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Bægifótur
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Isländer und Criollo zusammenstellen? |
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Hallo zusammen,
hat von Euch jemand Erfahrung, wie das Zusammenleben von Isländern und Criollos in einem Offenstall klappt?
In meinem konkreten Fall ginge es darum, eventuell einen Criollo als drittes Herdenmitglied in ein bestehendes Team aus zwei Isländern zu integrieren. Ich persönlich habe bisher eigentlich nur mit Isländern Erfahrung und noch keine Vorstellung davon, wie Criollos so ticken. Daher vermag ich auch nicht einzuschätzen, ob diese Vergesellschaftung von Erfolg gekrönt sein könnte.
Den jüngeren der beiden Isländer sehe ich beim Zusammenstellen als unproblematisch an. Er ist trotz 11 Jahren von kindlichem Gemüt, rangniedrig und unterwürfig. Dabei aber auch immer wieder mal frech und dreist. Bis sein Chef ihn wieder in seine Schranken verweist.
Besagter Chef ist inzwischen 13 Jahre alt, er war jedoch bereits beim Kauf mit 5 Jahren schon mehr als selbstbewusst, dominant und obercool. Seine Regel Nummer 1: Contenance bewahren! Seine Regel Nummer 2: Cool bleiben! Ich glaube, er würde nie treten. Das wäre unter seinem Niveau. Maximal würde er beissen, falls Untergebene keine angemessene Demut zeigen würden. In der Regel tut er allerdings selbst das nicht, da er eine solche natürliche Autorität besitzt, dass es schlicht nicht notwendig ist, handgreiflich zu werden. Kennt Ihr noch "Kurt, ohne Helm und ohne Gurt"? Genau so tritt er auf.
https://www.youtube.com/watch?v=AICpo7F-UgM
Viele Grüße,
Bægifótur
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27.07.2020 17:12 |
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Atli
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Klar kenne ich Kurt
... und kann mir dein Pony lebhaft vorstellen
Eine Bekannte hatte früher einen Criollo mit zwei Islandstuten zusammen im Offenstall mit kleinerem Paddock bzw. auf der Weide laufen.
Soviel ich weiß, war das unproblematisch. Ich glaube aber, der Criollo war zuerst da
Ansonsten: Versuch macht kluch
19.18
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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27.07.2020 19:18 |
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Bægifótur
Jährling
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Danke an alle für Eure Erfahrungen! Dann scheint in der Praxis das Zusammenleben ja doch nicht so problematisch zu sein, wie man in Criollo-Kreisen fürchtete...
Zitat: |
Original von Atli
Klar kenne ich Kurt
... und kann mir dein Pony lebhaft vorstellen
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Ich sehe, wir verstehen uns.
Eine Anekdote: Als ich den damaligen Jüngling zu mir geholt hatte, war er gerade einmal drei, maximal vier Monate unter dem Sattel. Die ersten zwei Tage habe ich mit ihm Spaziergänge unternommen, damit er sich etwas aklimatisieren kann. Am dritten Tag wollte ich einen kleinen Ausritt machen und habe eine Miteinstellerin gefragt, ob sie uns mit ihrem Pferd begleiten würde. So weit, so gut. Sie voraus, ich hinterher. Feldweg, kleine Straße. Alles null Problemo. Dann vorbei an einem Schweinestall. Ohweh! Unser großes Vorbild rammte seine vier Hufe in den Boden und wollte angesichts des Schweinedufts keinen Schritt mehr machen. Ich dachte blitzschnell, ich versuche wenigstens, die Situation irgendwie zu retten. Daher habe ich meinen Knaben am Vorderpferd vorbeigelenkt und wollte versuchen, ob zumindest er weitergehen mag. Ja, er wollte. Und wie er wollte! Am allerliebsten hätte er den Schweinestall auch gleich noch von innen besichtigt.
