| |
 TopPoster |
» rivera
mit 7981 Beiträgen
seit dem 07.10.2007
» Wisy
mit 7845 Beiträgen
seit dem 20.07.2009
» Velvakandi
mit 7807 Beiträgen
seit dem 07.10.2007
» Atli
mit 6608 Beiträgen
seit dem 16.10.2013
» Lexi
mit 5844 Beiträgen
seit dem 16.10.2013
|
| Zufallsbild |
 |
| Heutige Termine |
| Ihnen fehlen die Rechte dazu um den Inhalt dieser Box zu sehen. |
| neuste Mitglieder |
» Tinna
registriert am: 11.04.2024
» PonnyPedro
registriert am: 11.04.2024
» Ari2015
registriert am: 29.03.2024
» Avis
registriert am: 28.02.2024
» wwwnadine
registriert am: 22.02.2024
|
|
 Alte Pferde - Austausch, Zuspruch, gemeinsam freuen |
Vaki
Reitpferd
Dabei seit: 20.10.2013
Beiträge: 1.572
Bewertung:
Level: 46 [?]
Erfahrungspunkte: 6.039.679
Nächster Level: 6.058.010
 |
|
| Alte Pferde - Austausch, Zuspruch, gemeinsam freuen |
     |
Hallo ihr lieben,
ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig, was ich mir von diesem Strang erhoffe, aber in letzter Zeit beschäftigt mich das Thema doch zunehmend und vielleicht gibt's hier ja Gleichgesinnte...
Ich habe ein altes Pony, übernächsten Monat feiert er seinen 31. Geburtstag. Prinzipiell erfreut er sich bester Gesundheit, wird noch geritten und anderweitig gearbeitet, spielt in seiner Herde wie ein verrückter und machte lange Zeit den Eindruck, als würde das Alter spurlos an ihm vorüber gehen. In letzter Zeit merkt man es hin und wieder aber doch. Die letzte Sedierung beim Zähne machen hat er ganz und gar nicht gut vertragen, obwohl er bisher immer ne doppelte Portion brauchte. Auch die Muskulatur hat im letzten Jahr sehr abgebaut. Abgenommen hat er die letzten Jahre zum Glück nicht, aber die Menge an Futter, die er braucht um das Gewicht zu halten, wird immer größer (und teurer).
Ich frage mich häufig, wann und wie sein Leben wohl enden wird. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass es ein langer, schleichender Prozess wird, wo man sich ständig fragen muss, ob es jetzt nicht besser wäre, einzuschläfern. Ich hoffe auf ein sehr eindeutiges Signal.
Und ich habe auch ein bisschen Angst davor, dass seine Haltung im Laufe der nächsten Jahre immer komplizierter wird und ich das nicht leisten kann. Er steht recht wir weg von mir, 45 Kilometer eine Strecke. Ich habe eine Reitbeteiligung, schon seit über zehn Jahren, die ihn heiß und innig liebt und fast täglich versorgt, so dass ich nur zwei- maximal dreimal die Woche zu ihm fahre. Aber wenn sie nicht kann, muss ich ran, sonst bekommt er abends sein Futter nicht (vom Stall aus wird nur einmal täglich Kraftfutter gefüttert). Aktuell klappt das alles ganz gut, aber ich hab ein bisschen Sorge vor der Zukunft. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass er vorerst mein letztes Pferd sein wird. Und ehrlich gesagt freue ich mich auch schon ein bisschen auf die Entlastung, wenn er mal nicht mehr ist, auch wenn das jetzt sehr herzlos klingt. Versteht mich bitte nicht falsch, ich würde ihn niemals hergeben oder mich anderweitig seiner entledigen, soviel ist sicher.
Und bei all den Sorgen und dem grübeln über die Zukunft freue ich mich total, das ich quasi fast täglich Videos bekomme, wie er mit den ganzen Jungpferden seiner Truppe wild spielend und steigend übers Paddock tobt, so dass man denken konnte, er wäre 3 und nicht 30. 
