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Geschrieben von Lind am 21.06.2016 um 15:16:

  Mineralfutter - welches ist gut?

So, nun komme ich nochmal mit dem Mineralfutter um die Ecke. Welches ist denn überhaupt empfehlenswert? Mittlerweile bin ich total verunsichert. Organisches oder synthetisches? Macht das wirklich einen Unterschied oder ist es eine Modeerscheinung? Brauch ich überhaupt ein Mineralfutter? Welches hilft den Pferden wirklich oder machts eher krank?

Unsere Pferde werden normal viel bewegt (4 - 5 mal die Woche) und sind zwischen 14 und 36 Jahre alt.

Das letzte Blutbild hat einen Mangel an Zink und Selen gezeigt, ansonsten passt alles.
Was füttert ihr denn so?



Geschrieben von tryggvi am 21.06.2016 um 16:09:

 

Ich füttere (momentan) 40g Marstall Force täglich - endlich mal ein Mifu was ohne murren gefressen wird Augenzwinkern



Geschrieben von sigga am 21.06.2016 um 16:17:

  RE: Mineralfutter - welches ist gut?

Zitat:
Original von Lind
Organisches oder synthetisches? Macht das wirklich einen Unterschied oder ist es eine Modeerscheinung?


Das Gegenteil von organisch ist NICHT synthetisch sondern anorganisch! Das hat nichts mit natürlich oder synthetisch zu tun, sondern bezeichnet lediglich den Unterschied, ob Kohlenstoffatome in einer Verbindung vorkommen oder nicht.

Ich persönlich verwende kurweise Mineralfutter ohne Geschmackszusätze und normalerweise vorzugsweise auch eins ohne Vitamine, dafür ergänze ich mit Aminosäuren bzw. ergänze mit zusätzlich Eiweiß bzw. fallweise auch mit Ölsaaten.

Ich persönlich verwende Mineralfutter von Okapi verschiedene Produkte je nach Bedarf.



Geschrieben von Skyggnir am 21.06.2016 um 16:42:

  RE: Mineralfutter - welches ist gut?

Ich setze inzwischen immer auf natürliche Quellen, synthestisch würde ich nur noch im absoluten Ausnahmefall und bei nicht passenden natürlichen Quellen substituieren. Genauso, wie ich es auch bei mir selber halte.
Wichtiger finde ich aber inzwischen fast, dass man nicht tagaus, tagein eine bestimmte Menge x MiFu füttert, sondern wirklich nur, wenn Bedarf besteht. Sprich, zB in Zeiten des Fellwechsels kurweise. Oder bei nachgewiesenem Mangel.



Geschrieben von Pika am 21.06.2016 um 18:23:

 

Ich füttere Mineral (synthetisch) zusätzlich.
Lange habe ich das Salvana PS gefüttert und im letzten Jahr bin ich auf St. Hippolyt Semper Cube umgestiegen. Beides Mineralfutter, die als Ergänzung zur Raufutter bzw. Weidegrasfütterung passen.

(Außer Gras und Heu (meistens von den gleichen Flächen) und ein Löffelchen Leinsamen bekommen meine Pferde nichts anderes. Kein Krafu!
Gearbeitet wird so richtig keiner, eher fast tägl. nett bewegt. Augenzwinkern )

Hier bei uns heißt es, dass wir sehr eisenreiche Böden haben. Ob dadurch vom Pferd mehr Eisen aufgenommen wird und Kupfer verbraucht wird verwirrt verwirrt verwirrt verwirrt weiß ich z.B. nicht!
Ich habe aber nun nicht nach einem Mineralfutter geschaut, welches wenig Eisen und mehr Kupfer enthält.