Eine Kläranlage wollte er ebenfalls schon von innen besichtigen. Bei Schafherden bekommt er Herzchen in den Augen und möchte sich unbedingt unter sie mischen. Wieso einem anderen Pferd hinterhergaloppieren? Einfach mal irgendwo abbiegen ist doch viel lustiger, meint er! Zur Not auch auf eine Wiese, auf der ein Trecker gerade Gras mäht. Eine Zeit lang hätte er gerne mit vorbeiflitzenden Autos gespielt und ihnen hinterhergejagt. Und einen Dog-Sense hat er. Er cuttet aggressive Hunde wie Quarter Horses Rinder. Laut TA furchtbar eklig schmeckende Medikamente schleckt er mit einer Begeisterung, als ob es Himbeereis wäre. Der Kerl ist eine ganz besondere Marke...
Wobei mir der andere Knabe beinahe schon einmal die ganze Dosierspritze aufgefressen hätte, weil er die Wurmpaste darin so lecker fand.
Ich weiß gar nicht, wieso so viele Leute ein Problem haben, Wurmpaste in ihre Pferde zu bekommen...
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27.07.2020 22:57 |
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Viala unregistriert
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Wir hatten lange Jahre einen Criollo Wallach in der reinen Isländer Herde & haben aktuell eine Criollo Stute in der Herde, beides problemlos.
Denke nicht die Rasse ist entscheidend sondern wie die Pferde sozialisiert wurden.
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27.07.2020 19:27 |
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Velvakandi
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Zwar keine Criollos, aber zumindest irgendwie verwandt...bei uns stehen Isländer und Paso Finos zusammen in einer Herde. Probleme ergeben sich selten, aber eher aus individuellen Pferdetypen heraus als rasseabhängig. Die Südamerikaner wollen gern etwas mehr Individualabstand haben als die Isländer, aber das klärt sich schnell.
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27.07.2020 19:55 |
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rivera
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das klingt nach einem tollen pferd, das dich bestimmt oft zum lachen bringt. schreib doch hier mal ein tagebuch - darüber würden sich bestimmt viele freuen. oder ein thema: skurriles verhalten bei unseren pferden - da könnte velvakandi sich dann auch mit blond-geschichten austoben.
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28.07.2020 21:16 |
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Bægifótur
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Besagter Knabe ist tatsächlich ein ganz, ganz tolles Pferd - dem ich persönlich auch ganz viel zu verdanken habe.
Leider lässt seine Gesundheit sehr zu wünschen übrig.
Deswegen übrigens gerade meine Gedankengänge in Richtung Criollo...
Wenn ich diese ganzen besonderen Erlebnisse mit ihm, aber auch mit dem Senior, von Anfang an aufgeschrieben hätte, dann könnte ich damit schon ein dickes Buch füllen... Aber gut, es ist ja bekanntlich nie zu spät, damit anzufangen. Und an einige Geschichten kann ich mich bestimmt auch noch erinnern. Gibt es denn hier in diesem Forum einen bestimmten Platz, an dem so ein Tagebuch oder ein Thread über skurriles Verhalten gut aufgehoben wäre?
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30.07.2020 08:15 |
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Bægifótur
Jährling
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Was ist denn ein Uhrzeitenthread?
Meinst Du diesen Thread hier?
Uhrzeiten 10.6
Wird es denn nicht sehr unübersichtlich, wenn ich meine ungewöhnlichen Erlebnisse, sowie meine Überlegungen zum Criollo dort poste? Aber wenn das den hiesigen Gepflogenheiten entspricht, schließe ich mich diesen gerne an...
