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Geschrieben von Smartie am 16.12.2013 um 16:48:

 

Also ich sehe ihn schon seit ein paar Jahren auf der Pferd und Jagd, aber ich habe vorher nie so sehr auf seine Gänge geachtet.

Der eine TT wäre wahrscheinlich für meinen Rücken der Supergau.
Bequemer als Trab ist er sicher, aber darüber hinaus?



Geschrieben von rivera am 16.12.2013 um 18:07:

 

der ibero läuft sonst guten mittigen takt ohne passverschiebung. wer weiss, was da quer sass (ich habe auch das video nicht geguckt)



Geschrieben von rivera am 16.12.2013 um 18:09:

 

thema marcha media:
kein video aber immerhin ein foto von dem takt, leider keine gute phase, aber speziell an der diagonale rechts vorne - links hinten kann man das mass der brechung gut sehen:



Geschrieben von judy am 16.12.2013 um 20:41:

 

Die Traber sind halt sehr unterschiedlich. Das ist aber vermutlich auch bei den meisten Rassen so. Ich kannte bevor ich meinen Traber kaufte nur Isländer vom Reitgefühl her und war richtig überrascht und begeistert wie super bequem er sein kann großes Grinsen
Wenn wir eher langsames Tempo gehen mit 2 und 3 Bein-Stützen merkst du nichts!
Natürlich kann man auch mehr Spannung rein bringen, dann wird der Gang eben energischer und es kommt auch etwas mehr Bewegung im Rücken an.
Wenn er sich hingegen sehr strecken kann zeigt er auch Walk mit Headshake Augenzwinkern
Hoffe ich bekomme mal ein schönes Video davon hin, würde ich euch gerne mal zeigen.



Geschrieben von Zambezi am 16.12.2013 um 20:58:

 

Ja, gern, judy, Videos sind immer super smile

In jeder Gangpferderasse gibt es Pferde, die unterschiedlich bequem zu sitzen sind ... der zweite Traber in dem Video sieht ja recht bequem aus.



Geschrieben von Smartie am 16.12.2013 um 21:12:

 

Zitat:
Wenn wir eher langsames Tempo gehen mit 2 und 3 Bein-Stützen merkst du nichts!
Natürlich kann man auch mehr Spannung rein bringen, dann wird der Gang eben energischer und es kommt auch etwas mehr Bewegung im Rücken an.
Wenn er sich hingegen sehr strecken kann zeigt er auch Walk mit Headshake Augenzwinkern
Hoffe ich bekomme mal ein schönes Video davon hin, würde ich euch gerne mal zeigen.


O ja, mach bitte judy! smile



Geschrieben von rivera am 15.01.2017 um 05:28:

 

kram hoch....

ich habe in brasilien ein paar videos zur veranschaulichung der unterschiedlichen marchavarianten gemacht, hier kommen die ersten zwei:

nur halb mm, aber der starter in meiner videoserie über marchavarianten:

Brio V8
Brio ist halb mm, halb lusitano
Paso Iberoamericano Brio V8
Züchter und Besitzer: Ricardo Bacellar Wuerkert, Haras V8
Reiterin: Thamara Honorio Messi
Die natürliche Viertaktgangart Marcha wird von Brio V8 hier in der diagonal betonten Variante Marcha Batida gezeigt. Die Brechung ist sehr gering, an der Grenze zum Trote, und wird auch zur Unterscheidung als Marcha Batida New Style bezeichnet.
aufgenommen im November 2016 auf Haras V8, Staat Sao Paulo, Brasilien
copyright: Dagmar Heller

und dann Fé, mm stute:
Fé da Marcha
Mangalarga Marchador Stute Fé da Marcha
Besitzer: Ricardo Bacellar Wuerkert, Haras V8
Reiterin: Dagmar Heller
Die natürliche Viertaktgangart Marcha wird von Fé da Marcha hier in der diagonal betonten Variante Marcha Batida gezeigt. Die Brechung ist gering, aber deutlicher als bei Brio V8 - siehe anderes Video.
Leider hält sich Fé an diesem Tag im Rücken fest und lässt sich nicht fallen, ansonsten wäre sie auch noch weicher zu sitzem und würde etwas mehr brechen.
aufgenommen im November 2016 auf Haras V8, Staat Sao Paulo, Brasilien
copyright: Dagmar Heller



