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Fütterung in der guten alten Zeit! |
Encanto
Reitpferd
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Fütterung in der guten alten Zeit! |
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Hallo,
wir haben jetzt über 30 Jahre eigene Pferde und so beim misten kamen mir heute gerade die Erinnerungen was wir früher alles so gefüttert hatten. Morgens bekamen unsere Pferde immer reichlich hartes Brot welches wir beim Bäcker immer säckeweise bekamen. Da lag der ganze Heizungsraum voller Brotstücke zum trocknen. Im Winter fütterten wir abends zu den Möhren, Äpfeln und einer Handvoll Pellets (oder auch mal etwas Hafer) immer eine gute Portion Kartoffelschalen die wir von der ganzen Nachbarschaft bekamen. Mein Opa kam aus der Landwirtschaft und bei ihm standen unsere Pferde. Er machte auch meistens das Futter zurecht und bei der Menge (ca. ein 10 Litereimer pro Pferd) die er zubereitete wäre auch ein belgisches Kaltblut satt geworden!
Jeder Protest wurde von ihm abgewimmelt, da er sich ja schließlich auskannte und ich ja keine Ahnung hatte, seiner Meinung nach.
Er hatte auch einen großen Nutzgarten und somit gab es für die Pferde immer zwischendurch die geschossenen Salatköpfe, die er bei der Gartenarbeit gerade so über´n Zaun warf.
Im Sommer waren sie 24 Stunden auf der Weide mit jeder Menge Obstbäumen (Apfel, Birnen, Mirabellen, Kirschen, Zwetschgen) und selbst die Pony´s kamen damit gut klar. Sie verspeisten alles genüßlich und komischerweise bekam nie ein Pferd auch nur ansatzweise irgendwelche Probleme. Mineralfutter gab es nicht, alle sahen trotzdem sehr gut aus und waren top fit.
Nicht daß ich heute noch so füttern würde, aber es ist doch verwunderlich, daß die heutigen Pferde mit so vielen Krankheiten, Darm- und Stoffwechselproblemen zu kämpfen haben obwohl die meisten doch eher nur das beste vom besten erhalten. In unserem Umkreis standen früher sehr viele Pferde/Ponys, alle wurden den Sommer über draußen gehalten, auch ähnlich gefüttert und ich kann mich wirklich nicht erinnern, daß da jemand ein Pferd oder Pony mit Hufrehe o.ä. hatte. Tierärzte sahen wir wirklich nur selten. Wenn, waren es meistens Verletzungen.
Wer von Euch hat auch schon eine halbe Ewigkeit Pferde und ähnliche Erfahrungen gemacht?
LG
Martina
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24.01.2015 19:24 |
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Helmingur
Pegasus
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Encanto,
ich find das Thema sehr interessant.
Bist du sicher, dass die Pferde nichts hatten?
Wie alt sind die Pferde geworden?
Wieviel mussten die so arbeiten (und was)?
Ich find's ja echt gruselig, was bei euch teilweise gefüttert wurde.
Ich hab mich schon mehrmals mit Leuten unterhalten, die ihre merkwürdigen Fütterungspraktiken damit begründen, sie haben seit xy Jahren Pferde und würden das schon immer so machen und es hätte noch nie einem geschadet.
Ja, und wenn man dann genauer nachfragt, gibt es dann so Vorkommnisse, wie Pferd liegt einfach tot in der Box, Pferd lahm und wird nicht besser, also ging's zum Schlachter...
Was mir noch einfällt:
da ich nicht aus der Landwirtschaft stamme und auch noch nicht so alt bin, weiß ich nicht, inwiefern man sagen kann, die Wiesen bzw. Gräser haben sich bzw. wurden bewusst verändert?
Kann jemand dazu was sagen?
__________________ NAEPHE - Sei kritisch.
"Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung ist trügerisch und das Urteil ist schwierig."
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24.01.2015 19:39 |
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Marianna
Reitpferd
Dabei seit: 22.11.2013
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Interessante Frage.
Als Kind dachte ich auch immer den Pferden in meinem Umfeld würde es gut gehen. Heute sehr ich es anderst. Mein Schwiegervater hatte eine Stute von uns zur Aufzucht. Sie hatte immer angelaufene Beine. Dabei sah die als Fohlen doch so gut aus. Die Überfütterung in jungen Jahren hat ihre Spuren hinterlassen. Auch wenn ich überlege, wie alt diese wohlgenährten Pferde so wurden und an was sie in welchem Alter gestorben sind. Mein Onkel hat all die von Dir aufgezählten Dinge auch gefüttert und zusätzlich gab es noch Treber (aus der Brauerei).
Ich durfte mir mit meinem Ekzemer immer viel anhören. Aber sie hat viele der schönen Pferde überlebt. Mein Onkel hat seine Pferde immer abgegeben, wenn sie nicht mehr gesund waren.
Wie alt sind die Pferde bei deinem Opa geworden? An was sind die gestorben?
