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Geschrieben von inken am 29.04.2016 um 15:42:

 

Hallo ich melde mich endlich nach langer Zeit mal wieder! Habe mich jetzt entschlossen professionelle Hilfe zu holen: werde Pablo im Juni zu XY geben, vielen Dank für diesen tollen Tipp! Das liegt in meiner Nähe und ich kann immer hinfahren und sehen wie es weiter geht. Und schließlich natürlich dann selbst Reitunterricht auf Pablo nehmen, was natürlich ideal ist. Mal sehen, wie sie mit ihm zurecht kommt. Sattel und Schrittreiten kennt er ja schon, er darf sich nur nicht erschreckensmile Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, ich würde ihn ja eigentlich nicht so gerne aus seiner Herde reißen, aber vielleicht ist es auch mal ganz gut, das er mit fremden Leuten mal klar kommen muß... Habe seit dem letzten Fall jetzt auch keine weiteren Versuche unternommen mit Puppe oder Sandsäcken, ect., wollte jetzt erstmal Stress rausnehmen und dann kann XY im Juni nochmal von vorne anfangen.. Tja, das zum aktuellen Stand, viele Grüße aus dem Norden von Inken



Geschrieben von Zambezi am 29.04.2016 um 16:49:

 

Na, klingt doch super Top
Viel Erfolg bei seiner Ausbildung!



Geschrieben von Escapada am 29.04.2016 um 18:43:

 

Sehr gute Idee!



Geschrieben von rivera am 30.04.2016 um 12:21:

 

klingt richtig, ich hoffe, du berichtest mal hier!



Geschrieben von inken am 02.08.2016 um 15:07:

 

