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Geschrieben von Elfenglanz am 10.06.2018 um 08:22:

 

Mein Haflinger hatte vor zwei Jahren Rehe, allerdings war er da nicht auf Gras und die Theorie mit dem Heu glaube ich auch nicht. Seine Hufe waren in desolatem Zustand und er lief damit auf Pflastersteinen.

Er geht am Anfang der Weidezeit ca. 1 Stunde und wir haben uns bisher auf 4-5 Stunden gesteigert. Allerdings auch überständiges Gras. Letztes Jahr habe ich das genauso gemacht ohne Probleme. Sein Islandkumpel hat Sippenhaft, alle anderen Pferde sind 24 Stunden auf Wiese. Nicht optimal da nur zu dritt (vielleicht bald zu zweit), Pferde machen aber keinen unglücklichen Eindruck. Rest stehen sie im grossen Offenstall.

Fall zwei das Pony meiner SB ging direkt 24 Stunden auf Wiese, hatte jedes Jahr mehrere Reheschübe und lief dann Anfang Mai wieder schlecht. Seitdem alleine im Paddockknast (Offenstall) ohne Wiese, meine sieht sie vom Weiten. Absolut unglücklich das Pony, stundenweise (1-2) steht ein anderes dabei. Sie geht aber nächste Woche zurück zum Vorbesitzer die wohl auch noch ein Rehepferd hat.

Eine Faustregel gibt es wohl nicht. Meinen tut der kurze Weidegang enorm gut was die Laune angeht.



Geschrieben von Atli am 10.06.2018 um 13:02:

 

@ Elfenglanz - schreibst du von Brana?



Geschrieben von Elfenglanz am 10.06.2018 um 13:37:

 

ja. Brana geht wieder zurück so konnte es ja nicht weitergehen und das ist für alle die beste Lösung.



Geschrieben von Atli am 10.06.2018 um 13:50:

 

geschockt



Geschrieben von Schnucki10 am 10.06.2018 um 16:14:

 

S. hatte mir von dem Angebot schon erzählt.
Gute Idee. Denn im Winter neben Stella war ja auch schon ätzend für sie.
Auch wenn‘s hilft.



Geschrieben von ulik am 10.06.2018 um 16:22:

 

ok,das klingt nach neuem Mut und nach einer neuen Herangehesweise für mich. Danke

Na klar lieber kein Gras und dafür keine Schmerzen fröhlich Ich muss halt umdenken und überlegen wie ich den Paddock vergrössere,habe heute noch mal gemessen es sind nur 400qm,das finde ich zu wenig.

Könnt ihr mir Tips geben wie ich den Rundlauf bzw. eine kleine Grasfläche neben dem Paddock grasfrei kriege? Müsste man da die Erde abtragen ?

@ schnucki ich bin ganz perplex das du dein Shetty so lange auf die Wiese lassen kannst

Ist das Gras dann ausreichend überständig wenn es ausgeblüht ist und seine Samen beim drüberstreichen verliert oder sollte man noch etwas länger warten ?



Geschrieben von Lind am 10.06.2018 um 16:35:

 

@ ulik,
wir haben vor einigen Jahren eine Wiese in einen Paddock verwandelt. Nach einem Sommer mit immer draufstehen, Regen, durchmatschen... war da kein Gras mehr. Ich glaube, wenn das die pferde nicht selbst schaffen, wirst du einen Rundlauf kaum dauerhaft grasfrei halten können, außer du machst sehr viel Sand, Kies, Schotter oder so was drauf.

Ich habs mir grad wieder im Stall gedacht. Für die Pferde ist nicht wichtig, wie lange sie auf der Weide sind, sondern dass sie überhaupt auf der Weide sind. Die Dauer ist nicht so entscheidend.

Mit der Haltung im Paddock hab ich keine Probleme. Wichtig ist natürlich so viel Platz wie möglich, so dass sie evtl. auch mal laufen können. Wobei unsere die Möglichkeit hätten, das aber nie tun. Und dass die Pferdefreunde da sind, das ist auch wichtig.

Glaub mir, du schaffst das! Aber verabschiede dich von dem Gedanken, dass du etwas aufhalten kannst, was passieren soll. Wir schlagen uns seit 15 Jahren mit Rehe rum. Manchmal konnten wir einen Auslöser erahnen, teilweise gar nicht. Wir haben Rehefälle, obwohl unsere Pferde so gehalten werden, wie man Rehepferde hält. Man steckt nicht drin. Es kommt, wies kommt.

