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Geschrieben von Blesa am 03.04.2018 um 22:08:

 

@Helmingur: Kennst du das Buch über die Linienzuchten in Island? Da ist eigentlich sehr gut erklärt warum es diese nicht mehr in der Form gibt.
1. Gab es ab einem bestimmten Zeitpunkt keinen Fortschritt mehr und
2. Verfestigen sich auch negative Eigenschaften



Geschrieben von Hoan am 03.04.2018 um 22:08:

 

Über die Zucht lässt sich trefflich streiten... nach meiner Beobachtung sieht es bei vielen renommierten großen Züchtern gerade nicht nach einer optimalen Aufzucht aus: Viele Pferde auf engem Raum (insbes. im Winter!), sporadische Hufpflege im Hau-Ruck Verfahren (gern auch do it yourself), erhebliche Resistenzprobleme bei der Entwurmung, unregelmäßig Mineralfutter ...
Die gesundheitlichen Folgen badet dann der neue Besitzer aus. Wenn es schlecht läuft, hat er dann ein zwar gut sozialisiertes, aber dauerkrankes Pferd.



Geschrieben von Vinja am 04.04.2018 um 06:54:

 

@Hoan Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Die großen Züchter die ich kenne (um die 10 Fohlen im Jahr) legen sehr viel Wert auf eine sehr gute Aufzucht. Da wird regelmäßig und oft entwurmt,immer MF und im Winter auch KF gefüttert und die Pferde haben genügend Platz. Hufschmied ist entweder Mitarbeiter oder kommt regelmäßig von außerhalb.



Geschrieben von Brun am 04.04.2018 um 09:03:

 

Also ich finde es okay, dass jeder eine andere Meinung zu dem Thema hat. Nicht zuletzt aus eigenen Erfahrungen oder Erfahrungen im Freundenkreis oder weil jemand kleine oder auch größere Züchter vielleicht kennt oder weiß oder gehört hat wie es da so abläuft oder eben nicht.

Wie einige andere finde ich es absolut nachvollziehbar wenn man ein Fohlen aus der eigenen Stute haben möchte, sofern man sich im Vorfeld gründliche Gedanken zu dem Thema gemacht hat.
Es wäre naiv zu glauben, dass man sich damit eine Kopie seiner Stute schaffen kann. Das sieht man ja schon an seinen eigenen Eltern bzw. Geschwistern Augenzwinkern .
Und ich glaube eigentlich auch, dass das den meisten bewusst ist.

Meine Stute hat ihr erstes Fohlen von einem Hengst der die Elite-Hürde der FEIF nicht geschafft hat, ein (nach aktuellem Trend) grottiges Gebäude vorweist (schwerer tiefer Hals, sehr kräftig) und auch kein Gangwunder ist, aber mit mega Charakter. Das Produkt ist ein Pony geworden, mit viel Tölt, schönem Galopp und mit dem man in jeder Lebenslage Spaß haben kann.
Die nächste Anpaarung meiner Stute war dann mit einem Elite-Hengst, WM-Finalist, sehr schönes Pferd. Heraus kam ein Dreigänger mit schwierigem Gebäude und als Dreijähriger dann auch Allergiker. Diese Anpaarung hatte ich sogar im Vorfeld mit erfahrenen Züchtern besprochen und sozusagen "absegnen" lassen.
Klar, ich muss ehrlich sagen, dass ich mir von diesem Fohlen mehr versprochen hatte, aber mir war auch bei der Anpaarung schon klar, dass das nicht zwangsläufig der nächste Weltmeister wird ;-).
Beide Pferde haben ihren Menschen gefunden, die mit ihnen glücklich und zufrieden sind und ich habe daraus Erkenntnisse für die nächsten Anpaarungen gewonnen ;-)

Ich finde es lässt sich schwer pauschal sagen, ob die Aufzucht bei einem kleineren oder größerem Züchter besser ist. Ich kann nur von meiner "Hinterhof-Wendy-Herde" sagen, dass ich penibel die Impfabstände einhalte, regelmäßig entwurme und der Hufschmied regelmäßig da ist. Außerdem wird nur das beste Mineralfutter gefüttert, im Fellwechsel dann auch noch ein Extra Bonbon und hier und da....
Mir ist von einem größeren Züchter (aus sicherer Quelle) bekannt, dass dort die Impfungen in den Pässen selbst eingetragen werden..... und es größere Probleme mit verwurmten Jungpferden gibt.
Zumindest gesundheitlich steht meine Wendy-Aufzucht wohl etwas besser dar.

Und ich finde hier sollte sich keiner beleidigt fühlen - jeder darf doch seine Meinung zu dem Thema haben. Diskussion ist doch gut.



Geschrieben von Atli am 04.04.2018 um 11:36:

 

Zitat:
Original von Skyggnir
Sag mal Wisy, das ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder?
Erst sehr arg austeilen und dann den Gegenwind nicht vertragen. Und niemand hat hier Dir irgendwie böse geantwortet. Und ich war wirklich getroffen von diesem harten Urteil.
(Ich habe mein einziges Edit übrigens auch gekennzeichnet)

Ehrlich gesagt, verstehe ich auch nicht, dass du Wisy, nichts mehr schreiben willst ...

Zitat:
Original von Vinja
Oh, das ging ja jetzt schnell! Einmal durchatmen! So wie ich es gelesen habe muss sich hier niemand angegriffen fühlen. Endlich wird mal wieder diskutiert und dann werden gleich die Segel gestrichen? So kenn ich euch hier garnicht....

Genau DAS habe ich auch gedacht!