Und die Wiesen sind definitiv anderst geworden. Pferde arbeiten heute kaum noch. Viele Pferde kommen aus anderen Ländern. Und man geht viel sensibler mit Erkrankungen um. Ich habe bei meinem Onkel später viele Erkrankungen gesehen, die mir als Kind nicht aufgefallen sind.
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25.01.2015 12:36 |
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snappy
Jungpferd
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Ich habe seit fast 25 Jahren Pferde.
Früher sah die Fütterung so aus, dass es drei Mahlzeiten pro Tag mit Heu oder geschnittenem Gras gab, die zwei Pferde waren nur wenig auf der Weide, wurden aber im Offenstall gehalten und fast täglich geritten. Im Winter gab es für zwei Pferde einen 5 Liter-Eimer geschnittene Äpfel oder Futtermöhren und es gab Mineralfutter.
Die Karenzzeiten wurden damals bestimmt nicht eingehalten (weil man einfach davon nichts wußte) und mein Gáski war immer mindestens pummelig, aber ansonsten gesund. als ich dann das Studieren anfing, wurde Gáski fett, weil er nur noch am WE und in den Semesterferien geritten wurde. Vor über 10 Jahren stellte ich dann die Fütterung um auf Heu ad libitum aus Netzen und stundenweise Portionsweide, später dann stundenweise "große" Weide mit Standzeiten von 4 bis 6 Wochen, es gab kein Saftfutter mehr, nur noch Heucobs fürs Mineralfutter. Und Gáski erschlankte wieder, obwohl ich damals noch weniger Zeit zum Reiten hatte.
Inzwischen habe ich vier Pferde, es gibt ganzjährig Weide (rund 14 Stunde pro Tag), ganzjährig Heu aus dem Slowfeeder und die Ü30 Fraktion bekommt 8 Stunden am Tag (=Zeit im PAddock) Heucobs ad libitum. Kraftfutter gibts nur für den 31jährigen (1Kilo/Tag), sonst Mineralfutter.
Die Ponies sind alle fit, auch die Alterswehwehchen (fehlende Zähne, Arthrose) halten sich in Grenzen. Meine zwei jungen Ponies (*2007 und 2005) sind im Sommer etwas propperer als im Winter, aber mir ist es ganz recht, wenn sie im Sommer etwas "Leistungsreserve" haben: wir waren 2014 auf 5 Wanderritten, ich-weiß-nicht-wievielen Tagesritten und 4 Orientierungsritten. Und unser Gelände wartet bei einer Tagesetappe von 40 km schon mal mit 1200 Höhenmetern auf. Ich bin schon ein bisschen stolz, dass die Jungs dieses Pensum ohne Ausfälle gemeistert haben. Ich glaube, das wäre mit der "althergebrachten" Fütterung nicht möglich gewesen.
GsD hatte ich keinen "Rosserer" als Vater oder Großvater, die Kartoffelschalen oder Salat verfüttern hätten wollen
Und ganz ehrlich: die Fütterungspraxis, wie ich sie jetzt handhabe, macht viel weniger Arbeit, ich muss morgens nicht wegen Fütterung aufstehen und es ist völlig egal, zu welcher Tageszeit ich ein Pferd zum Reiten raushole, sie sind nie vollgefressen oder hungrig und deshalb immer gut gelaunt. Allerdings braucht man mehr Fläche (ist GsD vorhanden)
PS: die Gräser haben sich in den letzten 25 Jahren defintiv verändert! Welcher Bauer wäre früher auf die Idee gekommen, 5 bis 6 Schnitte pro Jahr zu machen? Und das Gras von Heue muss Silagegeeignet sein, also viel Zucker, wenig Rohfaser.
Hufrehe gab es damals wie heute, früher waren es typischerweise die irgendwo auf der Weide geparkten, "vergessenen" Ponies, heute trifft es oftmals " betüddelte" Reitpferde (wobei ich der Meinung bin, dass die meisten Freizeitpferde viel zu wenig geritten werden!). Ich schrieb, dass meine Ponies Heu ad libitum bekommen...das geht nur, weil wir unser Heu selbst machen. Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem Grund Heu zukaufen musste, konnte ich meinen Ponies beim Fettwerden zusehen, obwohl an Haltung und Arbeit nichts geändert wurde.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von snappy: 25.01.2015 13:41.
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25.01.2015 13:30 |
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Encanto
Reitpferd
Dabei seit: 23.11.2011
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Themenstarter
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Helmingur, ja ich bin absolut sicher, daß die Pferde nichts hatten, außer wie gesagt wenn sie sich mal verletzt hatten. Aber ansonsten nie angelaufene Beine oder machten einen matten Eindruck, ganz im Gegenteil, sie hatten glänzendes Fell und hellwache Augen, waren immer gut drauf.
http://www.pic-upload.de/view-25949958/Magister.jpg.html
Die Pferde wurden über 20 Jahre alt und mußten z. T. eingeschläfert werden wegen z. B. einer Sehnenverletzung.