Das Salvana habe ich gefüttert, weil
- die Bestandteile nicht in Chelaten gebunden sind.
Chelate haben in der Regel eine höhere Bioverfügbarkeit.
Nachteil: Der Körper kann überschüssige Mineralstoffe dann auch nicht mehr adäquat ausscheiden.
- ich will mein Heu & Gras / Böden nicht jedes Jahr analysieren lassen (außerdem weiß man, dass sich durch die Lagerung vom Heu Vitamine verpflüchtigen. Also müste man einkalkulieren, dass sich die Werte vom Heu im Laufe der Zeit ändern.)
- ich kann und will, auch wenn ich das Raufutter analysieren lassen würde, nicht berechnen, was meine Pferde noch zusätzlich bräuchten. (Da ist irgenwie viel miteinander verzwickt und das Eine bedingt das Andere usw)
Ein Beispiel:" Für Zink gilt beispielsweise: Zinkoxid (anorganisch) ist etwa 10-20% bioverfügbar. Zinksulfat (anorganisch) ist etwa 50-65% bioverfügbar. Zinkchelat (organisch) ist etwa 80-95% bioverfügbar. Das gilt aber nur, wenn diese Mineralstoffe _einzeln_ gefüttert werden. In dem Moment, wo man eine Mischung füttert, in der z.B. Zink und Kupfer enthalten sind, sinkt in dem Fall die Zinkverfügbarkeit ohnehin schon um 50%, da Zink und Kupfer um dieselben Eintrittsstellen im Darm konkurrieren. Aus diesem Grund werden in der Regel auch Mengen, die weit über dem Tagesbedarf liegen, den Futtern zugesetzt, damit am Ende die passende Menge im Pferd landet, denn der Rest verbleibt im Darm." http://www.sanoanimal.de/was-ist-besser-fuer-mein-pferd-organische-oder-anorganische-mineralstoffe/
- Überschuss zu füttern, welcher nicht vom Pferd ausgeschieden werden kann, macht mir mehr Angst.
Vor allem, seit dem die Bedarfswerte herabgesetzt wurden.

http://www.cavallo.de/know-how-rund-ums-pferd/pferdehaltung/mineral-planer-richtig-fuettern-mineralstoffbedarf-von-pferden.804529.233219.htm#1

Wenn ich mal ein Blutbild machen lassen habe, war immer alles ok.
Mit dem Wechsel von Salvana auf St.Hippolyt wollte ich schauen, ob sich was ändert. Zum Beispiel hat eins meiner Pferde einen sehr spöden Huf, leckt nach längerem Weidegang Erde und schubbelt im Sommer mal gerne die Schweifrübe. Nun nach eionem Jahr St. Hippolyt hat sich nicht wirklich großartig was geändert.



Geschrieben von sindra am 20.08.2016 um 16:43:

 

Zur Zeit füttere ich Josera- Joker.
Nur 1 Händchen, d.h. nicht mal ne Handvoll.

Die Schwierigkeit ist, dass kein Pferdeladen Mineralfutter führt, ich muß zum nächsten Landhandel 40 km fahren. Der Josera Händler ist vor Ort.

Ich hatte schon das von der Baywa, weiß nicht mehr, wie das hieß,
eins von St. Hippolyt,
Torneo,
ein total organisches, das auch in Schwaiganger gefüttert wird, war seeeehr teuer.

Unterschiede hab ich gesundheitlich keine bemerkt. Falls mal ein Blutbild fällig war (das ist auch schon ewig her), war auch alles o.k.

Zink- u.Selenmangel haben hier wahrscheinlich viele Pferde, liegt an unseren Böden.

Was meine z.Zt. wieder machen, sie schlecken am Waldboden, das ist doch auch ein Zeichen für Mineralmangel ?



Geschrieben von minifini am 21.08.2016 um 20:19:

 

Waldboden fressen
Ich gehe davon aus, dass es hier auch um Bakterien und Pilze geht, auch kleine Käfer und Co, die Inhaltsstoffe haben, die Pony für sich als nützlich findet.
Auch dann, wenn sie Rinde abfressen, die schon richtig zersetzt ist, oder modernde Blätter vom Boden fressen, lasse ich das zu, ohne große Sorgen, was sie dabei aufnehmen könnten.
Ich hoffe darauf, dass Pony bei solchen Fress-Anwandlungen spürt, was richtig ist. Problematisch finde ich nur, wenn da irgendwobei zuviel Sand ins Pony kommen könnte.

