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Geschrieben von FraukeF am 29.01.2008 um 20:41:

  Verladen, Tipps und Tricks

Mache mal das Thema Verladen auf. Bestimmt gibt es viele Tipps und Tricks, die sich lohnen ausgetauscht zu werden. Verladen ist ja immer wieder ein Thema, insbes. in Notfällen, es gibt kaum etwas Schlimmeres, als beispielsweise ein krankes Pferd, das in die Klinik muss und sich nicht verladen lässt.

Da ich viel alleine unterwegs bin, habe ich z.B. mit Sky trainiert, allein in den Hänger zu gehen, d.h. ich stehe seitlich neben der Rampe und schicke ihn in den Hänger. Das hat den großen Vorteil, dass ich direkt hinter ihm die Stange verriegeln kann, statt erst vorn durchklettern und um den Hänger rumrennen zu müssen zum Zumachen. In der Zeit könnte er dann rückwärts raus und sich verletzen, wenn er neben die Klappe tritt, schlimmstenfalls hinge das Pferd dann womöglich noch vorn fest, weil angebunden und läge hinten neben der Klappe in Panik, alles schon gesehen.

Um ängstlichen Pferden das Verladen "schmackhaft" zu machen ist ein Leckerbissen im Hänger immer gut und dann hilft es auch, die ersten Fahrten zu angenehmen Plätzen zu gestalten, z.B. auf eine schöne Wiese zum Grasen, bloß nicht das erste Mal zum Tierarzt Augen rollen , da sind schlechte Verknüpfungen vorprammiert Augenzwinkern

Immer in Ruhe üben, ohne Zeitdruck, wenn alle gut drauf sind. smile



Geschrieben von Intiwasi am 31.01.2008 um 00:09:

 

Gutes Thema!
Zum Glück haben wir keine Verladeprobleme, habe aber auch schon einige Pferde in "Bearbeitung" gehabt die nicht auf den Hänger wollten. Neben der "Schritt vor Schritt zurück" Methode (die ich am besten finde) kann man aber auch schonmal mit kleineren Tricks Erfolg haben. z. B. das Türchen offen lassen, einige Pferdeäpfel voher aus der Box nehmen und im Hänger verteilen, so ist der Geruch dem Pferd nicht fremd, oder ein Zweitpferd vorweg gehen lassen. Leckerlie nie vergessen! Wer die Möglichkeit hat den Hänger auf den Paddock zu stellen kann auch das Kraftfutter täglich im Hänger füttern und den Eimer von Tag zu Tag etwas weiter in den Hänger hinein stellen.



Geschrieben von Geli am 31.01.2008 um 06:01:

 

Vor allen Dingen finde ich es wichtig, das Verladen nicht unter Zeitdruck zu machen! Und ich sollte, wenn ich weiß, daß ich als Mensch schon angespannt bin, mir dabei einen ruhigen Helfer suchen.
Mit Fohlen und Jungpferden geht das Üben natürlich am Leichtesten, wenn Mama gut auf den Hänger geht und Fohli mitläuft.
Auch diejenigen, die keinen eigenen Hänger haben, sollten die Investition nicht scheuen und sich ab und zu mal einen ausleihen. Das lohnt sich.

Geli



Geschrieben von Diana am 31.01.2008 um 09:01:

 

sehr hilfreich finde ich ist es wenn man mit dem Pferd vorher schon mal übt durch enge Gassen zu gehen und dort auch stehen zu bleiben - das nimmt dier Angst vor der Enge.
Zu diesem Zweck kann man sich in der Halle oder auf dem Platz was bauen. Beispielsweise mit Hindernissen über die man eine Plane hängt.
Gerade das Verladen zeigt ja immer wieder wie wichtig Bodenarbeit ist.

LG Diana



Geschrieben von Skjona am 31.01.2008 um 10:43:

 

Bei dem Fjord haben wir immer das Problem, dass sie aus reiner Sturheit nicht raufgehtunglücklich Unser weitläufiger Nachbar wickelt dann vorne um die Stange ein Abschleppseil, das am Halfter befestigt ist, und zieht. Nicht grade die feinste Methode und ich halt da auch nicht viel von, aber sonst geht sie halt nicht raufunglücklich



Geschrieben von dag am 31.01.2008 um 13:03:

 

Mein altes Pferd hat vor Jahren beschlossen nicht mehr in den Hänger zu gehen, nachdem ich Stunden vor dem Hänger verbracht habe, bin ich auf die Idee mit dem (nicht an Strom angeschlossenen) E-Band gekommen.
Das funktionier gut, Pferd steht vor dem Hänger und sobald ich das Band am Hänger befestige, geht mein Pferd in den Hänger.
Die anderen bekommen das Kraftfutter im Hänger, dann klappts auch.



Geschrieben von Tippelchen am 31.01.2008 um 14:17:

 

Ich mache den "Flaschenzug-Seil-Trick" auch. Allerdings ziehe ich mein Pferd damit nicht in den Hänger! Ich locke ihn und gehe mit ihm rein und falls es auf die Idee kommen sollte "och, man könnt ja wieder aussteigen" habe ich das Seil um es zu verhindern - denn allein habe ich natürlich nie die Kraft ihn am Aussteigen zu hindern!