Zu "Kurt": Er hat und hatte schon so viel, dass ich unmöglich noch alles aufzählen kann. Seit Anfang an ließ sich nur schwierig (=langsam) Ausdauer auftrainieren. Seit er 7 Jahre alt war, hatte er so viele Verletzungen (Lahmheiten, Sehnenschäden), dass es eigentlich nicht mehr feierlich ist. Angefangen hatte es mit einer Gleichbeinlahmheit hinten rechts. Jeweils Fesselträger vorne links und vorne rechts angerissen. Die übrigen Schäden kann ich jetzt aus dem Kopf nicht mehr wiedergeben. Laut TA ist er von Natur aus nicht so stabil gebaut, wie es normal wäre. Zudem hat er ebenfalls von Natur aus schlechte Knorpel. Vor etwa drei Jahren begann er dann noch damit, schlecht Luft zu bekommen. Es stellte sich eine sehr starke Allergie gegen eine bestimmte Art Vorratsmilben heraus. Hyposensibilisierung, Besserung, irgendwann doch wieder Verschlechterung, 9 Monate tägliches Inhalieren mit NaCl + Pulmicort, Behandlung mit dem Equihaler, Atmung danach optisch in Ordnung. Allerdings Ausdauer plötzlich wieder im Keller. Ich musste bei 5 km erneut beginnen und konnte ca. pro Woche 1 km drauflegen. Bei 15 km angekommen relativ schlagartiger Einbruch seiner Leistung. Reduzierung des Trainings half nicht, seine Leistung wurde noch schlechter. Geschätzt vor dem Austausch seines vorübergehenden Behelfssattels (Startrekk Island; baumlos) noch ca. 15 % einer normalen pferdigen Leistung. Nach dem Wechsel wieder auf einen Baumsattel Leistung sprunghaft auf 30 % gestiegen, verbleibt jedoch dabei.
Achja, "Kurt" verlangte bisher immer nach 1,5 bis 2 Jahren nach einem anderen Sattel. Daher mal wieder ein Wechsel. Da die Lieferung coronabedingt länger dauerte, hatte er für ca. 11 Wochen den baumlosen Behelfssattel.
In einer halben Stunde werde ich aufbrechen, um "Kurt" und seinen Kollegen "Rennfuchs" in eine Klinik zwecks weiterer Untersuchungen zu fahren. Ich möchte durch eine Blutgasanalyse herausbekommen, ob nun genügend Sauerstoff im Blut ankommt oder nicht. Ggf. folgen natürlich weitere Untersuchungen.
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30.07.2020 13:33 |
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Ragna
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Bis auf die Schilderung seiner Krankheiten musste ich bei "Kurt" herzhaft lachen. Schreib's unbedingt auf, nicht nur hier, sondern auch ganz allgemein. Wer weiß, vielleicht ja noch ein nettes Buch draus, das auch andere erheitert. Trotz Allem noch ganz viel Freude und Spaß mit diesem tollen Pferd!
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30.07.2020 13:44 |
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rivera
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das ist eine lange krankengeschichte, allerdings. die leistungsänderung bei umstieg auf baumsattel lässt darauf schliessen, dass da auf jeden fall ein problem lag. aber nicht nur da...
in diesem bereich wäre ein neues thema zu kurt gut aufgehoben.
so nett es auch trotzdem ist, wenn du im uhri (ja, der thread, den du verlinkt hast) mitschreibst, es verschwindet dann doch wieder aus dem blick. und einige hier lesen dort nicht mit, haben aber vielleicht auch interesse an eurer geschichte.
ich drücke die daumen, dass der klinikbesuch dir weiterhilft.
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31.07.2020 14:15 |
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Bægifótur
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Gut, ich werde, wie vorgeschlagen, unter "Ausbildungstagebücher" ein neues, gemeinsames Thema für Kurt und Rennfuchs eröffnen. Ich hoffe, dass es okay ist, beide zusammen zu behandeln - aber viele Dinge werden sie gleichermaßen betreffen. Und schließlich unternehmen diese beiden Fellnasen auch viel gemeinsam.
Meine Überlegungen zum Criollo sind vermutlich sogar hier im aktuellen Thread am besten aufgehoben. Falls keine Widersprüche kommen, schreibe ich morgen etwas zu beiden Themen. Heute schaffe ich es nicht mehr.
Danke für Deine Daumen, @rivera, sie haben uns genützt. Nach der heutigen Untersuchung sind wir tatsächlich schlauer. Auch dazu dann morgen...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Bægifótur: 31.07.2020 20:09.