Wie geht es euch so mit eurem Senioren? Sind sie noch fit oder machen sie euch Sorgen? Wie löst ihr das mit dem Zufüttern? Meiner hat Heu ad libitum und bekommt zweimal pro Tag Kraftfutter, wobei er im Sommer „nur“ Hafer, Mineralfutter und Mais -Luzerne Cobs bekommt, im Winter eine Mischung aus Hafer, Müsli, Mash, Heucobs, Mais-Luzerne Cobs, Rübenschnitzeln und Sojaschrot, alles als Brei. Damit sieht er ganz gut aus.
Würde mich freuen, wenn ihr mir von euren Oldies, euren Sorgen aber natürlich auch den schönen Momenten berichtet!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Vaki: 26.02.2023 23:06.
|
|
26.02.2023 23:04 |
|
|
Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.959
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 11.381.178
Nächster Level: 11.777.899
|
|
Wir haben ja seit mehreren Jahren immer Rentner am Hof.
Diese erhalten 2-3 mal am Tag Heucobs, diese holen wir entweder im Trockenwerk, oder jetzt hatten wir die Möglichkeit etwas geliefert zu bekommen und diese in der Kartoffelscheune von Freunden lagern zu können.
Das ist preislich eine enorme Erleichterung, so dass wir unseren Rentnern den Einstellplatz inkl. Cobs zu recht annehmbaren Preisen anbieten können.
Natürlich ist die Haltung und Pflege aufwändig, aber das ist uns auch eine Herzensangelegenheit, diesen Pferden ein würdiges Restleben bieten zu können.
Ich glaube jeder Pferdehalter sollte sich Gedanken darüber machen, dass sein Pferd irgendwann alt werden wird und in der Regel benötigen sie ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach teilweise oder irgendwann auch komplett Heucobsfütterung.
Dann muss man sich eben auch klar fragen, kann ich das leisten vom Aufwand, aber auch finanziell?
Ich finde es vollkommen legitim für sein Pferd im Alter einen Rentnerplatz zu suchen, wo es seinen Bedürfnissen entsprechend gepflegt wird, wenn das am Stall wo es zuvor stand, nicht leistbar ist.
Ich finde es sogar auch legitim, wenn man sieht dass das Pferd langsam abbaut, obwohl man in seinem Rahmen so gut wie möglich versorgt (vom Aufwand und auch finaziell), es ggf. einzuschläfern. Lieber lasse ich ein Pferd im guten Zustand gehen, als dass es irgendwann total kachektisch und kraftlos ist und es dann keinen anderen Ausweg als die Euthanasie gibt, denn das ist ein Tod auf Raten, bei dem man sein Pferd einfach still und leise verhungern lässt.
__________________
Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
|
|
|
27.02.2023 09:27 |
|
|
Vaki
Reitpferd
Dabei seit: 20.10.2013
Beiträge: 1.572
Bewertung:
Level: 46 [?]
Erfahrungspunkte: 6.039.679
Nächster Level: 6.058.010
Themenstarter 
|
|
Danke für deine Antwort. Das finde ich spannend. Man sagt ja eigentlich immer, man solle alle Pferde nicht mehr unbedingt umziehen, weil der Stress so enorm ist. Wie erlebst du das denn? Tun die alten Pferde sich schwer mit dem einleben? Schwerer als junge? Oder ist es individuell? Und wie ist es für die Pferde, wenn dann plötzlich die Bezugsperson fehlt? Oder sind eure Rentner alle aus dem Umkreis, so dass die Besitzer da immer noch eng dabei sind?
Das man sich vorher Gedanken machen sollte, da sagst du was. Ich war 14, als ich mein Pony bekam. Und habe da natürlich mit keiner Silbe daran gedacht, dass ich über zwanzig Jahre später mal einen Alltag haben werde, wo ein altes Pferd evtl zur Last werden könnte. Und selbst wenn es mir jemand gesagt hätte, wäre es mir egal gewesen, fürchte ich...
Aktuell klappt es ja zum Glück alles Recht gut. Wenn es nicht mehr klappt muss man sehen, wie man die Probleme lösen kann.
|
|
|
27.02.2023 11:22 |
|
|
Lieschen
Reitpferd
Dabei seit: 16.07.2014
Beiträge: 1.178
Herkunft: NRW
Bewertung:
Level: 44 [?]
