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Geschrieben von Encanto am 15.04.2024 um 20:20:

  Mineralfutter kurweise oder täglich?

Hallo,

in Puncto Mineralfutter gibt es ja mittlerweile verschiedene Meinungen. Die einen füttern es kurweise, andere füttern nur was im Grundfutter fehlt oder aufgrund eines Mangels, wieder andere hängen einfach einen Mineralleckstein in die Box und die Pferde können sich selbst bedienen. Unser Tierarzt findet Mineralfutter völlig überflüssig. Die meisten die ich so kenne, auch wir füttern täglich eine kleine Menge hochwertiges Mineralfutter einfach dazu, da ich finde, dass unsere Weiden/unser Heu aufgrund der fehlenden Artenvielfalt nicht alles enthält was ein Pferd braucht. Unsere Pferde sind fit und sehen super aus, glänzen wie eine Speckschwarte so dass ich ständig angesprochen werde. Wir hatten auch noch nie Probleme diesbezüglich.
Nun habe ich aber einige Berichte gelesen wo ganz klar vor zuviel Mifu gewarnt wird, da es beim Pferd mehr Schaden anrichten kann wie es ihm gut tut. So können sich z. B. Nieren- und Blasensteine bilden. Auch andere Probleme kommen wohl oft durch Mifu. Ein Zuviel könnte schon sein durch die tägliche Gabe da man ohne Analyse nicht weiß was das Pferd täglich zu sich nimmt.
Mich würde mal interessieren wie ihr das so handhabt? Hatte jemand von euch schonmal mit seinem Pferd Probleme die eindeutig vom Mifu kamen?

LG Martina



Geschrieben von rivera am 16.04.2024 um 19:05:

 

um wirklich gezielt und richtig mifu zuzufüttern, müsste man eine mineralstoffanalyse des grundfutters haben - also von heu und gras. das macht kaum jemand, denke ich.
es gibt aber annäherungswerte, wenn man weiss, auf welchen böden das gras wächst, danach kann man sich etwas richten.
es muss halt alles verstoffwechselt werden, ein zu viel kann dann die leber belasten. ich denke aber, wenn man im rahmen der empfehlungen füttert bzw mit der grundfutterannäherung mal gerechnet hat, ist das bei den meisten mineralstoffen kein problem.
ausser sie werden bei überdosierung schnell toxisch.
selen ist so ein kandidat. ich habe mal salvana auf einer messe angesprochen, weil die (damals zumindest) so viel selen in ihren mineralfuttern hatten, dass ich bei annahme 0 selen aus dem grundfutter und einer halbwegs guten versorgung mit den anderen mineralstoffen mit den salvana produkten immer im toxischen bereich war.
sie haben dann was von selen-mangelgebieten geschwafelt. war natürlich daneben, ich hatte ja schon mit 0 selen aus dem grundfutter gerechnet.
bei selen bin ich also sehr wachsam Augenzwinkern

ich gebe mineral täglich, wenn dann mal ein tag ausfällt, ist es auch nicht schlimm.



Geschrieben von Blini am 16.04.2024 um 19:51:

 

Selen ist das einzige , wo ich auch sehr wachsam bin.
Ansonsten nehme ich gutes Misch-Mineralfutter mit Schwerpunkt Haut/Haar/Hufe- weil da schon rein optisch eine Schwachstelle von meinem Pony war (inzwischen sieht man es nicht mehr) das Atcom Hufmineral oder Farriers Formula und meistens noch einen Extralöffel Zink on top (Vetkampagne) und alle 2-3 Monate statt Zink Kupfer.
Ausserdem hab ich recht zinkreiche Fütterung mit Sonnenblumenkernen und Leinkuchen.

Ich hatte mal gelesen, dass der Selenspiegel oft sich selbst reguliert, wenn genügend Zink vorhanden ist. und in allen Blutbildern bei uns hat sich gezeigt, dass der ziemlich niedrige Selenspiegel bei Kauf dann ohne Extrazufütterung nach 6 Monaten deutlich gestiegen war und danach immer im Normalbereich.
Deshalb konnte ich auf Extrazufütterung Selen dann immer verzichten und musste da nicht mehr aufpassen.

Es hängt halt sehr stark davon ab, was das Grundfutter hergibt und wo bei deinen Pferden die Schwachstellen liegen - und darauf fokussiere ich beim Mineral.
Und auch wie die sportlich Belastung ist und ob man eine Veränderung in der lLeistungsfähigkeit sieht.

Das Mischmineral selbst gebe ich im Schnitt alle 2 Tage (dann wenn ich da bin) in der Hälfte der angegebenen Dosierung; damit habe ich auf jeden Fall eine Grundversorgung.
Meines Erachtens ist es ziemlich wurscht, ob das Mineral täglich. mehrfach in der Woche oder einmal wöchentlich gegeben wird - es soll kein Mangel entstehen aber der entsteht nicht von einem tag auf den anderen und auch nicht durch die Frequenz der Fütterung.

Und wenn sich etwas deutlich in der Fütterung / Haltung des Pferdes verändert, lasse ich 3-4 Monate später den Status überprüfen; sonst ca alle 18-24 Monate, weil die Werte ziemlich konstant sind - auch mit unterschiedlichen TÄ und Laboren.



Geschrieben von Encanto am 17.04.2024 um 07:44:

 

Vielen Dank für eure Antworten.

Ja bei Selen bin ich auch etwas skeptisch. Mein Tierarzt meinte mal, dass die Böden der Weiden durch die Ausscheidungen der Pferde über Jahre gar nicht mehr so selenarm sein können.
Hatte auch schon überlegt das Mifu nur 3 oder 4 mal die Woche zu füttern aber keins wie unser TA es vorschlägt damit kann ich mich nicht so anfreunden.
Wir füttern normalerweise das Mifu von Agrobs, hatten aber mal eine Weile das von St. Hippolyt. Irgendwann benahm mein Pferd sich total verrückt, war ständig angespannt und nervös. Ich konnte mir das überhaupt nicht erklären, dass er ständig beim Spaziergang so aufdrehte. Er hatte überhaupt keine Nerven mehr. Er war/ist immer schon schreckhaft aber so ein Verhalten kannte ich nicht. Ich gab noch Magnesium dazu. Es half ein wenig aber nicht so wie erhofft. Irgendwann kam mir der Gedanke nochmal das Mifu von Agrobs zu füttern und siehe da mein Pferd wurde nach einer Weile wieder "normal" und ist es bisher geblieben, dazu sieht er super aus. Deshalb denke ich, dass es bei uns so passt.



Geschrieben von Tristan am 20.04.2024 um 16:10:

 

Meine beide bekommen täglich ein hochwertiges Mineralfutter (Mineral Plus von Natural Horse Care) - und die Male wo ich ein Blutbild habe machen lassen war alles im grünen Bereich.

Wichtig ist, meiner Meinung nach, nur, dass die Mineralstoffe organisch gebunden sind, damit der Körper sie auch gut aufnehmen kann. Früher habe ich die günstigen Mineralfutter (Salvana, Reformin, Pave) gefüttert - nach sehr schlechten Leberwerten habe ich dann gewechselt und seitdem hat mein alter Isi Hufwachstum und kommt etwas besser durch den Fellwechsel. Der jüngere hat auch sehr gutes Hufwachstum


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