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Geschrieben von Flair am 31.07.2012 um 14:58:

  was soll nur aus den Lieben werden....

Ihr Lieben.
Zur Zeit beschäftigt mich ein Thema, welches vielleicht nicht so einfach ist und wo natürlich jede und jeder selbst eine Entscheidung treffen muss. Dieses Jahr ist sehr unvorhergesehen der Lebensgefährte meiner Kollegin verstorben und der war nicht so viel älter als ich.
Wenn man Familie hat, kommt man vielleicht gar nicht so auf den Gedanken, aber ich habe eben keine hier in Deutschland und muss mir wirklich mal langsam überlegen, was aus meinen Tieren werden soll, wenn ich vor ihnen gehen sollte. Es passiert halt manchmal schnell und unerwartet.
Um mein Fohli und den Shetty mache ich mir nicht ganz so große Sorgen. Sie sind jung und würden sicher auch ein gutes zu Hause finden und ich denke meine Nachbarin, die selbst ein Pferd hat wäre sicher so lieb und würde sich mit darum bemühen. Sie wäre auch die erste, die ich bitten müßte zunächst meine Tiere zu versorgen. Außerdem versuche ich gerade zu erreichen, dass die Eltern von Fohli mit im Equidenpass stehen, damit man sieht, dass er ein Großtölter ist und daß er einen Rocky-Mountain-Horse Vater hat, damit er nicht in "falsche" Hände gerät und er womöglich noch für sein Tölten bestraft wird, weil er wegen seiner windfarbe und dem pleasure-Gang vielleicht als Westernpferd herhalten soll. Der Mini-Shetty ist dieses Jahr drei geworden und noch immer Hengst, aber dafür sowas von lieb und brav! Der wird hoffentlich auch keine Probleme haben einen Liebhaber zu finden.
Die Katzen werden sicher wieder von der Tierhilfe übernommen, von der ich die beiden vermittelt bekam.

Die größte Sorge macht mir meine Flair. Sie ist "schon" 20 Jahre alt und wir haben so viele kleine stille Vereinbarungen miteinander, dass ich um sie richtig Angst habe. Ich denke nicht, dass ich der einzige Mensch bin der sie versorgen kann und alles mit ihr richtig macht, aber sie hat halt so ihre Eigenheiten, die andere an ihr nie akzeptieren würden. Kein Gebiß, kein Sattel, wer macht das schon mit?
Ich musste erkennen, dass ich die Wahl habe zwischen einer unglücklichen, widerwilligen Flair, mit der das Arbeiten keinen Spaß mehr macht, oder einer mitarbeitenden Flair, die sehr fleißig ist (manchmal zu fleißig) und die gefallen möchte, dann aber ohne Sattel und Gebiß.
Bei ihr habe ich gelernt den Mut zu haben ihr zu vertrauen. Nun ist sie so eine liebenswürdige Kreatur, die nicht versucht ihre Freiheiten auszunutzen. Sie könnte mir im Gelände, nur mit dem Halsring, eine lange Nase machen und abgehen wie Schmitzkatze aber das tut sie eben nicht, obwohl sie es liebt sich lang zu machen und davon zu flitzen. Je weniger Einfluss ich auf sie habe, desto besser hört sie zu und achtet auf mich.
Aber so finde ich ja nicht mal eine Reitbeteilligung... geschweige denn jemand, der sich ihrer annehmen würde.
Eine Freundin aus dem alten Stall hat festgelegt, dass ihre schon über 30 Jahre alte Stute eingeschläfert wird, wenn ihr etwas passiert.