Es ist nunmal das Problem, ein geschriebenes Wort richtig zu interpretieren. Es fehlt die Betonung, die Mimik etc.
Oder man meint es gar nicht so, wie es bei dem ein oder anderen angekommen ist, aber deswegen sich beleidigt zurückziehen, das kann es ja auch nicht sein Schulter zucken

Es gibt für beides gute Gründe! Wichtig ist doch dann, das Beste für Fohlen, Stute und späteren Reiter daraus zu machen Augenzwinkern



Geschrieben von Ragna am 04.04.2018 um 12:13:

 

Ich finde, hier hat jeder irgendwie Recht, egal wie es ausgedrückt und egal wie es verstanden oder empfunden wurde.

Wisy, du hast soviel profundes Wissen, hör bloß nicht auf zu schreiben!

Ich wünsche der Stute und ihrer Besitzerin, dass alles gut abläuft, dass alle Beteiligten gesund bleiben und dass das Fohlen so ausfällt, dass die Züchterin gut damit leben kann.


P.S.: Ein Zuchtsieger als Großpapa und ein zweifacher Schweizer Viergangmeister als Papa ist nett, aber mein Wallach könnte mehr Coolness gut vertragen. Mamas Papa war Zucht-WM-Teilnehmer, aber sie hat bei der Verteilung der Superschick-Bewegungsgene abgewunken und ist ein supercooles Freizeitrössli. Zucht ist immer, auch bei sorgfältigster Anpaarung und besten Eigenschaften der Elterntiere, ein Glücksspiel.



Geschrieben von Vinja am 04.04.2018 um 12:44:

 

Das Gestüte die Impfe der Jungpferde selber eintragen kenne ich auch. Sie wurden dann aber vorher auch eigenhändig geimpft (ist natürlich nicht erlaubt).



Geschrieben von Helmingur am 04.04.2018 um 20:44:

 

Blesa,
nein, das kenn ich nicht. Wie heißt das genau?
Würde mich interessieren.

Ich denke, das wären lösbare Probleme...



Geschrieben von Sasure am 04.04.2018 um 20:55:

 

Helmingur, Blesa meint bestimmt das Buch " Alte Zuchtlinien" vom Alpha Umi Verlag

Hab ich auch im Schrank - sehr lesenswert!



Geschrieben von Blesa am 04.04.2018 um 21:50:

 

Jup smile hab ich von Skyggnir und Velvakandi geschenkt bekommen smile
Ist sehr Interessant was die Züchter der Linienzucht über sie erzählen und wo eben auch die Probleme liegen.
Es heißt ja nicht, dass Linienrückführung und ein gewisser Grad an Linie schlecht ist, nur die reine und absolute Linienzucht hat halt irgendwann an einen Stillstand geführt.



Geschrieben von Skyggnir am 04.04.2018 um 22:24:

 

Karólína Í Hvammshlíð hat schon etliche spannende Bücher geschrieben und herausgebracht. Sie hat auch das Islandwollprojekt und auf FB eine Islandschafpatengruppe.



Geschrieben von Helmingur am 05.04.2018 um 11:36:

 

Das mit den Anführerschafen hab ich sogar.
Aber das andere mit dem Zuchtlinien klingt gut!



Geschrieben von Ragna am 05.04.2018 um 12:16:

 

Danke, Skyggnir, für diesen Link! Dieses Buch wollte ich schon immer haben. Bevor ich im Mai nach Deutschland fahre, werde ich wohl mal eine größere Bestellung tätigen... (Eismähne und die Schafbücher will ich auch haben.)



Geschrieben von Svalinde am 05.04.2018 um 12:52:

 

Ui, so eine Diskussion wollte ich nicht vom Zaun brechen.
Aber ich weiß nicht ob man ein Urteil fällen kann, wenn man weder uns, noch den Stall kennt und muss uns jetzt ein bisschen verteidigen.
Die Idee ist sicherlich nicht aus einer Wendy Romantik entsprungen, dafür sind wir alle zu alt und haben auch schon einige Jahre mit Pferden zu tun. Alle die, die Pferde decken lassen, hatten auch selbst schon Fohlen, sind also auch da nicht ganz unerfahren. Nur waren die Pferde bisher jünger. Wir wollten Erfahrungen sammeln mit Stuten über 20 die Fohlen bekommen haben.
Wir haben auch mit diversen Züchtern gesprochen bei denen wir auch die Hengste angeschaut haben. Auch bei denen haben wir nachgefragt ob sie Erfahrungen gemacht haben. Der Tierarzt hat auch sein ok gegeben. Das Risiko ist natürlich da, aber das hätte ich bei meiner Stute auch, obwohl sie viel jünger ist und auch erst von 4 Jahren ein Fohlen hatte...
Wenn die Fohlen zu 2. sind und im Herdenverband stehen, mache ich mir ehrlich gesagt wenig Sorgen dass sie "asozial" werden. Das hängt auch glaube ich ein wenig vom Charakter ab. Meine alte Stute ist alleine in einer 3er Herde aufgewachsen und ist ein wahres Goldstück. Absolut verträglich mit anderen Pferden, sehr freundlich und niemals böse dem Menschen gegenüber.4 ihrer Geschwister sind ebenso aufgewachsen und 3 davon sind ebenso toll wie meine. Die letzte ist wirklich eine Miststück mit schwierigen Charakter. Es kann also so und so passieren.
Später sollen die Fohlen außerdem auf die Aufzuchtweide.



Geschrieben von Lind am 05.04.2018 um 13:00:

 

Svalinde, das klingt doch alles super und durchdacht. Lasst euch nicht verunsichern.

Unsere gekauften Absetzer sind übrigens in einer Herde mit vier Erwachsenen Pferde aufgewachsen. Bei uns am Haus mit täglichem Kontakt zu Menschen. Sind trotzdem sehr nette Pferde geworden. Machen weder mit Menschen noch mit den anderen Pferde Ärger.


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