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Hufprobleme die 2. |
Sanni

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Hallo, Zusammen!
Ich brauche nochmal Eure Hilfe, bzw. Eure Gedanken zu dem Thema.
Eigentlich hatte ich ja gedacht, mit der Huforthopädin sei nun bei Chief alles in Ordnung. Leider sind mir im Laufe der Zeit ein paar Dinge aufgefallen, die mich beschäftigen.
Außerdem hat sich gestern meine Trainerin total über seine Hufe beschwert und findet die Hufbearbeitung ganz schlecht. Sie hat mir das vor den Kopf geknallt, einiges dazu gesagt, aber im Grunde stehe ich jetzt wieder mit vielen Fragezeichen alleine da.
Ich versuche mal, die Fakten und Meinungen zu sortieren:
1. Die Fakten:
Chief ist bis zu dem Sommer extrem oft und heftig gestolpert, wie in dem Thread Stolperfallen beschrieben, war es extrem schlimm. Seit die Huforthopädin ihm die Hufe macht, ist das Stolpern in der Bahn weg. Allerdings kommt es manchmal noch zu kleinerem „Stolperchen“, wenn er unaufmerksam ist. Da kann ich schlecht einschätzen, woher das kommt.
Chief läuft auf schwierigem Boden immer noch recht unsicher, was aber auch von mangelnder Übung kommen kann.
Ein paar Tage nach der Hufbearbeitung lief er immer sehr schlecht, einmal bei der Bodenarbeit fast schon lahm. Nach der letzten Sitzung war das nicht mehr so, aber er macht schon immer noch den Eindruck, dass er sich nicht wohl auf seinen Beinen fühlt. Besonders auf hartem Boden hatte ich oft das Gefühl, dass er eigentlich gar nicht laufen will. Er ist sogar schon mal stehen geblieben.
Er entlastet oft die Trachten seiner Vorderhufe, besonders wenn ich oben sitze stellt er sich eher auf die Zehen.
Hatte er im Sommer so gut wie keine Trachten mehr, so sind sie jetzt immerhin schön gewachsen.
Der Zwanghuf ist noch da, aber besser.
2. Die Meinung der Huforthopädin:
Dass das Pferd die erste Zeit nach der Hufbearbeitung fühlig läuft, ist normal.
Die Anpassungen auch im Zehenbereich (zu lang) müssen über einen langen Zeitraum erfolgen.
Chief steht jetzt gut auf seinen Beinen.
3. Die Meinung meiner Trainerin:
Die Zehen sind zwei Tage nach der Bearbeitung deutlich zu lang. Die Zehen könne man innerhalb von zwei Sitzungen stark kürzen, man könne bis auf die weiße Linie den Huf vorne wegnehmen.
Ein Pferd darf direkt nach der Bearbeitung auf keinen Fall fühlig laufen. Im Gegenteil, die Zeit müsste eigentlich für das Pferd die angenehmste sein.
Wenn ein Pferd einen Hufteil entlastet, stimmt was nicht (da sind wir allerdings einer Meinung!)
Chief steht und läuft schlecht auf seinen Hufen.
HILFE!! Was meint Ihr dazu? Ich weiß bald gar nicht mehr, was richtig und falsch ist. Aber ich weiß, dass es jetzt auch nicht gut ist, auch wenn das Stolpern weg ist. Handel ich mir hier jetzt gerade andere Probleme ein oder ist es eine schwierige Übergangsphase, durch die man einfach durch muss, bis alles wieder OK ist?
__________________ Ein gutes Pferd ist wie ein guter Wein. Beide müssen langsam reifen!
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Sanni: 16.11.2012 09:03.
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16.11.2012 09:02 |
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walkaloosa

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Ich kenne mich mit Hufbearbeitung etc. nicht so gut aus, deswegen kann ich dir da leider keinen Rat geben, allerdings kommt mir das was du über das Stolpern, fühlige Laufen speziell auf hartem Boden etc. sehr bekannt vor. Bei Yankee waren das die Anzeichen seiner schleichenden Hufrehe... die dann im Februar wo man es eigentlich nicht erwartet hätte (die Meisten denken dabei ja an das Anweiden im Frühjahr), ausbrach. Bei ihm war das sicherlich ein langer Prozess bis es soweit war, der aber u.a. auch an der falschen Hufbearbeitung, falscher Fütterung und auch an der falschen Einschätzung der ersten Signale lag...
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16.11.2012 09:13 |
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Sanni