Und das ist der Punkt über den ich mir nun intensiv Gedanken mache. Sie ist noch nicht so alt, wirkt auch von ihrem Bewegungsdrang viel jünger, nie würde ich sie einschläfern lassen, selbst wenn sie irgendwann mal nicht mehr reitbar sein sollte, aber sollte sie in andere Hände gehen müssen, gälte sie vielleicht schon jetzt als unreitbar. Als Beistellpferd wäre sie auch nicht so glücklich sie braucht etwas für ihren körper und ihren Geist zu tun. Schließlich kann sie einige Zirkustricks.
Ich habe sie über die Jahre so lieben gelernt wie sie ist und habe mit ihr einen sehr harmonischen Umgang und tue sehr vieles für sie wo andere nur den Kopf schütteln. Das kann man von keinem anderen Menschen so erwarten, also wie verhindere ich, dass sie nach Italien verfrachtet wird? Dann doch besser einschläfern lassen? Meine Freundinnen haben alle selbst ihre Pferde was sollten sie da mit einer alten Zuchtstute?
Meine Güte, es ist wirklich nicht leicht.
Wie habt ihr das geregelt, hat vielleicht doch die eine oder der andere tatsächlich schon so etwas wie ein "Testament" gemacht, damit die Vierbeiner versorgt sind?
Es läßt mir zur Zeit einfach keine Ruhe. Ferien sind manchmal gar nicht so angenehm.....
Liebe Grüße Eure Mikiyo



Geschrieben von Nariz am 31.07.2012 um 15:29:

 

Ich bin grade etwas beruhigt, dass sich andere Menschen mit diesem Thema auch befassen und ich nicht die Einzige bin, die sich darum sorgt, was mit den geliebten Tieren passiert, wenn man nicht mehr da sein sollte.
Meine Bekannten tun meine Gedanken immer als morbide ab.... Was ich immer hätte!! Aber genau aus diesem GRund, weil mein Pferd halt sensibler ist als andere und quasi ein "Ein Mann-Pferd" muss man über diese Dinge nachdenken.
Ich habe es mündlich mit einer Person meines Vertrauens abgemacht, dass sie sich im Unglückfall um mein Pferd kümmert. Ich vertraue ihr zu 100% und sie kennt mein Pferd genau, reitet es manchmal und sehr gut und liebt es fast so wie ich. Meinen Hund würde mein Vater nehmen, dann könnten die beiden Rentner ihren Lebensabend gemeinsam auf der Couch verbringen.
Es war sehr hart ernst über dieses Thema zu sprechen, aber ich bin beruhigt, dass ich es getan habe!!! So weiß ich wenigstens, dass die Tiere gut versorgt wären, falls ich nicht mehr da sein sollte.



Geschrieben von Aurea am 31.07.2012 um 16:02:

 

Auch wenn ich immer mal sage, dass ich ansowas nicht denke, weil ich noch so jung bin... selbst ich habe über das Thema schon nachgedacht und weiß genau (bzw. hab auch meiner Familie schon gesagt) wo Battle hinsoll, sollte mir wider Erwarten etwas zustoßen.

Oder: Als wir zu Welpenzeiten die Schwester unserer Hündin an eine ältere Frau verkauft haben (deren zweiter Hund kurz zuvor verstorben war), hat diese gesagt: "Ich freue mich, dass sie mir in meinem Alter noch einen Hund anvertrauen. Ich möchte sie bitten, den Hund wiederzunehmen, sollte mir etwas passieren." Wir waren stark verwundert, weil die Frau zwar älter, aber sehr fit und agil ist.
Nun: Sie hat im Testament festgelegt, dass Helina zu uns zurückkommt und sogar die Kosten gedeckt werden, damit wir das Tier bei uns versorgen können! Wir haben uns immer bisschen darüber lustig gemacht, aber wenns drauf ankommt, nehmen wir Helina auf jeden Fall für immer zu uns!
Dann hat die Frau lange überlegt sich wieder einen zweiten Hund zu holen, nachdem ihr zweites Mädchen verstorben ist.Und sie hat uns gefragt, ob wir auch diesem Hund ein zu Hause schenken würden, wenn sie sich noch einen Welpen dazuholt und ihr irgendwann etwas passiert.