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31.07.2020 20:08 |
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Bægifótur
Jährling
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Mein Versprechen, meine Erlebnisse mit "Kurt und Rennfuchs" niederzuschreiben, habe ich bereits eingelöst und ein Thema diesen Namens unter den Ausbilungstagebüchern erstellt.
Nun wollte Ihr ja von mir noch hören, wieso meine Gedanken Richtung Criollo gingen... Ich selbst bin mittlerweile 45 Jahre alt und habe "damals" mit 27 Jahren als Späteinsteiger mit dem Reiten angefangen. Es war Zufall, dass ich das Reiten auf Isländern gelernt habe. Allerdings dauerte es nicht lange, bis ich erkannt habe, dass Islandpferde und Isi-Besitzer eigentlich sehr gut meine Wellenlänge treffen. Schon ein Jahr später hatte ich meinen eigenen Isländer. Diesen habe ich immer noch - mittlerweile ist er allerdings 29 Jahre alt und Rentner. Ferner habe ich noch zwei weitere Isländer, die jetzt 13 und 11 Jahre alt sind. Mein Hauptinteresse gilt möglichst langen Ausritten und gelegentlichen Wanderritten, bzw. Sternritten.
Nun könnte man meinen, dass ich pferdetechnisch bestens versorgt bin und Ihr fragt Euch wahrscheinlich, warum ich diese Gedanken habe... Leider ist meistens etwas dazwischen gekommen - und die von mir ersehnten langen Aus- und Wanderritte sind bei weitem nicht so zahlreich möglich gewesen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwei jung gekaufte Isländer musste ich jeweils bereits nach wenigen Monaten verletzungs- und krankheitsbedingt einschläfern lassen. Meine jetzigen drei Knaben haben alle Allergien, die sie in ihrer Atmung mehr oder weniger stark behindern. Der 13-jährige Wallach ist mein absolutes Herzenspferd und würde alles für mich tun. Leider hatte er schon mehr Verletzungen als ich aufzählen könnte. Laut TA ist er nicht so stabil gebaut, wie es normal wäre. Daher bin ich in all den Jahren mit ihm kaum über das Stadium des Auftrainierens hinausgekommen. Seit knapp zwei Jahren habe ich einen separaten, kleinen Offenstall gemietet, in dem nur meine zwei Buben stehen - und seither (toi, toi, toi!) sind keine neuen Verletzungen mehr dazugekommen. Ausdauer hat er jedoch schon von Anfang an (ich habe ihn frisch eingeritten 5-jährig gekauft) nur sehr schwer aufgebaut. Anscheinend bin ich aktuell bei der eher lächerlichen Strecke von 15 km an seinem persönlichen Leistungslimit angekommen. Tja, dies ist meine, bzw. unsere etwas traurige Geschichte. :-( Dies alles erzähle ich, damit Ihr mich besser verstehen könnt.
Aktuell bin ich gerade an einem Punkt, an dem ich darüber nachdenke, ob ich mich künftig einer anderen Pferderasse zuwenden soll. Zumal ich zwar nicht groß, aber leider etwas schwer geraten bin. Daher frage ich mich auch, ob Isländer nicht etwas "überladen" mit mir sind. Ich denke, dass etwas größere und stabilere Pferde eine gute Idee wären. Als Größe würde mir um die 150 cm gefallen. Zu groß möchte ich sie auch nicht haben. Und sie müssen bequeme Gänge besitzen, damit mein Rücken mitspielt. Auf Warmblütern z.B. bekomme ich Rückenschmerzen, das habe ich schon in meinen Reitanfängen schnell festgestellt. Und dies wird mit dem Alter vermutlich nicht besser geworden sein. Vermutlich bin ich inzwischen schon seit über zehn Jahren auf nichts anderem außer Isländern mehr gesessen... Ich würde mir auch von etwaigen zukünftigen Pferden wünschen, dass sie so cool, freundlich und kooperativ sind wie die von mir gewohnten Isländer. Da diese ganzen Wünsche nicht so einfach zu erfüllen sind, bin ich in Gedanken gerade bei Criollos hängen geblieben.
