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Geschrieben von Kuxi am 15.01.2017 um 13:51:

geschockt Glück auf, der "Steiger" kommt

So, dann möchte ich mal dreist anfangen,
von Euren Erfahrungen zu profitieren Augenzwinkern

Unser Sómi soll wie gesagt im Juni 2014 geboren sein.
Im August 2016, habe ich in damals bereits als Wallach gekauft.
Wie gesagt, vollkommen unerfahren aber vom Isis-Virus erwischt, wollte
ich mich bestmöglich auch um unser Pferdchen kümmern.
(meine Frau glaubt es heute noch nicht Augenzwinkern )
Ich habe mir vorgenommen den Sómi an die Umwelt zu gewöhnen, mit ihm
Spazieren zu gehen und selbst erst einmal das nötigste für die Pflege und
vor allen etwas „pferdisch“ zu lernen.
Vollkommen unbedarft, bin ich also von Anfang an mit ihm spazieren gegangen.
Er hatte keine Probleme damit, allein mit mir über Stock und Stein, Wiesen, Felder
und Wälder spazieren zu gehen. Von Traktoren o.ä. hat er vor nichts Angst gezeigt
und auch in solchen Momenten, konnte der dicke Boss (also ich) ihn recht schnell
beruhigen.
Ich hatte Spaß und war auch ein wenig Stolz, weil meine Frau und Tochter immer ganz
begeistert waren. Ich habe mich irgendwo auf eine Wiese gesetzt, dass Pferdchen am
Strick und habe ihn grasen lassen, nie ein Problem.
Wir sind sogar zusammen gejoggt, am lockeren Strick ist der Junge neben mir her gerannt,
bis mir die Zunge aus dem Hals hing und nur ein ruhiges Hooooo, von mir brachte ihn
dazu anzuhalten und gemächlich mit mir weiter zu laufen.
Aber…….Augenzwinkern nach etwa 6 Wochen fing der Bursche auf einmal an beim spazieren gehen,
auf einmal zu steigen. Anfangs am liebsten, wenn ich das grasen au der Wiese abgebrochen
habe um wieder zurück zu laufen. Mittlerweile aber, macht er die Tänzchen auch einfach so.
Meistens merkt man schon zu Beginn, dass er an diesem Tag ein wenig „Hummeln im Hintern“
hat, er wirkt dann recht aufgeregt und kurz danach, beginnt er zu steigen.
Es wirkt nicht einmal wirklich aggressiv, auch bin ich nicht sonderlich ängstlich. Aber es macht
natürlich nicht so viel Freude wie vorher, wenn dein Pferdchen auf einmal mitten auf der Straße
das Steigen anfängt.
Er macht das übrigens nicht nur bei mir, sondern auch bei meiner Frau und Tochter.

Kurz noch zu mir, ich bin für den Sómi, der dicke Onkel mit den Leckerchen. Da ich von Anfang
an unbedarft um seine Freundschaft gebuhlt habe, gab es immer Leckerchen von mir. Zum Hallo,
für jeden Fuß, den er beim putzen gehoben hat, wenn es sich beim spazieren gehen gut verhalten
hat und auch beim Tschüß sagen.
Ich weiß mittlerweile, dass ich das nicht übertreiben darf, aber immerhin kommt mein „Eselchen“
sofort an`s Tor, wenn er mich sieht und sollte er mich nicht sehen, genügt ein schnalzen mit der
Zunge und schon lässt er alles andere stehen und liegen und kommt zu Papa. Augenzwinkern

Wie bitte, „erkläre“ ich unserem Pferdchen am sinn- und effektvollsten, dass ich nicht möchte,
dass er steigt?

Danke für Eure Zeit und eure Tipps,
Kuxi



Geschrieben von Funny_Girl am 15.01.2017 um 14:23:

 

Kuxi - das ist das typische Anfängerphänomen mit Pony ver- statt erziehen....Dein "Eselchen" hat beschlossen, selbst zu entscheiden, was er machen will und der nette Onkel mit den Leckerlies wird nicht für voll genommen. Da das beim Onkel wunderbar funktioniert, versucht das Pony seinen Dickkopf auch bei anderen Menschen durchzusetzen. Und steigen ist eine "wunderbare" Art und Weise, dem Ding am anderen Ende des Strickes klarzumachen "Ich sage, wo's lang geht!"