Es ist nicht verkehrt sich Gedanken zu machen, wem man sein Tier anvertrauen kann mit gutem Gewissen, sodass es nicht im Tierheim oder gar beim Schlachter landet! Ich bin sicher, dass du auch jmd. findest, der deine Pearl so annimmt wie sie ist, auch wenn sie 20 ist oder dann irgendwann 30....



Geschrieben von Smartie am 31.07.2012 um 17:02:

 

Ich hab vor meiner ersten großen Wirbelsäulen-Operation (vor 5 Jahren) erstmalig eine Patientenverfügung, in Absprache mit meinem Hausarzt, und ein Testament geschrieben.
Natürlich habe ich auch mit Ehemann und Angehörigen gesprochen, was mit meinen Tieren passieren soll, wenn insgesamt mal was Unvorhergesehenes passiert.
Mir war in dem Moment wichtig einfach zusammenzufassen was in meinem Sinne passieren sollte und außerdem waren gerade einige Freunde und Bekannte im Alter zwischen 42 und 47 verstorben (u.a. an einem Magen-Darm-Virus, der zu einer Herzbeutelentzündung geführt hatte). Augen rollen

Meine älteren beiden Pferde (24/17) sollen möglichst zusammen bleiben, weil sie sich über 12 Jahre lang kennen und alte Pferde wirklich schwer zu vermitteln sind ...
Bei den recht jungen Stuten und unseren Nachwuchs-Jungs ist die Vermittlung wahrscheinlich kein so großes Problem, aber auch da denke ich zumindest über die Auflistung von Ansprechpartnern als Ergänzung des Testamentes nach.

Insgesamt fand ich es gut mich mit diesen Gedanken auseinander zu setzen und habe dadurch ein gutes Gefühl. Passieren kann wirklich immer mal etwas, aber man hat wenigsten versucht vorzusorgen. fröhlich



Geschrieben von Funny_Girl am 01.08.2012 um 10:02:

 

Ich habe das mit meiner Familie abgesprochen, dass beide Pferde entweder von ihnen weiterversorgt werden, falls das nicht geht, dann sollen beide Hottis zusammen auf einen Gnadenhof - an irgendjemanden verkauft werden sollen und dürfen sie nicht.

Mein Schwager musste meiner Schwester damals (sie starb 1999 mit nicht mal 35 Jahren an Krebs) am Sterbebett versprechen, dass die Pferde (meiner Schwester gehörte die Stute Funny Girl, ihrer älteren Tochter der Wallach Tschechi) nicht weggegeben werden.
Ich fühle mich immer noch an das Versprechen gebunden, leider hatte mein Schwager relativ kurze Zeit nach dem Tod meiner Schwester eine neue "Freundin" am Start und diese Schlampe meinte, wenn seine Tochter ein Pferd haben möchte, dann soll sie gefälligst selber dafür aufkommen. Meine Nichte war damals 15 Jahre alt und ging noch zur Schule!
Mein Schwager weigerte sich, nur einen Cent für Tschechi auszugeben, ich finanzierte neben meinem Büffel zusammen mit meinen Eltern Funny, ich konnte ein drittes Pferd beim besten Willen finanziell nicht stemmen.

Es gab immer häufiger Streit, weil ich eben den Schmied für alle drei Pferde bezahlen musste, meine Nichte, früher absolut zuverlässig, kam kaum noch zu den Pferden (wie sich später herausstellte, machte das Mädel damals die Hölle durch, weil diese Drecksschlampe - der könnt ich heute noch die Augen auskratzen! - verlangt hat, dass das Mädel den ganzen Haushalt schmeisst. Und sie ließ sich von meinem Schwager zwei Mal im Jahr den Kanadaurlaub sponsern. Long Story short (die ganze Geschichte würde Bücher füllen):
Meine Nichte gab ihren Tschechí dann weg, er kam zum Vater einer ihrer Freundinnen, er hatte dort ein wirklich tolles Leben (auch Offenstall mit großer Herde), aber weil er auf Grund seiner Arthrose plötzlich nur noch ganz schlecht laufen konnte und immer wieder umfiel, wurde er von seinem Leider erlöst.
Leider nicht wie wir erhofft hatten, die haben ihn , um noch Geld aus dem (mit wenige Jahre alten Kieffer-Sattel verschenkten) Pferd zu schlagen, zum Schlachthof gefahren. unglücklich