Erfahrungspunkte: 4.209.462
Nächster Level: 4.297.834
|
|
Wir hatten mit unserer Seniorin das Glück, dass wir die Ponys zu Hause haben...
Die alte Dame hat in den letzten Jahren tagsüber Heu und Gras, nachts getrennt von den anderen Heu und Heucobs (teilweise auch Maiscobs) bekommen. Zusätzlich gab es 2x täglich Müsli mit Haferflocken.
Sie war zuletzt mit 33 Jahren etwas dünner als früher, sah aber noch nicht schlecht aus. Außerdem war sie immer noch teilweise flott unterwegs und unangefochtene Chefin im Ring 
. Sie war immer extrem stur, im Alter noch schlimmer, versuchte ihre eigenen Vorstellungen vom Leben durchzusetzen. Andererseits konnte ich sie aber auch rufen wie einen Hund, wenn ich sie woanders hinbringen wollte, oder mit einer Hand auf dem Mähnenkamm führen anstatt ein Halfter zu holen. Leider hat im Dezember ihr Darm aufgehört korrekt zu arbeiten und wir mussten sie nach gut 31 gemeinsamen Jahren einschläfern lassen 
.
|
|
|
27.02.2023 11:48 |
|
|
Filou
Reitpferd
Dabei seit: 13.06.2019
Beiträge: 534
Herkunft: Allgäu
Bewertung:
Level: 36 [?]
Erfahrungspunkte: 950.530
Nächster Level: 1.000.000
|
|
Vaki, interessantes Thema! Mir geht es ähnlich wie dir. Ich war 12 als ich mein Pony bekommen habe, jetzt wird er 32 dieses Jahr. Was ist die Zeit vergangen...
Mein Ponyopi ist noch fit, er wird von meinen Kindern etwas geritten oder macht mit mir Freiarbeit, geht Spazieren oder als Handpferd mit. Bei deHallor Freiarbeit fordert er es teilweise richtig ein, kommt dazu wenn ich mit dem Pasomann auf dem Platz bin und will mitmachen. Das finde ich total süß und es zeigt mir, dass er noch was tun möchte.
Er steht bei uns im Offenstall in einer ruhigen 4er Herde und fühlt sich da total wohl. Es gibt 24h Heu und er bekommt 2x am Tag Maiscobs, da er leider die letzten Winter doch Recht abgenommen hat. So geht es aber.
Das Füttern ist bei uns so organisiert, dass immer einmal die füttert, die Stalldienst hat und das zweite Mal füttern teile ich mir mit einer anderen, deren Pferd auch zugefüttert wird. So ist der Arbeitsaufwand gut machbar und ich muss selten allein zum Füttern nochmal kommen. Eigentlich ist es so geplant, dass es mit meinen Stallzeiten gut passt.
|
|
|
27.02.2023 12:02 |
|
|
Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.959
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 11.381.178
Nächster Level: 11.777.899
|
|
@vaki: Meiner Erfahrung nach blühen die Oldies teilweise nochmal richtig auf, wenn sie ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Oft haben sie ja z.B. auch ein stärkeres Ruhebedürfnis als die Jungspunde und sind dann auch schnell mal genervt.
Wir hatten hier bspw. eine Oldiedame, die war dermaßen abgemagert, dass man bei ihr die Querfortsätze der Wirbel rausstehen sah, meine Chefin sollte sie eigentlich einschläfern, hat den Besitzern aber ganz klar gesagt, dass das Pferd richtig gefüttert, noch mehrere Jahre leben könnte. Sie zog dann zu uns, wurde entsprechend gefüttert und genoss noch einige Jahre ein schönes Leben, bis sie eines Tages nicht mehr aufstehen konnte, wegen ihrer starken Durchtrittigkeit.
Alle unsere Oldies sind bisher wirklich rund und auch altersentsprechend gut bemuskelt aus der Welt getreten.