Ob man das mit den ganzen Mifus so hinbekommen kann, was Pony sich im Wald dazu holen kann, auch in Kräutern enthalten ist, halte ich für begrenzt.
Zumindest gehe ich auch darauf gezielt spazieren, dass Pony sich im Wald bedienen kann. Bisher gab es damit keine gesundheitlichen Auffälligkeiten. Im Gegenteil zu den ganzen industriell hergestellen Futtermitteln, die immer wieder Inhaltsstoffe und Bestandteile enthalten, die man besser nicht im Pferd hat.

Wenn Mifu nötig ist bei uns, dann sind es die Biroca Ursonne Premium - Pellets (Schaette bzw Saluvet) obwohl es mineralische Bestandteile hat, dazu mal ne Kur Dr. Weyrauch Goldwert, oder einzeln Zink, Mangan usw. Selen reguliert sich häufig von alleine, wenn der Rest passt. Darin hatte ich noch nie Mangel, sogar mal gesammelt, weil was anderes schlecht war. Aminosäuren halte ich für wichtig, dass sie über entsprechende Pflanzen o. Ä dazukommen.

Auch wenn es dabei immer weiter das Problem gibt, wenn die Mineralien sich gegenseitig "bedrängen". Es ist nicht einfach, das mit dem Mifu richtig zu machen, weil man immer weiter viel zu wenig darüber weiß beim Pferd.
Ich denke, wenn alles passt, die Haar- und Hornqualität stimmt, das Pony fit ist, dann sollte doch alles soweit ok sein. Die Momentaufnahme Blutbild zeigt wohl nur dann an, wenn es schon ernst wird. Zudem heute immer noch niemand weiß, wieviel von was noch in den Speichern liegt, wenn es im Blut mangelt, weil gerade was im Umbau ist. Calciummangel im Blut sei aber dann schon ein sehr konkretes Problem.

Wenn ich mir ansehe, wer am meisten von Mängeln schreibt, ja teils Angst macht für die Besis, dann sind es doch die Hersteller von Futtermitteln....... das hat für mich schon einen gewissen Touch.



Geschrieben von Encanto am 22.08.2016 um 20:11:

 

Mit diesem Thema setze ich mich auch immer mal wieder auseinander. Es gibt ja mittlerweile unzählige Hersteller und ich habe das Gefühl täglich kommt noch einer dazu. Auch was da immer so geschrieben wird liest sich im ersten Moment logisch. Ich denke nur immer, daß man früher als es noch kein Mifu gab gesündere Pferde hatte als heute mit den vielen Zusatzfuttermitteln und die Pferde mußten dazu noch viel mehr arbeiten als unsere heutigen Freizeitpferde.
Gut das Argument, daß die Wiesen früher artenreicher waren ist schon richtig, aber wieviel an Vitaminen und Mineralien man zufüttern muß damit es paßt wissen die meisten nicht wirkich. Man füttert einfach was der Hersteller vorgibt. Ich will mich da nicht ausschließen, ich lasse auch nicht ständig eine Blutuntersuchung machen um zu sehen ob alles in Ordnung ist Mache ich bei mir auch nicht!
Am meisten leuchtet mir ein, daß ein Pferd Mifu natürlichen Ursprungs besser verwertet und dies bei einer Überdosierung auch ausscheidet was wohl bei synthetischem Mifu nicht oder nur teilweise möglich ist und bei einem längeren Zeitraum die Nieren geschädigt werden können.
Ich finde dies hier sehr interessant
http://naturalhorse.de/selenmangel-eine-weit-verbreitete-pferdekrankheit-2.html



Geschrieben von minifini am 23.08.2016 um 00:59:

 