Funny und Büffel sind ja nun auch nicht mehr die jüngsten, aber wenn sie weiterhin so fit bleiben, dann haben sie sicherlich noch gut 10 Jahre.
Und auch wenn sie mal nicht mehr reitbar sind, sollen sie ihr Gnadenbrot bei mir bekommen.
Für den Fall, dass ich vor den Pferden gehen muss, wissen Familie und Freunde Bescheid, dass sie auf keinen Fall verkauft werden dürfen. Wenn sie sich nochmal umgewöhnen müssen, dann auf einem Rentnerpferdehof.



Geschrieben von isparo am 01.08.2012 um 10:40:

 

Ich habe inzwischen einiges angespart, für eventuelle größere Ausgaben für die Pferde. (Sattel, OP's, Tierarztrechnungen, Stallrenovierungn etc.)
Falls meine Pferde mich überleben, sollen meine 3 "Alten" (19,21,27) auf jeden Fall nicht weiterverkauft werden, sondern ihr Gnadenbrot von dem Ersparten bekommen. Die beiden ältern sind wegen Arthrose/Kalzinose gar nicht mehr reitbar. Bei ihnen steht evtl im Winter eine schwerwiegende Entscheidung an, falls sich der Zustand noch verschlechtern sollte.... Erkältung

Die 19jährige Isi-Stute wird wegen Sommerekzem der schwierigste Fall. Ich hoffe aber, daß meine jetzigen Pferdehelfer sie dann weiter entsprechend pflegen und auch reiten. Für sie wäre es schade, wenn sie nur noch "bestes Weidepferd" wäre, denn sie ist ein tolles Reitpferd - halt pflegeintensiv! unglücklich

Meine 3 Rocky-Mädels sollen an Leute verkauft werden, die gangpferdeerfahren sind bzw. an Mountain Horse - Liebhaber.

Ich hoffe ja, daß ich noch einen 80er Geburtstagritt machen kann, bin aber froh, daß ich schon alles geregelt habe, falls es doch nicht klappen sollte... smile

Auch Hund und Katzen haben schon ihre eventuellen Pflegestellen Ja



Geschrieben von Steffi am 01.08.2012 um 11:28:

 

Ich staune gerade ein bisschen, wie viel Vertrauen Ihr in mündliche Absprachen habt! Selbst am Sterbebett gegebene Versprechen werden ja nicht gehalten (Funny Girl). Ein Pferd ist durchaus ein Wertgegenstand und wenn die Erben entsprechend raffgierig sind, wandert ein älteres Pferd doch bestimmt ziemlich schnell zum Schlachter – da gibt es noch Geld dafür und das Pferd verursacht nicht länger Kosten. Versprechen kann man ja viel! Sobald Ihr tot seid, könnt Ihr das Versprochene nicht mehr einfordern! Mikiyo, ich nehme mal an, du wirst nicht noch Schulden vererben? Dann wäre die Sache noch komplizierter, denn dann würde man natürlich alles nur Mögliche zu Geld machen!
Die Hunde-Käuferin von Aurea hat das vorbildlich gelöst: Ein vom Notar beglaubigtes Testament regelt das alles „totsicher“! Ich würde für ein altes Pferd festlegen, wer genau es bekommen soll, und wenn genug Geld vorhanden ist, auch noch dafür sorgen, dass der Unterhalt aus dem Erbe bezahlt wird. Und das dann natürlich notariell festlegen!
Als mein Onkel gestorben ist, hat er einen Haufen Schulden hinterlassen. Früher hatte er noch Tiere, aber zum Schluss zum Glück nicht mehr. Er hatte zwar gute Freunde, aber die waren natürlich nicht erbberechtigt. Wir Erben haben das Erbe ausgeschlagen und ich möchte echt nicht wissen, was in dem Fall mit den Tieren passiert wäre! Der Erbschaftsverwalter hätte sich garantiert nicht die Mühe gemacht, nach passenden Herrchen für die Tierlein zu suchen. Da kann dann der Nachbar noch so nett sein, aber er ist nicht erbberechtigt!