Reitpferd

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Ja, Walkaloosa! Ich mache mir deshalb auch große Sorgen. Was war denn bei Yankee das Problem mit der Fütterung? Was hat er Falsches bekommen?
__________________ Ein gutes Pferd ist wie ein guter Wein. Beide müssen langsam reifen!
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16.11.2012 09:16 |
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walkaloosa

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In seinem alten Stall hatte Yankee oftmals ungezügelten Koppelgang, d.h. teilweise 12 Stunden im Sommer auf fetten Weiden, dann wieder Perioden, wenn das Wetter nicht so gut war wo es von 12 Stunden Koppel zu 0 Stunden Koppel zurück ging... Heusilage hat er überhaupt nicht vertragen, er bekam dann offiziell nur noch Heu, aber wer weiß, ob nicht das ein oder ander mal auch Silage dabei war...
Fühlig auf hartem Boden zeigte er sich teilweise sogar mit frischem Beschlag! Und es hat sich wirklich ewig gezogen bis man wirklich erkannt hat, dass es Rehe sind. Es gab dann auch wieder Wochen, da hat er überhaupt keine Anzeichen gezeigt. Das ist wirklich eine schwierige Angelegenheit und jeder erzählt einem etwas anders. Eigentlich sollte man Tiermedizin, Alternativmedizin, Huforthopädie und Fütterunskunde und was weiß ich studieren
Ich hoffe du findest die Ursache, ich kann mir vorstellen wie Verunsichert und Beunruhigt du sein musst! Das würde mir genaus so gehen.
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16.11.2012 09:23 |
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Rouge

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"Ein Pferd darf direkt nach der Bearbeitung auf keinen Fall fühlig laufen. Im Gegenteil, die Zeit müsste eigentlich für das Pferd die angenehmste sein.
Wenn ein Pferd einen Hufteil entlastet, stimmt was nicht (da sind wir allerdings einer Meinung!)"
Dem stimme ich zu 100% zu.
Die meisten deutschen Hufbeabeiter neigen dazu die Zehen lang / zu lang zu lassen. Das kannst Du relativ einfach kontrollieren in du Dir die Winkelung Fessel/Huf von der Seite anschaust.
Dem Verdacht, den walkaloosa geäußert hat, würde ich auch nicht außer acht lassen. Gerade die schleichenden Verlaufsformen, die es anscheinend immer öfter gibt, werden von den TÄ nicht immer erkannt.
Ich würde jetzt den Teufel ersteinmal nicht an die Wand malen. Ich empfehle Dir das Buch "Ohne Huf kein Pferd", ein bereits etwas betagteres Werk, das aber Stellungsprobleme sehr gut und auch für den Laien verständlich, beschreibt. Ansonstem empfehle ich Dir, die Hufe einmal von allen Seiten anzuschauen und zu gucken ob die Beine samt Hufen in der Statik stehen oder nicht. Außerdem solltest Du Dich in das Thema einarbeiten. Du musst so viel wissen, dass Du selber beurteilen kannst, ob dein Hufbearbeiter ordentliche Arbeit abliefert oder nicht. Vielleicht findest Du ja doch noch einen Hufbearbeiter, der einen guten Job macht.
Ich würde mich auch nicht auf einen Hufpfleger festlegen. In den letzten Monaten habe ich einige erschreckend schlechte Arbeiten von verschiedenen Hufpflegern gesehen! Bis dahin war ich immer der Meinung, dass die im Durchschnitt besser sind als die Schmiede, der Meinung bin ich inzwischen nicht mehr.
Viel Erfolg bei der SUche
__________________ SP
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16.11.2012 09:27 |
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rivera


