „Bein anheben“ bedeutet. Das schaut so bei uns aus:
- Er soll das rechte Vorderbein heben: Kommando + antippen des Beins
- Pony hebt rechtes Vorderbein, click, Leckerlie

Wenn er das ein, zwei Mal gemacht hat, freut sich das Pony und bietet mir irgendeins seiner Beine an (Wieder diese Mischung aus „schau was ich kann“ und „noch ein Leckerlie bitte“). Oder er wartet nicht auf das Kommando, sondern hebt das Bein von sich aus. In diesen Fällen verhielt ich mich bisher so:

- Stilles Abwarten, bis er alle 4 Hufe voll belastet
- Dann weiter, als sei nichts passiert. Heißt: wieder Kommando + antippen des gewünschten Beins
- Wenn korrekt reagiert: click, Leckerlie
- Wenn nicht richtig reagiert: wieder stilles abwarten, dann erst weiter

Wie handhabt ihr solch einen Fall: Ignoriert ihr das „Fehlverhalten“, wartet also ohne etwas zu sagen, bis euer Pferd seine Hufe wieder voll belastet? Oder sagt ihr „Nein“?
Ich bin mir unschlüssig, was leichter fürs Pferd ist: Wenn ich es einfach ignoriere (ich sage nichts, ich bewege mich nicht). Oder wenn ich ihn vom Fehlverhalten abhalte indem ich z. Bsp. scharf „Nein“ sage (ähnlich, wie wenn mein Pony z. Bsp. am Anbinder scharren würde).



Geschrieben von Zambezi am 03.03.2016 um 15:00:

 

Zitat:
Original von Lena
Stilles Abwarten, bis er alle 4 Hufe voll belastet


Ich denke, das ist die Krux. Er merkt, dass Du auf etwas wartest, aber er weiß nicht, worauf ... und dann probiert er halt herum.

Wie möchtest Du es denn haben? Er soll auf Antippen das rechte Bein heben, dann wieder still stehen, dann wieder das rechte Bein heben, dann wieder stillstehen, dann wieder das rechte Bein heben usw. Für ein intelligentes Pony ergibt das wenig Sinn, warum soll er das immer Gleiche zig mal hintereinander machen?
Aus meiner Sicht kommt dabei auch kein vernünftiger Spanischer Schritt zustande, denn zum Spanischen Schritt gehört immer die Vorwärtsbewegung. Das Stillstehen dazwischen ist schlicht überflüssig.
Ich würde es entweder einmal im Stehen abfragen (Spanischer Gruß) oder es in die Vorwärtsbewegung einbinden, also rechter Fuß heben, ein paar Schritte vorwärts, linker Fuß heben, ein paar Schritte vorwärts usw. Mit der Zeit auf einen Zwischenschritt reduzieren und am Ende ganz ohne Zwischenschritt rechts/links im Wechsel.



Geschrieben von Lena am 03.03.2016 um 15:31:

 

Er soll auf Antippen + Kommando das von mir angesprochene Bein heben, natürlich nicht immer nur vorne rechts. Mein "Ideal" schaut z. Bsp. so aus: Ich verlange vorne rechts, er hebt vorne rechts, wieder fester Stand auf allen vier Hufen. Ich verlange vorne links, er hebt vorne links, wieder fester Stand auf allen vier Hufen. Ich verlange hinten links, er hebt hinten links, wieder fester Stand auf allen vier Hufen etc. pp. Mir gehts bei dieser Übung vorrangig darum, dass er zuhört. Außerdem dient es dazu, ihm zu erklären, was das Kommando und was das Antippen bedeuten. Das hat er aber soweit verstanden, denke ich.
Ich werde mal ausprobieren, ob es ihm leichter fällt, wenn wir dazwischen ein paar Schritte gehen. Ist ein guter Tip - danke!



Geschrieben von stechmuecke am 03.03.2016 um 19:11:

 

Ferndiagnosen sind ja immer schwer und deshalb weiß ich jetzt auch nicht, ob ich richtig liege. Ich stelle mir aber ein total aufgedrehtes Pferd vor, das ständig rumkaspert, in der Hoffnung, ein Leckerli zu bekommen.
Mein liebes Tierlein ist da GsD sehr höflich, aber manchmal auch nicht voll da, dann wird einfach zu viel aus der Umgebung wahrgenommen, die Aufmerksamkeit mal hier, mal da... - Da brauche ich eigenlich nicht anfangen, was zu machen. Wenn ich "Glück" habe, dann macht sie es, aber halt schlampig, oder macht ausversehen doch kurz was anderes, weil sie eben nicht aufgepasst hat. So ähnlich auch unser Hofhund, dem wir ab und zu mal was beibringen: der ist dann teilweise so überdreht, nur noch auf seine Belohnung fixiert, dass er gar nichts mehr macht, weil er sich in dem Moment nicht konzentriert.
So, MEINE Lösung fürs Problem: nichts machen, solange die "Bindung" nicht da ist. Reagieren und "da sein" sind zwei verschiedene Sachen. Ich würde zuerstmal massiv an der Kommunikation arbeiten, bevor ich versuchen würde, im irgendwelche zirzensischen Sachen beizubringen. Das ist total schwierig (und mit manchen Pferden sicher schwerer als mit anderen Augenzwinkern ), aber wenn man das mal hat, dann ist es genial. Schau dir mal Videos von Kenzi Dysli und von Hans-Jürgen Neuhauser an. Die finde ich ganz nett.
Dass deine Lösung mit den mehreren Kommandos fürs Stehenbeleiben funktionieren, kommt bestimmt daher, dass es jetzt auch für dich klarere ist. Ist dein Pferd denn extrem senisbel?
Solange die Kommunikation nicht stimmt, hat man immer nur ein Abspulen von irgendwelchen gelernten Sachen. Wenn die Kommunikation stimmt, dann ist man ein Zentaur. Ob mit oder ohne Clicker... smile



Geschrieben von Zambezi am 03.03.2016 um 20:39:

 

Ist zwar nicht direkt eine Anleitung, aber hier sieht man teilweise sehr schön, wie der Spanische Schritt in die Vorwärtsbewegung eingebunden wird:
https://m.youtube.com/watch?autoplay=1&v=s7BVCKMMZjI

Ich verzichte inzwischen wieder auf diese Lektion. Mein Pferd hat das vor ein paar Jahren mal gelernt, hat es super schnell kapiert und war dann so übermotiviert, dass er das ständig gebracht hat, auch in den unpassendsten Momenten. großes Grinsen Bei meinem alten Wallach war's auch so ähnlich, der hat mir auf die Weise einen Putzkasten zerstört und stand sogar auf der Koppel und hat ganz für sich alleine Spanischen Gruß geübt Augen rollen
Hat eine Weile gedauert, bis ich ihnen das jeweils wieder abgewöhnen konnte. Und das habe ich dann mit "Nein" gemacht, nicht scharf oder böse, eher so als Information fürs Pferd, dass das nicht gewünscht ist.
Ich hab ein bisschen ein zwiespältiges Verhältnis zur Zirzensik, einerseits finde ich es supertoll, aber wenn ein Pferd so extrem übermotiviert ist wie meins, besteht auch die Gefahr, dass er ständig irgendwo sitzt, liegt oder steigt ... das würde mich ziemlich nerven. Zunge raus


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