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Eisengehalt von Heucobs |
Wisy
Einhorn
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Ich bin da gestern in einem Fütterungsforum über eine sehr interessante Sache gestolpert. Es gab dort Leute, die berichteten, dass sie Probleme hätten, ihre alten Pferde mit Heucobs zu ernähren, weil der Eisengehalt einiger Hersteller immens hoch wäre. Ich habe mir da, ehrlich gesagt, vorher noch nie Gedanken drüber gemacht, man hat ja irgendwie immer im Kopf, Eisen=gut und wenn überhaupt, kommt eher eine Anämie, also ein Eisenmangel zur Sprache.
Flugs nachgeschlagen, soll das Pferd für den Erhaltungsbedarf ca. 70 mg/kg Trockensubstanz am Tag aufnehmen.
Füttere ich nun ca. 5-7 kg (trocken abgewogen) Heucobs - natürlich dann mit Wasser aufgequollen, dann habe ich bei dem Produkt des (vermutlichen) Marktführers (Gehalt 1225 mg/kg Eisen) bereits eine Menge von 6125mg-8575mg Eisen in der täglichen Futterportion statt der empfohlenen 350mg-490mg, das ist eine fast 18fache Überdosierung!
Bei den meisten anderen Herstellern von Heuersatzprodukten sieht es auch nicht anders aus, einige geben den Wert lieber gar nicht erst an...
Nun werden diese Produkte ja wirklich für die alten Pferde ohne Zähne gebraucht und auch die anderen "grünen" Produkte erfreuen sich ja allgemeiner Beliebtheit, weil alle Welt Angst vor Getreide hat und auch die (Mash, Müsli usw.) haben sehr hohe Eisengehalte)
Dazu werden Mineralfutter gefüttert, die auch noch mal teilweise sehr unterschiedliche, manchmal aber recht hohe Eisengehalte haben.
Eisenüberschuss ist sehr schädlich, unter anderem führt er zu Zink- und Manganmangel...
Da drängen sich doch mehrere Überlegungen auf...
Warum haben die Heuersatzprodukte so hohe Eisengehalte?
Wie hoch sind die gängien Gehalte in Gras, betrifft das damit auch die Pferde, die Gras fressen?
Schaffen wir uns den Zinkmangel z.B., der fast immer beim Blutbild diagnostiziert wird, gar selber?
Oder ist das alles Quatsch und ich habe da erhebliche Denkfehler und jemand kann erklären, dass das Eisen kein Problem ist?
Wer weiß mehr?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Wisy: 13.06.2016 13:53.
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13.06.2016 13:51 |
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Lind
Pegasus
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@ Wisy,
wissenschaftlich kann ich dazu leider nichts beitragen. Wir kaufen unsere Cobs dirket bei der Trockungsanlage. Da kommt das Gras rein, wird geschnipselt, getrocknet und gepresst. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass die Cobs mehr Eisen haben als das Gras. Wie soll sich das nur durch Trocknen und Pressen vermehren?
Aus der Praxis kann ich nur sagen, dass wir Brunka seit vielen Jahren (bestimmt 6 - 7 Jahre) fast ausschließlich mit Cobs füttern. Wir haben in letzter Zeit kein Blutbild machen lassen, von daher weiß ich nicht, ob sie erhöhne Eisenwerte hat. Ich weiß nur, dass sie jetzt 36 Jahre alt ist und ziemlich fit wirkt. Bei Gelegenheit lass ich vielleicht mal ein Blutbild machen. Interessant wärs schon.
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13.06.2016 14:02 |
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FraukeF
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RE: Eisengehalt von Heucobs |
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Prinzipiell sind so hohe Eisenwerte sehr wohl ein Problem, wegen des von dir bereits angesprochenen Problems der Mangelaufnahme insbesondere von Zink und Kupfer.
Jetzt habe ich mir allerdings von einem Biologen sagen lassem, dass es auf die Wertigkeit des Eisens ankommt, ob überhaupt und wieviel davon vom Körper aufgenommen wird.
Häufig sind extrem hohe Eisengehalte im Futter auf Verunreinigungen mit Erde zurück zu führen, wenn z.B. sehr tief gemäht wurde und sich viel Staub im Heu befindet. Bei Heucobs könnte man jetzt natürlich unterstellen, dass sie aus den "Resten" hergestellt werden, weil sie ja eh gemahlen und gepresst werden, somit der Anteil an Verunreinigungen höher ist.
Ich versuche mal, die Texte zu finden, wir haben da ellenlang und seitenweise im Hufeforum diskutiert und gestritten
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13.06.2016 14:05 |
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FraukeF
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RE: Eisengehalt von Heucobs |
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Ach ja, was das BB angeht: Da kann man nur nachweisen, was sich gerade aus egal welchen Gründen sozusagen schwimmend im Blut an Mineralien aufhält, je nach Lage kann sich das enorm unterscheiden. Das sagt noch nichts aus über die Menge der gespeicherten Mineralien. Kritisch wird es allerdings, wenn im BB schon ein Mangel nachzuweisen ist, das ist ein Hinweis darauf, dass die Speicher leer sind.
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13.06.2016 14:09 |
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Helmingur
Pegasus
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Eisen kann im Duodenum (zumindest beim Menschen) nur als Fe2+ aufgenommen werden.