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das auf-die-zehe-stellen ist für mich das auffälligste. von der haltung her das gegenteil einer rehe-entlastung, bei der das pferd sich auf die trachten stellt.
ich kann mir das allerdings schlecht vorstellen - kannst du das genauer beschreiben?
so was ist auf keinen fall in ordnung.
ich bin auch der meinung, dass ein pferd frisch ausgeschnitten nicht tagelang schlecht laufen darf. auch wenn die strasser-schule das bis zu einem jahr lang akzepiert und verteidigt. das kann von zuviel weg-nehmen entstehen. wenn man eine hufstellung deutlich korrigieren muss, ist es ein eiertanz, wie weit der schmied jeweils gehen darf, um die gewünschte veränderung zu erzielen, ohne dass das pferd fühlig wird. das kann dann einmal passieren, dann sollte der schmied die grenze kennen.
dazu passt aber nicht, dass die RL sagt, die zehe sei nicht genug gekürzt???? und du schreibst, die trachten seien gewachsen, also hat sie da nicht zu viel weggenommen. ???
entlastung kann auch nötig sein, wenn die hufe am inneren oder äusseren tragrand zuviel druck bekommen - durch schiefe bearbeitung zb.
vielleicht kannst du mal fotos machen?
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Meine Homepage:
Dagmar Heller - Rund um das gesunde Reiten
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16.11.2012 10:39 |
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Sanni

Reitpferd

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@Walkalossa: Chief ist am Tag im Sommer ca. 9 Stunden auf der Weide, jetzt viel weniger und im Winter gar nicht. Er bekommt meistens Heulage, weil es kaum Heu gab diesen Sommer. Musste alles zu Heulage oder Silage verarbeitet werden. Aber es gibt bei den anderen Pferden im Stall eigentlich keine Probleme mit Rehe.
Ansonsten bekommt er (sehr wenig) Hafer, die Dosis Mineralfutter, eine Portion Möhren und einen Apfel am Tag. Am Wochenende eine Banane am Tag.
Täglich etwas Bierhefe und zweimal im Jahr eine Flohsamenkur. Seine sonstige Gesundheit ist wirklich sehr robust und Darmprobleme kennt er gar nicht.
@Rouge: Ich habe noch Kontakt zu einer Hufpflegerin aufgenommen, einfach um mal eine dritte Meinung zu haben.
Ich habe mir das Buch "Hufkurs" reingezogen, was mich schon deutlich wissender gemacht hat, aber Deine Empfehlung will ich mir auch mal zulegen!
Mein Problem: Der Schmied hat definitiv Chief's Hufe verhunzt. Er hat den Zwanghuf zu verantworten und jetzt bin ich halt nicht mehr so gut auf Schmiede zu sprechen. Zumal der nächste Schmied direkt danach auch nicht wirklich auf die Problematik eingegangen ist.
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16.11.2012 11:07 |
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Sanni

Reitpferd

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Zitat: |
Original von rivera
das auf-die-zehe-stellen ist für mich das auffälligste. von der haltung her das gegenteil einer rehe-entlastung, bei der das pferd sich auf die trachten stellt.
ich kann mir das allerdings schlecht vorstellen - kannst du das genauer beschreiben?
so was ist auf keinen fall in ordnung.
.....
vielleicht kannst du mal fotos machen? |
Ich habe hier ein paar Jahre altes Foto von Chief (als Dreijähriger, ungeritten, ungearbeitet). Da steht er auch so. Nur so zum Vorstellen. So stand er gestern auch da, mit mir oben drauf.
Vielleicht ist es ja auch nur so eine Marotte von ihm, aber die Trainerin meinte, ihm müsse etwas weh tun, wenn er so steht.
Aktuelle Fotos versuche ich heute oder morgen zu machen - Danke Euch!!
Dateianhang: |
P1000755.jpg (104,10 KB, 226 mal heruntergeladen)
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16.11.2012 11:16 |
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Funny_Girl