So, nach langen Überlegungen habe ich mich nun doch entschlossen einmal von meinen Erlebnissen zu berichten (ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Entscheidung richtig ist): Pablo ist wieder zu Hause und ich kann wieder bei Null anfangen, oder besser gesagt, vor Null..
Aber von Anfang an... ich gab Pablo zum Anreiten außer Haus, weil er mich 2x abgebuckelt hatte und ich nun doch etwas Vertrauen in mich verloren hatte. Ich hatte zwar schon ruhig und sicher paar Runden auf unserem Platz gedreht, aber nach den obigen Ereignissen hatte ich doch Bammel wieder aufzusitzen. Bodenarbeit, Longe, Doppellonge, Fahren vom Boden, Handpferdereiten und Spaziergänge habe ich ihm beigebracht, und ich finde, dass ist auch schon gar nicht soo schlecht für jemanden, der nur Freizeitreiter ist. Naja, die neue Ausbilderin meinte nun ich hätte nicht genug Dominanz gegenüber Pablo, also haben wir zunächst Dominanzübungen am Boden gemacht mit ranholen und wegschicken, etc.. Das fing zunächst auch ganz gut an. Dann kamen Abhärtungsübungen hinzu: Pablo bekam einfach 5 Luftballons auf den Rücken gebunden, er lief dann in Panik durch die Halle bis er sich irgendwann langsam beruhigte... Hier hätte ich schon Schluß sagen sollen,- ich hoffe mein Pferd verzeiht mir diese Schwäche irgendwann... Dann wurde noch eine Glocke an den Gurt gebunden... die Panik stieg, Pablo fing schon vor der Halle an zu äppeln... diese Dinge solltem ihm zeigen, das nichts Schlimmes passiert, wenn er etwas auf dem Rücken hat und er sollte lernen sich selbst mit ungewohnten Situationen auseinander zu setzten. Im nachhinein weiß ich nicht, warum ich nicht meinem Gefühl vertraut habe und die Ausbildung abbracht,- aber irgendwie habe ich gedacht, eine Profiausbilderin weiß schon was sie macht, habe ihrem Urteil vertraut, das Pablo nur störisch ist, nicht panisch... Sch... Als ich sagte, dass mir das alles irgendwie nicht gefällt, das ich eher Schritt für Schritt vorgehe, also zB erstmal einen Luftballon nehme, das Pferd damit vertraut mache, es abstreiche...und dann wenn er ruhig und vertrauensvoll zuhört ihn den Ballon an den Sattel binde, meinte sie ich wäre zu freundlich, er müsse schließlich lernen, das wir nichts Böses von ihm wollen.
Dann kam eine ziemlich schlimme Unterrichtsstunde und Pablo wollte am Ende in Panik nur noch aus der Halle raus.. Immer wieder lief er gegen die Bande. Also habe ich am Ende der Stunde die Tür geöffnet und ging voran und er lief an der Seite an mir vorbei..- was er natürlich nicht durfte... da war es wieder das Dominazproblem.. also noch mal zurück in die Halle, ich sollte mich nun ganz groß machen und ihn hinter mir halten.. und zack lag ich am Boden, da er in Panik wieder an meiner Seite vorbei lief und mich dabei umstieß... Ich hatte eine Kopfplatzwunde und habe mich dann erstmal für 2 Wochen zuhause zurückgezogen.
In dieser Zeit sollte Pablo dann lernen einen Sattel zu akzeptieren... deshalb wurde er mit Sattel an der Außenwand der Box festgebunden. Er war in dieser Zeit natürlich schon ziemlich hektisch und aufgeregt, wenn er aus der Box kam und die Ausbilderin sich ihm zuwandte... so kam es das er über mehrere Tage bis zu 2,5 Stunden zabbelig mit Sattel angebunden stand, hin und her tänzelte, mit dem Kopf durch die Gitterstäbe in die Box zurück wollte, mit den Hufen scharrte, etc... Irgenwann bekam ich die Info, das die Ausbilderin nun auch nicht mehr weiter wüßte, Pablo wäre eben ein harter Brocken, aber er müsse eben lernen, das er damit nicht durch kommt... Ich bin dann vorbei gefahren und habe endlich "Schluß" gesagt. Nach 2 Wochen stand ein altverschwitztes, nach Jauche riechendes Pferd mit verdreckter Mähne vor mir in der Box, -wahrscheinlich kam die Ausbilderin gar nicht mehr an ihn ran zum Putzen...?..- und schaute mich mit traurigen Augen an.. ich habe mich so schlecht gefühlt... wie konnte ich das alles zulassen... ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich ihn dann zum Putzen aus der Box geholt und kaum war er angebunden stand pure Panik in seinen Augen. Er tänzelte hin und her, scharrte mit den Hufen, äppelte 3x, zitterte am ganzen Körper und wollte immer wieder mit seinem Kopf durch die Gitterstäbe in die Box... Es hat 10min gedauert um ihn einigermaßen zu beruhigen, um überhaupt an seinen Kopf zu kommen, welcher überall Narben hatte, wohl von den Gitterstäben... Es war schrecklich. Ich werde diesen Augenblick nie mehr vergessen, vor allem, weil ich Schuld bin und das zugelassen habe... Am nächsten Tag habe ich ihn nach Hause geholt. Er ist einfach so hinter mir her auf dem Hänger gegangen.
Tja, und jetzt habe ich ein traumatisiertes Pferd, das sofort in Panik ausbricht, wenn auch nur eine kleine Decke seinen Rücken berührt. Wie es weiter gehen soll weiß ich noch nicht, ich bin jedenfalls am Boden zerstört und ein bißchen auch am Ende meiner Kräfte und meiner Ideen...



Geschrieben von Lieschen am 02.08.2016 um 15:37:

 

Es tut mir sehr leid für Dich und Pablo, daß Du mit der Ausbilderin dermaßen "ins Klo gegriffen" hast...

Ich würde an Deiner Stelle erst mal wieder bei Null anfangen, nur mit Führen und Putzen für längere Zeit, damit der arme Kerl zur Ruhe kommt und wieder Vertrauen faßt. Außerdem könnte ein guter Homöopath evtl. helfen das Trauma besser zu verarbeiten. Viel Glück!



Geschrieben von Atli am 02.08.2016 um 15:37:

 

geschockt mir fehlen die Worte geschockt geschockt geschockt



Geschrieben von Wisy am 02.08.2016 um 15:58:

 

Schock oweh...was denkt sich bloß jemand bei solch einer "Ausbildung" Teufel .

Das arme Pony, tut mir echt leid, dass das so nach hinten los gegangen ist.

Ich würde auch erst einmal jeglichen Druck nehmen, Pferd sein lassen und den Kopf frei kriegen, das muss wohl jetzt die Hauptsache sein.