Encanto
Was eine gute Arbeit, das Wissen und Überlegungen so zusammenzutragen - oder das noch viel herrschende Unwissen zu deklarieren - wie in dem link von Dr. Fritz gemacht. Sie ist richtig gut und kritisch, egal, was sie thematisiert.
Mir hat schon Vieles zu denken gegeben, was die Industrie gerne hätte, was ich als Pferdehalter zu glauben habe..... Seitdem ich Pernaturam kenne, die sich auch kritisch mit der heute herrschenden Sicht auf die Biologie insgesamt auseinandersetzen und ihren alternativen Weg gehen, bin ich auch mehr in Richtung Kräuter gegangen und sehe das immer stärker für meine Ponys als den richtigen Weg an.

Zwar fällt es mir auch zwischendurch mal schwer, "nur" Kräuter und Co von denen alleinig ohne jegliche MiFu-Kur zu füttern. Es ist doch auch aus Stressgründen, die überall im Pferdealltag vorkommen, mal ein Ungleichgewicht durch Mehrbedarf, z. B. von Zink, im Pferd.
Aber Kräuter sind es ja, was im Heu und auf den Koppeln oft fehlt. Und der Bericht von Dr. Fritz bestätigt mir nun mal wieder, wie das mit den Blutwerten - die ja noch nicht mal in Deutschland einen echten Standard haben - für die Industrie eine nützliche Möglichkeit ist, Sorgen zu schüren und ihre Produkte ins Pferd zu bekommen. Kein Wunder, dass häufig die Leber überlastet ist, der ganze Stoffwechsel nicht mehr stimmt, mit allen Folgen z. B. der Ekzeme, wie auch Mauke, schlechte Hufe mit Fäule usw.
Nur, das Lebergeschehen, Nierenüberlastung, zeigen sich erst dann im Blutbild, wenn es schon fast zu spät ist.



Geschrieben von Wisy am 23.08.2016 um 09:04:

 

Bitte nicht vergessen, dass Frau Dr.Christina Fritz und Dr.Stefan Brosig keine Mediziner sind...erstere ist Biologin und er ist promovierter physikalischer Chemiker. Ob man in allen Fällen gut beraten ist, in medizinischen Fragen ausgerechnet Nichtmediziner , die an ihrem verkauften Wissen verdienen wollen, als Referenz heranzuziehen, bleibt jedem selbst überlassen.

Ich bin da altmodisch und mein wichtigster Grundsatz ist seit vielen vielen Jahren "das Auge des Herrn füttert das Pferd" - soll heißen, so lange die Pferde gut aussehen und leistungsfähig sind, halte ich meine Fütterung für ok und mache mich nicht mit dauernden Überprüfungen und Berechnungen verrückt. Erdefessen z.B. würde mich stutzig machen und suchen lassen, warum das passiert, zulassen würde ich es nicht.



Geschrieben von minifini am 23.08.2016 um 14:19:

 

Wisy
Da bin ich bei dir, das hatte ich ja auch schon in meinem Beitrag davor so geschrieben, das Lebewesen hat Vorrang und zeigt, wie es um es steht. Klar ist, man braucht dafür etwas Erfahrung in der Sache, auch damit man die verschiedenen Möglichkeiten hinterfragen und für sich beurteilen kann, wenn man mal was Auffälliges dabei bemerkt.
Und eben da sind auch Brosig und Fritz. Für mich gerade deshalb dabei positiv, weil sie Biologen sind, wie auch die Leute bei PerNaturam, die ich u. A. im Seminar und allgemein in ihrer Philosphie sehr zu schätzen gelernt habe. Zudem ist es für mich weiter so, wer die Verbesserung bei gesundheitlichen Problemen des Lebeswesens erwirkt, hat die natürlichen Vorgänge nicht weiter belastet, sondern sie unterstüzt. Das kann ich definitiv von diversen Futtermittel- MiFu und-sonstigen-Zusätzen-Herstellern nicht so einfach sagen...