Reitpferd

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Zitat: |
Original von Sanni
@Walkalossa: Chief ist am Tag im Sommer ca. 9 Stunden auf der Weide, jetzt viel weniger und im Winter gar nicht. Er bekommt meistens Heulage, weil es kaum Heu gab diesen Sommer. Musste alles zu Heulage oder Silage verarbeitet werden. Aber es gibt bei den anderen Pferden im Stall eigentlich keine Probleme mit Rehe.
Ansonsten bekommt er (sehr wenig) Hafer, die Dosis Mineralfutter, eine Portion Möhren und einen Apfel am Tag. Am Wochenende eine Banane am Tag.
Täglich etwas Bierhefe und zweimal im Jahr eine Flohsamenkur. Seine sonstige Gesundheit ist wirklich sehr robust und Darmprobleme kennt er gar nicht.
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Wenn ich lese "musste alles zu Heu/Silage verarbeitet werden" schrillen bei mir die Alarmglocken.
Für mich liest sich das so, Bauer wollte Heu machen, es war aber zu nass bzw es hat es ihm verregnet, also hat er sich entschlossen, daraus Silage zu machen.
Von daher würde ich jetzt (kann ja nur "Ferndiagnose"
machen) vermuten, dass die Raufutterqualität ziemlich miserabel ist. Gerade bei Heu/Silage merkt man halt nicht sofort, dass es verpilzt etc ist.
Deswegen könnte die Fühligkeit evtl schon mit dem Raufutter zu tun haben.
Bzgl Darmproblemen - Hufrehe ist eine Stoffwechselerkrankung und muss nicht mit Darmproblemen einhergehen.
Könnte evtl eine Belastungsrehe vorliegen?
Zur Hufbearbeitung, da ist die Frage, inwieweit der/die Hufpfleger/in die Sohle ausputzt. Vlt kannst du dazu ja mal was sagen bzw auch mal ein Foto von Chief`s Hufsohlen einstellen.
Könnte ja sein, dass Chief von Haus aus eine dünnere Hufsohle hat und bei der Hufbearbeitung zu viel weggenommen wird.
Nicht zu vergessen ist der Reitplatz/Hallensand, das wirkt wie Schmirgelpapier, es könnte also auch durchaus sein, dass Chief auf Sand Hufschutz (ob nun Eisen oder Schuhe oder was auch immer) benötigt.
Da das Problem aber wohl hauptsächlich nach der Hufbearbeitung auftritt, würde ich hier das Übel vermuten - die anderen Faktoren können aber auch eine (geringe) Rolle spielen.
Das ist halt jetzt die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.
__________________ Ich brauche Luft, um zu atmen, brauch zum leben Musik; ich brauche dich, um zu lieben, einen Gott brauch ich nicht...
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16.11.2012 12:42 |
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FraukeF


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Dieses doch stark rückständige Stehen kann mehrere Ursachen haben:
Beispielsweise kann der hintere Hufbereich weh tun und wird entlastet, entweder im inneren Bereich wie bei einem Hufrollenbefund oder der Strahlbereich schmerzt wegen Strahlfäule, was bei einem Trachtenzwanghuf nicht verwunderlich wäre. Da ist der Strahl meist unterentwickelt mit einer tiefen mittleren Strahlfurche, die dann gerne Gammel bildet.
Häufig schonen Trachtenzwangler auch den hinteren Hufbereich, weil die inneren Strukturen ungenügend ausgebildet sind und somit nicht ausreichend in der Lage sind das Pferdegewicht zu tragen.
Oft ist ein so rückständiges Stehen auch Folge von zu hohen Trachten. Kürzt man die Trachten auf ein physiologisches Maß, dann stellen sich die Pferde meist sofort anders und entspannter hin.
Wenn er schon als Dreijähriger immer so gestanden hat, dann tendiere ich zu einem unterentwickelten hinteren Hufbereich infolge unvorteilhafter Aufzuchtbedingungen (kommt häufig bei ausschließlich auf weichen Böden, Weide, gehaltenen Fohlen vor) verbunden mit einer unangepassten Hufbearbeitung.
Das sind aber nur hypothetische Aussagen, Genaueres könnte man nur in Verbindung mit guten Fotos vom ganzen Pferd in seiner bevorzugten Stellung, den Hufen von vorn und seitlich, dabei die Kamera auf den Boden stellen und möglichst exakt im rechten Winkel aufnehmen, um Verzerrungen zu vermeiden und Bildern von der Sohle und von hinten schräg über den Ballen, sagen.
Ein großer und häufiger Fehler in der Hufbearbeitung entsteht aufgrund der immer noch gelehrten Huf/Fesselstandtheorie, die dann nur auf diesen Bereich betrachtet zu Grunde gelegt wird, ohne das darüber befindliche Tier im Ganzen zu sehen.
Wenn du an weiteren Meinungen interessiert bist, dann magst du ja gern dein Pferd mit Fotos mal hier vorstellen.
Ansonsten kann ich nur nochmal wiederholen, dass ich persönlich so meine Probleme mit HOs habe, da viele davon dazu neigen, die Sohle auszudünnen was dann zwangsläufig zu Fühligkeit führt.
Schlechte Futterqualität ist auch eine häufige Ursache für Fühligkeit, gerade in Verbindung mit Heulage, daas würde dann aber permanent auftreten und nicht in Verbindung mit der Hufbearbeitung. Das erklärt auch nicht das schon als Dreijähriger vorhandene rückständige Stehen.
__________________ Die wahren Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen fremder Landstriche, sondern darin, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. (M.Proust)
Komm wir essen, Opa------Satzzeichen retten Leben!
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16.11.2012 12:56 |
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Sanni