Geschrieben von Atli am 02.08.2016 um 16:34:

 

Eine gezielte Bachblüten-Mischung von jemandem, der sich mit Bachblüten auskennt, kann noch helfen.
Wahrscheinlich ist es aber mit einer Mischung (meine werden über knapp 3 Wochen täglich gegeben) nicht getan ...



Geschrieben von Yuki am 02.08.2016 um 16:46:

 

Mir kamen die Tränen beim lesen. Es tut mir sehr leid für dein Pony und dich, das ihr diese schlechte Erfahrung gemacht habt!
Er wird einfach wieder Zeit brauchen. Lass fen Kopf nicht hängen und gib wieder DEIN bestes. Tröst



Geschrieben von Hoan am 02.08.2016 um 17:08:

 

Oh je unglücklich das arme Pferd. Die "Methode" hört sich nach dem klassischen "Einbrechen" eines Pferdes an (oft im Rahmen falsch verstandener sogn. Arbeitsreitweisen, aber auch im klassischen Bereich durch Rollkur). Ziel ist, dass das Pferd sich aufgibt und danach "funktioniert". Deswegen auch die Sprüche von wegen dominant und frech. Man kann diese Erlebnisse leider nicht ungeschehen und vergessen machen. Einzig der langwierige, mühevolle und von diversen Rückschritten begleitete Weg des Umlernens wird helfen. Suche Dir eine Trainerin/Trainer, die zuhause bei Dir mit Dir und Deinem Pferd arbeitet. Hauptziel müsste sein, dass Dein Pferd Dir so sehr vertraut, dass Du ihm bei seinen diversen flashbacks, die es erleiden wird (es werden immer wieder Situationen auftreten, die es an das Geschehene erinnern) Sicherheit und Ruhe geben kannst. Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld.



Geschrieben von Skuggi99 am 02.08.2016 um 17:34:

 

unglücklich unglücklich unglücklich Armes Pferdchen, ich würde es auch mit Bachblüten versuchen, die ich je nach Verhalten auch engmaschig anpassen würde. Die helfen normalerweise sehr gut bei traumatisierten Pferden und was er bestimmt noch braucht ist viel Zeit und Geduld.



Geschrieben von minifini am 02.08.2016 um 18:33:

 

Inken

Das, was du und dein Paso erleben musstet, macht mich so traurig, wütend und mir fehlen zu dem Vorgehen und dem absolut respektlosen Verhalten der Trainerin, gegenüber Mensch und Pferd, weitere Worte, außer: Es ist zum Kotzen. Sorry, aber das musste nun sein.

Im Gegensatz dazu, wie die Trainerin sich hier selbst disqualifiziert hat, emfpinde ich alles, was du von deiner Einstellung und deinem einfühlenden Vorgehen mit deinem Pferd schreibst, als absolut passend und goldrichtig. Du bist dieser Mensch für dein Pferd, vertraue dir und deinem Gefühl.

Ich habe selbst schon so Einiges mit solchen Menschen durch, die wie diese Trainerin vorgehen und möchte dir hier ganz viel Mut und Vertrauen zu dir selbst mitgeben, weil du das ganz sicher viel besser kannst. Auch wenn es durch das Abbocken die Unsicherheit gibt für dich, die ich sehr gut nachvollziehen kann.

Und danke für deinen Mut, dass du andere daran teilhaben lässt, dass alle immer weiter wach sind, damit solchen Menschen keine Pferde mehr anvertraut werden, die meinen, ihre Dominanz und Druck seien der Erdmittelpunkt.

Lasst euch die Zeit, dass es wieder anders werden kann.
Und die Tipps mit Bachblüten und die Richtung, finde ich hilfreich. Vielleicht magst du auch solche anderen Methoden, wie z. B. Tellington das lehrt und hast jemanden in deiner Nähe, der dabei eine andere Einstellung zu Lebewesen hat. Das kann wieder völlig andere Aspekte und Impulse für dein Pferd und dich bringen, ist eine neue und völlig andere Erfahrung zu dem, was nun Vergangenheit ist.

Ich möchte dir hier noch das Bild eines Kindes mitgeben: Sie fallen hin, sind kurz traurig und dann wieder neugierig im Hier-und-Jetzt auf die kommenden schönen Dinge.
Auch wenns schmalzig klingt, ich empfinde es so, weil ich deine Situation einfach nur nachempfinden kann.