Also wenn ich an meinem Stall die Möglichkeit habe meinen Oldie seinen Bedürfnissen entsprechend zu halten, auch was die Fütterung angeht, ist das Pferd sicherlich glücklich an seinem bekannten Stall zu bleiben. Habe ich diese Möglichkeit aber nicht, ist das Pferd sicherlich glücklicher in einem neuen Stall zu stehen, wo seine Bedürfnisse erfüllt sind, als auf Raten zu verhungern.
Alte Tiere sind einfach aufwändig und teuer in der Haltung, neben den Oldies die bei uns täglich versorgt werden müssen, haben wir derzeit eine 17jährige Hündin, die täglich mehrere kleine Portionen braucht, sowie ihre Cortisontabletten, monatlich bekommt sie dann ein spezielles Athrosemedikament (sau teuer, aber jeden Cent wert). Dazu kommt ein 16jähriger Kater mit Schilddrüsenüberfunktion, eine 16jährige Katze mit Bluthochdruck und daraus resultierende Blindheit, die auch bei täglich zweimal Tabletten brauchen. Meine 15jährige Hündun hat (toitoitoi) noch keine Gebrechen.
Aber die Kommunikation meiner Mutter und mir dreht sich großenteils darum, wer wann welche Tiere füttert oder Medikamente verabreicht...
__________________
Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
|
|
|
27.02.2023 14:08 |
|
|
Tristan
Absetzer
Dabei seit: 01.12.2013
Beiträge: 30
Herkunft: Leverkusen
Mitglied bewerten
Level: 26 [?]
Erfahrungspunkte: 114.004
Nächster Level: 125.609
|
|
Ich habe auch einen Senior - wird dieses Jahr 29 
Wir sind tatsächlich Ende 2021 nochmal umgezogen - aber auch nur, weil er mit einigen seiner Kumpel umgezogen ist. Bei einer komplett neuen Herde hätte ich mir Sorgen gemacht, ob er sich da hätte behaupten können - so ohne Schneidezähne.
Momentan sieht er figurmässig gut aus - aber ich mache mir auch Gedanken/Sorgen, was ist, wenn er kein Heu mehr fressen/verwerten kann. Weil dreimal täglich füttern wird leider nicht dauerhaft funktionieren.
Momentan bekommt er Heulage ad libidum und zweimal einen Eimer mit Matschepampe - der Abstand dazwischen ist leider nur 1,5h - aber anders geht es zeitlich leider nicht 
Er bekommt Mash, unmelassierte Rübenschnitzel, Wiesenflakes, aktuell Agrobs Kraftpaket und Haferflocken (sind einfacher zu verdauen für Senioren)
Geritten wird er wegen diverser Arthrosen nicht mehr, aber wenn Wetter und Zeit passt gehen wir spazieren. Und er ist im Winter eingedeckt - hilft auch gut zum Figur erhalten. Und mit den anderen der Truppe wird auch gespielt wenn er Lust hat - und wenn nicht hat er auch seine Ruhe und wird nicht zum spielen genötigt.
|
|
|
27.02.2023 15:10 |
|
|
Lind
Pegasus
Dabei seit: 19.10.2013
Beiträge: 3.439
Bewertung:
Level: 51 [?]
Erfahrungspunkte: 13.217.883
Nächster Level: 13.849.320
|
|
Ich hab ja schon zwei Pferde "zu Tode gepfleg".
Ja, es ist aufwändig und teuer - aber ich finde, es gibt einem auch was. Sie waren so lange treue Gefährten und dann mag ich sie gerne noch in ihrer Rente begleiten.
Aber, da stimme ich mit Blesa überein. Wenn man sein Pferd nicht altersgerecht halten kann, ist es besser es einschläfern zu lassen, als es auf Raten sterben zu lassen.
Es kommt auch immer anders, als man sich das vorstellt. Snekkja war augenscheinlich immer fit. Ab und an hatte sie mal eine Kolik und da sagte der TA schon immer: "Das Herz ist nicht so gut." Aber ich dachte immer, dass halt bei einem Pferd über 30 das Herz nicht so dolle ist. Sie ist dann innerhalb von 12 Stunden an Kolik mit Herz-/Kreislaufversagen gestorben. Was zuerst da war, weiß ich nicht. Vermutlich schlechter Kreislauf. Das ging alles sehr schnell und sie ist quasi gesund gestorben. Die Jahre davor hat sie freillich auch Heucobs bekommen.
