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Die peruanische Pferdeausbildung |
Intiwasi
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Die peruanische Pferdeausbildung |
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Die Peruanische Pferdeausbildung
Die traditionelle peruanische Pferdeausbildung begann urspünglich erst, nachdem das Pferd drei Jahre alt war und ist sehr komplex. Jeder Schritt sollte akribisch befolgt werden um zu einem Pferd zugelangen, welches auf leichteste Gewichts- und Zügelhilfen reagiert. Hier eine kurze Zusammenfassung aus einem Bericht über die traditionelle Ausbildung von 1891 mit Erweiterungen von Don Hugo Nieto und Gever Herencia.
Das noch wilde Pferd wird eingefangen um ihm ein Halfter mit einem 3-4m langem Strick anzulegen. Das Halfter mit dem Strick bleibt so lange am Pferd bis dieses es duldet sich ihm zu nähern und man ihm problemlos ein Halfter anlegen kann. Erst dann beginnt man mit der Arbeit am Pferd.
Man bindet das Pferd kurz am Halfter an und legt dem Pferd die Tapaojos (Augenklappen) an. Schmeist es sich dabei ins Halfter wird ein Seil um den Bauch gebunden. Das Ende des Seils wird durch die Vorderbeine geführt und durch die Halfteröse gezogen und dann an der Anbindestelle (Wand/Baum, etc.) befestigt. Somit wird der Druck auf den Rücken und nicht aufs Genick übertragen.
Mit der Jerga wird das Pferd mit verdeckten Augen (Tapaojos) am ganzen Körper berührt, abgerieben, auch am Kopf, an den Beinen, Schweif, etc. Diesen Vorgang nennt man „mantear“ Dieses sollte 2 X täglich für ca. 30 min. wiederholt werden. Sobald das Pferd nach ein paar Tagen vollkommen ruhig und still steht, wiederholt man diese Schritte ohne den Einsatz der Tapaojos. Nach ca. 8 Tagen hat sich auch das scheueste Pferd an diese Prozedur gewöhnt.
Ensillado (das Aufsatteln):
Man beginnt mit dem Tapaojo gefolgt vom Bozal (auch Falsa Rienda genannt).
Das Bozal wird 4 fingerbreit über den Nüstern verschnürt.
Danach legt man die Jerga (dicke Schabrake aus Schafswolle) auf. Früher wurden statt „Jergas“ Decken benutzt. Es wurden drei Decken jeweils drei Mal gefaltet und dann exakt übereinander gelegt. Über die Decke kommt die sogenannte Carona (eine Sattelunterlage aus Leder), die ebenfalls die selbe Größe haben sollte wie die gefalteten Decken oder die Jerga.
Der Salltel wird so aufgelegt, dass 4 Finger auf der Carona vor dem Sattel Platz haben. Nun zieht man den Sattelgurt minimal an, damit dieser nicht vom Pferd fällt, sollte dieses erschrecken oder eine unerwartete Bewegung machen. Man vergewissert sich ob der Sattel auf der rechten Seite ebenfalls richtig aufliegt, ist dies der Fall kehrt man auf die linke Seite zurück und schiebt den Sattel ein wenig nach hinten um den Schweif durch die Baticola (Schweifriemen) zu ziehen und schiebt danach den Sattel wieder in die richtige Position (4 fingerbreit...). Man muß streng darauf achten das sich keine Haare mehr zwischen der Baticola befinden und das diese nicht locker sitzt! Nun zieht man den Sattelgurt wieder ein kleines Stück fester und befestigt die Estribos (Steigbügel). Erst den linken, dann den rechten.
Danach führt man das Pferd ein paar Runden auf dem Zirkel und Longiert es anschließend im Schritt solange bis es keine Angst mehr vor den baumelnden Steigbügeln und dem Hinterzeug hat. Das Pferd sollte hierbei auf keinen Fall tölten oder galoppieren.
Dann wird der Sattelgurt ein drittes Mal fester gezogen, es wird nochmal überprüft ob die Baticola richtig liegt und sich keine eingeklemmten Haare befinden. Auch das Bozal wird nochmal überprüft (4 Finger breit über den Nüstern) und muss fest anliegen, es sollte kein Finger mehr dazwischen passen.