Ich würde SOFORT alle Leckerlies verbannen, lange Spaziergänge durch kurze Reprisen (und ohne das Pferd grasen zu lassen) ersetzen und den netten Onkel mal außen vor lassen.
Konsequentes Führtraining in Roundpen/Halle/Platz mit langem Seil, so dass du ihn, wenn er seinen Kopf mit steigen durchsetzen will, lang lassen kannst. Und dann wieder bestimmt von ihm einfordern, dass er jetzt neben/mit dir als Boss! zu laufen hat. Und ich würde mir einen Bodenarbeitsprofi (nein, kein NHS nach Parelli, sondern "stinknormale" Erziehung und Ausbildung am Boden) zu Hilfe holen.

Leider lernen Pferde solche Unarten schnell, aber sie ihnen wieder auszutreiben dauert mitunter lange.
Dein Eselchen muss lernen, dass der Chef nicht er ist, sondern du.
Und wenn dein Pony wieder eingenordet ist, dann bitte nicht in alte Verhaltensweisen zurück fallen - d. h. nicht, überhaupt keine Leckerlies mehr, sondern wenn, dann muss er dafür was tun.



Geschrieben von Vinja am 15.01.2017 um 14:31:

 

2014 geboren? Ab auf die Jungpferdewiese!!! Er braucht niemanden der mit im Joggen geht und ihn mit Leckerchen versorgt oder mit ihm irgendwo irgendwelches Führtraining veranstaltet.



Geschrieben von Fio am 15.01.2017 um 14:39:

 

Hallo, das Pferd ist jetzt also etwa 2 1/2 Jahre alt?

Um so ein Pferdbaby kümmert man sich am besten, wenn man es unter anderen Pferden unterschiedlichen Alters aufwachsen lässt. Da lernt es pferdisch, und kann seine Flegelzeiten wunderbar unter seinesgleichen austoben.

Man(n) nimmt ja auch kein Kind im Kindergartenalter in einen geschäftlichen Termin mit, und erwartet dann, dass es sich dort so benimmt wie ein Erwachsener. ;-)

Dein Programm ist sicher gut gemeint, in dieser Phase der Pferdejugend aber leider eher kontraproduktiv.

Gruss, Fio



Geschrieben von Lieschen am 15.01.2017 um 14:56:

 

Wenn es mein Pferdchen wäre, würde ich es auch nochmal zumindest für dieses Jahr auf die Weide in eine Herde schicken....


Bei der Frage wie ernst dich dein Pferdchen nimmt, solltest du dich bei jeglichem Kontakt mit deinem Pferd fragen "Wer bewegt wen?" . In der Herde ist es so, daß rangniedrigere Pferde den ranghöheren immer ausweichen müssen, wenn diese es einfordern, d.h. wenn du von deinem Pferdchen ernstgenommen möchtest, mußt du dafür sorgen, dass du es bewegst und nicht das Pferd dich. Du läufst also z.B. auf dem Paddock nicht um dein Pferd herum, sondern forderst es freundlich konsequent auf dir den Weg frei zu machen usw. usw.. Auch eine gewisse Individualdistanz solltest du einfordern, damit es dir nicht ständig auf den Füßen steht, das ist ein NoGo bei Pferden untereinander. Gekrault wird z.B. nur, wenn dein Pferd erst respektvoll war und du dann hingehst und damit beginnst. Alleine dieses "herdentypische" Verhalten deinerseits wird deinem Jungspund schon vermitteln, dass du das Sagen haben möchtest, und ist schonmal einer guter Anfang für jegliche weitere Erziehung... Und irgendwann sollte dann eben ein gutes Führtraining (am besten mit Anleitung) und später Bodenarbeit dazu kommen. Wobei, ordentliches Führen und Anbinden (nicht zu lange) zur Hufpflege und zum Putzen, sollte natürlich auch jetzt sofort schon möglich sein.