Brunka hingegen wurde mit den Jahren schon schwächer. In ihrem letzten Sommer hatten wir auch mal den TA da, weil ich eigentlich dachte, dass es ihr nicht gut geht und ihr die warmen Temperaturen einfach richtig weh tun. Sie hat sich dann aber nochmal berappelt. Das letzte halbe Jahr haben wir sie aus der Herde genommen, weil sie einersetzt immer noch recht energisch war und die anderen Pferde verhauen wollte, sich dann aber nicht auf den Beinen halten konnte und sich mit dem Aufstehen echt schwer tat. Da hab ich auch das ein oder andere mal gedacht, dass ein Abschied nahe ist. Aber sonst war sie halt echt fit, kugelrund und immer noch flott unterwegs.
Mein Tryggur wird jetzt 29 und man merkt es ihm schon auch an. Er hat Muskeln abgebaut und schaut einfach wie ein älterer Herr aus. Er bekommt zur Zeit einmal am Tag Heucobs und steht dann noch 2 - 3 Stunden alleine, damit er in aller Ruhe Heu fressen kann. Unsere Pferde haben zwar immer Heu zur Verfügung und bekommen auch bei jeder Fütterung loses Heu, aber die restliche Zeit müssen sies aus dem Slowfeeder zupfen. Lind und Mysla dürfen wegen Rehegefahr nicht zu dick werden. Vermutlich wird Tryggur irgendwann nachts in eine Box ziehen und dort ganz viel Heu bekommen. Aber im Moment reicht ihm 3 x am Tag loses Heu in der Herde +2 - 3 Stunden Extra-Heu und Heucobs.
Glücklicherweise stehen bei uns die Ponys am Hof. Wir können auch 3 x am Tag füttern. Das sieht dann so aus, dass das Pony abends in die Box kommt und eine ganz große Portion Cobs bekommt. Morgens gibts nochmal Cobs und dann gehts raus in die Herde. Mittags geht dann nochmal kurz in die Box für eine Portion und damit kann man die Pferde eigentlich gut bei Figur halten. (Wenn sie das alles brav fressen.)
__________________
Fotoseite
Katharina Merther Fotografie auf Facebook
|
|
|
27.02.2023 16:24 |
|
|
Vaki
Reitpferd
Dabei seit: 20.10.2013
Beiträge: 1.572
Bewertung:
Level: 46 [?]
Erfahrungspunkte: 6.039.679
Nächster Level: 6.058.010
Themenstarter
|
|
@Blesa: Da sagst du was, unser Hund ist ja auch schon 13, was für seine Größe auch schon ziemlich viel ist. Aber 17 ist ja echt schon biblisch!
Habt ihr auch Oldies dabei, die keine Heucobs mögen? Was bekommen die dann? Bei meinem darf der Anteil an Heucobs nicht zu groß werden, sonst lässt er es stehen... 
@ Filou, ihr habt jetzt den Stall selbst übernommen, oder?
Alle, die die Pferde am Haus haben, können natürlich individueller reagieren auf die Anforderungen. Das macht in der Hinsicht bestimmt einiges einfacher.
@ Lind Ich hab mein Pony vor kurzem auch angeguckt und gedacht, ja, jetzt sieht er irgendwie langsam alt aus. Grau am Kopf ist er schon länger, aber jetzt kommt dieser typische Ausdruck alter Pferde hinzu, gepaart mit einem immer fusseliger werdenden Schopf, den tiefen Augenhöhlen etc. Gleichzeitig schön und beängstigend...
|
|
|
27.02.2023 20:00 |
|
|
Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.959
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 11.381.178
Nächster Level: 11.777.899
|
|
@vaki: Hier bekommt und bekam jeder bisher seine eigene Mischung, neben Heucobs füttern wir Maiscobs, Rübenschnitzel, geschroteten Hafer, Leinöl, evtl. Mash.