Man steigt vorsichtig auf und wenn man im Sattel sitzt bewegt man sich mit der Hüfte und dem Körper hin und her damit das Pferd sich an das neue Gefühl gewöhnt und zum losgehen angeregt wird. Die ersten Schritte sollten sehr langsam sein, damit das Pferd sein Gleichgewicht finden kann. Um dieses zu fördern bewegt man den eigenen Körper ab und an nach vorne, als würde man die Füße des Pferdes betrachten wollen.
Zum Anhalten wird sachte gleichzeitig mehrmals an beiden Riendas (Zügel) gezupft und der Oberkörper verlagert sein Gewicht in den ersten Tagen dabei verstärkt nach hinten, damit sich das Pferd an die Gewichtshilfe gewöhnt. Für ein paar Tage reitet man täglich, (mind. aber 3 mal die Woche) ca. 3 Kilometer im Schritt. Hierbei wird immer wieder an den Riendas gezupft, das Gewicht nach hinten verlagert und Angehalten. Dabei sollte nach und nach ein Abdruck des Bozals auf dem Nasenrücken sichtbar werden. Nicht so stark, das eine Wunde entsteht aber schon so stark, das das Pferd dort empfindlicher reagiert. Nach ein paar Tagen kann das Pferd ausbalanziert geradeaus laufen und bleibt auf leichtes zupfen am Zügel stehen. Ist dies der Fall beginnt man auch mit dem Quebranto.
Quebranto/Flexen
Das Pferd sollte mit allen vier Hufen fest auf dem Boden stehen, an einem der Zügel, (wir nehmen hier den rechten als Beispiel) wird nun leicht gezupft damit das Pferd den Kopf in diese Richtung bewegt. Der linke Zügel wird dabei weit nach vorne an die linke Halsseite, (fast an die Ganaschen) gelegt. Da dies vermutlich nicht sofort gelingen wird lehnt man sich ein wenig nach vorne um die rechte Rienda weit vorne zu greifen, viele Bozalzügel haben dort auch einen Knoten eingearbeitet. Mit leichtem zupfen wird nun versucht den Kopf des Pferdes erst bis zu den Schuhen und danach etwas höher bis hinter den Sattel zu ziehen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt bis das Pferd willig die Aufgabe löst und dabei absolut still steht.
Im laufe der Zeit, sollte es genügen, dass man z.B. mit der linken Rienda den Hals nahe den Ganaschen berührt, damit das Pferd selbständig den Kopf zur rechten Sattelseite wendet. Sobald das Pferd diese Aufgabe Fehlerfrei lösen kann, geht man zum nächsten Schritt über, dem „LOMEO“.
Hat man den Pferdekopf nun an der Seite, beginnt man den Körper/die Hüfte zu bewegen um das Pferd zu veranlassen, sich mit der Hinterhand zu bewegen und in dieser Position ein paar Schritte mit der Hinterhand zu machen. Nach und nach sollte sich das Pferd dabei mit der Hinterhand um die eigene Achse drehen.
Nun wird nach und nach der Zügel nachgegeben, bis das Pferd wieder grade an beiden Zügeln steht. Hierbei unterstützt man das Pferd mit Schenkelhilfen und Gewichtsverlagerungen. Damit das Pferd sich bei dieser Übung nicht zu sehr Langweilt werden immer wieder ein paar Minuten Schritt geradeaus angeboten oder auch mal ein langer Ritt.
Wenn das Pferd auf diesen Ritten nun auf leichte Zügelhilfe hin anhält, beginnt man mit dem „Sentar“ dem Setzen/Unterschieben der Hinterhand beim Anhalten. Dieser Vorgang muss langsam und Schritt für Schritt geschehen und wird erst Einseitig, später dann gleichzeitig geübt.
Beim Anhalten verlagert man sein Körpergewicht nun verstärkt nach hinten (man schiebt seinen eigenen Hintern tief in den Sattel) und verlagert sein Gewicht gleichzitig sehr einseitig, damit das Pferd den Hinterhuf beim Halten weiter unterschiebt (als hätte es Rollschuhe unter den Füßen). Das gleiche wiederholen wir dann auf der anderen Hand und nach vielen Übungseinheiten dann mit beiden Beinen gleichzeitig.