Viel Glück!



Geschrieben von Helmingur am 15.01.2017 um 15:13:

 

Ich würde mit einem so jungen Pferd auch nicht spazieren gehen.
Da fehlt einfach noch das Vermögen, sich länger zu konzentrieren - gepaart mit der Leckerchen-Funktion des Onkels bei jeder Kleinigkeit können dann solche Unarten sehr leicht entsehen und unter Umständen wieder schwierig zu korrigieren sein.

Ich würde den auch auf möglichst viel Platz mit Kumpels in allen Altersklassen auf die Weide schicken.
Immer mal Hufe geben üben, kurzes Führtraining immer mal. (damit das mit dem Steigengar nicht mehr vorkommt)
Mehr braucht der gar nicht.
Am besten ist, einem Pferd gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, etwas falsch zu machen oder sich Unfug auszudenken.

Vielleicht wäre es nicht verkehrt, mit einem erfahreneren Pferd so lange zu üben, wie der Kleine noch ein Jugendlicher ist, dass du "pferdisch" besser verstehst?


PS: Männerquote! +1 großes Grinsen



Geschrieben von Funny_Girl am 15.01.2017 um 15:17:

 

OK, ich bin dann hier raus...weil ich dieses *sorry* isländerszenentechnische "mit einem Jungpferd hat man nicht zu arbeiten" nicht nachvollziehen kann und will! Für mich spricht nix dagegen, in kleinen Einheiten das Jungpferde-ABC mit Anbinden, Hufe geben und Führtraining zu festigen. Und im weiteren Verlauf das Pferd durch Spaziergänge an die große weite Welt zu gewöhnen.
Aber ich habe ja auch keinen ISI, weil die sind ja soo anders....und jeder, der es wagt mit einem Pferd/Pony unter 5 Jahren was zu machen, ist ein Tierquäler....

Flüchten



Geschrieben von Gáski am 15.01.2017 um 15:25:

 

Funny, damit kann ich auch nichts anfangen. Fünf Jahre die Pferde auf der Jungpferdeweide "vergammeln" und dann vom Jungpferdebereiter in 3 Monaten ausbilden lassen ist nicht so meinst. Meine Pferde geben schon als Fohlen freistehend auf der Weide Hufe und und lassen sich führen. Von dieser Pseudowildpferdeaufzucht halte ich gar nichts. Ich gehe übrigens mit 3-jährigen Pferden sporadisch auch schon mal spazieren, warum auch nicht? - Weil an das in Island auch nicht macht? Das ist irgendwie ehrlich gesagt strunzegal.



Geschrieben von Fio am 15.01.2017 um 15:44:

 

"Fünf Jahre die Pferde auf der Jungpferdeweide "vergammeln" und dann vom Jungpferdebereiter in 3 Monaten ausbilden lassen ist nicht so meinst. "

So was hab ich hier allerdings nicht gelesen.

Und ich kann hier nur für mich sprechen, aber das ist auch nicht das, was ich meine. ;-)

Nur reden wir hier von einem ziemlich anspruchsvollen Programm, das ein nach eigenem Bekunden absoluter Anfänger mit einem Pferd im Kinderalter durchführt.

Gruss, Fio



Geschrieben von Lexi am 15.01.2017 um 15:46:

 

Kuxi hat nach Meinungen gefragt und diese gesagt bekommen.
Wenn jemand anderer Meinung ist, ist das ja ok, aber diesen Thread jetzt zu benutzen, um untereinander Grundsatzdiskussionen zu führen, finde ich nicht so schön. Da kann man einen eigenen Thread für aufamchen.
Helft Kuxi mit Eurem Rat weiter oder diskutiert das bitte woanders aus.