Norn kann da auch ein Lied von singen.



Geschrieben von Schnucki10 am 10.06.2018 um 17:02:

 

Leichte Hanglage und Paddockbau:

0-45er Mineralgemisch ca. 20-30cm ohne Auskoffern einfach aufgetragen und darauf ca. 20cm Sand.
Wichtig ist schwere Rüttelplatte (min. 500kg) oder mit dem Auto festfahren.
700 (?) qm kosteten ca. 1.000€.

Aus welcher Ecke kommst Du? Mit Sattelzugbefahrbar?
Hochofenschlacke mit Zuschlagstoffen wäre fast kostenfrei (nur Transportkosten) und verfestigt sich wie Mineralbeton.
Ist umweltfreundlich und auch in Wasserschutzgebieten erlaubt.



Geschrieben von FraukeF am 11.06.2018 um 09:31:

 

Zitat:
Original von Lind
@ ulik,

Glaub mir, du schaffst das! Aber verabschiede dich von dem Gedanken, dass du etwas aufhalten kannst, was passieren soll. Wir schlagen uns seit 15 Jahren mit Rehe rum. Manchmal konnten wir einen Auslöser erahnen, teilweise gar nicht. Wir haben Rehefälle, obwohl unsere Pferde so gehalten werden, wie man Rehepferde hält. Man steckt nicht drin. Es kommt, wies kommt.

Norn kann da auch ein Lied von singen.


Das kann ich nur bestätigen. Es gibt derart viele Auslöser, dass man selbst bei nach heutigem Wissensstand perfekter Haltung einem Schub nicht immer vorbeugen kann.
Je nach Ursache und Vorschädigung der Strukturen kann sogar ein extremer Wetterwechsel bei ansonsten absolut gleicher Haltung einen Schub auslösen.



Geschrieben von ulik am 11.06.2018 um 17:28:

 

ok,dann mal auf zu neuen Ufern....

@ schnucki ich komme vom Niederrhein,ziemlich flaches Land hier fröhlich

Ich hätte nochmal 500qm Wiese in Paddock umzuwandeln,das klingt mit dem Mineralgemisch ganz gut.

Den Rundlauf können sie dann selber erledigen,wenn ich das Heu auf den Rundlauf lege und die Reste die sich nicht fressen liegen lasse geht das Gras auch kaputt.

Dann als nächstes ran an den Speck....mal sehen wie sich das jetzt mit dem Laufen entwickelt,ich werde mal mit 5 Min.führen in der Halle beginnen.

Und dann mal abwarten und der Dinge harren die da kommen.....



Geschrieben von ulik am 11.06.2018 um 17:31:

 

Euch allen vielen Dank für die Hilfe,es tut gut diese Unterstützung zu erfahren,insbesondere dann wenn man sich selber so mit Schuldgefühlen plagt.



Geschrieben von Lind am 11.06.2018 um 18:34:

 

Ulik,
ich kenne das mit den Schuldgefühlen. Ich hatte sie viele Jahre. Und wenn man mit anderen Pferdebesitzern spricht, die nicht so viel Erfahrung mit Rehe haben, dann bestätigen sie das Schuldgefühl noch.
In vielen Köpfen ist noch drin: Rehe kommt von zu viel Gras. Oder von zu viel Futter.

Ist ja oft auch richtig. Nur ist zum einen nicht immer einfach nur zu viel oder falsches Futter die Ursache, sondern irgendwas anderes. Norn hatte z.B. ein Pferd mit chron. Darmentzündung. Die Stute hat sich immer wieder selbst vergiftet und Rehe bekommen.
Bei all den EMSlern und ECSlern ist es mit einfach nur weniger Futter nicht getan. Und wenn sie mal empfindlich sind, kann alles und jedes Rehe auslösen.

Was wir schon alles probiert haben. Impfungen weggelassen, nur noch nach Kotprobe entwurmt, Heuanalyse machen lassen, keine Weide, nur noch überständiges Gras, mehr Bewegung...
Meine Tierärztin hat ein eigentlich recht schlankes Pony und sie reitet auch echt viel. Ihre Ponys sind gut trainiert. Trotzdem hat eines ihrer Pferde Rehe bekommen. Sie hat dann alles untersucht, was man untersuchen kann, hat aber nichts gefunden, das man als Auslöser geltend machen könnte.