Reitpferd

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@Funny_Girl:
Das mit dem Heu war genau so, wie Du schreibst. Ist nicht trocken geworden. Wobei die Qualität schon so ist, dass es von Heu kaum zu unterscheiden ist. Riecht auch prima.
Zu den (bei ihm nicht vorhandenen) Darmproblemen hatte ich nur so als allgemeine Info bezüglich Fütterung und der Frage nach möglicher Rehe was geschrieben. War nur am Rande erwähnt. Ich wollte halt sagen, dass ich mir bei ihm eine Futterrehe nur schwer vorstellen kann. Die Weiden sind auch alles andere als fett.
Bei der Sohle dürftest Du wirklich Recht haben. Die ist vorletztes mal von der HO mächtig ausgedünnt worden und das war absolut zuviel. Das hat sie sogar selbst eingesehen. Vorher hat sie das nicht gemacht, keine Ahnung, warum ihr das plötzlich in den Kopf kam. Letzten Montag hat die die Sohle wieder weitgehend gelassen.
Fotos kommen auf jeden Fall noch dieses Wochenende!
__________________ Ein gutes Pferd ist wie ein guter Wein. Beide müssen langsam reifen!
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16.11.2012 13:03 |
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rivera


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Zitat: |
Original von Sanni
@Funny_Girl:
Das mit dem Heu war genau so, wie Du schreibst. Ist nicht trocken geworden. Wobei die Qualität schon so ist, dass es von Heu kaum zu unterscheiden ist. Riecht auch prima.
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auch wenn es prima riecht, das, was du schreibst, ist genau der hinweis auf heulage, die keine ist. kommt natürlich darauf an, "ist nicht trocken geworden" - hat der bauer schon nach zwei tagen gesehen, dass das wetter nicht für heu reicht oder erst nach fünf bis sieben?
im letzteren fall hast du keine heulage, sondern ein eingewickeltes "fast-heu", das nicht mehr silieren kann und dadurch nicht konserviert ist. "von heu kaum zu unterscheiden" passt zu dieser idee.
wenn der ballen aufgemacht wird, setzt dann sofort ein schimmelprozess ein.....
will hier keine abhandlung schreiben...
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16.11.2012 13:23 |
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Sanni

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@Frauke: Chief hat nicht dauernd so gestanden, tatsächlich musste ich ein Foto explizit suchen. Auf den meisten Kindheitsbildern von ihm steht er schon gerade. Aber es gibt diese "rückständigen" Bilder, auch mehrere davon. Die zwei unten sind nur mit wenigen Sekunden abstand zum ersten aufgenommen worden.
Heutzutage steht Chief immer mal wieder so leicht rückständig. Im nächsten Augenblick steht er wieder gerade. Mal so, mal so.
Aber instgesamt, z.B. beim Putzen würde ich schon sagen, dass er meistens gerade steht.
Beim Reiten war mir das bisher nicht aufgefallen. Aber da stehe ich nur selten mit ihm vor dem Spiegel. Manchmal schon, stimmt, aber da war es halt nicht auffällig oder ich habe es als Zufall abgetan.
Aber wenn ich jetzt mal so die Bilder der letzten 2,5 Jahre überfliege, sehe ich diese Haltung doch häufiger.
Strahlfäule hat er in der Tat gehabt, aber die ist jetzt fast weg dank Keralit. Das da aber doch noch was ist, was ihm wehtut, kann tatsächlich sehr gut sein! Stimmt!
Ein Hufforum, ist ja klasse. Da werde ich mal stöbern und mich ggf. mal da einbringen. Danke für den Tipp.
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16.11.2012 13:28 |
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Sanni

