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Geschrieben von kjartan am 15.02.2019 um 10:14:

  Beritt

Hallo zusammen

Ich würde mein Isländer gerne in Beritt geben, bzw. geht es mir vor allem um den die Ausbildung des Tölts. Mir ist wichtig, dass er bei mir in der Nähe bleibt, sodass ich genügend einbezogen werden kann.

Zu uns:
Ich bin in den vier Jahren mehrheitlich in den drei Grundgangarten geritten, da ich zu wenig Erfahrung im Tölt habe, um ihm zu helfen den Takt zu finden. Regelmässig besuche ich Reitunterricht in dem wir viel gymnastizieren, Seitengänge im Schritt reiten und auch gerne mal Springen.

Die Gangveranlagung wäre vorhanden, er wechselt zum Beispiel beim Schulterhein im Trab in den Tölt (welcher aber eher passig wird), oder auch im Gelände bei unebenem Boden, etc.

Aufjedenfall hatte ich gestern ein Gespräch mit einer Trainerin in der Nähe und zwei Punkte haben mich verunsichert.

Zum einen meinte Sie, dass zu viele Seitengänge und das Dressurreiten das Pferd auf die Vorhand bringen kann und es sich mit der Tölt-Ausbildung beissen könnte, ausser ein Isländer wäre super durchlässig und rittig.
Ich war der Meinung, dass die Dressurarbeit hilfreich ist für Töltarbeit?

Der zweite Punkt ist der Beschlag. Kjartan ist Barhuf und das schon seit immer. Sie meinte, dass Sie noch kein Pferd gesehen hat, welches nicht irgendwann schmerzende Hufe hatte ohne Beschlag auf eher härteren Böden.

Habe ich etwas falsch Verstanden? Was sind eure Erfahrungen?



Geschrieben von Helmingur am 15.02.2019 um 10:45:

 

Von dieser Dame würde ich persönlich Abstand nehmen...
Aber ich hab leider vor allem "Eintölten" als Reiten mit viel Druck, Gezergel und Gewichten auf der O-Bahn erlebt.
Ich würde mir auf jeden Fall vorher anschauen, wie der entsprechende Trainer seine Berittpferde arbeitet.

Wieso soll denn dressurmäßiges Arbeiten / Seitengänge das Pferd auf die Vorhand bringen...?

Und wieso soll dein Pony nicht barhuf tölten können und ihm plötzlich die Füße weh tun? Ich denke nicht, dass du ihn dann im Tölt über Asphalt o.ä. Böden schrubben willst?
Wenn der Beritt natürlich dann vor allem auf harten Böden stattfindet, und er das sonst nicht gewohnt ist, können sich die Hufe mehr abnutzen und ein Abriebschutz notwendig werden... aber stellst du dir das so vor?



Geschrieben von kjartan am 15.02.2019 um 11:17:

 

Danke Helmingur für deine Worte.

Und ich habe schon an mir gezweifelt. Nein, nein, nein das möchte ich auf keinen Fall, nichts von all dem.

Eigentlich war geplant, dass mein Pony anfangs März zu einer Trainerin kommt die eigentlich genau so arbeitet wie meine jetzige Reitlehrerin einfach noch dazu Gangpferdeerfahrung hat. Sie hatte am Dienstag leider einen schweren Unfall und es ist ungewiss wann sie wieder fit ist. Deshalb dachte ich mir ich höre mich sonst noch einbisschen um.

Ich muss mich wirklich im geduldig sein üben. Aber es wird sich definitiv lohnen.



Geschrieben von Dasha am 15.02.2019 um 11:30:

 

Also mir kommt die Dame auch seltsam vor. Ob Barhuf funktioniert oder nicht hängt vor allem von der Hufqualtität und den Reitwegen ab. Ob Tölt oder nicht spielt da gar keine Rolle .Mein alter Örvar hatte sehr harte Hufe da war das keine Problem. Das Pferd meiner Schwester hat leider nicht so gute Hufe die nimmt zum Ausreiten Hufschuhe.Gute Dressur Arbeit schadet auf keinen Fall.Mit diesem Kommentar hätte sich die Dame für mich eindeutig selber Disqualifiziert. Ich würde der kein Pferd in Beritt geben wollen.