Nachdem das Pferd „gesetzt“ wurde, zupft man nun an den Riendas um das Pferd zum Rückwertslaufen(Cejar) zu ermuntern. Hierbei bewegt man wieder die Hüfte hin und her, damit sich das Pferd auch hier an die später leichte Gewichtshilfe gewöhnt. Diese Übung wird immer wieder zwischendurch auf dem täglichen Ritt eingesetzt, bis das Pferd auf die kleinste Bewegung hin reagiert und die Übung selbständig ausführt. Gesamtzeit der Bozalphase ca. 6 Monate. Klappt das alles widmen wir uns nun an die Gewöhnung des Gebisses.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
http://www.pasosdelperu.com
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Intiwasi: 16.09.2011 16:38.
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16.09.2011 16:37 |
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Intiwasi
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Gewöhnung an das Gebiss:
Die peruanischen Gebisse haben eine Öse am Löffel, in die man "Chankaka" (Rohrzuckerpaste) stecken kann. Ersatzweise tränkt man ein kleines Stück Mulbinde in Zuckerwasser und wikelt diese fest ums Gebiss. Das Gebiss wird eine Stunde vor dem Reiten ins Maul gelegt und zum reiten hin wieder entfernt.
Nach ca. 14 Tagen bleibt das Gebiss dann auch zum reiten das erste Mal im Maul.
Die Vier-Zügel-Phase
Die Zügel an denen das Gebiss hängt, sind etwas länger als die Bozalzügel und kommen die ganze Vier-Zügel-Phase nicht zum Einsatz. Das Bozal liegt unter dem Gebiss. Die Gebisszügel kann man am Sattel befestigen und man benutzt weiterhin nur die Bozalzügel.
Circulo/Caracol – Zirkel und Schnecke
Mit dem Gebiss im Maul werden die Übungen nun nochmals verfeinert aber denkt daran das der Gebisszügel noch nicht zum Einsatz kommt!
Auf einer Fleche von ca. 10X10 m oder 12x12m reitet man einen großen Zirkel der nun immer enger wird bis das Pferd den Kopf wie beim Quebranto/Flechsen auf die Seite nimmt und sich dabei 1 Runde energisch mit der Hinterhand um die eigene Achse dreht. Diese Übung wird auf beiden Seiten wiederholt.
Desweiteren werden das Setzen und das Rückwertsrichten mit Gebiss im Maul geübt. Man bewegt nun auch vermehrt den Latigo (das geflochtene Stück Zügel, welches am Ende der Riendas zusammen läuft, damit das Pferd die Scheu davor verliert. Das Ende des Latigos wird Penca gennant. Die Penca kann vorsichtig am Hals zum Einsatz kommen, sollte dieses nötig sein (ähnlicher Gebrauch wie eine Gerte). Man übt nun auch das Auf- und Absteigen von der rechten Seite.
Numero Ocho – Die Acht
Man zeichnet sich auf dem Boden eine 8 von ca. 6m x 4m und beginnt diese nun viele Male hintereinander zu reiten. Das Pferd lernt dabei die Vorderbeine schön weit nach vorne und zur Seite zu bewegen und läst sein schreiten eleganter erscheinen.
Das Pferd wird ca. 6 Monate lang in dieser vier-Zügel-Phase geritten. Am Anfang mind. eine Stunde täglich, später dann 2-3 Stunden täglich oder auch länger.
Nach diesen 6 Monaten sollte das Pferd bereit sein die Zügelhilfen anzunehmen.
„Hecho boca“ bedeutet das das Pferd bereit ist, die Zügelhilfen anzunehmen. Um zu überprüfen ob dieses der Fall ist, kommen nun die Gebisszügel das erste Mal zum Einsatz. Bevor man das Bozal anlegt, nimmt man die Zügel in die Hand und führt diese vorsichtig in Richtung Pferdebrust. Folgt das Pferd der Bewegung vollkommen ruhig und nimmt den Kopf nahe an die Brust ohne sich zu wiedersetzen ist das Pferd „enfrenado“, bereit für die Arbeit mit Gebiss.
Ist dieses nicht der Fall lässt man ihm ein paar Tage hintereinander für ein paar Stunden in der Box das Gebiss im Maul, ohne Bozal, bis es bereit ist für die Arbeit mit Gebiss.
Die Arbeit mit Gebiss
Die ersten Tage lässt man das Pferd nun im Paso Llano /Tölt ohne Zirkelarbeit nur geradeaus laufen und horcht ob man klar das „paca,paca“ hören kann. Falls nicht wird durch Gewichtsverlagerung versucht ein klares „paca, paca“ zu erreichen.