Geschrieben von Zambezi am 15.01.2017 um 09:44:

 

Okay .... also ich hätte das als Trote bezeichnet, in Realzeit ist da für mich nur stellenweise eine sehr geringe Brechung wahrnehmbar. Das erste Pferd hat einen raumgreifenderen Gang mit mehr Schwung, das zweite einen flachen, eher gelaufenen Gang, der bequemer zu sitzen ist und der bei den Finos als Trote bezeichnet würde (Trab ohne Schwebephase), als Trocha würde das schon nicht mehr durchgehen, denke ich. Vielleicht kannst Du ja in die Videos eine Sequenz in extremer Zeitlupe einfügen, um darzustellen, dass da überhaupt noch eine Brechung vorhanden ist.

Für mich erschließt sich der Sinn des Ganzen nicht. Warum züchtet man Gangpferde, deren Gang kaum noch vom Trab zu unterscheiden und auch nicht bequemer zu sitzen ist? Weil es in Südamerika so wenig Traber gibt? Weil man sich dort europäische Dressurreiter zum Vorbild nimmt? Das scheint ein Trend in ganz Südamerika zu sein, zumindest, was die hochgezüchteten, teuren Rassepferde anbelangt, die mehr und mehr für Show- und Repräsentationszwecke gezüchtet werden und nicht mehr im Arbeits- oder Langstreckeneinsatz sind. Auf dem ersten Pferd würde ich jedenfalls keine längere Strecke reiten wollen, auf dem zweiten schon eher, aber am liebsten wäre mir ein deutlich gebrochener Gang Zunge raus



Geschrieben von Velvakandi am 15.01.2017 um 11:43:

 

Beim ersten sehe ich ehrlich gesagt auch keinen Unterschied zum Trab verwirrt Und unbequem sieht er aus - warum läuft sowas noch unter Gangpferd? Oder läßt er sich problemlos auch in einen deutlichen Viertakt verschieben und es ist einfach zu Demonstrationszwecken hier nicht gemacht worden?

Das zweite Pferd zeigt für mich einen gelaufenen, flachen Trab ohne Schwebephase (Trote), der vielleicht in manchen Phasen minimal gebrochen ist. Leider ist das Video akustisch "überschattet" von dem Traktor im Hintergrund. Und gerade als der Traktor ausgeschaltet wird, endet auch das Video Augen rollen Pferd zwei sieht wenigstens nicht so unbequem aus fröhlich



Geschrieben von Wisy am 15.01.2017 um 12:00:

 

Gut, dass ihr das auch so seht smile , ich dachte schon, ich kann nicht mehr gucken. Das hat für mich nichts mehr mit “Gangpferd“ zu tun, das ist nicht “dicht am Trab“, das ist ganz einfach verspannter Trab, finde ich.



Geschrieben von Dalisco am 15.01.2017 um 14:29:

 

Ich finde das in Realzeit oft auch schwer zu sehen, aber man kann bei YouTube auf das kleine Zahnrad unten rechts klicken (Einstellungen des Videos) und dann bei Geschwindigkeit 0,25 auswählen.

Da kann man bei Brio sehen, dass er schon etwas bricht, aber wie gesagt, sehr wenig. Rivera meinte, dass sie live vor Ort auch gedacht hat, es ist reiner Trote. Wenn man Gangpferd mit Nicht-Gangpferd kreuzt (wie bei diesem Paso Ibero), dann kann halt auch manchmal sehr wenig bis gar kein Gang dabei rauskommen.