Um beim Selen zu bleiben, eben auch das Brosig-Beispiel Trakehner, die laut heutigem Verständnis derzeit im absoluten Selenmangel waren und dann "trotzdem" noch fast unglaubliche Leistungen brachten.... Oder vielleicht deshalb, weil sie nicht mit Industriefutter und medizinisch überversorgt und belastet waren? Wenn ich mir die ganzen Stoffwechselrekrankungen, Hufrehe, EMS, Allergien usw, heute ansehe, die kommen für mich vom Zuviel, Plus von den tollen Zusätzen, die nicht deklariert werden müssen, Nur ein ekliges und giftiges Beispiel: E 324, Ethoxyquin. Wen man betrachtet, wofür es ursprünglich hergestellt wurde und was es ist, aber heute noch sozusagen völlig dem Zweck entfremdet verkauft und genützt werden darf.... ich glaube, da kann man nur ins Grübeln kommen. Und das ist schon länger bekannt, nicht erst seit den Berichten, dass es in unserem Pferdefutter und den MiFus und allgemein in jedem Schlachtierfutter legal eingesetzt werden darf / auch wird, zur Konservierung, obwohl es für Anwendungen z. B. im Obstbau schon lange verboten wurde.

Leider ist da für mich viel zu wenig Zusammenarbeit zwischen den Schulmedizinern und den Biologen, von der Politik mal zu schweigen, weil jeder andere Interessen verfolgt.
Und ich bin jemand, der aus langer Erfahrung mehr Vertrauen in die natürlichen Vorgänge selbst hat, soweit der Mensch sie noch nicht zerstört hat - als in die Wissenschaft, die alles in Teile zerlegt, nur das finden kann, wonach sie explizit sucht. Platt gesagt, am großen Ganzen dabei vorbeischaut und die nie so weit kommen wird, alles verstehen zu können, weil es einfach viel zu komplex ist, anstatt sich mehr auf den Eindruck zu verlassen, wie der Herr, der das Vieh füttert. In vielen Dingen finde ich das streng wissenschaftliche Rangehen heute eher hinderlich, egal aus welcher Richtung.

Und genau das passiert ja auch in den Labormethoden, die nur den einen kleinen Teil erfassen können, der gerade jetzt da ist, wie du das ja auch für dich siehst.
Und das ist es eben, weil sie nur die wissenschaftlichen Methoden für ihre Feststellungen haben, der das so begrenzt.

Da diese Methoden vom Menschen so gemacht sind, die Natur - für mich etwa in ScheibchenTechnik - zu begreifen, ist dies leider eben in der Vielschichtigkeit undurchschaubar. Damit werden wir leben (müssen), auch wenn die medizinische Abteilung der Wissenschaft heute häufig ihr Ding für die volle Wahrheit vertritt, anstatt sich mit Andersdenkenden zusammenzutun - aber zum Glück darin offener wird - zum Nutzen für unsere Lebensgrundlage, auch wenn es zeitlich doch eng wird.
Für mich wäre es hier viel mehr auch angesagt, sich mehr mit den natürlichen Zusammenhängen im Komplex zu beschäftigen, als in der Regel abstrakte, immer wiederholbare Tests zugrunde zu legen, um die Natur zu erklären. Ein einfaches Beispiel sind die Vitaminpräparate, die lange als Non-Plus-Ultra beworben wurden (und noch werden) mit dem Fehler, dass sie ohne den natürlichen Zusammenhang als nur einzelne Bestandteile daraus viel mehr Schaden als Nutzen anrichten im Organismus.

Die Industrie will davon leben, Arbeitsplätze hängen dran, die Kette ist nun heute mal so und alles global
Das verhindert, das immer weiter erworbenen - bzw häufig nur wieder ausgegrabene - Wissen, egal ob Komplexe oder Stücke, dann auch werterhaltend anzuwenden. Wer die Chance hat oder hatte, von den "Alten" zu lernen, die ein anderes "Selbstverständnis" im Umgang mit dem Leben haben / hatten, bis die Konzerne sie überzeugen wollten, nur die industriell neu erfundenen und hergestellten Mixturen sind richtig, der hat mit Sicherheit eine hinterfragende Einstellung zum heutigen Stand der Entwicklung.