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Zitat: |
Original von rivera
auch wenn es prima riecht, das, was du schreibst, ist genau der hinweis auf heulage, die keine ist. kommt natürlich darauf an, "ist nicht trocken geworden" - hat der bauer schon nach zwei tagen gesehen, dass das wetter nicht für heu reicht oder erst nach fünf bis sieben?
im letzteren fall hast du keine heulage, sondern ein eingewickeltes "fast-heu", das nicht mehr silieren kann und dadurch nicht konserviert ist. "von heu kaum zu unterscheiden" passt zu dieser idee.
wenn der ballen aufgemacht wird, setzt dann sofort ein schimmelprozess ein.....
will hier keine abhandlung schreiben... |
Leider ist das schon länger her und ich bekomme das nicht mehr so auf die Reihe, wie es genau war. Ich meine aber micht zu erinnern, dass das geschnittene Gras nicht sooo lange gelegen hat, eher zwei bis drei Tage. Fünf glaube ich nicht, sieben auf gar keinen Fall. Mir kam es eher normal vor.
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16.11.2012 13:33 |
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walkaloosa

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@Sanni: Yankee hatte letztendlich auch keine Futterrehe, aber viele Faktoren u.a. die Fütterung hat ihren Teil dazu beigetragen! Letztendlich hatte er aber eine Belastungsrehe, als er bei hart gefrorenem Boden ein Eisen verloren hatte und dann zwei Wochen ohne gelaufen ist...und plötzlich war der Schub da...
Zur Heusilage kann ich nur sagen, dass Yankee sie überhaupt nicht vertragen hat und eine Bekannte die ebenfalls Foxtrotter hat, hatte letzten Winter auch bei einer Stute einen Reheschub nach Fütterung von Silage (vorher hatte sie ausschließlich Heu gefüttert) und die TA hat zu ihr gemeint, dass sie wohl einige Fälle hat, wo Leute wegen der exorbitanten Heupreise und auch der Heu Knappheit auf Silage umgestellt haben und sich darunter die Rehefälle im Winter gemehrt hätten...
Das heißt ja nicht, dass es bei Chief auch so ist, aber viell erklärt das auch seine Fühligkeit...
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16.11.2012 16:48 |
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viertakt_sus


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liebe sanni,
.... habe dein thema gerade erst gelesen - das meiste ist ja schon gesagt (das buch von rouge kann ich auch nur empfehlen / meine erfahrungen mit dr. strasser bestätigen auch fühligkeit nach dem ausdünnen der sohle und würde ich so extrem nicht mehr befürworten / auch das thema schleichende rehe wurde ja schon angesprochen / strahlfäule / zwanghufe ....)
spontan fällt mir allerdings noch ein aspekt ein:
meine stute stand/steht auch häufig so ähnlich da (allerdings hat sie keinerlei probleme mit fühligkeit o.ä.) ...
ich bekam den hinweis, sie immer wieder zu korrigieren und sie zu animieren, mehr gewicht mit der hinterhand aufzunehmen (bei ihr war es einfach eine angewohnheit ... evtl. könnte es auch mit der psyche ("fluchtbereitschaft") zu tun gehabt haben ...) also sollte ich sie IMMER und ÜBERALL korrigieren: jedesmal, wenn ich sie sah, an ihr vorbeilief, beim putzen, ausmisten ... mit stimmkomando und leichtem fingerdruck auf die brust/buggelenk - nur so viel gewichtsverschiebung verlangen, dass sie keinen schritt rückwärts macht... ich weiß nicht, ob man das jetzt verstehen kann...
auf jeden fall hat es ihr geholfen, den rücken aufzuwölben (auch beim reiten) mehr gewicht mit der hinterhand aufzunehmen und insgesamt eine schönere oberlinie (mit weniger unterhals!) zu entwickeln...
weiß nicht, ob es dir weiterhilft, aber vielleicht kannst du bei dieser übung feststellen, ob er sich wirklich (wegen schmerzen?) weigert, gewicht weg von der vorhand auf die hinterhand zu verlagern -
aber die fühligkeit und das sich nicht wohlfühlen auf den eigenen hufen würde mir auch sorgen machen und sollte behoben werden...
gute bilder wären schon wichtig um weiterzukommen....
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16.11.2012 20:17 |
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Sanni