Geschrieben von isparo am 01.08.2012 um 12:11:

 

Schlachter geht nicht!!!! - laut Equidienpaß! Da ist nix zu holen.

...und für die Leute lege ich die Hand ins Feuer, daß es in meinem Sinne gemacht wird!

Mit dem Verkauf der anderen Pferde können sie machen was sie wollen - oder eben für die anderen 3 verwenden. Ich bin mir 100% sicher, daß das in meinem Sinne klappt. Es gibt in D sowieso viel zu viele Regeln, Verträge, Verbote, Vorschriften... da muß ich meiner Menschenkenntnis vertrauen. Und selbst mit notariellem Vertrag halten sich viele Menschen nicht dran unglücklich Gerade in so einem Fall kann man ein Tier immer krank"machen", wenn man es loshaben will)
Man sollte nicht mit Allem und Allen so mistrauisch sein - Funny Girl hat das Pferd ja auch noch. Eine positive Einstellung kommt positiv zurück! Ja



Geschrieben von Flair am 01.08.2012 um 16:16:

 

Wow! Mit so viel Resonanz hätte ich nun wirklich nicht gerechnet!
Aber auch an Euren Beispielen sieht man mal wieder wie wichtig es ist tatsächlich jemanden zu finden, dem man vertrauen kann und vor allem wie schwer....
Ein Notfall Konto habe ich auch und laut Equiden-Pass kann man meine Pferde zumindest nicht in Deutschland schlachten lassen. Fohli hat auch Sommerexem, hatte ich ganz vergessen weil es schon so viel besser ist.
Mittlerweile habe ich auch Kontakt mit meiner Schwester in Australien aufgenommen, die mich ja nun auch beerben würde. Für sie wäre es natürlich ein wahnsinns Aufwand, der Flug muss ja auch erst mal bezahlt sein und sie kann ja auch nur für kurze Zeit hier her kommen und ob alle Tiere bis dahin versorgt sind ist ungewiss.
Ich fürchte das Thema wird mich noch länger beschäftigen bevor ich eine zufriedenstellende Lösung finde. Und zur aller letzten Not ist ein totes Flairchen vielleicht noch die bessere Alternative als ein unglückliches oder leidendes Flairchen.



Geschrieben von Vinja am 01.08.2012 um 18:38:

 

Hallo, sehr schwieriges Thema. Ich habe mich aber auch schon damit beschäftigt und habe beschlossen, dass mein Mann alle Pferde (die sind allerdings bis jetzt alle unter 10J) in Kommission an einen von mir festgelegten Hof geben soll. Ich möchte niemanden nach meinem Tod mit einem Tier belasten oder möchte niemandem am Sterbebett eine so hohe Bürde auferlegen.Bei einem sehr alten Pferd, dass mich schon sehr lange begleitet hat und auch eher schwierig zu vermitteln ist würde ich schon wollen, dass es mit mir geht- auch wenn das egoistisch ist.



Geschrieben von Nariz am 02.08.2012 um 07:40:

 

Ich finde das gar nicht so egoistisch. Manchmal ist es meiner Meinung nach besser, ein altes, vielleicht nicht mehr so fittes Pferd in den Himmel zu schicken, als es abzugeben und nicht zu wissen, was der neue Besitzer sich noch alles so einfallen lässt.... Man muss es mit sich und seinem Gewissen abmachen, was man dem Pferd noch alles so zumuten will....