Geschrieben von Zambezi am 02.08.2016 um 19:11:

 

Hallo Inken, was für eine Horrorstory geschockt Sehr schade, dass es so schlecht gelaufen ist. Bei wem hattest Du Pablo denn jetzt zum Beritt? (gern per PN) Das klingt so überhaupt nicht nach jemandem, der Erfahrung mit Pasos hat ...
Woher hattest Du Pablo nochmal und welche Abstammung hat er? Wie wird er gehalten? Stand er dort nur in der Box? Das ist eigentlich ein No-go. Mit Boxenhaltung und zu viel Kraftfutter kann man eigentlich jeden Paso zum zitternden Nervenbündel machen.



Geschrieben von Encanto am 02.08.2016 um 19:19:

 

Wenn ich einen solchen Erfahrungesbericht lese kommen mir gleich die Erinnerungen an unsere Ausbildungszeit wieder hoch! Wir hatten so ziemlich das gleiche erlebt!
Wir hatten mit Delgado am Anfang auch sehr viel gearbeitet, er lernte sehr schnell und es klappte alles vom Boden aus recht gut. Longe, Handpferd, Bodenarbeit, satteln usw. alles kein Problem nach einer Weile. Aber irgendwann wurde er aus irgendwelchen Gründen die ich mir nicht erklären konnte panisch und bockte wie wild durch die Gegend. Irgendwann versuchten wir dann das Draufsitzen und es ging anfangs auch richtig gut bis er dann auch da anfing richtig übel zu bocken. Wir entschlossen uns dann ihn zu einer Ausbilderin zu geben. Sie meinte auch wir hätten uns wohl nicht genügend durchgesetzt oder hätten sonst was falsch gemacht.
Anfangs klappte es auch bei der Ausbilderin sehr gut. Sie begann mit Doppellonge und er machte sehr schön mit. Sie arbeitete immer in meinem Beisein. Dann bockte er auch plötzlich bei ihr an der Doppellonge völlig unkontrollierbar los, überschlug sich und rannte mit allem drum und dran davon. Nachdem wir ihn eingefangen hatte probierte sie es nochmal und es kam zur gleichen Situation. Danach brachte ich ihn in seine Box. Als ich weg war nahm sie ihn sich nochmal mehrere Stunden vor. Sie konnte es wohl nicht ertragen, daß sie mal mit einem Pferd nicht zurrecht kam. Ich weiß nicht genau was sie alles mit ihm angestellt hatte, ein Bekannter erzählte mir so das ein oder andere, jedenfalls fand ich am nächsten Tag ein völlig verklebtes und apathisches Pferd mit 4 dicken Beinen vor. Ich war total geschockt und nahm ihn sofort mit nach Hause! Zuhause dann mußte ich auch wieder ganz von vorne anfangen. Selbst die einfachsten Sachen machte er nicht mehr und geriet in Panik. Aber mit viel Ruhe und Geduld haben wir es dann wieder geschafft. Ich mußte zuerst wieder sein Vertrauen gewinnen und holte ihn einfach nur zum Putzen und Streicheln. Für jede Kleinigkeit wie z. B. mal ein paar Minuten ruhig Stehen gab es viel Lob. So schafften wir es dann in wirklich ganz kleinen Schritten und mehreren Monaten wieder dorthin zu kommen wo wir waren.



Geschrieben von FraukeF am 02.08.2016 um 21:04:

 

Das tut mir sehr leid für euch Beide. Leider hört man so etwas immer mal wieder aus allen Reitweisen und Bereichen. Viele Pasos neigen dazu, bei Druck ängstlich und panisch zu reagieren und je mehr Druck aufgebaut wird, z.B. weil das Verhalten als Ignoranz und Sturheit interpretiert wird, umso schlimmer eskaliert die Spirale.

Gebt euch jetzt einfach viel, viel Zeit ganz ohne jeden Druck, sammelt positive Erlebnisse und versuch, wieder Vertrauen aufzubauen. Mein Pferd war vor vielen Jahren auch fast komplett unhändelbar, aber wir haben es geschafft mit unendlich viel Geduld und in ganz kleinen Schritten. Allerdings muss ich sagen, dass wir dafür gut 2 Jahre gebraucht haben.



