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Geschrieben von isiundco am 24.02.2022 um 06:05:

  Pferd frisst kein Heu

Hallo,
gibt es das? Ein Pferd frisst zu wenig Heu?
Gesundheitlich ist alles abgeklärt. Zähne, Magen, Darm, Blut, alles OK. Er hatte kleinere Magengeschwüre, da war die Frage, kamen sie, weil er zu wenig Heu gefressen hat oder hat er deshalb zu wenig gefressen?
Ansonsten wird er mit allen möglichen Zusatzfutter aufgepäppelt. Ist aber auch hier mäkelig, ein Sack wird gefressen, dann nicht mehr. Eine neue Sorte schmeckt dann wieder.
Heu haben wir jetzt verschiedene Sorten ausprobiert. Hat nichts genutzt.
Er ist grenzwertig mager. Nicht nur einfach dünn.
Hatte das schon mal jemand?
Er ist 6 Jahre alt, vorletzten Herbst aus Island importiert.
Da hat er noch alles an Heu inhaliert. Es wurde dann im Frühjahr immer weniger



Geschrieben von Blesa am 24.02.2022 um 08:30:

 

Hier... meine Eldblesa, in der Herde bei mir fällt es nicht auf, da hat sie 24h Futter. War nur schon immer sehr schlank. Jetzt ist sie zur Vorbereitung auf die Jungpferdematerial und stand eine Woche in Quarantäne einzeln. Über Nacht in 12h nicht mal 2kg Heu geschockt Kraftfutter wird verweigert, bzw. ein wenig gefressen, der Rest wird stehen gelassen.
Hab jetzt nochmal ein anderes Futter bestellt auf Empfehlung einer Freundin, die auch ein Mäkelpony hat.
Hoffe das wird gefressen, so 50kg mehr könnte sie nämlich schon haben...



Geschrieben von Svartur17 am 24.02.2022 um 11:03:

 

Ja, das gibt es schon und zwar dann, wenn das Pferd Schmerzen hat. Die Schmerzen können ja auch dem Darm entstammen und nicht "nur" dem Magen. Wurde eine Gastro gemacht? Darmultraschall? Du schreibst ja von kleineren Magenschwüren. Bei so einem jungen Pferd würde ich die Probleme tatsächlich nicht in den oberen Verdauaungswegen vermuten (Maulhöhle - war ja auch abgeklärt). An den Darm kommt man aber nicht so einfach ran, der ist ja gefühlt auch hunderte Meter lang.

Hast Du es schon mal mit Heucobs versucht? Frißt er die?

Ganz ehrlich, der Zustand kann so nicht bleiben und ist höchst besorgniserregend. Vor allem darfst Du nicht versuchen, ihn mit Krafu päppeln zu wollen, da dann Magengeschwüre explodieren! Ich weiß, wovon ich spreche, ich habe seit 18 Jahren einen Wallach mit chronischer Darmentzündung, die er aufzuchtbedingt seit seiner Jungpferdezeit hatte, ich das aber natürlich nicht wissen konnte.

Versuch dringend, so viel Rauhfutter, wie möglich in ihn reinzubekommen, als Cobs (meine Empfehlung sind Myoproteinflakes von Agrobs, mit hohem Proteingehalt) zusätzlich zu "normalen" Heucobs, gerne auch Luzernecobs. Das alles pimpen mit viel Öl (Energie!, langsam einschleichen), gerne Leinöl, Reiskeimöl (Achtung: Doping, da es Gammaoryzanol enthalten kann), auch Rapsöl ist möglich.

Bloß keine Müslis, Maiscobs etc. Die enthalten alle wahnsinnig viel Stärke, die Entzündungen massiv befeuert. Als Krafuersatz kann ich Dir noch Reiskleiepellets (bitte ohne Knoblauch und möglichst naturbelassen) empfehlen, die stärkearm sind und einen niedrigen glykämischen Index haben.

Und ne "blöde" Frage: Ist er ein Schimmel? Augenzwinkern

Du kannst mich gerne auch anpnnen, wenn Du Fragen hast! Alles Gute für Dein Pony!



Geschrieben von isiundco am 24.02.2022 um 12:29:

 

Hallo,
Osteo, Zähne, Darmuntersuchung (Glucose-Test) alles ohne Befund.
Er ist voll gut drauf, positive Energie ohne Ende. Ein völlig freundliches stressfreies Pferd, findet alles Neue toll, absolut kein gestresstes Pferd.
Er bekommt Heucops, Fibre Beets, Lavisano und im Moment neu das Build up..
Er steht bei uns zu Hause in einer vierer Wallach Gruppe, ist nicht Chef aber auch nicht ganz unten in der Rangfolge.
Fütterungszeiten und Menge kann ich alles selber steuern, alles schon ausprobiert.