Geschrieben von Felischa am 03.08.2012 um 01:38:

 

Ich liebe meine Tiere und möchte natürlich das sie in die besten Hände kommen.
Aber ein egoistischer Gedanke, meine Familie muss mit der "Trauer" fertigwerden und 2 kleine Kinder, wenig Pferdeerfahrung.
Da wäre es zu viel verlangt das er das auch noch wuppen muss.

Ich hab ein Ordner in dem ich für jedes Pferd ein "Verkaufstext" bzw Lebenslauf habe.
Ausserdem eine gute Freundin die sich dann sicherlich helfend einschalten würde. ( Patentante)

Trotzdem hinterlasse ich meiner Verwandschaft, ziemlich viel Arbeit und Organisation, dann zu verlangen das noch mehr gemacht wird, sorry das kann keiner Verlangen.
Nur hoffen und freuen wenn die Pferde ein gutes zu Hause haben.



Geschrieben von Sanni am 03.08.2012 um 13:04:

 

Ich bin froh, dass dieses eigentlich unerfreuliche Thema aufgebracht wurde. Bei näherer Betrachtung ist mir klar geworden, dass ich leider nicht an alles gedacht habe.
Wenn mir was passiert, kann ich mich auf meinen Mann verlassen. Er hat von mir eine recht umfangreiche Kladde bekommen, was alles so bei einem Pferd zu tun ist.
Er würde sich auf jeden Fall erst selbst kümmern und sich ggf. dann um einen neuen und sehr guten Platz für Chief bemühen.
Auch unsere Miezen sind bei ihm bestens aufgehoben.

Leider NICHT bedacht habe ich, was ist, wenn uns beiden was passiert. Für unsere Katzen wäre gesorgt, das ist kein Thema. Aber ich habe keinen Pferdeliebhaber in der engeren oder ferneren Verwandschaft. Im Freundes- und Bekanntenkreis schon eher, aber wem würde ich das zumuten wollen?

Da muss ich mir unbedingt Gedanken machen. Offene Baustelle!



Geschrieben von Felischa am 08.08.2012 um 02:38:

 

Ja das ist ein Thema, ebenso wie eine Patientenverfügung oder Organspende.
Wer möchte sich auch schon mit dem Thema auseinandersetzen wenn man "Jung" und mitten im Leben steht.

Vor meiner Kopf not OP fragte mich mein Mann was mache ich mit den Pferden wenn dir was passiert, ich hab doch gar keine Ahnung von dem Papierkram.
Oder wenn man im Koma liegt, so zwischen Leben und Tot, wie lange soll man warten ect...

Oh man schwieriges aber wichtiges Thema, Danke das du das Aufgegriffen hast.



Geschrieben von Funny_Girl am 08.08.2012 um 13:30:

 

Zitat:
Original von Felischa
Ja das ist ein Thema, ebenso wie eine Patientenverfügung oder Organspende.
Wer möchte sich auch schon mit dem Thema auseinandersetzen wenn man "Jung" und mitten im Leben steht.
.


Ich habe seit Jahren sowohl einen Organspendeausweis, ebenso wie mich bei der DKMS als Knochenmarkspender registrieren ließ.
Patientenverfügung liegt hier zuhause, da muss ich mal in die Puschen kommen und diese notariell beglaubigen lassen.

Und ich denke, ich sollte ein kleines Testament aufsetzen, zu vererben hab ich zwar nichts, aber ich sollte wirklich schriftlich festlegen, was aus meinen Tieren wird.



Geschrieben von Gosa am 09.08.2012 um 13:42:

 

Ich bin Mitte 30. Auch mein Mann und ich machten eine Patientenverfügung;
und zwar beim Notar.
So grausam es sich alles anhört, was man dort zu hören bekommt - da muß
man einfach durch.