Reitpferd

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@Sus: Ja, ich verstehe was Du meinst. Ich habe direkt am WE angefangen, ihn zu korrigieren, wenn er sich nach vorne lehnt. Der Tipp war super, danke schön!
Ich habe versucht, Bilder zu machen, aber das war mist. Nach zwei Blitzlichtfotos hat mein Akku der Kamera sich verabschiedet und das Handy hat den Huf leider unscharf abgelichtet. Aber vielleicht kann man ja ein bisschen was erkennen...
Mir wurde noch eine Hufheilpraktikerin empfohlen, die am Freitagabend noch vorbei gekommen ist. Ich musste das jetzt klären, sonst hätte ich kein ruhiges Wochenende gehabt.
Sie hat folgendes gesagt: Es ist ein Zwanghuf, klar, aber nicht sooo dramatisch - ist hinzukriegen. Die Sohle wäre in der Tat zu weit ausgedünnt worden, jetzt tun Chief die Füße weh. Er hat auch eine leichte Entzündung der Huflederhaut. Er bekommt jetzt seit Samstag Traumeel und ich meine, dass er schon lockerer läuft.
Muss ich beobachten.
Auf jeden Fall muss ich die Hufbearbeitung erst mal einstellen, bis sich das ganze System beruhigt hat. Und dann darf die Sohle nicht weiter ausgedünnt werden. Und wir sollen viel spazieren gehen auf Asphalt. Also dackeln wir zwei jetzt mit Leuchtbabbels, Warndecken und Warnwesten bewaffnet durch das stockdunkle Finster.
Furchtbar, ich mache mir große Vorwürfe, weil ich ja wegen der HO auch von Euch gewarnt war. Ich habe bei der ersten Sitzung so darauf geachtet und da hat sie die Sohle nicht ausgedünnt. Und da lief er auch super! Deshalb war ich wohl die letzten beiden male nicht so scharf dahinter her und da hat sie es dann doch getan.
Dateianhänge: |
Huf1.jpg (88 KB, 132 mal heruntergeladen)
Huf2.jpg (68 KB, 132 mal heruntergeladen)
Huf3.jpg (88 KB, 140 mal heruntergeladen)
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Sanni: 19.11.2012 10:27.
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19.11.2012 10:26 |
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http://www.barhufpflege-niedersachsen.de...pete-ramey.html
Ich habe hier mal diesen link eingestellt, der eine ganze Reihe übersetzte Artikel von Pete Ramey beinhaltet.
Wir bearbeiten unseren Pferden (zur Zeit 27) seit 3 Jahren die Füße nach seiner Methode.
Vielleicht hilft es Dir zu verstehen, worauf es ankommt.
__________________ Carolin Klaus
www.brandywalker.de
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19.11.2012 11:14 |
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Sanni

Reitpferd

Dabei seit: 03.04.2010
Beiträge: 1.938
Herkunft: Mien Westfaolen
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Themenstarter
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@CarolinKlaus: Meine Güte, die Seite ist ja absolut genial! Ich habe die Mittagspause genutzt, um den Artikel über die Sohlendicke zu lesen.
Was da so drin steht, hat mich sehr an die Hufheilpraktikerin von Freitag erinnert. Einiges davon kam mir direkt bekannt vor. Ich werde sie mal danach fragen.
Ich muss sagen, das Thema ist echt ziemlich komplex und ich wäre schon froh, die Zusammenhänge verstehen zu können. Und da bin ich noch lange nicht dabei, mir selbst helfen zu können.
__________________ Ein gutes Pferd ist wie ein guter Wein. Beide müssen langsam reifen!
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19.11.2012 13:22 |
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