Es kommen auch noch 2 andere Videos mit anderen Marcha-Varianten, Rivera hat nur mit den diagonal verschobenen angefangen smile



Geschrieben von Velvakandi am 15.01.2017 um 14:40:

 

Wäre interessant zu schauen, wieviele "Dreigänger" vielleicht auch diese minimale Brechnung im Trab haben.



Geschrieben von rivera am 15.01.2017 um 17:27:

 

brio ist paso ibero der ersten generation. vater lusitano, top erfolgreich in working equitation, mutter mm. in der iberozucht gibt es immer wieder pferde mit wenig oder ohne gang, auch wenn das zuchtziel anders aussieht. in den weiteren kriterien entspricht brio dem zuchtziel sehr. wunderbarer galopp, rittigkeit etc.

ich wollte ihn aufnehmen als beispiel für trab mit minimaler schwebephase bzw ohne schwebephase. so habe ich es live gesehen. in zeitlupe ist mir dann aufgefallen, dass er hier sehr wohl meist minimal bricht, es ist auch zu hören, bitte die lautstärke hochdrehen. trecker konnten wir nicht an der arbeit hindern. Augenzwinkern

dies wird in brasilien noch als batida bezeichnet, viele mm-züchter wollen dies züchten. ich erinnere längere diskussionen darüber auf einer schulung für die igv. es ist für die brasilianer schon support, wenn der huf den boden berührt, nicht erst, wenn last aufgenommen wird.
man muss diese definition nicht teilen, aber zur kenntnis nehmen, dass es im ursprungsland so definiert wird, schon, finde ich.

ich finde brio auch überhaupt nicht verspannt, er schwingt, biegt sich etc.

anders dagegen fé, das habe ich auch dazugeschrieben. ihre brechung ist als "zweitakt mit echo" gut zu hören und auch zu sehen. leider hält sie sich komplett fest. abgesehen davon, dass ich sie zuvor nur einmal im schritt auf einem ausritt geritten bin, ging es mir auch darum, die natürliche gangveranlagung zu dokumentieren, also wenig einfluss zu nehmen.
ich finde pferde, die sich festhalten, sowieso nicht bequem, egal welche brechung. sie ist aber schon deutlich ruhiger im rücken als brio.
durch gymnastizierung würde fé locker lassen, sich mehr aufwölben, dadurch bequemer werden und auch etwas mehr brechen.

dieser takt ist in brasilien weit verbreitet. der vorteil der diagonalen gänge liegt u.a. in:
meist längere schritte und dadurch ökonomischer
besser geeignet für höhenunterschiede - und davon hatten wir eine menge....
taktstabiler auch bei unebenem boden und ungeübten reitern ohne reiterliche einwirkung

zwei videos kommen noch, wahrscheinlich erst in ein paar tagen, morgen werde ich operiert...



Geschrieben von ulik am 16.01.2017 um 17:08:

 

Alles gute für dich



Geschrieben von Zambezi am 16.01.2017 um 18:09:

 

Zitat:
Original von rivera
dies wird in brasilien noch als batida bezeichnet, viele mm-züchter wollen dies züchten. ich erinnere längere diskussionen darüber auf einer schulung für die igv. es ist für die brasilianer schon support, wenn der huf den boden berührt, nicht erst, wenn last aufgenommen wird.
man muss diese definition nicht teilen, aber zur kenntnis nehmen, dass es im ursprungsland so definiert wird, schon, finde ich.

zwei videos kommen noch, wahrscheinlich erst in ein paar tagen, morgen werde ich operiert...