Geschrieben von Mósa-mín am 15.01.2017 um 15:56:

 

Augen rollen Von vergammeln und verwildern lassen hat doch nun wirklich keiner gesprochen. Immer diese Vorurteile Augen rollen
Ich gewöhne meine Fohlen auch an Menschen, ans Halfter, Hufe geben etc. Aber danach kommen sie in die Herde, ohne weiter betüddelt zu werden. Das gelernte vergessen sie doch nicht!

Aber dieser Thread ist doch ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn zu viel mit einem Jungpferd gemacht wurde. Für mich klingt es nämlich nicht danach, dass nur sporadisch mal ein kleiner Spaziergang gemacht wurde, sondern dass das junge Pferd regelmäßig Programm hat. Das es dann, wenn dazu nicht konsequent genug mit ihm umgegangen wird, anfängt seine Kräfte zu messen, finde ich völlig normal und überhaupt nicht überraschend. Ich finde aber auch, dass man Kuxi da keinen Vorwurf machen kann, denn er wusste es schlicht nicht besser bzw. hat die Erfahrung nicht.

Ich würde das Programm erstmal deutlich runter fahren. Beschränke es auf kurze, sporadische Spaziergänge unweit von der gewohnten Umgebung. 5-10 Minuten einmal pro Woche reicht völlig aus. Wichtig ist, dass du aufhörst BEVOR er mit den Unarten anfängt. Das Erlebnis muss positiv bleiben, sonst hast du in Zukunft nur noch mehr Ärger.
Und auch wenn es einige nicht hören wollen: stell das Pferd mal eine Weile weg, gib ihm Pause und lass ihn Jungpferd sein. Das hilft oft Wunder!



Geschrieben von Fio am 15.01.2017 um 16:25:

 

Kuxi fragte hier nach unseren Erfahrungen.

Meine Erfahrung mit meinem eigenen Pferd, welches übrigens kein Islandpferd ist, und das zweijährig zu mir kam, ist, dass es unter Umständen nicht schlau ist, sich mit einem zwei-bis dreijährigen Pferd auf ein Kräftemessen einzulassen. Und das vermeidet man am besten, indem man es einfach vermeidet, und es dem Pferd überlässt, sich mit seinen Artgenossen zu kabbeln. Das tun die in dem Alter einfach, es gehört zu ihrer Entwicklung. Wenn ich nicht daran teilnehme, bleibt es mir erspart, mich im besten Falle unbeliebt zu machen, und im schlechtesten, das Kräftemessen zu verlieren.

Meine Erfahrung mit meinem Pferd ist es ferner, dass es auch nicht schlau ist, ein solches noch im Kindesalter befindliches Pferd zu überfordern. Allein, ohne ein Begleitperd länger mit einem Menschen von der Herde wegzugehen ist anspruchsvoll. Sogar mit einem Begleitpferd sind längere Ausflüge anspruchsvoll. Mit einem Menschen zu Joggen ist für ein Pferd schwer, weil es sich dem Menschentempo anpassen muss (andersrum wirds nicht gehen, es sei den, wir reden von einem SEHR fitten Jogger ;-) ), und das kostet Kraft und Konzentration.

Das unterschätzt man alles schnell. Pferde sind neugierig und gutmütig, und lassen sich unter Umständen erst mal auf das ein, was der Mensch Ihnen bietet. Und wenn es ihnen dann doch zu viel ist, besteht die Gefahr, dass sie überreagieren, und das dann auch mit Recht.

Und dann kommt ganz oft irgend ein Schlaumeier daher, und rät dem unbedarften Neupferdebesitzer, dem Gaul mal zu zeigen, wer hier der Chef ist. Und schon hat das Pony ne ungute Erfahrung gemacht, die man ihm hätt ersparen können, wenn man gelassen hätte was dem Pferd in dem Moment ohnehin nichts bringt.