Geritten wurden sie sehr viel, im Sommer waren wir manchmal 2 x am Tag mit ihnen draußen und im Winter ging´s in die Reithalle. Fast jedes Wochenende waren wir 4 bis 5 Stunden unterwegs. Auch auf dem ein oder anderen Turnier in Dressur und Springen sind wir gestartet.
Ja, das stimmt, daß bei den heutigen Landwirten das Gras viel hochwertiger sein muß., da es ja für die Hochleistungskühe gedacht ist. Wir wohnten früher in der Stadt und hatten da brachliegende Wiesen gepachtet die ansonsten niemand gepflegt hätte. Die Besitzer waren froh, daß dies unsere Pferde übernahmen. Allerdings wuchs dann schon mit der Zeit auch vermehrt Klee darauf.
Auch unsere heutigen Wiesen werden seit fast 30 Jahren nur für Pferde genutzt!
Heute mache ich bei der Fütterung auch einiges anders. Die Möhren und Äpfel bekommen sie immernoch, aber die Kartoffelschalen und den Salat natürlich nicht mehr. Auch dürfen sie nicht mehr 24 Stunden auf die Weide, sondern nur noch über Nacht und im Winter tagsüber. Heu (von ungedüngten Wiesen) bekommen sie auch zusätzlich in Netzen.
Zusätzlich füttern wir noch ein wenig eingeweichte Grascobs, Luzerne, unmel. Rübenschnitzel und Bierhefe. Wenn es sehr kalt ist oder sie viel geritten werden gibt es ein kleinwenig Hafer dazu.
Allerdings bei Müslifutter und künstl. Vitamin-/Mineralfutter glaube ich, daß nicht nur die fetten Weiden für viele Krankheiten verantwortlich sind, sondern auch Industriefutter. Pferde sind im Grunde keine Getreide-, sondern Pflanzenfresser. Das Problem ist nur, daß die Industrie gerne ihr Futter an den Mann/die Frau bringen möchte und den Pferdebesitzern gern einredet die Pferde bräuchten diese Dinge unbedingt. Aber gerade synth. Mineralien/Vitamine gelten als ausgesprochen gefährlich.
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/vit...ehrlich-ia.html
Finde auch den Bericht unseres TA sehr gut
http://www.hunsrück-pferd.de/html/vitamine.HTM
Auch zu viel Getreide ist für Pferde nicht gut, da es Stärke enthält und die wird im Körper umgewandelt in Zucker. Aber ich denke, das wissen die meisten ja schon.
Unser jetzt 30 jähriger Pferdeopi ist seit 28 Jahren bei uns und erfreut sich immernoch bester Gesundheit. Er hat zwar so seine Alterswehwechen, aber die darf er ja in dem Alter haben. Er hat auch noch super Zähne (fehlt nur einer!), so daß er auch alles noch ohne Probleme fressen kann.
Mir ist aufgefallen, daß die Rehepferde die ich kenne, alle mit Industriefutter gefüttert wurden und deshalb denke ich, daß da evtl. ein Zusammenhang besteht.
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25.01.2015 19:13 |
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tryggvi
Einhorn
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 5.780
Herkunft: Hamm, NRW
Bewertung:
Level: 55 [?]
Erfahrungspunkte: 23.314.058
Nächster Level: 26.073.450
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Ich weiß noch, als ich vor 20 Jahren auf einem WB-Gestüt geritten bin, bekamen die Einstaller Hafer und Heu.
Die Zuchtstuten und Jungpferde bekamen aus einer riesigen Karre zweimal täglich zum Heu Maissilage.
Die Hengste bekamen auch Hafer und Heu.
Brot, Äpfel und Möhren gab es nur von uns "Reitkindern"
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25.01.2015 19:19 |
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Mior1
Remonte
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 455
Herkunft: Niederrhein
Bewertung:
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Erfahrungspunkte: 2.383.698
Nächster Level: 2.530.022
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Zitat: |
....................Die Pferde wurden über 20 Jahre alt und mußten z. T. eingeschläfert werden wegen z. B. einer Sehnenverletzung.
Geritten wurden sie sehr viel, im Sommer waren wir manchmal 2 x am Tag mit ihnen draußen und im Winter ging´s in die Reithalle. Fast jedes Wochenende waren wir 4 bis 5 Stunden unterwegs. Auch auf dem ein oder anderen Turnier in Dressur und Springen sind wir gestartet.
Ja, das stimmt, daß bei den heutigen Landwirten das Gras viel hochwertiger sein muß., da es ja für die Hochleistungskühe gedacht ist. Wir wohnten früher in der Stadt und hatten da brachliegende Wiesen gepachtet die ansonsten niemand gepflegt hätte. .............. |
Du lieferst die Erklärung doch direkt mit, warum es funktioniert hat!
Bewegung hält gesund und Pferde mit dem Arbeitspensum, dann auf mageren Weiden, da darf Opa auch kräftig füttern.........
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26.01.2015 16:09 |
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