Geschrieben von Ragna am 03.08.2016 um 12:08:

 

Mich ärgert bei solchen Berichten am meisten, dass diese tollen "Profis" auch noch Geld dafür verlangen und bekommen. Eigentlich müssten sie Schadenersatz leisten.

Mich ärgert dann auch immer wieder, dass man aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen nicht einmal die Namen dieser Nicht-Profis öffentlich nennen sollte. Ich finde nämlich, dass solcher maßlosen Selbstüberschätzung ein Riegel vorgeschoben werden sollte.

Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass nicht jedem Trainer jedes Pferd liegt. Ein wirklich kompetenter Ausbilder hat dann aber auch die Größe zuzugeben, dass ihm ein Pferd nicht liegt.


Inken, ich wünsche dir viel Geduld und dass dein Pferd die Erlebnisse mit dieser "Ausbilderin" endgültig vergisst und ihr einen guten, vertrauensvollen Weg miteinander findet.



Geschrieben von Encanto am 03.08.2016 um 19:43:

 

Ragna, ja genauso geht es mir auch, ich würde auch am liebsten ganz öffentlich vor solchen Möchtegernausbildern warnen, da diese oft selbsternannten Pferdeflüsterer immer mehr werden und man als Hilfesuchender nicht vorhersehen kann wieviel Können dahinter steckt. Die Internetseiten lesen sich alle toll!

In seiner gewohnten Umgebung, seinen Menschen und seinen Pferdefreunden fasste Delgado nach einiger Zeit wieder vertrauen. Ich vermied es auch anfangs ihn anzubinden bis er wieder die notwendige Ruhe hatte.
Es braucht seine Zeit aber die Mühe lohnt sich, auch Delgado ist heute ein absolut zuverlässiges Pferd und macht für meinen Mann alles. Er ist sein Pferd und auf ihn fixiert.
Viele Pasos möchten auch wirkich nur diese eine Person, der sie vertrauen, um und auf sich haben.

Inken, ich weiß es ist frustrierend und macht einen sehr traurig, aber Ihr beide schafft das auch!



Geschrieben von inken am 03.08.2016 um 21:42:

 

Ganz herzlichen Dank für die vielen aufmunternden Beiträge!! Es tut gut zu hören, dass Ihr die Art der Ausbildung auch als nicht akzeptabel empfindet... Die Trainerin nämlich sieht das ganz anders: Ich bin nämlich jetzt schuld, das es letztendlich nicht geklappt hat, weil ich die Ausbildung so abrupt abgebrochen habe. Dies zeigt allerdings vielleicht auch, dass sie es wohl nicht mit böser Absicht gemacht hat, sondern weil sie meinte dieser Weg sei der richtige...???
Ich habe jetzt ganz vorsichtig mit Bodenarbeit / Freiarbeit angefangen: zB mit den 7 Spielen nach Parelli und bin sehr glücklich, das Pablo dabei scheinbar viel Spaß hat und ganz gelassen ist. Abstreichen mit verschiedenen Gegenständen klappt auch schon wieder. Weichen / Dirigieren mit kleinen Hilfen und ganz viel Loben. Gestern habe ich es sogar geschafft eine Satteldecke für kurze Zeit auf den Rücken zu legen, dann ganz doll gelobt und wieder entfernt,- er war nicht entspannt, aber hat es von mir toleriert... ich denke es könnte also in ein paar Monaten mit dem Sattel auch klappen...
Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, ich merke leider aber auch, das ich mich glaube nicht mehr traue in den Sattel dieses Pferdes zu steigen... Mir fehlt einfach der Mut, die Kraft nach all der Zeit... Ich habe immer die Bilder des panischen Pablos vor Augen, was natürlich ganz schlecht ist fürs Einreiten... Ich bin wirklich ernsthaft am überlegen, ob ich für ihn nicht einen mutigen Pferdemenschen finde, der noch einmal ganz neu mit ihm anfängt.. Ich weiß, dass er ein wirklich tolles Pferd ist, das er auf feinste Hilfen reagiert, man braucht nur mit dem Finger zu zeigen und er weicht rückwärts, oder geht durch ein Hindernis; Freiarbeit, Bodenarbeit, Roundpen, Doppellonge einfach toll mitmacht, er kann sehr anhänglich sein, manchmal legt er den Kopf in Deine Arme und Dein Herz schmilzt... natürlich braucht er klare Grenzen, aber bitte ohne grob zu sein, na ihr kennt ja Pasos... Er hat auch ein tolles Gebäude, sehr schöne Gänge, wobei ich bisher vom Boden nur die drei Grundgangarten beübt habe, aber frei zeigt er auch schönen Tölt, wenn er etwas aufgeregter ist.. Es ist unendlich traurig, aber ich habe wohl einfach Angst noch einmal auf dieses Pferd zu steigen... Vielleicht findet sich hier im Forum ein Pasobegeisterter und vor allem ehrfahrener Pferdemensch, oder vielleicht kennt jemand einen Suchenden, der es sich zutraut Pablos Vertrauen zu gewinnen und dann den Mut hat ihn auch zu reiten... Ich werde die nächsten Monate nutzen, Pablo wieder sattelfest zu machen, bezweifel aber im Moment wirklich, ob ich mich noch einmal auf ihn drauf traue.... Habe neulich den alten Isi meines Mannes geritten und es war einfach alles so unkompliziert und einfach nur schön so durchs Gelände zu reiten, keine Probleme, nur die Seele baumeln lassen... Eigentlich möchte ich einfach nur reiten....