Und wird auch darüber nachdenken, um für sich die richtige Entscheidung zu treffen, welches MiFu richtig ist. Eine Schwierigkeit sehe ich zwar weiter, wenn ein Pferd erstmal durch diverse Zusätze im Stoffwechsel überlastet wird, dass es dann nicht weiter Pülverchen und Pelletts reingeschoben bekommt, anstatt mal was wegzulassen......

Gut bleibt dabei, dass es heute überall viele Anregungen gibt, dass jeder für sich abwägen kann, welche Wahl er wobei auch immer treffen mag. Es ist ja ständig offen, wenn etwas nicht fuktioniert, das Lebewesen das anzeigt, auch umzukehren, neu zu hinterfragen und eine neue Wahl zu treffen.



Geschrieben von Sincera am 23.09.2016 um 06:40:

 

Also ich habe habe gute Erfahrungen mit Sempermin und Sempercube gemacht.
Die Sempercubes wurden mir mal von einer THP empfohlen.
Eine andere Einstellerin füttert es auch und wir sind sehr begeistert davon.
Allerdings wechsle ich auch schonmal das Mifu je nachdem obs gerade eher Kraftfutter dazu gibt oder im Sommer die Weide ausreicht. Da muss man immer das CA/P Verhältnis im Auge behalten.
Synthetisch - oder nicht, ich habe mit beidem gute Erfahrung gemacht, wobei ich bei einem Pferd, das Mangel hat, eher auf ein Synthetisches setzen würde.
"Naturmineralien" können nicht immer komplett aufgeschlossen werden, sprich nur ein Teil der natürlichen Mineralien landen letzendlich im Pferdeorganismus. Wenn man weiß, was und wieviel Pferdchen braucht aufgrund von Mangel o.ä. ist es für mich keine sichere Alternative.
Solltest du dennoch auf synthetisches Mifu verzichten wollen, würde ich Bierhefe zufüttern(reich an Selen) und Zink findet man überwiegend in Öl- und Hülsenfrüchten, sprich Leinsamen, Flohsamen, Getreide. Oft steht ein Zinkmangel in Zusammenhang mit einer Calcium Überversorgung.



Geschrieben von minifini am 24.09.2016 um 11:09:

 

Hi
Was bedeutet "Naturmineralien", die nicht so für den Organismus zur Verfügung stehen? Oder habe ich das falsch verstanden? Ein gesunder Organsismus nimmt sich aus der Natur - wenn verfügbar - was er braucht, den Rest wirft er raus.
Zudem werben leider viele Firmen mit Natur und ohne Zusatzstoffe usw.
Nur heißt das soweit nichts, denn es geht dabei lediglich darum, laut Gesetz nicht deklarationspflichtig. Sogar der toxische Stoff Ethoxyquin, E 324, ursprünglich zum Gummi stabilisieren entwickelt und im Obstbau usw schon lange verboten, wird munter in Futtermitteln verwendet und muss nicht deklariert werden! Es gibt laut einer streng biologisch arbeitenden Firma weiter keinen anderen Stoff zur Haltbarmachung. Man kann zwar Einiges aus der Natur als Antioxidanz benützen, dass es sich gegenseitig haltbar macht. Nur war es, meiner Erinnerung nach vor allem bei Vit A. nicht möglich, das natürlich zu stabilisieren. Demnach muss dann wieder E 324 eingesetzt werden, wenn Vit A zugesetzt ist.