Oft muss man aber auch sehen, dass die Konsitenz stimmt, einige mögen es trockener krümeliger, andere wiederum mögen es flüssiger. Unser Ekzemer Opi mag es am liebsten als Suppe
__________________
Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
|
|
|
27.02.2023 20:05 |
|
|
Lind
Pegasus
Dabei seit: 19.10.2013
Beiträge: 3.439
Bewertung:
Level: 51 [?]
Erfahrungspunkte: 13.217.883
Nächster Level: 13.849.320
|
|
Es ist manchmal wirklich schwierig, die richtige Mischung zu finden bzw. auch die richtigen Cobs. Brunka fraß nur die aus der Trocknung (nett von ihr). Ich wollte ihr mal mit Luzerecobs was Gutes tun - wollte sie gar nicht.
Bei ihr konnte man Maisflocken untermischen, das war ok. Getreidesfreies Mash mochte sie auch. Was nie und nimmer fehlen durfte, war das Mash von Derby. Wenn das nicht drin war, dann wollte sie den ganzen Eimer nicht. Man soll ja Mash nicht täglich füttern - aber war mir dann auch egal. Sie ist immerhin fast 41 geworden. Hat also nicht wirklich geschadet, obwohl sie bestimmt 5 Jahre täglich etwas (nicht viel) Mash bekam. Und wehe es war nicht das von Derby. Dann Bääähhhhhh.
__________________
Fotoseite
Katharina Merther Fotografie auf Facebook
|
|
|
27.02.2023 20:42 |
|
|
Vindur
Jährling
Dabei seit: 18.01.2015
Beiträge: 69
Herkunft: D
Mitglied bewerten
Level: 29 [?]
Erfahrungspunkte: 233.739
Nächster Level: 242.754
|
|
Für mich ein interessantes Thema zum Mitlesen und Lernen. Ich habe einen 29 jährigen Wallach, der langsam merkbar dünner wird. Er bekommt Luzernecobs, Walzhafer und Mineralfutter. Er frisst Heulage mit, wenn sie nicht zu grob ist, sonst kommt das meiste wieder raus. Ich frage mich schon länger, was ich ihm noch Gutes tun kann. Rübenschnitzel kenne ich von früher, das ist eine gute Idee. Ich werde mich auf die Suche nach Maiscobs machen, da er die Luzernecobs sehr gerne frisst von der Konsistenz her. In welchem Verhältnis verfüttert ihr die Cobs? Und wieviel Rübenschnitzel dazu?
|
|
|
28.02.2023 07:59 |
|
|
Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.959
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 11.381.178
Nächster Level: 11.777.899
|
|
Also, ich rechne tatsächlich verschiedene Rationen durch.
Wichtig ist halt, dass man ein ungefähres Gefühl dafür hat, wie viel der normalen Heuration man mit dem Matsch ausgleichen muss.
Unsere Omi hat in den letzten Jahren eigentlich ausschließlich Heucobs gegessen und auch unser Einsteller Opi frisst kaum noch Heu.
Wenn ich also bei einem Islandpferd von einem Zielgewicht von sagen wir mal 350-400kg ausgehe, braucht das Pferd rund 8kg Heu als Erhaltungsbedarf/Tag, bzw. wenn es leichter ist, nimmt es mit der Ration auch etwas zu.
1kg Heu hat 6-9 MJ, je nach Erntezeitpunkt. Für alte Pfede wählt man ja in der Regel eher früh geerntetes feineres Heu, deswegen gehe ich jetzt mal von 8MJ aus, dann braucht unser Islandpferd pro Tag ca 64 MJ.
Heucobs z.B. die Wiesencobs von PreAlpin haben so 7,5MJ/kg verdauliche Energie.
Luzerne hat nicht so viel verdauliche Energie wie Heu, bzw. Heucobs, enthält dafür mehr Eiweiß.
Die verdauliche Energie liegt aber nur so bei 6,5MJ/kg, d.h. um auf den gleichen Energiegehalt zu kommen, bräuchte ich 9,85kg Lucernecobs und zwar TROCKEN!