Bei den Pferden sieht es so aus, daß meine beiden mit den dreien meiner
Schwester zusammenstehen.
Ehrlich gesagt habe ich noch gar nicht so groß darüber nachgedacht, was wäre
wenn,...
In erster Linie denke ich vor den Tieren natürlich an meine Kinder und meinen
Mann. Beim Notar werden ja sämtliche Variationen, die passieren "könnten"
durchgesprochen. Zum Bsp. kann der Fall eintreten, daß die Kinder Vollwaisen
werden, weil die Eltern einen Unfall haben und beide nicht überleben.
Für den Fall haben wir zum einen die Schwester meines Mannes und zum
zweiten die Schwester von mir eintragen lassen. Dort kämen die Kinder dann
hin.

Nun zu den Pferden: Unsere Kinder (vor allem unsere Tochter) reiten, meine
beiden Schwestern, die Nichte reiten und somit wären die Pferde auch ohne
mich gut aufgehoben. Der Platz ist da und im Falle eines Falles könnte ja
auch eines umziehen zu meiner kl. Schwester.
Dasselbe gilt natürlich auch für die Pferde meiner Schwestern.

Was dann wirklich passiert, sollte etwas Unerwartetes eintreffen, kann keiner
mit Sicherheit sagen.



Geschrieben von Fuselchen am 09.08.2012 um 14:37:

 

diese thema beschäftigt mich auch schon seit mindestens einem jahr. leider hab ich auch niemanden gefunden, der im fall der fälle meine beiden pferde nehmen könnte.
aber als ich mir hier so eure beiträge durchgelesen habe, schoß mir durch den kopf, wie wärs, wenn evtl. hier einige bereit dazu wären? ;-)
viele kennen sich bereits seit einiger zeit und kennen die geschichten der pferde und so manche freundschaft hat sich hieraus entwickelt.



Geschrieben von Sanni am 09.08.2012 um 14:57:

 

Das ist eine schöne Idee!



Geschrieben von Flair am 11.08.2012 um 11:25:

 

Die Idee ist genial, selbst wenn wir nicht unbedingt jeweils in der Lage sind Pferde aufzunehmen, (was natürlich das schönste wäre) dann besteht aber vielleicht eine Möglichkeit auf eine Patenschaft für die Pferde, die Helfen kann, den trauernden Angehörigen mit den Pferden zu helfen und vielleicht als Vermittlerin fungieren kann, bzw. in der Gemeinschaft nachfragen kann wer vielleicht Interesse hat einem verwaisten Gangpferd hat, oder helfen kann ein neues zu Hause zu suchen?!
Schön wäre natürlich wenn wir ein bisschen in der Nähe zu einander wohnen würden.
Ich würde beispielsweise eine Patin in Köln/Bonn-Siegburger-Land suchen für mein "Fohli" (2 J.) und meinen "Spotje" den Minishetty (3 J.)



Geschrieben von Anni am 30.09.2013 um 11:20:

 

Ich habe zwar noch kein Pferd und das wird bestimmt noch dauern müssen.
Aber ich mache mir auch schon Gedanken um das "danach".

Eine notarlielle Verfügung finde ich extrem richtig.Jedoch bleiben die monatlichen Kosten, die kann ich meinen Kindern natürlich nicht hinterlassen.

Ich fände es toll, wenn man einen Weg finden könnte, bei dem die (auch kostenlose) Weitergabe/Verkauf oder der Gnadenbrotplatz von einem "Gremium" aus diesem Forum abgewickelt werden könnte.

Ich würde z.B einfach nur froh sein, wenn das Pferd kostenlos weitergegeben wird aber die mit Herz und Pferdeverstand gesegneten Forenmitglieder natürlich dafür sorgen, dass es in verantwortungsvolle und liebevolle Hände kommt.
Dazu könnte man z.B. den Pass des Pferdes weiterhin beim Notar lagern, so dass jeglicher späterer Verkauf nur gemäß des Schutzvertrages abgewickelt werden könnte.

Nun, das ist ein erster Gedanke, Fuselchen dacht ja schon daran.Aber vielleicht gibt es da noch einige rechtliche und praktische Fußangeln, die mir noch nicht in den Sinn gekommen sind.


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