Ob es schon relativ bald oder erst in fernerer Zukunft ein neues Pferd bei mir geben wird, hängt davon ab, wie sich meine schon vorhandenen Schützlinge machen.
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01.08.2020 20:41 |
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Zambezi
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Für Criollos interessiere ich mich (wie auch für die Pasos) schon seit den 90er-Jahren und kenne auch relativ viele. Im Großen und Ganzen sind sie stabil, langlebig und gesund, würde ich sagen.
In den 90ern gab es ja noch die Originalimporte von Mestizen aus Argentinien, die in großen Stückzahlen per Schiffstransport über Italien nach Deutschland kamen. Bei mir in der Nähe gab es damals einen sehr bekannten Händler namens Fischer, der die Pferde in großen Stückzahlen verkauft hat. Ich war öfter dort, um Bekannte beim Pferdekauf zu beraten, und habe dort viele Pferde probegeritten. Wenn man ein wenig Ahnung hatte und die Pferde nicht nur nach der Farbe ausgesucht hat, konnte man dort echte Perlen entdecken. Ein Bekannter von mir, dessen Stute mittlerweile über 30 Jahre alt ist und immer noch fit, hat mit diesem Pferd viele lange Wanderritte durch halb Europa gemacht. Bei den Züchtern reinrassiger Criollos waren diese Mestizen verpönt, aber ich bin sicher, dass bei diesen Transporten auch viele reinrassige Criollos dabei waren, die nur eben keine Zuchtpapiere hatten (in Südamerika ist es nicht üblich, dass ein normales Arbeitspferd Papiere hat). Der große Vorteil dieser Pferde war jedenfalls ihre Aufzucht in der argentinischen Pampa: Licht, Luft und Bewegung ohne Ende, ein funktionierender Herdenverband, riesige Weideflächen ... so wachsen Pferde auf, die gesund, gut sozialisiert und trittsicher sind. In Deutschland gibt es kaum einen Züchter, der solche Aufzuchtbedingungen bieten kann, daher sind meiner Ansicht nach südamerikanische Criollos nicht mit der deutschen Nachzucht zu vergleichen. Genauso wenig wie ein in Deutschland gezogener Mustang ein echter Mustang ist. Die Abstammung alleine ist eben nicht alles.
Inzwischen gibt es in Deutschland einige Züchter von reinrassigen Criollos. Keine schlechten Pferde, allerdings relativ teuer (für den Preis bekommt man beispielsweise auch einen Paso Fino) und die Gänge sind nicht immer bequem, das ist von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich. Wenn man nach einem stabileren Exemplar mit ordentlichem Fundament sucht, sind sie gute Gewichtsträger. Charakterlich sind es oft Pferde mit einem starken, eigenständigen Charakter. Mir fehlt bei ihnen das Pasotypische, also die extreme Menschenbezogenheit und dieser extreme Wille, es dem Menschen recht zu machen. Dafür sind die Criollos aber auch nicht so übersensibel und nehmen nicht jeden Anfängerfehler krumm.
Einen Criollo zusammen mit Isländern zu halten, dürfte problemlos möglich sein. Wichtig ist hier eher der individuelle Charakter der Pferde als ihre Rasse.
Probier einfach einige Criollos aus, ob sie Dir entsprechen und ob Dir der Gang weich genug ist. Ich würde auch nicht nur nach Jungspunden schauen. Wenn Dir ein älteres, gut gerittenes und gesundes Pferd angeboten wird, würde ich ihm eine Chance geben, denn die Criollos werden oft alt.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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02.08.2020 18:22 |
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Bægifótur
Jährling
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Sorry, dass ich erst jetzt antworte! Da ich keine Benachrichtigung bekommen habe, habe ich ganz übersehen, dass hier noch einige Antworten gekommen sind...