Geschrieben von rivera am 15.02.2019 um 12:03:

 

ich würde auch sagen: die gute dame ist definitiv raus.
dressurarbeit und seitengänge sollen ja gerade dem pferd helfen, die hinterhand mehr und mehr auch zu tragen zu nutzen - nix da von auf der vorhand dadurch. weiss sie das nicht? geschockt
die huf-aussage könnte ich mir höchstens so erklären, dass sie eine ovalbahn zum beritt nutzt, die die hufe stark verschleisst.



Geschrieben von Lieschen am 15.02.2019 um 12:13:

 

Alles schon gesagt... Zu dieser Dame käme mein Pferd auf gar keinen Fall.



Geschrieben von Wisy am 15.02.2019 um 12:21:

 

Das sind leider typische Aussagen für sehr sehr viele IPZV-Trainer.

Auch ich würde ihr niemals mein Pferd in beritt geben.

Wie schlimm für die andere Trainerin, so schwer verunglückt zu sein unglücklich . Vielleicht kannst du ja trotzdem warten, bis sie wieder fit ist? Du hörst dich nicht so an, als ob Tölt "ab morgen" für dich lebenswichtig wäre? Augenzwinkern Du machst ja nichts kaputt, wenn du gut gymnastizierend weiter reitest und dann kommt der Tölt eben später smile .



Geschrieben von Skyggnir am 15.02.2019 um 12:31:

  RE: Beritt

Ich würde auch lieber auf die RL warten, die vermutlich besser passt.
Bis dahin kannst Du mit Deiner anderen RL vorbereitend schon viel erreichen, zB viel Trabarbeit (für Kraft und Ausdauer- wichtig für den Tölt, wäre ja auch im Gelände passend) und an reeller Versammlung arbeiten.
Wenn er von alleine in den Tölt fällt, würde ich das, sofern es nur etwas passig ist, auch nicht unterbinden, zumindest nicht, wenn es nicht total verspannter, unbequemer Schweinepass ist. So hat er immerhin schon mal eine Idee und weiß, dass das auch nicht "verboten" ist, diesen Gang anzubieten. Mit mehr Kraft und Versammlung wird vermutlich auch der Takt besser.



Geschrieben von Morgaine am 15.02.2019 um 12:32:

 

Seitengänge (korrekt geritten) sind ja eher förderlich für den Tölt, so habe ich es gelernt.

Und Beschlag ist notwendig bei entsprechendem Untergrund ( nur Schotterwege, nur Ovalbahn, nur Asphalt, lange Wanderritte) oder bei Huferkrankungen oder durchaus auch für Prüfungen ( wenn man die besten Note erreichen will die machbar ist ).
Zum normalen Reiten/Tölten nicht.

Die Trainerin wäre mir auch suspekt.

M.



Geschrieben von Svalinde am 15.02.2019 um 12:41:

 

Das wäre für mich keine Person für mein Pferd.
Andererseits solltest du vielleicht grundlegend überdenken, warum du den Beritt auf Tölt reduzierst? Das bringt denke ich viele Trainer dazu zu solchen Mitteln zu greifen.
(Trotzdem finde ich das nicht gut)
Ich dachte auch immer, dass ich für den Tölt jemanden brauche, aber mittlerweile weiß ich, dass Zeit das ist was wir brauchen und ich ja auch nicht "hässlich" tölten will.
Kannst du vielleicht in der Zeit, in der du auf die verunglückte Trainerin wartest,auf einem erfahrenen Töltpferd Unterricht nehmen. Dann bekommst du auch ein Gefühl für Tölt und du kannst dein Pferd auch besser damit unterstützen.



Geschrieben von Viala am 15.02.2019 um 13:00:

 

Von der oben erwähnten Dame würde ich auch eher abraten.
Wenn sich die andere Trainerin in absehbarer Zeit nicht wieder erholt, würde ich auf die Bedingung der Nähe verzichten und dann lieber einen guten Trainer in weiterer Entfernung wählen. Bei Interesse kann ich Dir gerne eine Adresse per PN geben. Ic weiss das er regelmäßig Kunden aus der CH hat.