Das Pferd darf am Anfang ruhig den Kopf sehr tief nehem, dieser wird dann ab und zu durch leichtes zuckel mit den Zügeln und dem Körpereinsatz kurze Zeit aufgenommen. Nach ein paar Tagen werden nun alle Übungen mit Gebiss wiederholt und nach ein paar Tagen sollte das Pferd diese Übungen mit leichtestem Zügel- und Gewichtseinsatz Ausführen können. An einer Mauer/Wand werden nun noch die Seitengänge geübt und die Grundausbildung ist hiermit Abgeschlossen.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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16.09.2011 16:43 |
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Hallo, klingt ja sehr interessant und irgendwie auch exotisch...
Darf ich ein paar Sachen dazu fragen?
Also: hättest du Bilder von dem Gebiss (kann ich mir irgendwie nicht vorstellen) und dem Bosal (da gibts ja so viele verschiedene Arten, welche ist das hier?)
und dann: wie bekommt man das Pferd dazu, bei ersten Flexen nicht die Hinterhand zu bewegen? Ich meine, normalerweise versuchen die Pferde ja, der Halsbiegung auszuweichen, indem sie die HH dauernd mitnehmen. Du beschreibst das aber so, als würden die erst mal stehen bleiben, denn man müsste sie dann mit Hüftbewegungen dazu bringen, irgendwann die HH zu verschieben...
Und: Kommt Longieren oder Handarbeit in der Ausbildung auch vor?
und letzte Frage: ist der Ausbilder alleine mit dem Pferd, oder hat er in der Regel oder bei bestimmten Sachen Hilfe vom Boden aus?
Wär super, wenn du das beantworten könntest, danke im Vorraus schonmal
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15.01.2012 10:14 |
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Intiwasi
Reitpferd
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Für die Angewöhnung benutzt man ein Gebiss wie dieses hier :
www.artesaniasvictorlopez.com/imagenes/dvl030.htm
Zum Reiten dann so eines:
http://artesaniasvictorlopez.com/imagenes/dvl032.htm
Das Bozal sollte schwer sein:
http://artesaniasvictorlopez.com/imagenes/dvl017.htm
Für die 4 Zügelphase benutzt man die "Falsa Rienda" auch ein Bozal aber ohne Nasenknoten und im ganzen leichter.
Manche Pferde stehen von Anfang an still beim flexsen, bei denen die das nicht tun, fange ich persönlich gerne vom Boden aus mit einem Leckerlie an, welches ich dem Pferd an die Seite halte und ein Zügel- und Stimmkommando dazu gebe. Das klappt innerhalb von ein paar Minuten. Die Peruaner erarbeiten sich das flexen aus dem Sattel heraus. Bewegt sich das Pferd dabei mit der Hinterhand wir von der Gegenseite eine Schenkelhilfe gegeben. Hilft das nicht, läst man das Pferd sich drehen, bis es von alleine stehenbleibt und wiederholt diese Übung mehrmals während der Trainingseinheit.
Jungpferde werden mit einem Jahr begonnen am Halfter auf grader stecke zu laufen und werden bis zu einem Alter von 3 Jahren an der Hand presentiert, das sieht dann so aus:
http://www.youtube.com/watch?v=YL7ohtR9jF8
[/url]
[url=http://www.youtube.com/watch?v=oS2vsMoZWd8]http://www.youtube.com/watc
h?v=oS2vsMoZWd8
[url=http://www.youtube.com/watch?v=YL7ohtR9jF8][/url]
Mit 2 - 3 Jahren werden sie auch auf dem Zierkel an der Longe trainiert, voreher deswegen nicht, um die Beine zu schonen. Stangenarbeit etc. sieht die peruanische Pferdeausbildung nicht vor. Man gewöhnt die Jungpferde aber an der Hand an Plastiktüten, Decken etc.
Der Ausbilder arbeitet in der Regel alleine mit dem Pferd.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Intiwasi: 16.01.2012 17:35.
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16.01.2012 17:32 |
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Felischa
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Ich bin verliebt..... http://www.youtube.com/watch?v=jyD_N0JRIlQ&feature=related
wer fährt demnächst nach Peru und bring es mir mit.......
aber mal eine Frage, warum wird die Leine immer nur hinterhergeschliffen, hier in Europa wäre das eine absolutes No Go,aber in Peru sehe ich das sogar bei Turnieren, was hat das damit für eine Bewandniss ?