Geschrieben von minifini am 03.08.2016 um 22:27:

 

Hallo inken, ich widerspreche dir hier in einem Punkt sehr konkret, meine Meinung:

Ich halte diese Trainerin für nicht in der Lage, Pferden und Menschen "zuzuhören".
Das ganze gehypte Pferdeflüster-Gedöns geht mir schon lange gegen den Strich, denn wer so "redet", also aussendet in jeder Form, auch mit Körpersprache, der kann nie zuhören!
Dominanzgequatsche in Zusammenhang mit Pferden ist mir so zuwider, denn nie ist es gleich, wenn Pferde und Menschen Dominanz "anwenden".
Und ich kenne wenige dieser Art von "Trainern", die in der Lage sind, das zu unterscheiden, geschweige denn "anzuwenden". Ich bin es einfach leid, mit solchen Leuten überhaupt etwas zu reden. Ein netter junger Mann sagte mal sponten den so treffenden Satz, als er mit einem Arbeitskollegen abgeschlossen hatte: Das schenk ich mir. Ja, genau, das ist es in solchen Momenten seither.

Und wer so viel Mangel an Selbstreflektion auch noch dabei hat, wie diese Trainerin, der sollte Mofas schrauben, aber sich definitiv von Pferden jeder Art fernhalten. Von deren Besis ebenso. Wie "laut" muss ein Pferd denn noch werden, dass solche Menschen es kapieren?
Einen guten Willen, ein entschuldbares Verhalten dieser Trainerin, kann ich hierbei nicht erkennen, never-ever.

Ansonsten liest es sich schon relativ entschlossen, dass du Pablo abgeben möchtest. Schon schade drum, das dies nun sowas ausgelöst hat. Klar ist ein junger Paso was völlig anderes, als ein Alter-Hase-Isi. Aber mit Zeit und aller Ruhe können aus den Pasos auch trotz solcher Trauma-Sachen tolle und gelassene Pferde werden. Es ist ein Weg, der mit Sicherheit nicht kurz sein wird, ebenso auch mal ein paar Schlaglöcher aufweist, es sind halt sehr feine Pferde. Die Fähigkeiten hast du dafür. Ob du mit der Zeit das Vertrauen zu Pablo gewinnen könntest bezüglich dem Reiten, kannst nur du erfühlen. So lange du so verunsichert bist, wird Pablo auch das spüren und auch dir gegenüber "Vorbehalte" haben.

Falls du noch nicht 100 % entschlossen bist, könnte es irgendeinen Kontakt für dich geben, jemand der mit dir zusammen mit Pablo weitermachen würde, wäre das noch eine Option? Wäre es eine Chance, das Vertrauen von ihm für eine weitere Person zu gewinnen und so mit aller Zeit dein Vertrauen in ihn zu stärken?


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