Als ich auch bei einem Hersteller von hier schon genannten Produkten, der ach so toll Natur verpackenden und damit werbenden Firmen, wissen wollte, was sie so reinmischen, bekam ich die Antwort, es sei genug deklariert. Als ich dann wiederholte, dass ich aber was über die nicht der Deklaration unterliegenden Stoffe wissen wollte, war das Gespräch beendet. Gerne PN, welche der Firmen das betrifft, die dann so schweigsam war, als sie hätten Farbe bekennen müssen. Klar, Melasse und Co ist meist drin. Empfindliche Öle, und wieder muss man diese stabilisieren, sonst werden sie sehr schnell ranzig, wie u. A. von Leinöl gut bekannt, dass immer wieder als wertvoller Bestandteil gepriesen wird.... Aber eben wertvoll nur in größerer Dosis, als verwendet und nur für sehr kurze Zeit haltbar, dann den Stoffwechsel belastend, außer mit Konservierung - und wieder sind es dann Zellgifte durch das Ranzige.

Mittlererweile, nach vielen Recherchen über Zusatzstoffe, Bindemittel und dann Gesetze bei der Regelung der Deklaration, hinterfrage ich weiter. Gerade weil mittlererweile so viele Pferde im Stoffwechsel, Leber und Co, überlastet sind. Was leider ein Blutbild - wie beim Menschen auch - erst dann zeigt, wenns schon anbrennt.
Ich finde es weiter unüberschaubar. Und wie schon von Cincera angeführt, sind eben die meisten MiFus dann auch noch für Heu-Hafer-Fütterung ausgelegt und erzeugen bei den Freizeitpferden ohne Fütterung von Getreide und Co den unerwünschen Calciumüberschuss, der weitere Probleme erst erzeugt.



Geschrieben von Effie am 27.11.2016 um 19:27:

 

Huhu,

ich hole diesen Faden mal wieder hoch Augenzwinkern

Eine Freundin von mir schwört auf isländisches Moos als Bestandteil im Mineralfutter. Es sei sehr gut für das Horn des Hufes. Ihr Pferd hat tatsächlich tadellose Hufe. Vorher dachte ich immer, es sei für Husten und so. Habt ihr Erfahrungen damit?

LG



Geschrieben von Fiffil am 14.04.2018 um 06:40:

 

Hallo, ich lasse das Thema mal wieder zum Leben kommen. smile
1. Mit Isländischem Moos habe ich leider noch keine Erfahrung gemacht.

2. Seit kurzem steht mir ein Isländer zur Verfügung. (Gehört nicht mir, ich darf mich aber voll um ihn kümmern). Er steht auch noch nicht lange bei uns am Hof. Er steht in Weidehaltung und auf der Koppel ist ein Mineralleckstein vorhanden. Genügt dieser?
LG



Geschrieben von Wisy am 16.04.2018 um 13:05:

 

Hallo Fiffil, ganz so einfach ist die Antwort auf deine Frage nicht, weil man da immer mehrere Faktoren berücksichtigen sollte, vor allem die Mineralisierung des Grundfutters (Heu und Gras) spielt dabei eine große Rolle.

Da du wahrscheinlich keine Analyse des Grundfutters vorliegen hast als RB, würde ich persönlich an deiner Stelle noch ein Mineralfutter zufüttern, denn ein Leckstein ist die schlechteste Lösung, um Mineralien aufzufüllen, weil er 1. meist nicht so günstig zusammengesetzt ist und 2. du nie Kontrolle darüber hast, wie oft er von deinem Pony benutzt wird.

Bekommt er außer Gras und Heu noch etwas, ein Kraftfutter oder sowas?



Geschrieben von Fiffil am 16.04.2018 um 13:41:

 

Hallo Wisy.
Nein, eine Analyse konkrete habe ich leider nicht.
Allerdings hat die Besitzerin vom Hof letztes Jahr eine Analyse von den Weiden machen lassen, um es auf Giftstoffe prüfen zu lassen, mit dem Ergebnis, dass unser Gras sehr Gesund ist und nicht so viel Zucker enthält. Mehr weiß ich leider nicht.
Momentan (und vorraussichtlich auch weiterhin) bekommt er Heulage statt Heu, der einer seiner Kameraden eine Stauballergie hat. Außerdem bekommt er nach der Arbeit 1-2 Hände voll Hafer.
LG
Fiffil


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