Mein Rat: Lass das Pony unter gut sozialierten Pferden wohnen und weiter aufwachsen. Besuche es, und stopfe bei dieser Gelegenheit Leckerles hinein, wenn du das möchtest. Achte dabei aber darauf, dass das Pony kein "Recht" daraus ableitet, und dich nicht bedrängt wenn du nichts rausrückst! Gib nichts, wenn es gefordert wird. Achte auf deine Wohlfühldistanz, und sorge dafür dass das Pferd die einhält. Bringe dem Pferd bei, dass du agierst, und es folgt. Das gilt auch für anfassen. Du kraulst, er hält still. Umgekehrt wird das nix. ;-)

Wenn ihr euch besser kennt, spricht auch nichts gegen einen kurzen Spaziergang. Nimm dabei aber ein erfahrenes, gut erzogenes Pferd mit, und am besten auch einen erfahrenen Menschen. Pferde lernen durch Abgucken, und ein erfahrenes Pferd gibt ihnen Sicherheit die man ihnen als Mensch anfangs viel schwerer vermitteln kann. Lass das Pony dabei in seinem Tempo gehen. Zeige ihm die Welt, aber nicht zu lange am Stück, und in seinem (auch Lern-)Tempo. Wenn es sich etwas anschauen will, ist es völlig ok ne Pause zu machen. Graspausen entspannen, und sind auch völlig ok. Diese werden von dir angesagt und beendet.

Das wäre mein Rat, aus meiner Erfahrung heraus.
Und ich kann dir sagen, ich weiss deshalb wovon ich rede, weil ich die Fehler selber gemacht habe. Ich war da aber schon kein Anfänger mehr, was es sicher nicht besser macht, es mir aber leichter machte, den Quatsch den ich gemacht habe wieder auszubügeln.

Ich wünsche dir viel Spass mit dem Somi!
Gruss, Fio



Geschrieben von Kuxi am 15.01.2017 um 17:14:

 

Erst einmal vielen Dank für Eure Meinungen und Tipps,

als erstes möchte ich sagen, dass ich in meinem Leben gelernt habe Menschen mit
unterschiedlichsten Meinungen zu akzeptieren, teils sogar zu mögen, ohne unbedingt
mit deren Meinungen konform gehen zu müssen.
Ich habe die unterschwellige Kritik verstanden und auch in keinster Weise als böse
o.ä. empfunden.
Wir haben keine Möglichkeit den Sómi erst einmal noch ein oder zwei Jahre in eine
Jungherde zu geben. Ehrlich gesagt, wollen wir das so auch nicht. Er steht zusammen
mit einem weiteren Jungwallach sowie mit zwei älteren Wallachen in einem
Offenstall.
Es ist korrekt, dass ich keine Ahnung habe ……aber dies ändern möchte und bereits
ändere (auch durch solche Treads). Aber ich habe zwei Pferde-Erfahrene Mädel in
meiner Familie und Sómi ist auch nicht das erste Jungpferd, welches meine Mädel
„großziehen“ und dressieren.
Ich selbst habe seit der Zeit, zu der ich mich entschieden habe, mich dito um das
Pony zu kümmern, sehr viel gelesen und auch an einem Seminar zum Thema Freiheits-
Dressur teilgenommen.
Damit will ich nur sagen, ich kenne die Mankos und arbeite gezielt daran Augenzwinkern

Wenn der kleine Mann gestiegen ist, habe ich ihn auch so lange beruhigt und z.B.
zurück gehen lassen, bis ich den Spaziergang mit einem positiven „Endeindruck“
beenden konnte.
Ich bin sehr ruhig im Umgang mit Tieren und auch ein steigender Isi, lockt mich nicht
aus der Reserve. Mittlerweile wurde mir auch von Menschen mit Erfahrung im Umgang
mit Pferden, mehrfach gesagt, dass ich ein recht „gute Händchen“ für Pferde habe.
Aber wie gesagt, ich kenne sehr wohl meine Grenzen und die dadurch entstehenden
Probleme.
Lange Rede, kurzer Sinn!
Ich werde den Sómi nur noch etwa einmal die Woche für einen kurzen Spaziergang
Entführen und gelegentlich lieber auf dem Platz mit ihm arbeiten um ihm zu erklären,
wer der „Boss“ ist und wann er mir aus dem Weg zu gehen hat.