Zitat: |
Original von Zambezi
Probier einfach einige Criollos aus, ob sie Dir entsprechen und ob Dir der Gang weich genug ist. Ich würde auch nicht nur nach Jungspunden schauen. Wenn Dir ein älteres, gut gerittenes und gesundes Pferd angeboten wird, würde ich ihm eine Chance geben, denn die Criollos werden oft alt. |
Einen Criollo habe ich inzwischen ausprobiert, allerdings einen Mestizen. Etwas grobschlächtig gebaut und ca. 150 cm groß. Bequem war der nicht. Mein Rücken hat es immerhin ausgehalten, der Ritt war allerdings auch nur 1,5 h lang. Ich habe für das Criollo-Forum bereits einen Bericht davon verfasst. Ich kann diesen gerne hier reinkopieren. Dazu dann eine separate Nachricht...
Falls ich noch ein Pferd kaufen sollte, würde ich am liebsten ein gerade eingerittenes nehmen, maximal vielleicht 8 Jahre alt. Denn alt werden sie von alleine ohnehin schneller als einem lieb ist.
Zitat: |
Original von Ragna
Ich würde trotz allem den Gedanken an ein weiteres Islandpferd noch nicht ganz aufgeben. Eigentlich müsste es jetzt statistisch unwahrscheinlich sein, dass du noch einmal Pech hast.
[...]
Ich wünsche dir ganz viel Glück, auf dass du ein passendes, gesundes Pferd findest. |
Der Gedanke an einen weiteren Isländer ist auch noch nicht völlig aufgegeben. Denn grundsätzlich finde ich diese immer noch toll. Aber meine persönliche Statistik spricht eher dagegen. Drei von drei Lebenden haben Allergie, zwei musste ich nach wenigen Monaten aus verschiedenen Gründen einschläfern lassen. Und dann ist da immer noch das Thema, dass ich wegen meinem Gewicht ein schlechtes Gewissen habe.
Danke auf jeden Fall für Deine Wünsche!
Zitat: |
Original von Lieschen
Wenn es ein etwas größeres Gangpferd werden könnte, käme vielleicht ein Rocky Mountain Horse in Frage. |
Von dieser Rasse weiß ich leider noch gar nichts. Bekommt man sie denn in Deutschland überhaupt?
BTW: Für mich müsste es nicht zwangsläufig ein Gangpferd werden. Insgeheim bin ich eigentlich ganz froh über eine weniger komplizierte Gangschaltung. ;-)
Zitat: |
Original von rivera
wenn es um andere rasse-ideen geht, schmeisse ich hier mal die mangalarga marchadores in den ring. großes Grinsen wo in etwa lebst du denn? |
Ich lebe in Niederbayern. Zwei MMs durfte ich bei Bekannten bereits über einige Jahre kennenlernen. An sich nette Pferde. Einen davon habe ich einmal ausgeritten. Das war der kleinere davon, der auch immerhin schon 154 cm hatte. Im Verhältnis zu seiner Größe hatte er leider ziemlich dünne Beinchen. Und er konnte oder wollte kaum galoppieren. Der größere misst 159 cm, hat zwar kräftigere Beine, aber das ist mir schon eindeutig zu groß. Außerdem spricht er mich vom Typ her nicht an, sieht aus wie ein Warmblut. Und beide konnten bei einem gemeinsamen Ausritt in keiner Gangart mit meinen Isländern wirklich mithalten.
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08.08.2020 23:47 |
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rivera
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Zitat: |
Original von Bægifótur
Zitat: |
Original von rivera
wenn es um andere rasse-ideen geht, schmeisse ich hier mal die mangalarga marchadores in den ring. großes Grinsen wo in etwa lebst du denn? |
Ich lebe in Niederbayern. Zwei MMs durfte ich bei Bekannten bereits über einige Jahre kennenlernen. An sich nette Pferde. Einen davon habe ich einmal ausgeritten. Das war der kleinere davon, der auch immerhin schon 154 cm hatte. Im Verhältnis zu seiner Größe hatte er leider ziemlich dünne Beinchen. Und er konnte oder wollte kaum galoppieren. Der größere misst 159 cm, hat zwar kräftigere Beine, aber das ist mir schon eindeutig zu groß. Außerdem spricht er mich vom Typ her nicht an, sieht aus wie ein Warmblut. Und beide konnten bei einem gemeinsamen Ausritt in keiner Gangart mit meinen Isländern wirklich mithalten. |
die mm sind vom zuchtziel her so gedacht, dass sie gut galoppieren können und als mittleren gang den viertakt marcha laufen.