Geschrieben von Raudi am 24.02.2022 um 16:46:

 

Ich kriege schon vom Lesen leichtes Nervenflattern.
Evtl hat das Pony einen Futterball im Magen?
Wir hätten ein Pferd beinahe kurz nach dem Kauf daran verloren, es stand auf Messers Schneide.

Wir kannten das Pony und sein Verhalten noch nicht so gut.
Der war ganz chillig drauf, hat viel gelegen und besinnlich gefressen.
Als uns auffiel, daß etwas ganz und gar nicht stimmt, war es höchste Eisenbahn, der Magen hat sich überhaupt nicht mehr entleert und stand kurz vor der Ruptur.
Es hat jedoch ein gutes Ende genommen.

Hast du ihn schonmal von den anderen abgetrennt, um genau zu wissen, wieviel er frißt und äppelt?


Zitat:
Original von isiundco
Er hatte kleinere Magengeschwüre

Woher weißt du, daß sie weg sind bzw daß sich keine neuen gebildet haben?

Man bewertet und entscheidet ja meist auf Grundlage seiner Erfahrungen.
Ich würde den in die Klinik schaffen.

LG Raudi



Geschrieben von isiundco am 24.02.2022 um 16:58:

 

Die Gastroskopie hat nur einen kleinen Befund ergeben. Trotzdem hat er zur Vorsicht das volle Programm mit Gastrogad und Sucrabest bekommen. Etwas mehr hatte er gefressen als das Gastrogad zu Ende war. Kraftfutter und co frisst er ja.



Geschrieben von Ragna am 28.02.2022 um 17:07:

 

Mein Wallach hatte vor drei Jahren blutende Magengeschwüre. Er hat ein bisschen besser gefressen, als er einen Magensäureblocker bekam, aber richtig gut wurde es erst wieder, als er auch noch einen Magenschleimhautschutz bekam.

Bei Kraftfutter wäre ich sehr vorsichtig, zuviel kann den Stoffwechsel durcheinander bringen und Stoffwechselerkrankungen wie Rehe & Co. begünstigen.

Mein Wallach bekam die Magengeschwüre, weil das Futter, das er bekam, nicht genügend, nicht oft genug (Karenzzeiten bis 12 Stunden jede Nacht), nicht nahrhaft genug (überjähriges Heu, weil das neue wegen schwacher Heuernte schon verfüttert war) war. Pferde sollten nie länger als allerhöchstens 6 Stunden ohne Futter sein, aber das kann auch gutes Futterstroh (natürlich nur als Beigabe) sein.



Geschrieben von rivera am 28.02.2022 um 19:28:

 

nach meinem wissensstand sollte die karenzzeit nicht mehr als 4 stunden betragen.

kann es sein, dass er trauert? die umstellung noch nicht verkraftet hat? steht er seit dem import im selben stall?



Geschrieben von Blesa am 01.03.2022 um 10:43:

 

Also meine Eldblesa ist ja von Geburt an bei mir, sie ist super regelmäßig entwurmt, erhält Mineralfutter, steht in einer konstanten Herde, hat 24h Raufutter und gute Blutwerte. Und dennoch ist sie schon immer schlank, auch im Sommer auf der Weide.
Jetzt kann ich natürlich nicht sagen, wie viel frisst das Pferd, aber jetzt habe ich sie ja zur Vorbereitung auf die Jungpferdematerial gebracht und da ist eben aufgefallen, dass sie tatsächlich deutlich weniger frisst als andere Pferde.
Um sie etwas zu unterstützen, wollten sie ihr Kraftfutter geben, tja frisst Madam nicht...
Ich glaube es gibt einfach auch Pferde die eben nicht so viel fressen wie andere.



Geschrieben von rivera am 01.03.2022 um 20:03:

 

blesa, das gibt es bestimmt. und mäkelponies überhaupt. was kraftfutter betrifft, habe ich auch so ein exemplar.
aber hier geht es um "grenzwertig mager". und er hat ja am anfang besser gefressen...



Geschrieben von Ragna am 11.03.2022 um 12:50:

 

Da würde ich nochmal den Magen untersuchen lassen. Wie schon zuvor erwähnt, erholte sich Fengari erst so richtig, als er zum Magensäureblocker noch einen Magenschleimhautschutz bekam. Und wenn der Schlingel eh schon auf der schlankeren Seite ist, will er auch nicht alleine fressen, mein Deppele. Dann vielleicht halt noch Heucobs, Mash, irgendwas, was er sehr gerne frisst, damit er das Gehaltvolle auch frisst.


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