Die Werte schwanken natürlich je nach Hersteller, aber man bekommt so eine ungefähre Vorstellung 
Maiscobs haben ca. 11 MJ/kg, Rübenschnitzel ca. 12MJ/kg, Hafer ca. 11MJ/kg, Maisflocken ca. 13,5MJ/kg, Leinöl ca. 40MJ/kg
Bei der Rationsberechnung sollte man natürlich bedenken, dass der Hauptteil der Ration natürlich aus Raufaser, sprich Heucobs, oder Luzernecobs bestehen sollte.
Dazu kommt, dass je weiter das Futter aufgeschlossen ist, desto besser verdaulich für das Pferd. Bei Hafer ist das sehr entscheidend, ganzer Hafer > Quetschhafer > Haferschrot > Haferflocken:
Wenn ich jetzt z.B. meinem Pferd 2 Portionen am Tag füttern möchte, dabei aber max. 2kg Heucobs trocken (das wird ja auch ne Menge Zeug so aufgequollen), pro Portion, muss ich mir überlegen:
4kg Heucobs x 7,5 MJ = 30MJ
1kg Maiscobs = 11MJ
0,5kg Rübenschnitzel x 12MJ = 6MJ
0,5kg Maisflocken x 13,5MJ = 6,75MJ
0,2l Leinöl x 40MJ = 8MJ
Gesamt 61,75MJ also fast der gesamte Tagesbedarf an Energie wäre so abgedeckt. Das kann natürlich reduziert werden, wenn das Pferd zusätzlich noch heu oder Gras frisst.
Ich kann nur jedem empfehlen tatsächlich mal Mengen abzuwiegen und ein wenig zu schauen, wie viel braucht mein Pferd tatsächlich und dann mal verschiedene Rationen zu berechnen.
Bei den Inhaltsstoffen auf den Säcken ist die verdauliche Energie auch immer angegeben.
__________________
Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
|
|
|
28.02.2023 09:39 |
|
|
Ragna
Pegasus
Dabei seit: 17.10.2013
Beiträge: 2.692
Herkunft: Nordbaden
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 10.351.612
Nächster Level: 11.777.899
|
|
Das ist ein Thema, das mich über kurz oder lang auch treffen wird. Ragna ist 21 und Fengari 17.
Ich denke, dass Fengari lange fit bleiben wird, er hat außer dem Pferdezahnarzt noch nie einen anderen Spezialisten gesehen, z. B. Chiropraktiker oder Osteopathen. Er hat auch bis auf 2 Schritte nach dem Erwischen eines Lochs in einer Kurve noch nie gelahmt.
Ragna hingegen hat schon länger kleinere Baustellen. Witzigerweise habe ich schon seit sie auf der Welt ist Angst um ihre Beine (wo zum Kuckuck gehören hier die Kommas hin?). Und tatsächlich: 2015 fiel sie um Ostern für 3 Wochen wegen Lahmheit aus. 2019 hatte sie sich auf der Alp vertreten und war kurz vor Weihnachten wieder fit. Und jetzt ist sie nach 3 Monaten Rekonvaleszenz frisch von einer Sehnenverletzung genesen. Zu Anfang eines Rittes hat man auch öfter das Gefühl, sie lahmt, dabei ist sie nur steif. Immerhin neigt sie kaum mehr zum Stolpern, seit sie im August ihren neuen, kürzeren Sattel bekam.
Fengari war nach einer Nacht auf der Weide in der großen Wallach-Herde (ca. 80 damals) integriert und fühlt sich superwohl. Eine Freundin hat einen 30jährigen Wallach, den sie zufüttert, der aber ansonsten noch sehr gut in der großen Herde zurechtkommt. Bei Fengari muss ich nach der Magengeschwür-Geschichte 2019 immer etwas aufpassen, dass er nicht zu dünn wird. Er bekommt deswegen täglich ein Gemisch aus Kraftfutter, Mash und Heucobs, aber eher als Dankeschön nach dem Reiten (völlig falsch, das nach dem Reiten zu machen, aber wer kann schon zweimal täglich 60 km fahren?). Es ist auch nicht viel, weil ich von dem ganzen Zustopfen nichts halte.
Ragna musste schon so oft die Herde wechseln, dass sie schnell Verlustängste hat. Von daher wäre ein Umzug bestimmt nicht gut für sie.