Das heißt er kommt täglich einmal aus der Gruppe, bekommt die Hufe sauber gemacht,
wir kurz angebunden, geputzt und gefüttert. Dazu einmal die Woche, etwa 10 Minuten
führen und spazieren gehen , sowie einmal die Woche auf den Platz um Dinge wie Schirme
Folien usw. kennen zulernen sowie zu lernen, dem dicken Onkel aus dem Weg zu gehen.
Der Spaziergang erfolgt zusammen mit mindestens einem weiteren erfahrenerem Pferd.

Nochmals besten Dank,
Kuxi



Geschrieben von rivera am 15.01.2017 um 17:42:

 

erstmal danke, kuxi, dass du deine erlebnisse mit uns teilst und uns fragst.
wie du lesen kannst, gehen die meinungen schon auseinander und missverständnisse sind bei geschriebenem auch schnell am start.

ich finde schon, dass man mit einem 2 1/2 jährigen pferd ein paar kleine dinge tun kann und durchaus auch sollte. vielleicht verrätst du uns, wie oft und wie lange ihr etwas macht? länger als 10 minuten überfordert die küken schnell und dann wird die beschäftigung negativ besetzt, was du bestimmt nicht möchtest.
wenn somi dich um leckerlies bedrängt, würde ich ihm in dem moment auch keine geben. du kannst aber zb üben, dass er erst eins bekommt, wenn er 1 schritt rückwärts geht.
den grund für das steigen aus der ferne zu beurteilen, ist schwer. kann überforderung sein, kann spielaufforderung oder test sein. kann zu viel druck sein oder zu wenig führung. so oder so ein no-go, aber man muss dann unterschiedlich reagieren.
es ist wahrscheinlich eine gute idee, sich vor ort helfen zu lassen von jemandem, der so mit den pferden arbeitet, wie es euch gefällt. vielleicht kannst du auch unterricht in führen und bodenarbeit mit einem erfahrenen lehrpferd nehmen?



Geschrieben von rivera am 15.01.2017 um 17:44:

 

sorry, kuxi, überschnitten... ich tippe derzeit sehr langsam nur mi der linken hand und war zudem zischendrin noch abgelenkt.
klingt nach einem guten plan... viel spass und berichte gerne weiter



Geschrieben von Vinja am 15.01.2017 um 19:17:

 

@Mosa-min Danke, absolut meine Meinung.

Ich persönlich bekomme schon Magendgrummeln wenn jemand sowas sagt wie "zeigen wer der Boss" ist. Kuxi, ich weiß wie du es meinst und lese aus deinen Beiträgen heraus, dass du dir viele Gedanken und sehr viel Mühe bei deinem Pferd machst.
Ich sehe in erster Linie meine Pferde als meine Freunde und möchte kein dressiertes oder unterwürfiges Pferd (was bei den Isis ja eh fast nicht machbar ist). Sie sollen selber denken, selber Entscheidungen treffen und auch die Zeit und Platz für ihre Charakterbildung haben ( dafür sehe ich die Lebensgemeinschaft in einer altersgemischten Jungpferdeherde als essentiell an).



Geschrieben von Funny_Girl am 15.01.2017 um 19:54:

 

Für den Fall, dass mein "Boss sein" uns "einnorden" falsch verstanden wurde - ich praktiziere auch einen partnerschaftlichen Umgang mit meinen Pferden! Ich akzeptiere ihren Charakter und möchte keine unterwürfige Maschine haben. Aber ein gegenseitiger Respekt ist unabdingbar und dass es einfach Grenzen gibt, die nicht überschritten werden. Und da kann durchaus eine deutliche Ansage nötig sein, wenn man so etwas wie meinen Büffel hat, der gerne auch mal ein zweites oder drittes Mal "nachfragt", ob ich es ernst meine.