in diesem fall ist auch die "gangschaltung" so einfach wie bei einem dreigänger.
allerdings haben nicht alle pferde die zuchtbeschreibung gelesen.
zum tempo: mm sind eher als ausdauernde langstreckenpferde gedacht, die mittleres tempo gehen. marcha so bei 10 bis 15 km/h in der regel, darüber werden sie dann manchmal unbequem, weil über tempo geritten. im schritt allerdings sind sie flott, bei ausritten mit isländern hat das bisher immer gut gepasst.
wenn die mm, die du kennst, vom kreiswald gezogen wurden, sind sie nicht unbedingt mm-typisch. die verfolgen dort eine eigene zuchtstrategie. grössere pferde eher im warmbluttyp, die von der veranlagung her meist traben und dann eingetöltet werden. wenn man das mag - okay. wenn nicht - auch mal woanders mm kennenlernen.
die meisten mm sind zwischen 150 und 155 cm.
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09.08.2020 13:49 |
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Bægifótur
Jährling
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Zitat: |
Original von rivera
zum tempo: mm sind eher als ausdauernde langstreckenpferde gedacht, die mittleres tempo gehen. marcha so bei 10 bis 15 km/h in der regel, darüber werden sie dann manchmal unbequem, weil über tempo geritten. im schritt allerdings sind sie flott, bei ausritten mit isländern hat das bisher immer gut gepasst.
wenn die mm, die du kennst, vom kreiswald gezogen wurden, sind sie nicht unbedingt mm-typisch. |
Beim Schritt bin ich mir nicht mehr sicher, jedoch in Trab und Galopp mussten wir immer auf sie warten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie damals schon eingetöltet waren. Zumindest sind sie keinen Tölt geritten.
Wo sie gezogen wurden, weiß ich leider nicht.
Zitat: |
Original von rivera
generell würde ich schätzen, dass bei rücken- oder auch knie-themen ein bequemes! gangpferd die bessere wahl ist. |
Wahrscheinlich hast Du da recht. Meine Trainerin stößt in das gleiche Horn...
Nichtsdestotrotz kann ich hier noch einen zweiten Rittbericht von einem Criollo abliefern:
###
Nun kommt auch schon der nächste Bericht von mir. Da mein Rücken ja den ersten 1,5-stündigen Criollo-Ritt gut überstanden hat, habe ich mir als weitergehende Belastungsprobe einen 3,5-stündigen Ausritt auf der Highlander-Ranch gegönnt. Um es gleich vorwegzunehmen: Meinem Rücken geht es noch gut. Im Lendenbereich spüre ich etwas Muskelkater, aber das passt schon. Ich bin derzeit Ritte dieser Länge nicht mehr gewohnt. Allerdings werden ich kein Freund von Westernsättel und -steigbügel werden. Aber letzteres muss ja auch nicht sein.
Ich durfte mit "Ramiro" ein Pferd reiten, das vor drei Jahren noch ein etwas unrühmlicher Fernsehstar war. Dies habe ich jedoch erst nach dem Ausritt erfahren. (-:
Hier sein damaliger TV-Auftritt:
https://www.facebook.com/watch/?v=1679363998751130
Inzwischen gibt er seine Hufe einwandfrei und ist eine vierbeinige Lebensversicherung im Gelände. Von Automobilen über Kuhherden bis hin zum Pfeifen einer Eisenbahn hat er alles völlig unbeeindruckt hingenommen. Na gut, anlässlich eines Steinhaufens ist er im Galopp mal zur Seite gesprungen. Das sei ihm verziehen. Genau so unbeeindruckt war er jedoch auch von sämtlicher Hilfengebung. Und leider ist er der größte Faulpelz vor dem Herrn. Dafür kann jeder, der es schafft, sich in allen Gangarten im Sattel zu halten, sich von ihm sicher durch jedes beliebige Gelände tragen lassen. Er wählt selbstständig im oft steilen und schwierigen Gelände des Bayerischen Waldes einen geeigneten Weg und erweist sich auch auf felsigem Untergrund als sehr trittsicher.