Es gab schon Situationen, da ging er ohne alles hinter mir einfach rein, aber wenn er nur EINMAL auf die Idee kommt, dass er lieber doch nicht will und ich ihn dann nicht halten kann, steigt er garantiert den gnzen Tag nicht mehr ein, weil er sofort weiß, dass er nicht muss böse

Deshalb die Seilprofilaxe... Irgendwann werde ich sie ganz weglassen, aber im Moment noch nicht. Leider ist mein Pferd so gar nicht verfressen und Leckerli helfen nicht *grummel*
"Schritt vor - Schritt zurück" klappt auch nicht, mein Pferd ist entweder zu dumm, um es zu verstehen, oder zu höflich. Ich tippe auf ersteres...



Geschrieben von FraukeF am 31.01.2008 um 14:19:

 

@ Tippelchen:

Wenn Caramelo so brav in den Hänger geht, dann aber offenbar Angst hat und Streß, hast du es schon mal mit Rescue-Tropfen versucht? Ist eine Bachblütenmischung, die spez. für Ängste und Streß gedacht ist und häufig gut hilft. smile



Geschrieben von Skjona am 31.01.2008 um 18:22:

 

Mit dem E-Band haben wir auch schon mal ausprobiert, hat der Fjord aber ignoriert oder einfach nicht als E-Band wahrgenommen



Geschrieben von Tippelchen am 31.01.2008 um 18:34:

 

Hi Frauke!
Ja, die Rescue-Tropfen sind schon auf der Einkaufsliste für März (ab da bereite ich mich ja wieder intensiv auf die Distanzsaison vor...)

Ich hoffe sehr, dass es Caramelo hilft *daumendrück*



Geschrieben von dag am 31.01.2008 um 22:50:

 

Mit den Rescue Tropfen habe ich auch gute Erfahrungen gemacht, durch diese Tropfen konnte das Pferd einer Bekannten Hänger fahren.



Geschrieben von Joy am 04.02.2008 um 15:12:

 

Wir haben angefangen uns näher mit dem Thema Verladen zu beschäftigen, nachdem wir ein Pferd bekommen haben, das in der Beziehung ein echter Härtefall war, weil er sehr schlechte Erfahrungen im und mit dem Hänger gemacht hat. Zum einen wollten wir Red nicht immer zu Hause lassen, wenn es irgendwo hin ging, zum anderen hatten wir auch Angst, dass wir ihn bei einem Notfall nicht in die Klinik fahren könnten.

Wir haben angefangen ihn jeden Tag im Hänger zu füttern, wodurch er auch nach einiger Zeit bis vorne durchgegangen ist, aber,sobald er ein wenig Futter erwischt hatte, wieder -schneller als wir gucken konnten- vor der Rampe stand, weil er wusste, dass jemand von hinten mit der Stange kommen könnte. Mit Futter hat es nicht geklappt.

Wir haben alle möglichen Tricks versucht, um ihn vernünftig in den Hänger zu bekommen, uns wurde sogar geraten ihm die Augen zu verbinden, dann würde er mitkommen. Das hat natürlich überhaupt nicht geholfen.

In den Hänger kam Red schließlich mit einer ganz simplen Methode. Man braucht nur eine lange (Dressur-)Gerte. Das Pferd wird gerade vor den Hänger gestellt, man stellt sich seitlich daneben (natürlich auf die Seite, wo das Pferd nicht einsteigen soll...), zupft den Strick nach vorne und gibt dazu ein Stimmkommando (bei uns "Steig ein"), folgt keine Reaktion oder geht das Pferd sogar nach hinten, klopft man mit der Gerte auf die Kruppe, der Druck wird erhöht bis das Pferd einen Schritt nach vorne macht. Weicht das Pferd seitlich aus, muss es sofort wieder, ebenfalls durch seitliches Klopfen mit der Gerte in die richtige Position gebracht werden.

Unser Red kam so übrigens mit Peter Pfister in den Hänger. Bei allen anderen Pferden, die zwar in den Hänger gingen, aber immer gern noch ein bisschen rum diskutierten, haben wir nach dem gleichen Prinzip geübt, so dass alle mittlerweile problemlos in den Hänger gehen.

Angst hatte Red, obwohl ihm Druck gemacht wurde, überhaupt keine, er stand völlig gelassen im Hänger.
Mit der Methode ist das Verladen nicht mehr abhängig von Lust-oder keine Lust und Hunger-oder kein Hunger.
Wir haben uns hinterher auch gefragt, warum wir nicht früher selber darauf gekommen sind, weil es ja wirklich nach dem gleichen Prinzip abläuft, wie die meisten täglich mit ihren Pferden umgehen, also warum nicht auch beim Verladen?



Geschrieben von Skjona am 04.02.2008 um 15:20:

 

Was habt ihr denn für Hänger? Einen mit Rampe oder einen mit Flügeltür und Stufe?