Geschrieben von Vinja am 15.01.2017 um 20:26:

 

@funny-girl Ach so, ne! Das war jetzt nicht direkt auf dich bezogen. Ich höre es in letzter Zeit leider so oft von anderen Menschen, die Tipps von irgendwelchen selbsternannten Pferdegurus bekommen und es in ihrer Unbedachtheit nur schlimmer machen. Und die häufigsten Schalgworte sind da halt:Respekt,Dominanzprobleme, verarschen usw. Augen rollen da bin ich dann wahrscheinlich etwas vorgeschädigt.



Geschrieben von Kuxi am 15.01.2017 um 20:45:

 

Und ich habe das Wort bewusst mit Gänsefüsschen geschrieben.
Ich bin sehr konsequent aber nicht brutal.
Habe in keinster Weise vor den kleinen Mann zu "brechen", lasse
ihn nur wenn nötig mal gegen meinen Bauch rennen, kiekse in
mit dem Finger, ändere die Stimme und oder lasse in zurück
gehen, bis etwas positives kommt.

Ich bin seit 26 Jahren verheiratet, ich weiss genau, wer der Boss ist! sehr lustig



Geschrieben von Wisy am 16.01.2017 um 09:10:

 

Ui, hier wurde ja in kurzer Zeit viel geschrieben.

Zitat:
Original von Fio
..., dass es unter Umständen nicht schlau ist, sich mit einem zwei-bis dreijährigen Pferd auf ein Kräftemessen einzulassen. Und das vermeidet man am besten, indem man es einfach vermeidet, und es dem Pferd überlässt, sich mit seinen Artgenossen zu kabbeln. Das tun die in dem Alter einfach, es gehört zu ihrer Entwicklung. Wenn ich nicht daran teilnehme, bleibt es mir erspart, mich im besten Falle unbeliebt zu machen, und im schlechtesten, das Kräftemessen zu verlieren.


Das entspricht auch meiner Erfahrung aus 40 Jahren Pferdehaltung. Als Mensch ist es mit dem Nachwuchs der eigenen Art schon schwer genug, unbeschadet durch die Pubertät zu kommen Augenzwinkern , wenn dann aber noch Missverständnisse durch verschiedene "Sprachen" dazu kommen, wird es manchmal fast unmöglich, deshalb ist es doch viel klüger, diese Erziehungsarbeit den Experten, nämlich den anderen Youngsters und idealerweise zusätzlich auch älteren Pferden, zu überlassen Schulter zucken

Das hat nichts mit "wegstellen" und "vergammeln lassen" zu tun, sondern mit "Zeit geben" und "Entwicklung zulassen". Das, was ein Pferd lernen muss, um teamfähig zu sein, egal ob mit anderen Pferden oder Menschen, lernt es spielerisch und ganz natürlich durch die Interaktion in der Herde. Es beobachtet, probiert aus und bekommt auch mal einen auf die Nuss, aber immer so, dass es das verstehen kann und in altersgerechten Häppchen.

Selbstverständlich muss auch ein Jungpferd die Basics wie halftern, festhalten, führen und Hufe geben lernen, mehr aber nicht, weil alles andere einfach in dem Alter überflüssig ist und damit das jugendliche Gehirn schlicht und einfach überfordert und Platz für die wirklich wichtigen Verschaltungen weg nimmt.

Um also auf das eigentlich Thema zurück zu kommen...es ist in dem Alter für einen Hengst/Wallach normal, dauernd zu steigen und auszuprobieren, ob sich was ändert, wenn man irgendwas mit den Hufen bearbeitet (Stuten bevorzugen da eher die Hinterbeine Augenzwinkern ) und er versteht überhaupt nicht, dass diese Aufforderung nicht angenommen wird oder begeistert "mitgespielt" wird, in seinen Augen ein total blödes und langweiliges Verhalten. Du brauchst also kein Patentrezept, wie du ihm das aberziehen kannst, sondern nur einen adäquaten Partner für solcherart Spiele. Wenn er sich da ausleben kann, wird er den "langweiligen" Menschen damit nicht mehr behelligen.


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