Geschrieben von kjartan am 15.02.2019 um 13:48:

 

Danke für eure Rückmeldungen.

Nein der Tölt muss nicht morgen da sein, aber ich habe mich schon sehr auf dieses "Abenteuer" gefreut.

Ich möchte den Beritt nicht ausschliesslich auf den Tölt reduzieren. Aber ich kann den Tölt im Moment nicht rausreiten und ihm so Routine geben. Der Plan wäre auch, dass ich nebenbei auf einem Tölt sicheren Pferd unterricht nehme, dass ich auch ein Gefühl dafür bekomme. Und dann später Kjartan unterstützen kann.

Wenn er vom Trab aus in den Tölt wechselt, habe ich das Gefühl, dass er am Anfang taktklar ist und dann aber eher lasch-passig wird und nicht verspannt, würde ich jetzt mal behaupten.

Ja ich werde sicher so weiter machen und schauen wie schnell sich meine "RL in Aussicht" erholt. Genau, wir arbeiten im Moment oft im und am Trab, leider war unser Gelände über den Winter nur im Schritt brauchbar aber langsam aber sicher sollte es auch wieder im Trab bereitbar sein.

@Viala
Die Trainerin meiner eigentlichen Wahl (wir "kennen" sie alle, Norn) steht weiter weg. Und ursprünglich war das auch der Plan, aber ich wäre halt einfach sehr gerne regelmässig dabei und darum ist es momentan gerade keine Option.



Geschrieben von Norn am 15.02.2019 um 13:54:

 

Also das wäre mir auch neu, dass man Eisen braucht um den Tölt zu erarbeiten.
Seitengänge und Dressur sind immer von Vorteil! Je durchlässiger das Pferd desto leichter abrufbar wird der Tölt!

Ich erclickere mir den Tölt bei meinen (Beritt-)Pferden und habe damit beim größten Tölt-Nix Erfolg! Vor über 10 Jahren stand ich aber mal vor dem gleichen Problem wie du, da ich es nicht zu einem Trainer geben wollte, der den Tölt grob herausquetscht (und leider gab es nur solche in der Gegend) musste ich 3gängig reiten, bis ich zum Glück auf die Clickeridee kam!

Ich würde auch auf deine bevorzugte Trainerin warten... auf die paar Monate kommt es sicher nicht mehr an...

Edit: Jetzt haben wir uns überschnitten großes Grinsen



Geschrieben von Zambezi am 15.02.2019 um 14:35:

 

Ich schließe mich den anderen an, diese Trainerin wäre bei mir raus.

Es ist zwar schön, wenn man sein Berittpony regelmäßig besuchen kann, aber wenn ich die Wahl hätte, ob ich das Pferd zu Norn stelle oder zu jemandem, der zwar näher dran ist, aber bei dem ich nicht weiß, ob ich nicht ein völlig traumatisiertes Pferd zurückbekomme, dann würde ich es lieber in Kauf nehmen, das Pferd mal für ein paar Monate gar nicht oder nur am Wochenende zu sehen und seine Fortschritte nur online mitzuverfolgen.
Die Zeit geht ruck, zuck vorbei und vielleicht kannst Du ja eine Woche Urlaub bei Norn verbringen, damit Du Dich auch weiterbilden kannst?



Geschrieben von Wisy am 15.02.2019 um 15:13:

 

Wenn es die Möglichkeit gibt, Kjartan zu Norn zu bringen...dann mach das, unbedingt!