Wobei, ein großes Problem hat er schon: Bäche sind seine Schwäche. Ähm, nein, das Hineinreiten ist keine Kunst. Die Kunst ist vielmehr, ihn wieder aus dem Bach herauszubekommen. Wenn es nach ihm ginge, würde er darin Wurzeln schlagen und dabei Wasser saufen, bis er platzt. Man muss dann schon sehr energisch werden, um ihn wieder aus dem nassen Element hinauszubugsieren.
Die hiesigen Pferde scheinen besser im Training zu stehen als die von neulich. Die 3,5 h / 16,3 km / 400 Höhenmeter (jeweils rauf und runter) haben sie trotz heißen Wetters gut weggesteckt. Wir waren in einer Gruppe von sieben Gästen unterwegs. Wir heißt, dass diesmal meine Nachbarin mit dabei war, die sonst ebenfalls meine eigenen Jungs mitreitet. Sie war übrigens mit ihrem "Roan" recht zufrieden. Er war wohl rittiger als mein Fernsehstar. Achja, last but not least: Mit der Bequemlichkeit von Schritt und Trab könnte ich leben. Der Galopp war jedoch trotzdem ziemlich unbequem. Im Laufe des Ritts fand ich zwar besser in den Bewegungsablauf hinein, aber ob ich das auf Dauer haben möchte, bin ich mir noch nicht sicher.
Halt, etwas fällt mir noch ein: Ich fand es sehr ungewohnt, dass die zahlreichen Spaziergänger (gut besuchte Urlaubsregion) völlig unbekümmert dicht an unseren Pferden vorbeimarschiert sind. Zuhause weichen diese oft weitmöglichst aus oder gehen gleich in Deckung, wenn sie uns sehen...
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09.08.2020 23:49 |
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Ragna
Pegasus
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Ich würde trotz allem den Gedanken an ein weiteres Islandpferd noch nicht ganz aufgeben. Eigentlich müsste es jetzt statistisch unwahrscheinlich sein, dass du noch einmal Pech hast. Mein erstes, ein Islandimport, hatte schwache Beine, wurde aber trotzdem 26.
Mein zweites, deutsch gezogen, garantiert ekzemfrei, gute Hufe, aber leider leider Darmprobleme, so dass sie mit 16 erlöst werden musste. Mit Nummer 3 (Tochter von Nummer 2) und Nummer 4 (Sohn von Nummer 3) habe ich jetzt endlich Glück. 18 und 14 Jahre alt, keine Koliken, wieder gut beieinander nach den fütterungsbedingten Magenproblemen letztes Jahr.
Ich wünsche dir ganz viel Glück, auf dass du ein passendes, gesundes Pferd findest.
__________________ Lady Gáta (1988-2004)
Schlitzohr und Schlaumeier Ragna
Streber Fengari
Wahrheit hat die verblüffende Eigenschaft, sich immer wieder zurückzumelden. Bruno Bänninger
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03.08.2020 13:25 |
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Lieschen
Reitpferd
Dabei seit: 16.07.2014
Beiträge: 1.178
Herkunft: NRW
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Wenn es ein etwas größeres Gangpferd werden könnte, käme vielleicht ein Rocky Mountain Horse in Frage. Die haben auch eine gewisse Pony-Mentalität...
Ich habe ein KMSH, mit einer Rocky-Mutter, die hat allerdings einen recht schwungvollen, nicht so bequemen Trab. Allerdings ist sie die ersten 2 Jahre unterm Sattel nur getöltet, der Trab kam erst spät. Ich denke, wenn man Probleme hat, macht es Sinn einfach zu probieren welches angebotene Pferd angenehme Gänge hat.
Drücke die Daumen, dass du bald fündig wirst. Und alles Gute für die beiden Patienten!
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03.08.2020 15:31 |
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