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
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16.01.2012 20:47 |
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Intiwasi
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Ja der ist klasse und geht auch ordendlich.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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16.01.2012 21:39 |
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Intiwasi
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Ja das mit den Kandarren habe ich als ich nach Peru kam auch so empfunden und mir erstmal Wassertrensen bestellt aber inzwischen bin ich ein Fan der peruanischen Kandarre geworden. Die Pferde lernen in der Ausbildung auf leichteste Gewichts- und Zügelhilfen zu reagieren und im enddefekt spielt das Gebiss nicht wirklich ne große Rolle, wenn das Pferd richtig ausgebildet wurde. Nur ist die Einwirkung mit Stange noch geringer und daher benutze ich sie lieber. Ich habe auch bemerkt das die Pfede die Stange bevorzugen, sie sind ruhiger im Maul und ich hatte den eindruck das ich mit der Wassertrense doch ein wenig mehr "kraft" aufbringen muß und das ist ja nicht die Idee aber da muß halt jeder selber entscheiden ob oder ob nicht.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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17.01.2012 15:18 |
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FraukeF
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Zitat: |
Original von Intiwasi
Ich habe auch bemerkt das die Pfede die Stange bevorzugen, sie sind ruhiger im Maul und ich hatte den eindruck das ich mit der Wassertrense doch ein wenig mehr "kraft" aufbringen muß und das ist ja nicht die Idee aber da muß halt jeder selber entscheiden ob oder ob nicht. |
Das kann ich nur absolut unterstreichen. Mein Pony hasst Trensengebisse jeglicher Art und zappelt damit nur rum, versucht die Zunge drüber zu bekommen, schlägt mit dem Kopf etc. Wenn überhaupt Gebiss, ich reite zu 99% gebisslos, dann Stangengebiss. Ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass sie ruhiger im Maul liegt.
__________________ Die wahren Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen fremder Landstriche, sondern darin, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. (M.Proust)
Komm wir essen, Opa------Satzzeichen retten Leben!
https://www.facebook.com/FraukeFuhrmannBarhufpflege
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17.01.2012 19:43 |
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Felischa
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Zitat: |
Original von Felischa
aber mal eine Frage, warum wird die Leine immer nur hinterhergeschliffen, hier in Europa wäre das eine absolutes No Go,aber in Peru sehe ich das sogar bei Turnieren, was hat das damit für eine Bewandniss ? |
??????
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
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18.01.2012 22:37 |
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Intiwasi
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@Felischa,
auf den Turnieren ist es auch nicht zugelassen das das "Cabestro" den Boden berührt und führt zum Ausschluß, wenn der Richter kein Auge zudrückt. Was das soll....mmmhh keine Ahnung, vermute schlechte Angewohnheit, einmal abgeguckt und weiter verbreitet ohne irgend einen Sinn, außer das man die linke Hand zum laufen frei hat und denAbstand zum Pferd im Training vielleicht leichter regulieren kann, da die Pferde auf dem Turnier ja eigendlich oft gut im Abstand von ca. 5m neben ihrem Chalan laufen.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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19.01.2012 02:41 |
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Felischa
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Ah Ok, das hatte mich immer interessiert, denn in allen Abbildungen sieht man es so und wird dannn schnell als "Typisch Peruanisch" abgestempelt.
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
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19.01.2012 21:19 |
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Felicia
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Hallo Daja,
ich finde diese Ausbildungsmethode unglaublich interessant! Nur ein paar Sachen habe ich da noch nicht ganz verstanden. Kannst Du es mir vielleicht noch einmal erklären?
Und zwar wenn das Pferd das Flexen verstanden hat. Das Pferd wird dann durch meine Bewegung zum gehen angeregt; wird auch schon eine Schenkelhilfe gegeben?
Und wenn es dies auch während der Bewegung verstanden hat und es wieder gerade gerichtet wird. Dann ist das Ziel das es sich durch die Schenkel und Gewichtshilfen weiter dreht und wenn man möchte durch den anliegenden Zügel die Stellung erreicht wird? Habe ich das richtig verstanden?
Sodass wenn ich später zB den Zirkel verkleiner oder die 8 reite die Stellung durch den anliegenden Zügel habe und das Pferd über mein Gewicht und den Schenkel lenke?