Ganz ehrlich, für mich ist Rehe und die damit verbundene Machtlosigkeit ein Grund, warum ich mir kein Pferd mehr kaufen werden. Aber Schuldgefühle hab ich keine mehr.



Geschrieben von Morgaine am 11.06.2018 um 19:26:

 

Ich denke auch manchmal, Rehe ist einfach Schicksal.

Warum bekommt mein ECS-Shetty ohne Weidegang, mit gut eingestelltem Prascend, guter Hufbearbeitung, und einem BCS von 4,9 einen Reheschub....und das Shetty vom Nachbarn mit 24/7 Weide und der Figur eines verfetteten Kaltbluts keine ?

Weiß keiner.

M.



Geschrieben von Lind am 11.06.2018 um 19:39:

 

@ Morgain,
das frag ich mich auch. Der Hafi unserer Nachbarn ist speckfett, steht ab Graswuchs in Frühling auf der Weide. Steht da auch im Herbst, wenns nachts friert und tagsüber sonnig ist. Er wird auch kaum bewegt.
Ist aber kerngesund.

Freuen wir uns einfach für die gesunden Pferde.



Geschrieben von stechmuecke am 12.06.2018 um 12:48:

 

meine TA hat mal gesagt, als meine Rehe hatte, dass es die anderen eben auch früher oder später treffen wird. - ganz unrecht hatte sie nicht.

Rehe ist wirklich so ein Endlosthema. Vorwürfe machen bringt nicht so viel. Daran kann man echt zugrunde gehen. Ein bisschen Vorwürfe machen lässt einen evtl mehr Ursachenforschung betreiben. Manchmal hilfts.
Ich habe letztens auch war über psychische Probleme und Rehe gelesen, ich glaube sogar in der Cavallo - ok, trägt nicht dazu bei, dass man sich weniger Vorwürfe macht Augenzwinkern großes Grinsen aber auch sehr interessant. Da ging es um ein Rehepony, das eben in der Herde nicht so gut klar kam und erst durch Stressbeseitigung (glaub auch homöopatisch unterstützt) wieder genesen konnte.



Geschrieben von FraukeF am 12.06.2018 um 17:44:

 

Zitat:
Original von stechmuecke

Ich habe letztens auch war über psychische Probleme und Rehe gelesen, ich glaube sogar in der Cavallo - ok, trägt nicht dazu bei, dass man sich weniger Vorwürfe macht Augenzwinkern großes Grinsen aber auch sehr interessant. Da ging es um ein Rehepony, das eben in der Herde nicht so gut klar kam und erst durch Stressbeseitigung (glaub auch homöopatisch unterstützt) wieder genesen konnte.


Stress ist ganz sicher bei empfindlichen Pferden ein auslösender Faktor bzw kann einer sein. Dauerstress verursacht Entzündungsreaktionen und eine geschwächte Immunabwehr durch den ständig erhöhten Cortisolspiegel. Da die Blutgefäße im Huf sehr fein sind und wenig Raum vorhanden ist durch das umliegende harte Horn, Entzündungen aber durch die Flüssigkeitseinlagerungen ja immer mit eine Gewebeschwellung einhergehen, ist die Gefahr einer Rehe und die Schäden einer Entzündung dort besonders heftig.



Geschrieben von rivera am 12.06.2018 um 19:33:

 

das tut mir leid für euch, ulik! ein knuddler für dich und für kamille.
du wirst es schon so gut wie möglich für sie hinbekommen und ein schönes leben kann sie trotzdem haben. dem wissen der anderen kann ich nichts hinzufügen.



Geschrieben von ulik am 13.06.2018 um 15:17:

 

Danke Dagmar



Geschrieben von *sam* am 14.07.2018 um 07:24:

 

Literatur betreffend würde ich unbedingt das Buch "Diagnose Hufrehe" von Konstanze Rasch empfehlen !



Geschrieben von ulik am 14.07.2018 um 14:30:

 

Vielen Dank,das habe ich gelesen, wirklich sehr gut.


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