Ja, dass in Brasilien viele, zum Teil sehr abenteuerliche Definitionen verschiedener Marcha-Varianten existieren, damit kann ich leben. Pferde mit einem Gang, der offensichtlich unbequem ist und den Du und ich mit unseren geübten Augen in Realzeit nicht von Trab unterscheiden können, dürften jedenfalls in Europa schlechte Karten haben ... unbequeme Traber gibt es bei uns bereits en masse, die müssen wir nicht für 20.000 Euro aus Brasilien holen. Zunge raus Bei mir ist es ja schon 20 Jahre her, dass ich in Brasilien war, aber schon damals waren die extrem trabigen Pferde dort sehr beliebt. Solange sie dort gefragt sind und sich gut verkaufen lassen, würde ich sie als brasilianischer Züchter selbstverständlich auch züchten. Warum man die eh schon trabigen Pferde dann aber nochmal mit Trabern kreuzt, um ein noch trabigeres Pferd zu bekommen, kann ich nicht nachvollziehen. Dann kann ich gleich einen reinen Lusitano nehmen, der dürfte auch nicht unbequemer sein. smile

Viel Glück für die OP, ich hoffe, Du hast es gut überstanden. Ich bin schon gespannt auf weitere Videos!



Geschrieben von rivera am 17.01.2017 um 20:11:

 

danke euch, bin wieder zu hause, jetzt muss es nur noch heilen.

zambezi, mein geschmack ist das ganz diagonale auch nicht, aber geschmäcker sind nun mal verschieden. ich wollte gerne dokufilme der verschiedenen varianten haben, bei denen kein reiter durch massiven druck irgendein gangbild "erzeugt".
die iberoanpaarung kann auch mit einem sehr gängigen pferd ein fohlen ohne oder mit sehr wenig gang hervorbringen. selbst schon gesehen, zb mit pp-blut.



Geschrieben von rivera am 17.01.2017 um 20:23:

 

da marcha ist übrigens ein gestüt, das sich auf picada spezialisiert hat. fés vater hat jede menge gang, die mutter erinnere ich gerade nicht.
rigoleto da marcha
dennoch ist fé sehr diagonal. gangvererbung ist eben nicht immer sehr gradlinig und berechenbar.



Geschrieben von Zambezi am 17.01.2017 um 20:56:

 

Ibero-Anpaarungen finde ich generell schwer berechenbar, was die Gangveranlagung betrifft. Oft scheint der Trab dominant zu sein. Wir haben ja auch ein Beispiel dafür im Stall.
Rigoleto finde ich sehr schick, der wäre mein Fall smile Wie war es denn auf Haras do 8 Virtudes? Welche Zuchtrichtung bzw. -philosophie verfolgt Ricardo Wuerkert?



Geschrieben von rivera am 17.01.2017 um 23:10:

 

der name der farm ist programm: 8 tugenden = 8 virtudes = v8
ich habe die 8 grad nicht im ärmel parat, aber sanftmut, leistungsbereitschaft, vielseitigkeit, rittigkeit fallen mir spontan ein.
ricardo möchte den mm züchten, so wie er gedacht ist: ein pferd, das bequem, rittig und leistungsbereit ist und mit dem man alle disziplinen bewältigen kann.
bestes beispiel sein hengst astro v8, der jahre richtung dressur ausgebildet wurde, distanzritte und working equitation turniere gegangen ist und jetzt gerade gelernt hat, auf klassischem bosal geritten zu werden und am rind zu arbeiten.
die variante des viertaktes ist für ricardo nicht so wichtig, er bevorzugt auch eher diagonal, aber hauptsache bequem zu sitzen. gute reiteigenschaften sind ihm wichtig, er bevorzugt pferde mit einer natürlichen bergauf-tendenz. sehr wichtig der gute charakter!!
den pferden wird genug zeit gegeben, die ausbildung ist schonend. artgerechte haltung auch für die hengste! ganzjährig, wenn nicht mit den stuten, dann in einer hengstgruppe oder ggf mit wallachen.



Geschrieben von Zambezi am 18.01.2017 um 16:43:

 

Wow, das klingt toll Top
War bestimmt super interessant und Du hast viele schöne Pferde sehen und hoffentlich auch reiten können smile


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