Und eine andere Frage noch.. Die Pasos in den Videos laufen von sich aus nur im Paso Llano (ausser ab und an ein paar Schritte Galopp). Kommt es auch vor das welche nur Trab zeigen? Und wie sieht dann die Ausbildung aus? Wird es im Trab gearbeitet bis sie von sich aus den Paso Llano zeigen oder wie sieht das da aus?
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23.01.2014 21:23 |
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Felischa
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Ich nutze das Flexen nur im Stand, muss gestehen das ich es nie vertieft habe.
Kann von Vorteile sein bei jungen Pferden das sie nicht gleich losstürmen, ich mach das manchmal mit Lekkerlie rechts links da reicht wenn ich mit dem Finger zeige, dann sortiere ich mich lasse sie kurz geradegerichtet stehen und reite dann mit Schenkel an.
Habe mal ein paar Videos rausgesucht
Mal ein Einblick, jedoch ist diese "Fohlenvergewaltigung" völlig abzulehnen , auch das erste Aufsitzen hatte ich bei keinen meiner Pasos, da kann man besser vorbereiten.
Trotzdem kann man vieles etwas besser verstehen.
Und ganz wichtig auch in Peru gibt es gute und schlechte Trainer !
http://www.youtube.com/watch?v=3W2-QbaKBZc
Mit Bosal geritten
http://www.youtube.com/watch?v=77m1WU404I4
die Peruaner arbeiten mehr über Gewichts als über Schenkelhilfen
http://www.youtube.com/watch?v=YxgIy9KoyhM
Show
http://www.youtube.com/watch?v=D6Yo7ZqWn_I
Man darf immer nicht vergessen das in Peru ein ganz anderer Kulturkreis ist, der natürlich auch die Ausbildung beeinflusst.
Vieles wirkt auf uns Befremdlich, hecktisch... man muss wissen was man möchte, vieles kann man übernehmen aber ein Perunaner kann auch "klassisch" ausgebildet werden.
Es kommt immer auf Pferd und Reiter an und kann niemals pauschalisiert werden, trotzdem sollte man auf die eigenheiten des Peruaner schon eingehen, wenn der Gang einmal versaut ist bekommt man ihn nur schwer wieder und ein schöner Paso Llano kann durch kein noch so taktklaren Tölt ausgeglichen werden.
Das sehe ich immer wieder an Felischa....
und zum Schluss zum TRAB, ja die Peruaner traben auch frei, aber der Gang ist stark verankert daher wird man ein NUR Trabenden Peruaner ehr nicht finden.
Damit das nicht passiert sind die Züchter in der Pflicht.
Aber viele reiten ihre Peruaner im Trab, das finde ich kontraproductiev denn viele laufen dann ein wunderschönen Tölt aber der Naturgang bleibt dabei auf der Strecke.
An der Longe, dulde ich auch den Trab ( wobei Felischa nie trabt) kuliviere an der Hand aber den Paso llano um so spielenden bieten sie ihn hinterher unter dem Sattel an.
Die Peruaner ( HUT AB) fangen früh mit dem Training an, aber brauchen ewig mit dem einreiten... diese Europäische Druckbetankung in 3 Monaten wird man da ehr seltener finden.
Um ein guten Einblick zu bekommen kann ich Richard Ore empfehlen, er kombiniert das gute Peruanische und das gute was er in Europa gelernt hat.
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Felischa: 24.01.2014 02:35.
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24.01.2014 02:31 |
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Felicia
Jährling
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Danke für deine ausführliche Antwort! Und vor allem die Videos! Ich muss sagen, jetzt wo ich das ganze mit dem Fohlen gesehen habe, bin ich etwas erschrocken, ich hatte es mir wesentlich schonender für das Pferd vorgestellt. Aber interessant finde ich das alles trotz allem sehr
Wie unterschiedlich die Ausbildung dort ist im Vergleich zu hier
Alles würde ich an der Ausbildung auch nicht für gut heißen, aber es hat auch gute Aspekte wie du schon sagtest
Noch einmal Danke, jetzt bin ich wieder etwas aufgeklärter
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24.01.2014 19:43 |
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Felischa
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Ob "DIESE" Fohlenausbildung typisch ist kann ich nicht sagen, gibt es ja in viele Ländern.