Gott sei Dank bin ich auf einem sehr großen Hof mit vielen Einstellern, so dass sich bestimmt jemand finden würde, der meine füttert, wenn ich mal verhindert bin. Zudem gibt es einen Senioren-Paddock, aber das sind fast nur Wallache.
Wie ich das in Zukunft finanziell stemme, weiß ich auch noch nicht genau. Meine Wohnungsrenovierung hat sehr viel Geld verschlungen, ich habe noch was übrig, aber beileibe nicht so viel, wie ich ursprünglich gehofft hatte. Schau'n wer mal, was die Zukunft bringt.
@ Vaki und Blesa: Ich kann jeden eurer Gedankengänge nachvollziehen. Ich finde es auch nicht fair, einen Menschen zu verurteilen, dessen Situation sich nach vielen Jahren entscheidend verändert und der das nicht schon von Anfang an wissen konnte. Wer weiß denn schon als 14jähriger, wie seine Zukunft aussieht? Wer kann immer garantieren, dass er seine gut bezahlte Arbeitsstelle nie verliert (mir auch schon passiert).
__________________
Lady Gáta (1988-2004)
Schlitzohr und Schlaumeier Ragna
Streber Fengari
Wahrheit hat die verblüffende Eigenschaft, sich immer wieder zurückzumelden. Bruno Bänninger
|
|
|
28.02.2023 12:18 |
|
|
Filou
Reitpferd
Dabei seit: 13.06.2019
Beiträge: 534
Herkunft: Allgäu
Bewertung:
Level: 36 [?]
Erfahrungspunkte: 950.530
Nächster Level: 1.000.000
|
|
Blesa, danke! Das ist total spannend!
|
|
|
28.02.2023 14:00 |
|
|
Lind
Pegasus
Dabei seit: 19.10.2013
Beiträge: 3.439
Bewertung:
Level: 51 [?]
Erfahrungspunkte: 13.217.883
Nächster Level: 13.849.320
|
|
|
|
28.02.2023 16:41 |
|
|
Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.959
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
Bewertung:
Level: 50 [?]
Erfahrungspunkte: 11.381.178
Nächster Level: 11.777.899
|
|
@vindur: Leider sehe ich das in meinem Job auch immer wieder!
Vor dem Winter hatte ich dafür Kundschaft, die hatten eine alte Stute, welche sich schon als 8jährige eine so schwere Verletzung zugezogen hat, dass sie nicht mehr reizbar war. Meine Kundschaft hat einen Reiterhof. Sie haben diese Stute behalten, sie lief als Tante bei den Jungstuten mit. Jetzt war es aber im Herbst so, dass die Stute angefangen hat abzunehmen (26), trotz Heu satt und zusätzlich Weide.
Ab diesem Zeitpunkt hätte die Stute zugefüttert werden müssen. Das ist in einem Betrieb, für ein Pferd welches kein Geld einbringt, einfach nicht drin, so ehrlich muss man sein.
Ich habe die Stute eingeschläfert und ich habe es lieber gemacht, als ein altes total abgemagertes Pferd einzuschläfern, weil ich wusste, dass sie bis zu diesem Tag ein gutes Leben hatte und sich nicht zu Tode quälen musste.
@lind: Speedibits
__________________
Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
|
|
|
28.02.2023 19:14 |
|
|
Lind
Pegasus
Dabei seit: 19.10.2013
Beiträge: 3.439
Bewertung:
Level: 51 [?]
Erfahrungspunkte: 13.217.883
Nächster Level: 13.849.320
|
|
|
|
28.02.2023 19:15 |
|
|
Vaki
Reitpferd
Dabei seit: 20.10.2013
Beiträge: 1.572
Bewertung:
Level: 46 [?]
Erfahrungspunkte: 6.039.679
Nächster Level: 6.058.010
Themenstarter
|
|
@Blesa Ich hatte bei Instagram schon mal total interessiert deine Rationsberechnungen gelesen, die sind echt super, vielen Dank dafür!
|
|
|
28.02.2023 19:57 |
|
|
|
|
|
  |
|