(FraukeF, genau, wie der Biologe meinte
- ob es beim Pferd allerdings auch eine Reduktase im Darm gibt, die aus Fe3+ das Fe2+ macht, weiß ich nicht))
Aufgenommen wird Eisen über einen Transporter (zusammen mit H+-Ionen... also hängt die Aufnahme auch vom pH-Wert ab), eine Kompetition mit anderen zweiwertigen Metallionen gibt es - die Kapazität solcher Transporter (und Anzahl) ist aber nicht unendlich.
Beim Menschen werden allerdings nur 3-15 % (wenn kein Mangelzustand vorliegt) vom Nahrungseisen aufgenommen.
Würde mich jetzt auch interessieren, wie der Eisengehalt im Gras ist.
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"Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung ist trügerisch und das Urteil ist schwierig."
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13.06.2016 14:16 |
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Wisy
Einhorn
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Lind, nein, natürlich steigt der Eisengehalt nicht durch das Trocknen, sondern ist schon vorher im Gras drin. Die Frage ist, warum wird für die Cobs Gras verwendet, was so immens hohe Eisengehalte hat? Fraukes Erklärung scheint da schon sehr plausibel...
Wir haben unsere beiden Oldies ja auch jahrelang mit Cobs ernährt. Aber FALLS das schädlich wäre, hätte man ja vielleicht ja Symptome, die man ohne Kenntnis einfach so auf "das Alter" schiebt?
Frauke, ui.... ja, da habe ich heute abend viel Lesestoff im Hufeforum
, habe eben schon gespickt, das war ja mal genau dein Thema, was?
Helmingur, gut und schön, aber um welches Eisen handelt es sich denn im Futter und wie stellt man das fest? Chemie war nie meine Stärke
.
Also, in verschiedenen Analysen von Gras habe ich Werte von unter 100mg/KG TS bis hin zu mehreren 1000 mg/KG TS gefunden. Je später im Jahr analysiert wird, desto höher der Gehalt, auf Sandboden höher als auf Moorboden usw.
Aber so gut wie nirgendwo so hohe Werte im Gras wie in den Cobs?
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13.06.2016 15:37 |
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Lind
Pegasus
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Wisy,
es kann schon gut sein, dass die ein oder andere Firma Abfall verarbeitet. In so fertigen Futtermischungen/Müslis ist ja oft Zeugs drin, das man eher nicht verfüttern will.
Vielleicht haben wir einfach Glück mit unserem Cobsliefernaten. Das ist eine Genossenschaft und man kann dort auch zuschauen, wie produziert wird. Da kommen die Ladenwägen mit dem Gras und das wird dann direkt verarbeitet. Abfallzeugs hab ich da noch nicht gesehen. Aber bei großen Herstellern? Wer weiß...
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13.06.2016 16:26 |
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Zambezi
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Zitat: |
Original von Wisy
Lind, nein, natürlich steigt der Eisengehalt nicht durch das Trocknen, sondern ist schon vorher im Gras drin. |
Na ja, der prozentuale Anteil steigt durch das Trocknen selbstverständlich an. Gras besteht ja zu schätzungsweise 90 % aus Wasser und wenn das Wasser entzogen wird, ist der prozentuale Anteil in der Trockenmasse natürlich viel höher.
Rechenbeispiel: Nehmen wir mal an, dass in 100 g Gras ein Anteil von 1 g "Igendwas" enthalten ist, das wäre also in diesem Fall 1 %. Wenn nun dem Gras 90 % Wasser entzogen wird und eine Trockenmasse von nur 10 g übrig bleibt, dann ist zwar immer noch nur 1 g von "Irgendwas" enthalten, aber der prozentuale Anteil liegt jetzt bei 10 %.
Die Menge ist immer noch die gleiche, aber der prozentuale Anteil ist logischerweise höher. Möglicherweise liegt da einfach ein Rechenfehler vor.
Da man Grascobs selten trocken verfüttert, relativiert sich der prozentuale Anteil natürlich wieder, da das Wasser, das dem Gras vorher entzogen wurde, wieder zugeführt wird, zumindest teilweise.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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13.06.2016 17:08 |
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Pika
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Ich meine:
Damit das Pferd Fe3+ zu Fe2+ umwandeln kann, gebraucht es Kupfer.
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13.06.2016 18:09 |
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Wisy
Einhorn
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Zambezi, der Wert bezieht sich immer auf die Trockenmasse, auch bei Analyse von Gras.
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13.06.2016 22:40 |
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Zambezi
Pegasus
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Sicher? Hast Du eine Quelle für die Analyse von Gras? Ich hab da leider so rein gar nichts finden können ...
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(Nuno Oliveira)
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14.06.2016 14:55 |
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Wisy
Einhorn
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Hier z.B. von der LUFA Nord-West über 6 Jahre, da sieht man aber auch anhand der Schwankungsbreiten (Zahlen in Klammern), dass es wohl wirklich auf viele Faktoren ankommt.
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14.06.2016 15:20 |
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Zambezi
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Super, danke! Die Schwankungsbreiten sind tatsächlich sehr hoch. Wirklich seltsam ...
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(Nuno Oliveira)
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14.06.2016 18:51 |
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