Aber man sollte sich ja auch immer nur das beste raussuchen, die lernen da auch ohne DIESEN Anfang.
Gut finde ich jedoch das die Jungpferde schon früh an der Hand lernen vernünftig und taktklar zu laufen.
Im Netz war mal ein ganz tolles Ausbildungsvideo, da haben die Pferde nicht gebockt, aber ich finde es nicht wieder (leider).
Wie gesagt such dir das gute raus und den anderen Kram...mach es besser
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
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25.01.2014 02:27 |
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Intiwasi
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Hallo Felicia, wenn du rechts flext, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Du stellst Dich mit Deinem Gewicht in den rechten Steigbügel und drehst Deine Hüfte/Oberkörper ebenfalls leicht rechts dabei und zuckelst mit dem rechten Zügel ein wenig, bis der Kopf zum Fuss kommt, während der linke Zügel in drei Schritten erst am mittleren Hals, dann zwischen Mitte und Ganaschen und zum Schluss hinter den Ohren Platz findet. Der linke Schenkel kommt hier noch nicht zum Einsatz, beim rechten drückt er automatisch ein wenig durch das Gewicht.
2. Du gehst mit den Zügeln wie bei 1. vor aber ohne Gewicht auf den Steigbügel zu legen und bewegst Deinen Oberkörper leicht schräg nach links hinten. Hier entsteht ebenfalls kein Schenkeldruck.. diese Methode empfinden die meisten Pferde am Anfang als angenehmer. Einfach mal ausprobieren
Um das Pferd in dieser Position zum Gehen aufzufordern reicht meistens ein Schnalzen oder leichter Schenkeldruck rechts, links würde ich am Anfang keine Schenkelhilfe geben, das verunsichert die Pferde meist am anfang, später findet der linke Schenkel hinter dem Gurt seinen Einsatz, wie man es aus dem Reitunterricht kennt.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
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26.01.2014 01:22 |
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Intiwasi
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Zu Deiner Frage mit dem Trab... in Peru steckt keiner Zeit und Geld in die Ausbildung eines trabigen Pasos, da dieser so oder so niemals Anwendung in der Zucht finden würde, da sehr großen Wert auf den Rassetypischen Gang gelegt wird und dieser nur durch starke und strenge Selektion gewerleistet werden kann.... Der Peruano sollte kein 4 Gänger sein.
ABER natürlich kann man mit etwas Geduld und harter Arbeit die meisten trabigen Pasos auch wieder eintölten, nur sollte man mit ihnen niemals züchten! Hierfür sollte der Trab unterm Sattel niemals geduldet werden!!! Du kannst mit Deinem Pferd viel schnellen Schritt reiten und versuchen ob es im Übergang zum Trab ein paar Schritte im Paso Llano geht und versuchen diesen Schritt für Schritt zu halten und zu verlängern. An der Longe kann man auf sehr engem Zirkel longieren (2m), dabei schaffen es auch einige in den Paso Llano aber bitte nur mit kurz gefesselten Pferden machen.
Das Video mag ich nicht so gern, es ist sehr veraltet und ich habe sowas bei den meisten Züchtern zum Glück noch nicht gesehen aber schwarze Schaafe gibt es leider immer.
__________________ Liebe Grüsse, Daja
http://www.pasosdelperu.com
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26.01.2014 01:35 |
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Felicia
Jährling
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Das werde ich tun Felischa
@ Dana: Danke für deine ausführliche Antwort!
Es beruhigt mich zu hören das die Fohlenausbildung nicht so aussieht
Zum Trab: Auf die Art habe ich den Paso Llano bereits aus ihr herausgekitzelt
Mittlerweile läuft sie sobald ich mein Tempo steiger im Paso Llano
Zwar noch recht langsam da sie bei zu hohem Tempo in den Trab verschiebt und später Trabt, aber das wird auch schon immer besser
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26.01.2014 09:22 |
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Escapada
Remonte
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Ich störe mich doch sehr an dem Vergleich "trabender Paso = trabiger Paso" und denke nicht, daß man von einem automatisch aufs andere schließen sollte.
Ja, es mag auch trabige Pasos geben, sprich Pasos, die eine Trabverschiebung im Tölt haben (ich spreche bewußt nicht von Paso Llano). Aber ein Viergänger ist grundsätzlich nicht mit einem trabigen Pferd gleichzusetzen.
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26.01.2014 11:09 |
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