Geschrieben von rivera am 04.02.2008 um 16:53:

 

oft ist es eine dominanzfrage, ob ein pferd auf den hänger geht.
dabei ist es am wichtigsten, dass klar ist, wer hier wen kontrolliert. mit dem grundsatz: der führende bestimmt, dass es nur vorwärts geht, liegt man meist richtig. wobei das problem halt ist, das rückwärts zu verhindern. gerade das halte ich in solchen fällen für sehr wichtig, da unkontrolliertes rückwärts sehr gefährlich sein kann.
wir führen dann in der regel mit führkette, damit man überhaupt eine chance hat. doppelte longen hinterum helfen auch oft. wichtig ist, dass das pferd nachgeben muss, wenn es sich rückwärts bewegt hat. auf keinen fall den zug nachlassen, bevor das pferd sich wieder vorbewegt hat.

caramelos problem, beim fahren selbst angst zu haben, ist noch eine andere sache. ich denke, mit rescue kommt er vielleicht wirklich besser zurecht. hängt ihr auch immer etwas heu rein? das lenkt oft ab und dient auch dem frustabbau beim zupfen am netz.



Geschrieben von Tippelchen am 04.02.2008 um 20:50:

 

Ja, es hängt immer ein Heunetz im Hänger, aber er zupft höchstens im stehenden Hänger 3 Halme raus, wenn ich sie ihm halb ins Maul stecke (er ist absolut gar nicht verfressen unglücklich deshalb hilft Kraftfutter als Lockmittel auch nicht).

Er zieht sich halt immer gerne selber hoch, auf dem Rückweg von einem Distanzritt tut er das nicht und steht völlig entsapnnt.
Ansonten lehnt er sich immer während der Fahrt mit dem Hintern an die hintere Begrenzungsstange und ist gestresst...

Eigentlich fahre ich wirklich vorsichtig und ich glaube es liegt auch eher an dem Eingesperrtsein in so einer kleinen "Box". Ich hoffe weiter auf die Rescue-Tropfen und natürlich auf einen Gewöhnungseffekt bei ihm.



Geschrieben von Velvakandi am 04.02.2008 um 21:21:

 

Wenn du sagst er steht auf dem Rückweg entspannt, dann kann ich mir nicht vorstellen dass er Platzangst hat. Vielleicht ist es eher die Aufregung/Erwartng, dass jetzt bald "Was passiert". Viele Pferde wissen ja, Hänger = Arbeit in absehbarer Zeit, manche steigen deswegen gar nicht erst ein. großes Grinsen Deiner ist so höflich und tut dir den Gefallen, aber aufgeregt ist er trotzdem.



Geschrieben von FraukeF am 04.02.2008 um 22:28:

 

Ich denke auch eher, dass es bei Caramelo Aufregung und Erwartung ist, er mit Arbeit rechnet. Denn auf der Rückfahrt ist er ja entspannter. Ev. hilft es ja tatsächlich, ein paar Mal mit ihm nur irgendwo zum Grasen zu fahren, damit er Hänger nicht = Arbeit setzt. Ausserdem bist du ja vielleicht auch selber vor einer Distanz etwas angespannt, was sich dann überträgt, nach dem Motto, wenn der Chef aufgeregt ist muss ich das auch sein. Deshalb empfehlen die Heilpraktiker immer, die Mittel Mensch und Tier zu verabreichen smile .



Geschrieben von rivera am 05.02.2008 um 08:21:

 

da stimme ich velvakandi und fraukef absolut zu.
gerade der unterschied vor/nach dem distanzritt legt nahe, dass es seine erwartung auf die veranstaltung und vielleicht deine aufregung ist, die ihn nervös macht. wenn es platzangst wäre, würde er auch auf der rückfahrt so reagieren.
probier es doch mal mit rescue für euch beide. nur mal so fahren hilft vielleicht auch.



Geschrieben von Joy am 07.02.2008 um 18:35:

 

Wir haben ein Hänger mit Rampe.

Wir haben ein Pferd, bei dem ich vermute, dass ihm beim Hängerfahren schlecht wird.
Er frisst nichts, noch nicht einmal Möhren, Äpfel... , trinkt nur sehr sehr selten und ist immer fast zu ruhig, dazu schwitz er oft sehr viel? Beim Einsteigen ist er immer sehr brav.
Kennt ihr so was? Meint ihr, ihm wird wirklich übel? Oder habt ihr eine andere Idee?

Viele Grüße
Lisa



Geschrieben von Geli am 07.02.2008 um 18:41:

 

Hmm, für mich liest sich das eher nach Stress, vor allem das Schwitzen. Kersten ist auch so eine, die immer ganz lieb auf den Hänger ging und dann erstarrte. Sie stand so mit dem Hintern gegen die rückwärtige Stange gepresst, daß sie sich immer ein Stück Schweif weggescheuert hat.
Ich verlade sie nicht mehr, seit der Tortur, die sie in den Kliniken hinter sich gebracht hat. Da stieg sie beim letzten Mal auf dem Heimweg (!) nicht mehr in den Hänger sondern machte sich per Huf auf den Heimweg.

Geli


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