Geschrieben von glumur am 15.02.2019 um 20:24:

 

Das erinnert mich etwas an meine Reitschulsuche. Ich wollte Isländer aber bitte "vernünftig" reiten lernen. Erschien mir im ersten halben Jahr ein unmögliches Unterfangen und dann bog der Zufall um die Ecke.
Tölten kann mein Körper irgendwie immer noch nicht mit Absicht, macht nix, dafür hab ich das Gefühl, dass die generellen Basics so ganz langsam kommen.... cool
Mein Beitrag ist jetzt zwar deutlich weniger am Thema wie meine Vorgänger, aber ich wollte kurz sagen: nur Mut, ihr findet eine passende Lösung, die Trainerin mit den komischen Ansichten zur Dressur scheint es mir auch nicht tu sein.
Hast du sie mal gefragt, was Dressur für sie bedeutet, und wie sie vor hätte e dein Pferd geschmeidig und locker zu bekommen?



Geschrieben von Ragna am 20.02.2019 um 10:49:

 

Kjartan, wer ist denn die umstrittene Dame? Gerne per PN.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Gute Dressur ist nie fehl am Platz. Sicher ist je nach Gangverteilung die eine oder andere Dressurübung mit einem Islandpferd schwieriger. Die beinahe 6 Jahre, die ich mit meinem Viergänger Fengari bei einer Großpferdereitlehrerin Dressurunterricht habe, haben uns beiden nur gut getan, in jeder Hinsicht. Die Naturtölterin Ragna wiederum hat andere Probleme, aber auch ihr haben die letzten 3 Jahre nur gut getan.



Geschrieben von kjartan am 20.02.2019 um 16:02:

 

Vielen Dank allen nochmals für eure Gedanken und Anregungen.

Ich habe im Moment noch zwei, drei Anfragen offen (unter anderem habe ich auch nochmals bei Norn angefragt) und werde mich dann entscheiden.

@Glumur Nein ich hatte seit dem Telefon Gespräch keinen Kontakt mehr zu ihr.

@Ragna PN



Geschrieben von Mior1 am 24.02.2019 um 16:45:

 

Das wichtigste ist ja schon gesagt Augenzwinkern

Ich habe mit einigen Schülern - die weiter weg wohnen - die Erfahrung gemacht, dass man den Tölt sehr gut in Kursen, bzw kurzen Trainingseinheiten erarbeiten kann

diese Schüler nehmen dann vor Ort einen wirklich guten "3-gängigen" Unterricht (der ist einfach leichter zu bekommen) und kommen dann 1-2 mal im Jahr zu mir, um für ein paar Tage nur am Tölt zu arbeiten (bzw im Schwerpunkt) können dann bei mir auch mal auf einem guten Tölter üben und nehmen dann ihre "Hausaufgaben" mit heim, das funktioniert wirklich gut



Geschrieben von kjartan am 01.04.2019 um 10:03:

 

Danke Mior1 noch für deinen Input.

Für diejenigen die es noch interessiert wie es bei uns jetzt weitergeht:

Ich hatte am Samstag meine erste Auswärts-Reitstunde bei einer Gangpferdetrainerin. Der Tölt sieht nicht schlecht aus. In den Übergängen haben wir immer wieder sehr taktklaren Tölt, dann wird er aber oft passig, aber nicht verspannt sondern einfach lasch-passig.

Sie konnte mir aber viele Tips mitgeben wie ich weiter üben soll und in zwei Wochen haben wir die nächste Unterricht Einheit.

Wir versuchen Kjartan die lauffreude auch im Tölt zu vermitteln, mit vielen Übergängen und immer wieder in den Tölt wechseln. Am besten klappt es aus dem Galopp raus, da er im Galopp den schönsten Fluss hat, aber es fällt uns sehr schwer den Fluss beizubehalten. Unser grösstes Problem ist die "Faulheit" von Kjartan. Er ist ein introvertierter Typ und wenn es anstrengend wird versucht er schnell mal aufzugeben. Auch muss ich an seiner Reaktionsbereitschaft arbeiten, sodass ich ihn nicht 100mal auffordern muss für irgend eine Reaktion. Im Gelände ist die Reaktionsbereitschaft zwar deutlich höher und auch der Gehwille ist grösser, aber auch dort ist noch sehr viel Luft nach oben.

Ich bin sehr froh, dass wir jetzt diesen Weg gewählt haben und bin gespannt wie es weiter geht. Meine Motivation ist jedenfalls da und ich freue mich.


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